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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 31.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192501313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250131
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-31
- Monat1925-01
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Rückzahl b Lesegewe». Druck: Clemens Landaraf elnge'andt Manuskripten ist Rückporto belzufüa. ^Ür Anzeigen, welche dusch qeqeb werden, kSnn. wir eine Verantwort bez. der Richtigkeit nicht übernehm l Dieses Blatt enttLlt die amtlichen Bekanntmachungen des Bates zu Dresden für die Stadtteile vlas«chitz, Lolchwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Nochwltz und Laubegast (ll. und M. veckoaltungsberirk) der Gemeinden Wach witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig und Schönfeld, sowie der Bmtshauptmannschaft Dresden. Verlag: Slbgan-Vuchdruckerei und Veriagvamsiatt Herma«« Veyer E tk»„ Dr^ben-Dlasewiß. — Verantwortlich für Lokale« Earl Drache, für d« Übri»«« Zntzdtt E«»e« Werner, beide ia Dresden. emden. und Kurliste, Leben im Sild, Agrar-Darte, Radio-Zeitung, I Anzeigen werden die »gespalten« Petit-Zetk mit ro Goldpfenntaen b«*bn«<, Reklamen die 4 gepalten» ZeNe Zeitung Schniitmusterbogen. Der VezugSpretS beträgt frei ins Haus f mit SO Golbpfenntgen. Anzeigen u. RÄlamen mit plahvorickrifien und schwierigen Charten werben mitso» " ...» keine Gewähr geleistet. InsernonSbeträge stnd sofort bet Erich einen der Anzeige fällig. Lei späterer Zahlung wird ber am Lage der Zahlung giltige Zeilenpreis in Anre nun» gebracht. Rabattanspruch erlischt: b.verspät. Zahlung, klag« ob. Konkurs d. Auftraggebers. Snchetil iägllch mit den Seilagen: Amtl. Fremden- und Kurliste, Leben Mußestunden, AuS alter und neuer Zelt, Moden-Zellung. Schnittmuster-ogn monatyVlk.i.so, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl 2m.r.-. Mrf , Krieg, Streiks ulw. hat der Vezleher keinen Anspruch auf Lieferung bzw.Aachlieferung der Zritun vd Rückzahl d Lesegeldes. Druck: ClemenSLandgraf^lkachfl.,Dresden-Freita>. -e> m >er' elngeiandt Manu ' Fern,» aufgegeb werden. chr, 26 ' (Lonnaveno, oen tti. Januar. . 1925 Dr. Luthers Antwort an Herriot Llne fachliche und würdige Zurückweisung der von Herriot erhobenen Anschuldigungen. — „Wo ist bei uns Waffengeklrr?" - Die Notwendigkeit einer strafforganisierten Polizei. - Moralische Abrüstung! Ser Relchrkanz'er spricht zur Presse In den Räumen der Presseabteilnna der Rcichsrcaicruna sand Freitaa abend rin Emp» sana.bor au-ländilcden Prelle statt, deren Ber liner Vertreter last vollzählig erschienen waren. Nach einxr VegrüssunaSansprache de» Lei- terS der Pressavieilnna der NetckSregicrung Ministerialdirektor Dr. Kiep Hgrtff Reichskanzler Dr Luther das Wort zu einer Rede, in welcher er u. a. aussllbrte: Wir haben erwartet, daß mit der Londoner Konferenz eine neue Epoche etnge» leitet sei. eine Evbche in d-r die grollen lnter- nationalen Probleme überhaupt nicht mehr durch etnicitlae Entscheidungen sondern aus dem Weac des friedlichen Ausgleiches der In- terellen gelöst kpürden. In dieser Hoffnung ist Deutschland vtt de« Beginn de» neue« IabreS schwer tntläuickt worden. Sie alle kcuuen den Verlauf und den Stan- -e- er«, kten Konfliktes, der wegen -er Räumung dgr nördliche» Rhelulandzoue entstanden ist. /Tie bisherige