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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186009292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600929
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-29
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1860
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Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Sonnabend, den LS. September. 229 «rscheiat siden w»cheqtag früh - Uhr. Inserat» wer den bi» Nachmittag 3 Uhr für die nächst- , erscheinende Nummer angenommen. 1866. Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Khnigl. VerichtsKmter uO> der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. " , ' gespattn« Aelle Hick beten R«mytw»!ißf. berechnet. . . uz-'s,f Ui'-' .i V-Lmig . (PrelZ , MkM» ftckdeH hje Der Mensch und die Maschinen m Nordamerika. Bekämpfe die Natur um jeden Preis und mache dir ihre Kräfte dienstbar, oder mit anderen Warten: emanzipire den Men-' schen von der Nothwendigkeit einer rohen ArbcitSthätigkcit, das ist auf der einen Seite ein Gebot der höheren menschlichen Bestim mung, auf der anderen eine Grundbedingung für den Fortschritt der geistigen Bildung. Unter dieser Form tritt die Kultur Nord amerika's auf und. das Wesen derselben durchdringt alle Classen der Gesellschaft in einem Maßstabe, wie ihn Europa nicht kennt. Die einem Europäer fast komisch vorkommende Ausbildung des Maschinenwesens in Nordamerika und die Popularistrung der Dampfkrast sind ohne Zweifel die wichtigsten Elemente der ganzen amerikanischen Culturcntwickelung. Sie bezeichnen fast mit Sicher heit den Weg, der zu einer Bildungsgleichheit aller Volksclassen führt. Viele der amerikanischen Maschinen sind in den letzten Jahren auch in Europa bekannt geworden, aber während sie hier mehr oder minder nur ein Luxusartikel Begüterter bleiben, finden sie in Nordamerika in den weitesten Kreisen ihre Verbreitung. Denn Mähmaschinen, Nähmaschinen, Dreschmaschinen u. s. w. sind nicht zu Tausenden, sondern zu Huuderttausendcn in den Vereinig ten Staaten in Gebrauch. — Hunderterlei Dinge, bei denen es in Europa Niemandem einfallen dürfte, die Menschenarbeit durch die Maschine zu ersetzen, werden dort durch dieselben betrieben. Man schält Aepfel mit Maschinen, die an jeder Straßenecke in New-Bork zu haben sind; man melkt Kühe mit Maschinen — sie bestehen aus kleinen, durch eine Kurbel bewegte Luftpumpen —, man fängt Fliegen mit einer sehr sinnreichen Maschine, Lie durch ein Uhrwerk getrieben wird, man spaltet Brennholz mit Dampf maschinen und Aehnliches mehr. Man wird versucht, die Dampf maschinen in New-Uork für ein gewöhnliches Möbel zn halten. Die Zahl der in dieser nahezu 1 Million Einwohner zählenden Stadt vorhandenen stehenden Dampfmaschinen beträgt gegen 6000, und davon sind mindestens zum Zweck der Vermiethufig im Detail gebaut. Die. Dampfkraft ist so wohlfeil — 3 Dollars die Pferdekrast por Woche — daß selbst kleine Handwerker cs vorthcil- haft finden, sie zu Verrichtungen zu, verwenden, die nur wenige Stunden des Tages in Anspruch mh^fien. Jndeß eine noch weit größere Popularisiruug der Maschiucnkraft geht seit etwa einem Jahre vor sich. Die sogenannte Ericsonsche Luftdruckmaschine wird jetzt in solcher Form hergestellt, daß sie wie ein kleiner Kanonen- ofen. und oh»? inehr Sorgfalt als ein solcher in Anspruch zu Nh.WN, zum Heizen und zur Triebkraft zugleich verwendet werden kann. Wir überlassen cs unsern Leser», sich ihr eigenes Urtheil über diese Richtung nordamcrikanischcr Cultnr zu bilden; wir unserer Seils sind von Folgendem überzeugt: die Industrie fil ihrer weiteren Vervollkommnung wird dem Menschen im Laufe der Zejt -je Mittel schaffev, sich