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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 31.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191110310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19111031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19111031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-31
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Dienstag, bei» 31 Oktober 4811 Frankenberger Tageblatt Anzeiger 7v. Jahrgang. begründet 1842. DKW für hie Migliche MskMMmsW JUa, Hll5 Könizlilde Dkßmcht.mh heil UÄlrat zu Ilankeukelg i. Ka. — Druck und Berlag von E B. Roßberg tn Frankenberg t. Sa. «erautwortttcher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. Frankenberg, den 28. Oktober 1S11. Der Gerichtsvollzieher truppen fielen zahlreiche Geschütze und große Mengen Mu nition in die Hände. Nach der Einnahme von Lutschiampiao gingen die Truppen, von ihrem Siege begeistert, weiter vor und eroberten die Chinesen stadt von Hankau. General Aintschang weilt gegenwärtig mit Truppenverstärkungen in Schekau an der Bahnlinie 20 Kilometer von Hankau ent fernt. Kaiserliche Jruppenabteilungen sind nach Hau und Jintschong abgesandt worden, wo sich die Revolutionäre ge sammelt haben sollen. Die abgesandten Abteilungen haben gleichzeitig Befehl erhallen, die Eisenbahnverbindungen zu schützen. Die Kämpfe zwischen den Regfirungstruppen und den Aufständischen fanden bei starkem Regen statt. Die Regierungstruppen legten große Tapferkeit an den Tag. * * Petersburg, 30. Oktober. In gut unterrichteten hiesigen Kreisen versichert man, Japan sei bestrebt, die gegenwärtige Lage in China zu seinem Nutzen zu verwenden. Unter der Maske der Freundschaft für die chinesische Regierung verstehe es Japan, sein Interesse zu fördern und im Trüben zu fischen. Japan sehe die jetzige Lage gar nicht ungern und unterstütze die Revolutionären. Die Absicht Japans, eine Hilfsexpedition nach China zu schicken, berührt hier sehr peinlich. Loudon, 30. Oktober. Aus Peking eingelaufenen Mel dungen zufolge sieht sich der Hof plötzlich von den nördlichen Truppen verlassen, auf die er seine ganze Hoffnung gesetzt hatte. Annähernd 27000 Mann haben sich geweigert, gegen die Rebellen zu kämpfen und drohen mit einem Angriff auf Peking, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt werden. Donnerstag, am 2. November 1S11, /,12 Uhr Vorm., sollen in Ebersdorf im Restaurant Albertschlüßchen 46 Flaschen Wein und 1 Flasche Tafelöl öffentlich um da» Metstgebot gegen Barzahlung zur Versteigerung gelangen. ver Weg um LNpolir. Italien soll zu seinem Tripolisuniernchmen in ähnlicher Weise wie Frankreich zu seiner Marokkopolitik durch dir Banken und Schiffahrtsgesellschaften des Landes gezwungen worden sein, die in Tripolitanien große Kapitalien angelegt hatten. Sie schrieben die Schuld daran, daß diese Anlagen unrentabel blieben, dem türkischen Regime zu und erwarteten von einer Besitzergreifung Tripolitanieus durch Italien eine Besserung. Die betreffenden Banken und Gesellschaften können da aus der Szylla in die Charybdis gelangt sein; denn die Unter werfung Tripolitaniens wird auch im günstigsten Falle noch recht lange dauern und ungeheure Geldkosten verursachen. Zunächst wird Italien erhebliche Verstärkungen entsenden müssen, und wenn sich Mannschaften wie Tiere an den Wüstensand nicht gewöhnen können und die Araberstämme votier zu den Türken halten sollten, dann ist überhaupt nicht abzusrhen, wann und wie die Okkupation der nordafrikanischen Provrnz durchgeführt werden mag. Da« durchsichtige Be streben der italienischen Militärverwaltung, alle Nachrichten Anzetgenpret». Die «-gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b z, bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile 3b Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für WiederholungSabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Fü» Nachweis und Offerten-Annahme werden 2S § Extragebübr berechnet. Inserates-Annahme auch durch alle deutschen Annonce».Expeditione«. Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweilig«" Ansg°b«wg«S. »ar Aufnahme »on An,eigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Krankenbergsachsen. vom Kriegsschauplatz in beispielloser Weise zu schminken, er öffnet auch keine besonders günstigen Aussichten für die Sache Italiens. Uebertriebcn waren die amtlichen Angaben von italienischer Seite, wonach in der jüngsten Schlacht nm Tri polis der Feind einen Verlust von mehr als 1000 Mann gehabt habe. So groß war kaum die gesamte Streitkraft der Türken und Araber in jenem Vorpostengefecht. Infolge der nachhaltigen türkischen Angriffe mußten die italienischen Truppen bei Tripolis ihre Verteidigungsstellung aufgeben und eine der Stadt näher gelegene Position ein nehmen, sich also zurückziehen. — Die italienische Militär behörde sucht die bittere Pille dem Volke durch folgende Mel dung schmackhaft zu machen: Die italienischen Truppen haben eine Verteidigungslinie, die hinter der während der letzten Tage inngehabten liegt, eingenommen, weil die Leichname, die vor der alten Linie liegen, die Luft verpestetm und das Wasser in einen gesundheitsschädlichen Zustand versetzten. Die neue Front ist kürzer und bietet daher den Vorteil, daß Truppen in Reserve gehalten werden können. — Im japani schen Kriege gaben die russischen Heerführer ähnliche Gründe für die Zurückverltgung von Positionen an, die nicht -u halten waren. Italienische Abendblätter geben zu, daß die italienischen Truppen in der nächsten Umgebung von Tripolis die Ver teidigungslinie mehr nach der Stadt zu verlegt haben, also vor dem Feinde zurückgewichen sind. Der „Avant spricht die Vermutung aus, daß, wenn nicht heute 6000 Mann aus Neapel nach Tripolis abgehen, die Besetzung der Stadt sich nicht länger als drei Tage halten kann. Auch der „Se- colo" hebt jetzt die Rtesrnschwierigkeiten hervor, denen die italienischen Truppen in Tripolis ausgesetzt sind. Es heißt dort, unter den gegebenen Umständen werden die italie nischen Truppen niemals ins Innere vorrücken können, weil ihnen die geeigneten Transportmittel und die Verpflegungs- Möglichkeiten fehlen und weil auf der anderen Seite die Feinde immer in der Lage sein werden, jeden Transport 20 Kilometer hinter Tripolis ernstlich zu bedrohen. Das Blatt rät, die Operationsbasis nicht zu erweitern, sondern sich auf die Verteidigung der Hafenplätze zu beschränken, solange der Kriegszustand bestehe. * ' * * Konstantinopel, 30. Oktober. Nach zuverlässigen Mel dungen gestaltet sich die Lage in Tripolis und Benghasi für die Italiener äußerst kritisch. Nach fünftägigem Kampfe wurden die Italiener zurückgeschlagen und verloren mehrere Hundert Tote und hatten an 1000 Verwundete. Von den Türken wurde eine große Anzahl Gefangener gemacht, darun ter mehrere Offiziere. Ferner wurden Geschütze und Ma schinengewehre erbeutet. Konstantinopel, 30. Oktober. Wie von gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, machten der deutsche und österreichische Botschafter der Pforte im Auftrage Italiens erheblich gün stigere Vorschläge für den Abschluß des Friedens als bisher. In Anbetracht der äußerst günstigen Position in