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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186007263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600726
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-26
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.07.1860
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Freiberger Anzeiger ^7-- dm bi« Nachmittag UN- gespaltm« Zeile , Uhr für dachst. , derenRaummit5Pf. Tageblatt. - Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. t-U* 73, Donnerstag, den 2«. Juli. 1860. ' r - ' - . ————————^—S—— Toqesqeschichte. Dresden. Das ökonomische Amtsblatt macht bekannt, daß die Generalversammlung des Actien-Vereines für Veredlung der Viehzucht am 19. Juli beschlossen hat, genannten Verein aufzu lösen und den Acticuinhabern das Acticncapital nebst de» bis zum 1. Juli erzielten Zinsen, so wie den erwachsenen Gewinn s 3 Thlr. für die Aclie zur Vcrthcilung zu bringen, wodurch den Interessenten ein jährlicher Zinsengcnuß von etwas über 4 Proceut erwächst. Man sah sich zu diesen Maßnahmen genötbigt, weil das eingezahlte Capital nicht groß genug war, um größere Unternehmungen mit Aussicht auf Gewinn ausführcn zu können und weil die Einrichtung von Märkten für ausgezeichnetes Zucht- und Mastvieh eher zu be friedigenden Resultaten zu führen scheint. — Die Actien-Jnhaber werden demnach aufgcfordert, ihre Actien und Dividendenschcine an die Cassirer des Vereins, die Herren Schubart L Hesse in Dresden mitfolgcndcr aufdcr vierten Seite der Actic auszustclleuden Quittung: Den Betrag dieser Actie mit Fünf und zwanzig Thalern nebst drei Thalern Dividende durch die Cassirer des Vereines Herren Christ. Schubart und Hesse in Dresden erhalte» zu haben, bescheinigt rc. — einzusendcn und dort den Betrag in Empfang zu nehmen. Ist die Actie an einen Dritten übertragen worden, fo ist dieses auf dem Formulare zu bemerken. Wo die Actie auf Erben überge« gangen, da muß die gerichtliche Legitimation beigebracht werden. Dresden, 24. Juli. (Dr. I.) Von der Freitreppe des alten k. Galericgebäudes auf dem Neumarkte flaggen gegenwärtig die Farben sämmtlicher deutschen Staaten, den Eingang zur Ausstellung der deutschen Natiönallotlerie bezeichnend, welche vom Vorstande derselben seit einigen Tagen in den Räumen jenes Gebäudes er öffnet worden ist. Wie im vorigen Jahre der hundertste Geburts tag Schiller's iu ganz Deutschland begeistert gefeiert wurde, wie in allen deutschen Gauen der Gedanke der Schillerstiftung auf frucht baren Boden fiel, so hat auch das Unternehmen des Hrn. Majors Serre auf Maxen, durch eine allgemeine Nationallotterie die Zwecke der im Geiste des Dichters gegründeten Schillerstiftung zu heben, allenthalben den lebhaftesten Anklang gefunden. Der unermüdliche rastlose Eifer des Herrn Majors Serre, seine Begeisterung für das Unternehmen, ist mit Hilse der Nation von den großartigsten Re sultaten gekrönt worden. Gegen 560,000 Loose sind bereits ans gegeben; aber nicht nur durch Ankauf der Loose, sondern auch durch zahlreiche Geschenke, wodurch der Zweck der Lotterie wesentlich ge fördert wird, bcthätigte die deutsche Nation ihre Theilnahme. Deutsche Fürsten gingen mit leuchtendem Beispiele voran und schenkten dem Werke huldvolle Förderung, Hochgestellte und Reiche, Künstler und Industrielle unterstützten dasselbe, Niedrige und Arme gaben ihr Scherflcin dazu, und besonders waren cs die deuischen Frauen, welche in Verehrung für ihren Lieblingsdichter reiche Spen den ihres Fleißes darbrachten. Diese Geschenke nun, werthvolle Arbeiten von zarter Fraucnhand, Erzeugnisse deutschen Kunst- und Gewerbfleißes, welche demselben nicht wenig zur Ehre gereichen, sind in den obengenannten Räumen in einem sinnigen und ge schmackvollen Arrangement aufgestellt und bieten so Viel des Ju- tcrcssantcu, daß ein Besuch der Ausstellung durch eine genußvolle Augenweide sich reichlich lohnt. Nachdem man an der Kaffe vor über und durch einen Vorsaal geschritten ist, dessen Naum zu einem Haine nmgcschaffcn worden, aus dessen frischem Laubgrün den Lie Ausstellung Besuchenden die Büsten Schillcr's und Ticdge's be grüßen, tritt man in die Säle, in welchen die zur Verloosung geschenkten und augekauften Gegenstände ausgestellt sind. Im erste» Saale