Behandlung die. les Konfliktes durch öffentlichen Notenwechsel, den die Alliierten eingelcitet haben und den die Neichsreaie.runa notgedrungen ha, «usuell- men müllen ruit in Deutschland naturgemäll wieder die Erinneruna wach an die bedenk liche und fruchtlose Methode der ersten Nach- krieaSiabre ES lällt fick nickt verhehlen, das, in der im letzten Sommer anaesetzten Ent- wickluna ein Rückschein eingetreten Ist der hüben und dritben die be gonnene Beruhigung der Geister wieder gefähr det. TaS ist nickt nur im Interelle Deutsch lands. sondern im Interesse der allgemeinen Weltvolttik ttek zu bedauern Die Alliierten beschuldigen Deutschland des Vertragsbruches und ziehen daraus Folgerungen .größter Tragweite. Ick mull immer und immer wie- der daraus hinrveisen was es bedeutet, wenn man einen Vertragsbruch behauptet, wenn man damit SanktionSmallnahmcn begründet, wenn man es abek nickt einmal kür notwendig hält, dem betroffenem Lande durck Substantt- icruna der Beschuldigung die Möglichkeit der sachlichen Auseinandersetzungen zu geben. Her- riot macht unS Do»würfe ball wir durck Aus bildung rvn .Zeitfreiwilligen Reservetruppen geschaffen hätten. Wenn man in Deutschland damals. als unsere tnnervolitischen Verhältnisse «ine besonder- gefährliche Spannung zeigten, wirklich einige Tausend Studenten für einige Wochen zu Uebungen herangezogen hat. was bedeutet das kür das Ausland angesichts der Tatsacks, dall es in ganz Deutschland die mo derne« Kampfmittel, die für die Kriegführung allein ausschlagebend stnd, überhaupt nicht mehr gibt? Herriot sagt selbst, dall mehr al- 33 ONO Kanonen, 28 000 Lafetten 1l 000 Minen werfer., mebr alS Millionen Mtnenwerser» «schölle, mehr als 87 000 Maschinengewehre. 48 Millionen Gewehre. mVhr alS.400 000 Kar- tuschen und ungefähr 10 Millionen Handgra naten zerstört worden seien? Demgegenüber fallen doch die von tbm erwähnten Funde von angeblich 100000 Stahlstäben für Gewehrläufe. 17000 Stahlstäben für Maschinengewehrläufe. 10000 Pistolenläufe und 100 Werkzeugkästen wirklich nicht in» Gewicht. kein er»ft-aster Militär wir- sich -»zu «er, stehe«, -erurtige« Diage» irgendwelche mitt- tärisch« Vedcvtv«« beiz«messe«. Ich kann Sie aber versichern, dall die Reich», reaieruna fest entschlossen ist, Verstölle in der Entwaffnung, die von den Alliierten nachge» wiesen werden oder sonst zu unserer SeuntnlS gelangen, zu beseitigen. Man gebe un» zu diesem .Zweck enblich den Bericht, tu dem die Kotrollkommillion da» Er- gebni» von mehr al» 1800 Besuchen zusammen gestellt hat. und wir werde« de« Nachweis er- brinaen. dall wirklich kein «nlah vorlag oder vorlteat. diesen einzelne« Fragen de« Charak ter «tue» internationale« Konfliktes »» gebe». Sine besaudere Behänd^««» erfordert die Polizei aus die der französische Ministerpräsident gro- lleS Gewicht zu legen scheint Sie. meine Da- men und Herren kennen die deutschen Ver hältnisse aus eigener Anschauung. Sie wer den deshalb Verständnis dafür haben, dall wir nach unserer ganzen inneren Lage aus die Poli zei. die straffer alS unser Polizei vor de» Krie- ge organisier» ist nicht verzichten können. Ich brauche zur Begründung nur aus die kommu nistische Bewegung hinzuweisen, die auch in anderen Ländern zu schaffen macht. Qhne dall ick damit ein Schreckgespenst an die Wand malen will. Die deutsche NeickSwebr ist in folge ihrer starken Verteilung lehr wenig