Tripoli- erklärt die türkische Regierung indessen, in keinen Frieden willigen zu wollen, den sie auch nur mit administrativen Zugeständnissen in Tripolis erkaufen müßte. — Die Vereinigten Staaten von Nordamerika notifizierten gestern ihre Neutralität. Konstantinopel, 30. Oktober. Nach anderen Meldungen haben die Türken und Araber in einem blutigen Kampfe, wobei mehrere tausend Italiener in Gefangenschaft gerieten, Tripolis und Benghasi wieder genommen, und nach einer weiteren Version hätten die Türken die Italiener nach siegreichem Gefecht aufgefordert, beide Städte zu räumen. Diese Meldungen werden von verschiedenen Ministern dahin modifiziert, daß die Italiener einer Depesche aus Malta zu folge südlich von Tripolis eine entscheidende Niederlage er litten und sich nach Tripolis zurückgezogen hätten, um dort Verstärkungen abzuwartrn. Konstantinopel, 30. Okt. Der „Jkdam- veröffentlicht die sensationelle Meldung, daß die italienische Flotte die Reede von Tripolis infolge hohen Seeganges verlassen mutzte und sich auf dir hohe See zurückzog. Die Türken, unterstützt von Arabern, benutzten diese Gelegenheit, um nach heftigem Kampfe einige Forts von Tripolis zu erstürmen, und den Italienern wieder zu entreißen. Lo«po«, 30 Oktober. Hier eingelaufene Nachrichten au» Tripolis, die der Zensur entgangen sind, bezeichnen dir Lage der Italiener als sehr kritisch. Die Italiener sollen in d«r letzten Woche 3000 Mann verloren haben. - ' : ! - > , >> > , ' > Erscheint an jedem Wochentag abend» sür den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 bO H, monatlich bO H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats b früherer Monat« 10 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Ausland« Bersand wöchentlich unter Kreuzband. Das KoukurSVerfahre« über das Vermögen des Sattlers und Tapezierers Fried rich Wilhelm Meher früher in Frankenberg jetzt in Duisburg wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Frankenberg, am 27. Oktober 1911. , (L 6/11.) Königliches Amtsgericht. stekornatiomkert. „Luther der größte deutsche Mann, und die Reformation das größte weltgeschichtliche Ereignis!- so hat unser Kaiser «inst zu festlicher Stunde in Merseburg bekannt, und wo immer evangelische Herzen schlagen, da haben sie mit Dank barkeit und Freude den Klang verommen, den der edle Hohen- zollernsproß anschlug. Wie ein harter Schlag berührts die deutsche Volksseele, wenn sie das Jauchzen der Römlinge hört: „Zentrum ist Trumpf!- Und wie viele irregeleitete Evangelische, die in den nationalen Wirren unserer Zeit, wie sie die Reichstags wahlbewegung so grell bekundet, gleichgültig den Fordernissen und nationalen Pflichten der Gegenwart gegenüberstehen. Man braucht gar nicht in die Vergangenheit zu greifen, um die Zeichen der Zeit zu erfassen, um einzusehen, daß alle die Völker, in denen der Ultramoniamsm ls die Oberhand hat oder der Unglaube sich ausbreitet, mehr oder minder im na tionalen Rückgang begriffen sind. Und da sollen wir Heil und Rettung von einem System erwarten, das die Seelen knechtet, die Gewissen bindet, die Freiheit in Fesseln schlägt! Die Reformation di« größte weltgeschichtliche Tat! Möchten sich alle Evangelischen dieses Kaiserwort, an dem man nicht deuteln und rüttel» soll, tief ins Herz schreiben! Wir leben und zehren von den Segnungen dieser Tat in Haus und Familie, in Staat und Kirche. Und wenn sich der 31. Ok tober wieder jährt, da der größte deutsche Mann den echten Nibelungenhort, das lautere Wort Gottes, aus den Tiefen der Nacht geholt, in dir ihn päpstliche Menschenherrschaft ver senkt, da gilt es