findet mau unter Ändert» die sechs vom Vorstand angc- kauftcn Mahagonicvncertflügel, eine Spieluhr und eine kunstvoll go- arbeitete silberne Vase mit Deckel aus 12löthigem Silber," welchk 306 Loth wiegt; sie ist ungefähr eine Elle hoch und ein Meister« stück der Goldarbeiterkunst. Der zweite und dritte Saal, , zeigt ist geschmackvoller Ausstellung Porzellansachen, Glaswaaren, Wasche, Teppiche, Uhren, Möbeln, Cigarren, Jagdgewehre u. s. w. Im vierten Saale fesseln den Besucher der Ausstellung die Nürnberger Geschenke; nächst Wien hat Nürnberg nämlich am meisten ferne Theilnahme an dem Werke bethätigt. Zwischen den beiden zuletzt erwähnten Sälen durchschreitet man ein Zimmer, welches für Auf stellung der Bibliothek und Kupferstiche rescrvirt ist. In dem letzten Saale endlich stehen wir den Geschenken gegenüber, die dem Vereine aus fürstlichen Händen zugegangcn sind; ebenso Gegenstände, welche mit Schiller in directer Beziehung stehen. Von erster» erwähnen wir: Oelgcmälde, geschenkt von Sr. Majestät dem König Johann und Sr. königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Sachsen, zwei Porzellanvasen von Ihren königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Georg von Sachsen, Porzellanscrvice von Ihrer königlichen Hoheit der Prinzessin Amalie von Sachsen, Gemälde auf Porzellan und zwei bronzene Blumcnvasen von Ihrer königlichen Hoheit der Prin zessin von Preußen, und ein Album mit' eigenhändiger Stickerei Ihrer Hoheit der Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen u. s. w. Was die Gegenstände betrifft, weiche mit Schiller in directer Be ziehung stehen, so ist da zuerst ein Pult zu erwähnen, an dem Schiller bei seiner Anwesenheit in Dresden wahrscheinlich geschrieben, ferner ei» Brief Schillcr's unter Glas und Rahmen, von Schiller's Tochter, Emilie v. Gleichen-Rußwurm, und ein emaillirter Gold ring mit Schiller's Haaren. Auch eine werthvolle Schlick'sche Violine und einen hübschen Thermometer, im Werthe von 6 Thlr., sieht man noch in dem letzten Saale. Der Thermometer ist das Ge schenk eines uiedern Eisenbahnbediensteten, der seine Freistunden zur Verfertigung desselben verwendet hat. Berlin. Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Wil helm (Prinzessin Victoria von England) ist am 24. Juli Vmtznit- tags '^11 Uhr von einer Prinzessin glücklich entbunden wMen. Die hohe Wöchnerin und die Neugcborne befinden sich wohl. — Die „N. Pr. Z." schreibt: Das mit ziemlicher Sicherheit auftrctende Gerücht, Se. königl. Hoheit der Prinz-Regent werde im September mit Sr. Majestät dem Kaiser Alexander in Warschau zusammeukvmmen, entbehrt, so weit unsere Nachrichten reichen, für letzt wenigstens der Begründung. Coburg, 22. Juli. In freundlicherem Schmucke noch, als vor Kurzem die Turner, hat gestern nnd heute unsere so fcstreiche Stadt die Sänger empfangen; nicht in Folge einer größeren Sym pathie, sondern weil die Aufforderung durch das Comitä recht zeitiger ergangen war. Ein ganzer Wald von Maien zieht sich durch alle Hauptstraßen, nur wenige Häuser entbehre« freundlicher Kränze und Guirlandcn, und eine reiche Zahl von Flaggen und Fahnen weht von Fenstern und Dächer». Vorherrschend ist das trotz aller Übeln Nachrede so unschuldige Schwarzrothgold, aber dazwischen treten viele andere, theils bekannte, theils räthselhafte Farben hervor, und manches gastliche Herz hat, wo die Fahne fehlte, auch irgend ein anderes Tuch als Dollmctsch seiner Gefühle nicht verschmäht. Vor deni Judenthore, durch welches der Weg vom Bahnhöfe in die Stadl führt, erhebt sich eine Ehrenpforte mit der poetischen Inschrift: „Seid mir gegrüßt, ihr deutschen Saugcsbrüdcr, Vereinigt Euch durch Wort und That und Lieder!" Bereits gestern haben sich vom Bahnhofe aus in zwei Zügen, Mittags und Abends, Hunderte von Sängern mit entfalteten Fahnen und unter Begleitung von Musik durch das freudige Gewühl der Menge nach der Festhalle begeben, wo das Geschäft der Einquar tierung durch die vortrefflichen vom Eomitä getroffenen Einrichtungen, mit beispielloser Kürze abgemacht wurde. Zu der etwa 1400 Mann starken Fcstgcnoffcnschaft hat auch der äußerste Norden und Süden in Stettinern und Tyrolern ein wenn auch kleines Eonüngent ge-
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