ge eignet, dieser Gefahr zu begegnen. Wir bedürfe» dazu einer Polizei, die im» sta»be ist. »h«e iebe Verzöger«»» i» Aktion —— z» trete«. Im übrige« llnd da» organssatoriscke Einzel fragen. über die meiner Ansicht nach bei vor urteilsfreier Bebandluna unschwer eine Ver ständigung herbeigeführt werden könnte. Die Verbündeten, die Amerikaner, so hat der fran zösische Ministerpräsident vorgestern auSge- rulen. sollen willen, dall Frankreich nicht rüstig sein kann, „solange von Deutschland dieses Wasfcngeklirr hcrübcrichallt-. Meine Damen und Herren? Ick bitte Sie um alles in der Welt. wo höre« Sie i« Deutschland ei» solches WasfcngeMrr? ES klingt fast wie Hohn, wenn solche Worte über ein Land gesagt werden in dem es keine staatlichen Rüstungsbctrt be gibt, dellen ge- ringfügig« Truppen weder schwere Artillerie noch Fliener noch Tanks besitzen dellen Festun gen geschleift oder völlig unmod rn llnd und von dessen Gebiet man 5", 000 Quadratkilometer einseitig zugunsten seiner Nachbarn demili tarisiert hat. Wichtiger als die .Zahl der Waffen und Munition die moralische Abrüstung. Nur glaube ick allerdings nicht, dall ein Man- gel an moralischer Abrüstung auS einzelnen Sätzen militärischer Dieustinstrnktionen gcfol- gcrt werden kann wie Herriot sie zitiert hat. Im übrigen wird abcr die moralische Abrü stung in einem gesund empfindenden Volke sicherlich nicht dadurch gefördert, dall es sich allein unter den übrigen Völkern den mlnutt- ösesten Kontrollmallnahmcu unterworfen steht. Ich hoffe doch, dall mancher, der die Rede des französischen Herrn Ministerpräsidenten ohne Voreingenommenheit gelesen hat, sich fragen wird, köimen die Alliierten nur diese Einzel- beiten zur Begründung der Nichträumung der Kölner Zone anführen? Und ick knüpfe hieran die weitere Frage an Herrn Herriot: Ist er entschlossen, die nördliche Nhelickendzone sofort zu räumen, nachdem die Beseitigung der Deutschland etwa nachgewiesenen Verstölle in der Abrüstung stchergestellt ist? Eine klare Antwort auf diese Frage finde ich in seiner Rede nickt. Sie werden eS begreiflich finden, dall wette Kreis« in Deutschland die alliierte Begründung der Ntchträumung nur al» Vor- p»and ansehen und andere Motive dahinter vermuten. Auch in der Presse de» Auslandes ist vielfach von diesen anderen Motiven und zugleich von der Möglichkeit die Rede ge wesen. ihnen durch ein Komvromib Rechnung zu tragen. Ich ka«« i» dieser Hinsicht >«r nochmal» betone«, dall die ReickSregier«»« bisher »iemalS Gelegenheit gehabt hat. z» ber Möglichkeit eine» solche« k»«»pr«»isseS Stellung,« nehme«. Sie würbe eS, wenn die Räumung zn einem späteren Termin, sagen wir einige Monate nach dem 10. Januar, wirklich garantiert wäre, nicht ohne weiteres abgelehnt haben, an ward« eS auch fetzt nickt ohne weitere» adlest- ne«. Zu all solchen Lösungen kann ma» nur gelangen, wenn man die Angelegenheit nicht i« einem öffentliche« Notenwechsel, sondern a«f dem Wege^pertranenSvoller verftäudla««» behandelt. Der Ministerpräsident hat die Ein- zelsteiten seiner vorgestrige« Ausführungen unter dem Gesichtspunkte der aöacmeinen Sicherheitsfrage» gestellt. Er hat damit ein Thema angeschnit- ten. daS auch in Deutschland die Qefsentlichkeit lebhaft beschäftigt. Es liegt aus der Hand, dah de.» von stark gerüsteten Nachbarn umgebene, entwaffnete Deutsch and das Bedürfnis nach Sicherheit lebhaft empfindet. Die