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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190110313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011031
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-31
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.10.1901
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selbe liegt vom 2. November d. I. ab 14 Tage lang während der gewöhnlichen Geschäftszeit an Ratsstelle bei Herrn Registrator Hilbig zur Einsicht aus. Es steht jedem Beteiligten bis zum 8. November dieses Jahres frei, gegen die Wahlliste beim Stadtrat Einspruch zu erheben, über welchen dann vor Schluß der 14tägigen Ausliegezeit und vor Schluß der Liste vom Stadtral Entschließung gefaßt, worauf letztere dem Einsprechenden eröffnet werden wird. Nach Ablauf des 9. November 1901 wird die Wahlliste geschlossen, und es können alle Bürger, welche in dec geschlossenen Liste nicht eingetragen sind, an der bevorstehenden Wahl nicht teilnehmen. Lichtenstein, am 23. Oktober 1901. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWsts-KiMM für Mniorf, Mütz, Zernsdorf, Msdorf, St. Wien, Keimichsort, Marienau ». Wsen. Amtsblatt für den Stadtral zn Achtenstein. — 51. Jahrgang. — Nr. 255. Donnerstag, de« 31. Oktober 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179,alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die ^gespaltene Zeile 15 Pfennie. Bekanntmachung. In der letzten Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß die Fußwege unserer Stadt sogar mit Fuhrwerk befahren worden sind. Indem wir auf das Unzulässige dieser Handlungsweise aufmerksam machen, verweisen wir auf unsre Bekanntmachung vom 10. April 1901 und bemerken, daß wir Zuwiderhandlungen auf das strengste bestrafen werden. Lichtenstein, am 30. Oktober 1901. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Bekanntmachung. Gemäß Z 50 der Revidierten Städte-Ordnung vom 24. April 1873 ist für die demnächst vorzunehmende Stadtverordneten-Ergänzungs-Wahl eine Liste der Stimmberechtigten, sowie der Wählbaren aufgestellt worden. Die Zrrm Reformationsfeft. Auf, Christenvolk, stimm an in vollen Chören Das alte teure Lutherlied. Die draußen stehen, sollens heute hören: „Wir bleiben fest in Reih und Glied!" Wie stark auch sei der Feinde Rott, Ein' feste Burg ist unser Gort! Zielt nur mit euren stumpfen Lügenbolzen, Die Wahrheit legt ihr nie in Haft. Der Herrgott lacht ob euren Wahn, ihr Stolzen, Zerbricht die Burgen eigner Kraft. Fest steht, was alle Zeiten sahn: ' Mit unsrer Macht ist nichts gethan! Doch mit dem Herrn ist immer fröhlich siegen Und kühnlich halten wir die Wacht. Kein Zagen giebts, kein hilflos Unterliegen, Uns stählt im Streite seine Macht. Wir schlagen uns zu Gottes Heer Und wenn die Welt voll Teufel wär. Heran denn, schützt des Glaubens alte Warte Und schaut euch an den edlen Hort, Folgt wieder unsrer heiligen Standarte, Treibt Spötter und Verächter fort. Mit-Luthers Losung auf den Plan: Das Wort sie sollen lassen st ahn. Tora Naumann. Zum Reformationsfest „Wir wissen gar nicht, was wir Luther und der Reformation im allgemeinen alles zu verdanken haben", so hat Göthe kurz vor seinem Tode be kannt. Er hat mit diesem Bekenntnis ein Wort gesprochen, auf welches der Finger gelegt werden muß, zumal in einer Zeit, in welcher der Geist von der Materie verschlungen zu werden droht, ja zum Teil schon verschlungen worden ist. Es wird höchste Zeit, daß unserem Geschlecht in allen seinen Ständen wieder einmal die Augen geöffnet werden über den Wald, den es vor lauter Bäumen nicht sieht, über den dichten Wald von Unkraut, Unglauben, Unsittlrchkeit, Unbotmäßigkeit, Unmäßigkeit, Unehrlichkeit, Unsinn, Unvernunft und wie das Unkraut sonst noch heißen mag. Mit lautem, Hellem Schlag klingt in diesen großen, unheimlichen Wald der Hammer hinein, mit welchem am 31. Oktober 1517 der Wittenberger Mönch einerseits das äußerlich feste, aber innerlich morsche Gebäude der stolzen Roma in Stücke schlug, mit welchem er andernseits die Mauern der Kirche baute, deren Grundstein schon längst gelegt war, die Mauern der evangelischen Kirche. Unser heutiges Geschlecht weiß wirklich nicht mehr, was es Luther und der Reformation im allgemeinen, noch weniger im besonderen zu ver danken hat. Wach auf darum, du Volk des Evangeliums, alls deinem langen Schlaf und lerne wieder fehen! Die Welt ist durch die Reformation protestantisch geworden und sie ist es geblieben bis auf den heu tigen Tag. Freiheit — das Schlagwort der Reformation und des Protestantismus, ist zugleich die unversiegbare, die ganze Welt verjüngende Kraft geworden, die Freiheit des Geistes gegenüber der Knechtschaft Roms, unter deren eiserner Gewalt alles Leben ersterben muß. Kultur kann nur da gedeihen, wo Freiheit ist. Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft, diese Kinder oder Schwestern der Kultur, auch sie können nur da blühen, wo der Menschengeist seine Flügel frei regen kann. Alle Länder und Völker, wo der protestantische Geist der Freiheit nicht waltet, haben entweder schon abgewirtschaftet (Spanien) oder sind im Niedergang begriffen (Italien, Oesterreich, Frank reich). Im Gegensatz zu diesen sind alle protestan tischen Länder und Völker im Aufsteigen begriffen, voran Deutschland, Nord-Amerika, England ist zwar ein evangelisches Land, aber der Geist, der das moderne Albion beherrscht, ist nicht mehr evan gelisch, sondern römisch, es ist der Geist erbarmungs loser Knechtschaft, der in Südafrika sein eisernes Regiment führt. Nur wo der Geist des Evangeliums weht, da ist Freiheit, da ist Leben. Das beweist am klarsten die mächtige „Los von Rom" - Bewegung in Böhmen, in Frankreich, in Italien. Das alles und noch vielmehr, nicht zu vergessen der gewaltigen Fortschritte evan gelischer Mission, sind heute, am 31. Oktober, lauter wuchtige Hammerschläge auf Ange und Herz der evan gelischen Christenheit. Darum: Wache auf, der du schläfst, besinne Dich wieder aus die Güter der Re formation, vor allem auf die evangelische Freiheit, die Mutter aller wahren Kultur. Nicht frei vom Glau ben, sondern frei und groß durch den Glauben, muß es heißen, nicht hinweg vom Evangelium, sondern zu rück zum Evangelium. Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet, Gottes Wort ist das Schwert des Geistes, das zu diesem Siege verhilft. Das Beides ist das köstliche Erbe der Reformation. Mit ihnen siegt das Volk der Reformation, ohne sie erliegt es. Auf darum, du evangelisches Deutschland, auf, ihr evangelischen Gemeinden, auf, Du evangelischer Christ, auf: bewahre und bewähre Deine heiligsten Güter: Deinen Glauben und Deine Bibel! Dn «Mte AM In mW» HiMsW. Eine überaus eigenartige Intervention zu Gunsten der Burensache ist von den holländischen Hafenarbeitern angeregt worden, ein internationaler Hafenarbeiterftreik gegenüber der englischen Handels marine. Kein englisches Handelsschiff soll künftig — so ist wenigstens die Sache von ihren Urhebern projektiert — in einem der größeren Häfen des kontinentalen Europas und vielleicht noch der nordamerikanischen Union Arbeiter vorfinden, welche geneigt wären,. die Ladung des Schiffes zu löschen oder Waren auf dasselbe zu befördern.^ Ja, man will sogar versuchen, diesen merkwürdigen Boykott in England selbst durchzuführen und dem nach den englischen Handelsfahrzeugen das Aus laden von Gütern oder die Annahme von solchen in den Häfen des eigenen Landes unmöglich zu ( machen. Bezweckt wird mit diesenf angestrebten internationalen Vorgehen der Hafenarbeiter gegen England die vollständige Lahmlegung des gesamten englischen Außenhandels behufs AüZMung einest wuchtigen Druckes auf die englische Regierung dahin, daß sie sich endlich zum Frieden in Süd afrika bequeme und den Buren die Unabhängigkeit gewähre. Kaum braucht besonders betont zu werden, daß man es in dem Vorschläge eines Boykotts der englischen Handelsmarine mit einem Ausflusse tiefgehender Entrüstung über den englischen Raub krieg in Südafrika zu thun hat, die sich begreif licherweise im niederländischen Volke besonders lebendig erweist, da dasselbe ja mit den Buren eines Stammes ist. Ueberall in der gebildeten Welt jedoch, wo man mit dem nun schon länger als zwei Jahre so unverzagt um die Erhaltung seiner höchsten Güter ringenden Burenvölkchens sympathiert, findet der von den holländischen Hafen arbeitern angeregte Plan gewiß Würdigung und Zustimmung, ist derselbe doch bestimmt, daß see gewaltige, handeltreibende England an seiner ver wundbarsten Stelle zu treffen und dasselbe hier durch zu nötigen, den Buren endlich gerechte und ehrenvolle Friedensbedingungen zuzugestehen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich dies eigenartige Projekt weiter entwickeln wird, auf alle Fälle sind demselben aber die Sympathien aller Gegner Englands und seiner südafrikanischen Raub politik gewiß. Sollte jedoch das beabsichtigte Vor gehen der Hafenarbeiter ander Macht der Verhält nisse und realen Thatsachen scheuern, so würde ihr Auftreten doch immerhin seine Spuren hinterlassen. Sie werden dann von sich wenigstens sagen können, daß sie auf ihre Weise versucht haben, dem schwer bedrückten und zur Verzweifelung gebrachten Buren volke Hilfe zu bringen, ihm Recht und Gerechtig keit zu erwirken, im schneidenden Gegensätze zu den bei den schrecklichen Leiden der Buren teil nahmslos zur Seite stehenden Mächtigen dieser Erde und ihren Regierungen. Und sollte dann nicht endlich ein Gefühl der Beschämung an jenen Stellen platzgreifen, auf welchen die politischen Geschicke der Völker des Erdballes mit entschieden werden?
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