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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188201055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820105
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 5/6 in der falschen Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-01
- Tag1882-01-05
- Monat1882-01
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.01.1882
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«em Ge. indct^ tS. ) lisborollsr ävn unssrs a Oattso, arcassirors !unqe». er Art. rmaceu. Leipzi,. I, Schmidts r 1882. erschied sankt i unsere gute kutter, Kau köhler. Verwandten > 34. Jahrgang . , Donnerstag, den 5. Janvar. Nachbestellungen aus He» 1»»^ für die Monate Januar, Februar mb MSr; »erHeu von sSmmtlichm Postanstatte» wie von -er «aterzeichveleu Expedttto« and den bekannten AuS- gabeftellen io Freiberg, Brand, Langemm, Halsbrücke, LanghevuerSdors and Wettzmbor« zum Preise bon 2 Mk. 25 Pf angenommen. kxpsä. stes „fi-sid. /inrsigvl' u. idarbeiter. en. Äbzo- iung: 2, 1 Tr. -paziersto- m <1. er wird ze- dsü- Blattet Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenom- i LM mm und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile I D oder derm Raum IS Psennige. ß »tzsküdlwu,^ k 882. > lsaenvn. 7°^ Erscheint jedm Wochmtag Abends ü Uhr für den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2ü Pf., zweimonatlich 1 M. SV Pf. u. einmonall. 7S Pf. Tagesschau. Freiberg, 4. Januar. Die politische Auslese ist heute wiederum äußerst dürftig. In der Hauptsache beschränkt sich dieselbe auf die Meldung, daß Fürst Bismarck am Montag Nachmittag 4 Uhr einen längeren Vortrag beim Kaiser hielt. Ueber den Inhalt desselben ist selbstverständlich nichts bekannt; dennoch ver- muthct man, daß die kirchen-politische Frage, die ja fortwährend noch die Hauptrolle auf dem Gebiete der deutschen Politik spielt, dabei zur Erörterung gekommen. Es ist übrigens sehr bemerkt worden, daß Fürst Bismarck diesmal seit einer Reihe von Jahren zum ersten Male an der Spitze des Staatsministeriums zur Beglückwünschung des Kaisers im kaiserlichen Palais erschien. Es heißt, der Kaiser habe Gelegenheit genommen, dem Reichskanzler bei diesem Anlaß erneut seine vollste Sympathie zu erkennen zu geben. Fürst Bismarck begab sich sodann zur Beglück wünschung in das kronprinzliche Palais. Auf die An sprache des Generalfeldmarschalls Grasen Moltke an der Spitze der Generalität soll der Kaiser in ergreifendster Weise geantwortet haben. Die Zahl der telegraphischen Glückwünsche, welche dem Kaiser zum Neujahrstage zu gingen, soll die früheren Jahre noch übertroffen haben. Unter den Neujahrsbetrachtungen der Zeitungen ragen die der ultramontanen Blätter vor allen durch die Zuversichtlichkeit der Stimmung und die freudige Gehoben- heit des Tones hervor. Man lese nur die Festbctrach- tungen der „Germania": „Der heilige Stuhl erfreut sich eines Ansehens und eines Einflusses in der Welt, wie er ihn zu Zeiten seiner weltlichen Herrschaft kaum besaß; der Gefangene im Vatikan ist eine Großmacht, mit welcher auch die Widerwilligsten rechnen und verkehren müssen. Es ist zweifellos, daß auch in diesem Jahre die Würde und Macht des heiligen Stuhles beträchtlich gewachsen ist unter der umsichtigen, weisen und festen Leitung der großen Angelegenheiten durch die Hand des regierenden Papstes. Rom kann warten, denn es ist ewig. Langsam, bedächtig, aber stetig geht die Kirche ihrem Siege entgegen." Und mit dieser Sprache vergleiche man, wie noch vor gar nicht langer Zeit das leitende Blatt des Ultramontanismus die Weltlage und insbesondere die Zustände