nicht bloß dankbar rückwärts zu schauen auf das, was geschehen, sondern in kämpfender Gegenwart sich selbst prüfen, ob wir alle noch auf dem Boden der Refor mation stehen, im Glauben ein Herr aller Dinge, in der Liebe ein Knecht aller Menschen. Gedenke, daß du ein Evan gelischer bist! Das ist Mahnung, das ist heilige Verpflich tung. Darum hören wir aus den Dichter: Und wieder kam der große Tag Gewalt'gen GeisterringenS, Der Jubeltag gesühnter Schmach Und dankbar frohen Singens! Und wieder schallt's der Welt züm Spott, Der glaubenskranken, schlaffen: Eia* feste Burg ist «aser Gott, Ein* gute Wehr «ud Waffen! Dev Lüge Und der 'Selbstsucht Feind, Latz wehen deine Fahnen, Datz wir in Eintracht fest vereint Ein Reich des Friedens ahnen! Wir weichen und wir wanken nicht, Wie auch die Wogen treiben! Durch Kampf zum Sieg, durch Nacht zum Licht! Das Reich must «nS doch bleiben! ZU Lchlrrichk» MchllmW auf die Monate November und Dezember „Frankenberger Tageblattes" laden wir ergebenst ein. Sind die Wintermonate schon an sich di« sogen. „Lesemonate-, so dürfte durch die Verhandlungen im Landtag und Reichs tag, durch eine umfassende und schnelle Bericht erstattung über die großen Tagessragen, die sich gegenwärtig nicht nur in Deutschland, sondern auch im fernen Osten und Südosten abspielen, in erhöhtem Maße das volle Interesse der Leser aller Stände ebenso angeregt werden, wie durch die bevorstehenden Rrichstogswahlen und durch die Berichte darüber. Ein reichhaltiges Feuilleton und das unpolitische „Vermischte-, das des In teressanten und Belehrenden viel bietet, wird am Familientisch nach wie vor gern gelesen werden. Neubestellungen nehmen alle unsere Ausgabe stellen, Tageblattboten und alle Postanstalten des Deutschen Reiches jederzeit entgegen. So heißen wir alle neuen Mitglieder unserer großen, sich von Jahr zu Jahr mehrenden Lesergemeinde herz lich willkommen! Redaktion und Verlag des Frankenberger Tageblattes, Me strvslution in Lbina. Heber Erfolge der Regicrnngstrappen wird aus Peking gedrahtet: Die Revolutionäre haben dem Vormarsch der Re gierungstruppen auf Hankau nur geringen Widerstand entgegengesetzt. Beim Räumen der Stellung bei Kilometer 10 ließen sie alle Kanonen und ihre Feldausrüstung zurück und flohen in vollständiger Unordnung. Daraufhin gab Admiral Sachenping den Konsuln seine Absicht bekannt, Wutschang und Hanjang zu beschießen und forderte, daß alle fremden Schiffe sich aus dem Bereich der Kanonen der Aufrührer be geben sollten. Die fremden Kolonien sind benachrichtigt und die notwendigen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Der Korrespondent des Reuterschen BureauS, der sich bei der Armee des Kriegsministers Aintschang befindet, tele graphiert aus Siakonsien (Hupeh): Freitag fanden zwei Ge fechte statt, von denen das erste morgens um 6 Uhr südlich von Nirko bei Santaotschino in der Richtung auf Lutschiam- ptaü begann. Die kaiserliche Armee zwang, unterstützt von chinesischen Kriegsschiffen, die Aufständischen, die Position bei Lutschiampiao zu räumen, die sie dann einnahm. Um 11 Uhr ließ die Heftigkeit des Gefechts für eine Stunde nach, nahm dann aber gegen Mittag von neuem zu. Die kaiserlichen Truppen gingen bi« auf 500 Meter gegen die Aufständischen vor, doch solle« weitere Operationen gegebenenfalls bis 6 Uhr abend» unterbleiben. Eine amtliche Bekanntmachung besagt, daß das erste Armeekorps d«S General» Wntfcheng von Schekau gegen die Revolutionäre vorgerückt ist und dies« unter großen Verlusten zurückgeschlagen hat. Den Regierung«-
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