alle mechanische Arbeit durch Maschinen betreiben zu lassen, auf daß seine eigene zur freien, d. h. zur schönen Arbeit, werde. Der Maschincnmeusch ist aber nur Maschige, nicht Mensch; wo aber die Thätigkeit und Arbeit des Mensch?» eint freie ist, da ist sie seine That als Einheit der Hand und des Geistes, da wird das Handwerk zugleich Geisteswerk, d. h. Kupst- werk. Maschinen mögen künftig das Geld verdienen; der MrfiN aber wird arbeiten in schöpferischer Lust, um als Geist, nicht als Maschine, sich in der Arbeit wieder zu finden! Und mit diesem Resultate kommt erst das Bewußtsein von der wahren Würde find der höheren Bestimmung deS Menschen zum völligen Durchbruch. Die alte Welt machte eine Menschenklaffe zu Sklaven der Arbeit, die neue Welt muß es sich zur Aufgabe machen, die Menschen zu befreien, die Natur aber mit ihren Kräften an die mechanische Arbeit zu fesseln. 2. Tagesgeschichte. Chemnitz. Am 28. Seplbr. slüh ist aus der Zwickauer Bahn zwischen Siegmar und Chemnitz beim Zuge, der um 8 Uhr hier eintrifft, die Locomotive mit einigen Wagen gpS dem Gleise ge kommen, man sagt, infolge falsch gestellter oder nicht gestellter Weiche. Die Locomotive und der Tender ist nicht unerheblich beschädigt, jedoch ein weiteres Unglück nicht vorgekommen; der Zug wat im langsamer» Fahren begriffen. Infolge dessen und da von Chemnitz aus eine Hilfslocomotive herbei telegraphirt werden mußte, ging der Zug nach Riesa erst nach S Uhr, also eine Stunde später, ab. Zur Untersuchung des Vorkommnisses gingen sogleich mehrere Be amte von hier an Ort und Stelle. Nicht ein Passagier, auch nicht der Locomotivführer und seine Begleiter haben irgend eine Beschädigung erlitten. Zwickau, 25. September. (Dr. I.) Wie auch in diesem Blatte berichtet worden, haben wir seit mehrer» Jahrefi und be sonders seit die Bevölkerung unserer Stadt so bedeutend zu wachsen begonnen hat, an Wohnungsmangel gelitten. Diesem sucht man jetzt energisch zu steuern; eS entstehen fortwährend neue Straßen und die Zahl der in diesem Jahre in der Zeit vom 1. Jan. bis 31. Aug. bei dem Stadtrathe angemeldeten Neu- und Anbaue be trägt dem Vernehmen nach einige 70 und die der Reparatur- und Umbaue einige 2V. Bei Alledem ist aber der Noth noch nicht ab- gcholfcn und auch bei fortdauernder Baulust nicht zu erwarten, daß in den nächsten Jahren ein Ueberfluß an Wohnungen eintreten wird, weil auch die nahen Dörfer überfüllt find und die daselbst einquartierten, dicht zusammenwöhnenden Berg« find Fabrikarbeiter jede sich darbietenbe Gelegenheit, eine Wohnung hier zu erhalten, benutzen. Berlin, 26. Septnmber. (D. I.) Bei -er bevorstehende» RecrutenauShebung wird zum ersten Mal die allgemeine Wehrpflicht zur Ausführung kommen und die hjsher gegzbyie Möglichkeit dep Freilovsung sortfallen, man sieht daher den Ergebnissen mit einiger Spannung entgegen. In' Bezug auf die Vertheilung der Leute war bisher darauf geachtet worden, daß Jäger find Förster an das Garde-Jäger-Bataillyn abgegeben wurden. Hiervon will matt afih mannigfachen Gründen für die Zukunft Abstand nehmen find der artige Rekruten durch alle Zäger«Bataillo*e der Armee vertheilen. Man glaubt bei der Vermehrung der leichten Infanterie durch dib Füstlicrregimenter, auf deren Fertigkeit im Schießen und AiräillireN überaus große Sorgfalt verwendet wird, ein besonderes Wte« Schützen-Corps entbehre» zu können. -.. :. i Venedig. Die „Gazzeta di Venetia" vom Li, d. M. bringt die nachstehende amtliche Kundmachung: „Um die Versuche der Einführung von Waffen oder aufrüh rerischen Schriften zu unterdrücken, — nm zu verhindern, daß gefährliche Individuen heimlich ins Land gebracht werdest — Wh
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