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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.02.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185402018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-02
- Tag1854-02-01
- Monat1854-02
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.02.1854
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Ä tr Tagevlatt. Lbe 1854. Mittwoch, dm 1. Februar M 26 Tabak. >g, nuar, W tHV Mber jene erstgenannte ohnstreitig noch den Vorrang gewonnen H-^Mat, ohne das unsere civilisirte Welt nicht mehr leben kann :de mm Äräupch« dan linder». 454. , B uar, r :ium Her Tabak. Es dürste wohl nicht uninteressant sein, von diesen eiden etwas Näheres zu wissen, ihre Lebensschicksale genauer nnen zu lernen; regiert doch die eine dieser beiden Pflanzen 8 ganze Hauswesen des Bürgers und Landmanns und bil- t doch der andere den wohl am einträglichsten Handelsartikel, rum wollen wir zu Nutz und Frommen unserer Leser, sowie in und wieder zu ihrer Ergötzlichkeit von beiden Einiges mit- Wrnte man den Tabak bereits auch in Portugal und Frank nit wch Ech- Der französische Gesandte Nicot brachte den Samen ms Lissabon nach Paris. Aber Anfangs wurde er hier immer Mr als Medicin gebraucht und angebaut. Die Engländer wa- M unter dem kühnen WallerRaleigh nach Florida und eilen. Wir beginnen mit dem Tabak. Nicht immer hat e Welt Tabak geraucht; schon das mag Manchem artlich vor- mmcn, der mit seiner Pfeife im Munde weiter nicht über die Vergangenheit gegrübelt hat. Ja der Genuß des Tabaks wurde her mit den härtesten Strafen vergolten — und jetzt! Es ist Merkwürdig, so allgemein der Genuß dieses Krautes ist, daß vielleicht kaum die allerödesten Gegenden der Erde damit unbe- wohlthätig für die Gesundheit, und wenn der Mensch dies hört, fo ahmt er gar zu gern nach. Wir können es also uns leicht Urstellen, daß die Spanier nur ihrer lieben Gesundheit wegen Ms Rauchen begannen. In der Mitte des 16. Jahrhunderts ' 7,'.' .7.^ "' Virginien gekommen und sahen hier zu ihrem Erstaunen die. wilden Bewohner aus irdenen Pfeifen rauchen. So weit hat» ten es die Wilden nicht gebracht, die den Spaniern das erste Beispiel gaben; denn diese Insulaner drehten ein Tabaksblatt so zusammen, daß es eine Cigarre bildete und mit dieser Form, mehr oder weniger ausgebildet, begnügte sich der Spanier bl- auf diese Stunde, indem nämlich fast ganz Europa von der Pfeife selbst zur Cigarre bekehrt worden ist. Doch wie gesagt, die Engländer hatten die Pfeife kennen gelernt und brachten ste mit dem Tabake zugleich nach ihrem Vaterlande und nun he» gann das Tabakrauchen und fand sehr schnell seine vielen Ver» ehrer. Der Tabak, hieß es zudem, sollte eine wahre LebenSarz» nei sein und keine Krankheit ihm widerstehen können. Drum wurde auch der Tabak in mehren Schriften des Herda saucta, das heilige Kraut, genannt. So kam es denn, daß König Ja» kob I. von England in einer Schrift gegen dieses Kraut fol» gende Worte schrieb: „Ohne Tabak kann keine Gesellschaft le» ben. Wenn Jemand in Gesellschaft junger Leute die Pfeife zurückweist, die vielleicht ärger als eine Schleuse stinkt, so gilt er für einen Menschen ohne Lebensart und ist keinen Pfiffer» ling Werth." — Kurz, ehe man 1600 schrieb, wollte Jedermann in England rauchen und in kürzester Zeit verbreitete sich diese Sitte auch in Holland und Deutschland. Die spanischen Sol» daten hatten schon unter Karl V. ihre Cigarre geschmaucht; im dreißigjährigen Kriege dampften Schweden, Dänen, Deutsche miteinander um die Wette. Jede Sache hat aber neben ihren Freunden auch ihre Feinde. Einen haben wir oben schon ge» nannt. Der König von England und Schottland Iakob L fand es nicht unter seiner Würde, gegen dieses Kraut zu käm pfen. Wie er überhaupt ein sonderlicher Kauz war, der gegen die Hexen nebenbei mit schrieb, so hielt er auch in Orford eiae öffentliche Rede gegen den Tabak und da das Alles Nicht- half, erließ er endlich ein strenges Verbot gegen das Tabakrauchen. In der Türkei wurde auf türkische Art gegen diese Neuerung gekämpft; der Sultan Amurath IV ließ Denen, welche mit ei ner Pfeife betroffen wurden, Nase und Ohren abschneiden; in Rußland wurde noch nachdrücklicher bestraft; denn Tabakraucher erhielten von ihrem Landesvater die Knute auf Tod und Leben, indem auch noch zum ewigen Wahrzeichen die Nase aufgeschlitzL wurde. So konnte natürlich auch die geistliche Macht nicht parteilos bleiben; sie mußte sich entscheiden, ob für oder gegen; in der Bibel stand natürlich Nichts vom Tabakrauchen; dru« Freiberger Anzeiger und debur» llberL D«- !N ei« ei dn i Nr. Hi Unter den mannigfachen Pflanzen, welche dem mütterlichen Uhr der Erde entsprossen, sind es namentlich zwei, welche dnstS Hauptsächliche Bedeutung gewonnen haben. Die eine ist dieje- Mge, welche dem bei Weiten größten Theile der Bewohner un- Weres engeren und weiteren Vaterlandes zur hauptsächlichsten ahrung dient — die Kartoffel; die andere ist ein Kraut, das lannt bleiben, so merkwürdig ist auch die Art, wie ihn die Eu- ropäer kennen lernten, die Schnelligkeit mit welcher er sich ver- in Strenge, ja die Grausamkeit, womit ihn die Für- crmitM^" verfolgten und der Kampf, den die Gelehrten theils zu rten eW^inen Gunsten, theils gegen ihn führten. M Die Spanier lernten zu Ende des 15. Jahrhunderts ihn . den AAnnen, als sie Amerika's Inseln entdeckten und die Insel Ta- Mgo hat wahrscheinlich ihm den Namen gegeben. Die wilden -idcr, Dinwohner rauchten ihn da; sie rühmten das Rauchen als höchst Kindern^ ------- Erscheint jeden Wochentag stütz 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. - Inserate werden an den Wochentagen nur bi« Nachmittag L Uh, für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. ,
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