Reicks- rcgierung steht deshalb dem SicherbeitSgedan- ken nicht nur sympathisch gegenüber, sondern hat an seiner Verwirklichung auch ihrerseits ein reales Interesse. Die SicherhcitSsrage ist der Kern dieser politischen Probleme. Sobald für die Stelrerkeit Frankreichs eine Lösung ge funden ist. ergibt sich damit die Löiuna der meisten übrigen Fragen nahezu von selbst. Herr Herriot hat bei feinen Ausführungen de« Gedanken einer Wrltkonventip« in den Vordergrund gestellt wie sie dnrck da» bekannte Genfer Protokoll von» Herbste vo- rigen Jahre« anqcstrebt wird. Eine solche, alle Staaten umfassende Weltkonvention scheint auch mir das Endziel zu sein. Qb eS praktisch mög lich ist. dieses Endziel letzt unmittelbar zu er reichen. ist wohl noch ungewiss. Wenn aber internationale Verträge von der Art eines GarantiepaktcS wirksam lein sollen ist es nö tig, dall nickt nur die Negierungen rechtlich daran gebunden sind, sondern dall auch der ge- scklvssene Wille der Völker selbst damnterstehe. Die wahre Verständigung und Versöhnung zwischen de« Völkern kann nicht vollendet werden solange ein ei uze ne» Land zum Verbrecher an der^Menschheit gestempelt wird und sich nicht das ganze Ausland von der Unrichtigkeit der Anklaze überzeugt, das deutsche Volk habe durch feine An» griffe.den Weltkrieg entfesselt. ES erscheint mir auch für daS Zusammenleben der Völker nicht erforderlich wenn versucht wird, innenpolitische Gegensätze anderer Län der für die Auseinandersetzung über ans'.ands- politische Probleme zu verwcrteHr. Ick hoffe, dall die französische Negierung, die nach den Worten ihres Leiters die innere Politik ihrer Leiter respektiert, dieien selbstverständlichen Grundsatz Deutschland gegenüber nickt äusser acht lällt. Davon abgesehen möchte ick in die sem Znsamenhana aber die Fraae stellen, welchen Aulall das Ausland hat. von der Negierung Lnther irgendein« reaktionäre Politik zu befürchten? ES ist gerade mein Bestreben gewesen, eine Regierung zu bi den, die eine breite Grund lage im Parlament besitzt und dadurch den vorlamcntarisck-demokratiscken Gedanken in möglichst weitem Umfange verwirklicht. Man hat der Gorge Ausdruck gegeben, wie sich die AuSiandspoli.it der Negierung Luther gestalten werde. Ich bitte Sie, meine beiden NcichStagsreden nachzulefen, die auch in diesem entscheidenden Punkte Klarheit und eindeutige Auskunft gebe^ Ich will inSbeson- dere feststcllen, daß die LoNdoner Vereinbarun gen für un» bindende» Recht sind. ist hat seine ganze Politik oorgcster« z». .mme»gefaßt t» die drei Worte: Schiedsgericht, Sicherheit, Abrüstung. Diese» Programm kann ich für Deutsch» laud akzeptiere«. Die ReichSregierung ist bereit, sich dafür ein- zusetzen, ball der GchiedSgerichtSgedanke, dessen Verwirklichung vielleicht den wertvollsten Teil der Londoner Vereinbarungen darstellt, im internationalen Leben immer allgemeiner zur Geltung kommt. Sie will, wie ich schon be tonte, Mitwirken an der Herstellung einer Ge währ für die Sicherheit und Freiheit der Völ ker. Hinsichtlich der Abrüstung hat sie eine gewaltige Vorleistung bewirkt und kann man nur hoffen, daß ber im Versailler Vertrag an- gegebene Grund für diese Vorleistung, di« akl, gemein« Abrüstung, bald i« di« Dal «mgefetzt wird. Der Mann von Idaho ES ist nichts ungewöhnUche», dass e»n ameri- kauischer Präsident nach seiner Wiederwahl de« Kur» wechselt, die Zügel straffer anzieht, seine bisherigen Freunde Un In- und Ausland« überrascht. Er kann nun selbstherrlicher, ohne Rücksichten auf .Popularität- und auch mit ge ringeren Bindungen an seine Partei schalte» und seine eigenen Ideen durchsetzen. Den« nach der Verfassung der Bereinigten Staate« kann er ein dritte» Mal nicht mehr gewählt werde». Präsident Eoolidge hat von dieser Regel keine Ausnahme bilden wollen, und wenn die Aufgaben seiner meisten AmtSvor- ganger mehr aus dem Gebiete der Inneren Po litik lagen, so haben die Bereinigten Staaten heute ei« weltpolitische» Programm zu erledi ge«: Die Eintreibung ihrer Kriegs schulden. Daher bedeutet daS große »Re virement- in den führenden Männern der amerikanischen Außenpolitik» welches der Prä sident alsbald nach seiner Wiederwahl vorge- nommcn hat, ein Programm. ES ist nirgends mißverstanden worden, und hierfür hat in er ster Linie etn Name gesorgt, der Senator Borah. Dieser Name konnte nicht miß verstanden werden. Auch in Amerika wachsen die im Vormacht»- lingcn der Völker führenden Geister nicht i« den Avenuen der Wasserkopsstädte und in den straßcnschluchtcn zwischen den Wolkenkratzern auf. AuS den Bergwäidern vpn Idaho, einem der jüngsten Staaten der Union, ist der Sena tor Borah nach Washington entsandt worden. Von seinem ersten Auftreten an ist er durch igene und eigenwillige Gedanken ausgefallen, 'mtte er da» Qhr der weiten Welt, so oft er sprach. .Ein Einspänner, ein Eigenbrüdler!" so trösteten sich die Klageweiber des Völker bundes. .Ein ehrgeiziger, jngeudfrncher Poli tiker, der aussallcn will.- Nun steht dieser leidenschaftlichste Feind deS Böl» kerbundeSan derSpitzedesSenatS. komiteeS für das Auswärtige, einer Körperschaft, die in zahlreichen Fällen mehr Initiative gehabt hat als der Außenminister; wäre der. Völkerbund nicht ohnedies in der Sackgasse cheS Genfer Protokolls sestgefahren, so würde die Berufung BorahS auf seine» jetzigen Posten genügt haben, um jede Hoff nung der Bölkerbundschwärmer auf eine Aen- derung der ablehnenden Haltung Amerikas z« vernichten. Die Amerikaner sind die letzten, die bel der Besetzung ihrer Staatsstellen nach dem zustim menden Kopfnicken des freundlichen Auslan des schielen und danach fragen, wie ein Mann, den sie brauchen, in der ausländischen Press« ungeschrieben ist. Aber eS traf sich doch gut, daß die französische Propaganda gerade in ei nem heftigen Feldzug gegen den Senator Bo rah begriffen war, als die Nachricht von seine» Ernennung zum Vorsitzenden deS SenatSkomt- tecS für daS Auswärtige hcrübergekabelt wurde. Daß Präsident Eoolidge sich diesen Mitarbeiter gewählt hatte, klang wie eine Antwort aus die französischen KrjegSschuldennachlaßwünsche. Nu» war eS zu spät, den rasselnden Propaganda tank in voller Fahrt abzustoppen. Der .Deutschenfreund- Borah war ernannt, und man hatte einen Mächtigen maßlos beschimpft, statt mit der gebotenen Bescheidenheit deS fau len Schuldners sei« Wohlwollen zu er schmeicheln. Daß Borah ein .Deutschenfreund" «f» .Germanophile" sei, ist eine absichtlich irre führende Unterstellung. ES gidt keine Rede, keinen Antrag von ihm, der sich so deuten ließ«, alS ob dieser rücksichtslos seine Erkenntnis verfechtende und vorurteilsfrei nach Wahrhett ringende Feuerkopf bisher auch nur ein wenig klarer «l» fei»« übrige» geschtchtS- und europai
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