in Deutschland darzustellen pflegte. Der Wandel der Zeiten kommt uns in solchen Auslassungen recht deutlich zum Bewußtsein. Und bei dieser zuversichtlichen Stimmung im Lager der Ultramontanen soll an die Revision der kirchenpolitischen Gesetzgebung geschritten werden! Langsam, aber sicher geht nach klerikaler Auffassung die Papstkirche dem Siege ent gegen. Und das Schlimmste ist, daß man diese Auf fassung kaum mehr als eine unberechtigte Selbsttäuschung bezeichnen kann. Dem preußischen Landtag sollen bekanntlich kirchen politische Vorlagen zugehen, doch haben dieselben bis jetzt die Ministerialberathung noch nicht passirt. Es wird jedoch schriftlich darüber verhandelt. Man meldet, daß die Grundzüge derselben sich in der Richtung des vorigen Entwurfs bewegen. Von Rom wird als zuverlässig be richtet, daß der Papst dem System der diskretionären Vollmachten im Gegensatz zur gänzlichen Abschaffung der Mmgcsctze abhold ist. Stächst der erwähnten Materie er regt der Antrag Windthorst fortdauernd das meiste In teresse, welches sich um die Frage dreht, ob derselbe zur Annahme gelangen werde oder nicht. Alles kommt dabei auf die Haltung der Fortschrittspartei an. Von einem Theile derselben, welcher der Führung des Abg. Richter folgt, glaubt man mit Sicherheit die Unterstützung des Antrages annehmen zu sollen, wogegen die den Anschau ¬ ungen des Prof. Hänel zugethanen Elemente sich für die Ablehnung entscheiden dürften. — In preußischen Blättern wird über die Entlassung des Oberpräsidenten v. Horn viel gestritten. Einige behaupten, Fürst Bismarck, welcher den inneren Dienst im Smne seines Systems zu säubern gedenke, habe Herrn v. Horn unterm 9. Dezember offiziell aufgesordert, feine Entlassung einzureichen. Die „Kreuz- Ztg." bemerkt hierzu: „So etwas pflegt nur dann vor zukommen, wenn der Inhaber eines hohen Postens selbst den richtigen Moment seines Rücktritts versäumt. Ob es in diesem Falle so gewesen ist, wissen wir nicht, möchten es aber bezweifeln. So viel steht nach unsern Nachrichten fest, daß der Ober-Präsident seine Entlassung beantragt, aber noch nicht erhalten hat. Was über den Nachfolger des Herrn v. Horn bereits in den Blättern gesagt wird, scheint uns voreilig, uni so mehr, als der Rücktritt des selben wahrscheinlich erst nach einigen Monaten erfolgt." Den Hauptgegenstand aller politischen Gespräche in Oesterreich bildet ein Vorgang, der sich am Sylvester in dem Orte Ried zutrug, denn er kennzeichnet eine neue Phase des zwischen der Regierung und der Opposition ob- schwebenden Konfliktes. Der in dem genannten Orte be stehende politische Verein hatte vor Kurzem die Absendung eines Vertrauensvotums für einen der drei Reichsrathsabge- ordneten der Stadt Triest beschlossen, welche der Kaiser beim Empfange der Triester Handelskammer-Deputation mit dem bekannten Tadel getroffen hatte. Die Regierung säumte nicht, auf diese Art tendenziös-demonstrativer Kritik mit einer Maßnahme zu antworten, zu welcher das öster reichische Vcrcinsgesetz ihr die legale Befugniß ertheilt. Sie erkannte in dem Verfahren des Vereins das Kriterium der Staatsgefährlichkeit desselben und verfügte in Folge dessen seine Auflösung. Naturgemäß erregt diese Maß nahme in allen Kreisen, und zwar nicht nur in denen der Linken, sondern auch der gegnerischen Parteien, außerge wöhnliches Aufsehen und man ist darauf gespannt, zu wissen, ob auch gegen andere Vereine, welche den Rieder Vorgang nachzuahmen geneigt sind, in derselben Weise wird verfahren werden, ferner, ob das Reichsgericht, dessen Anrufung schwerlich unterlassen werden wird, die Auffassung der Regierung bestätigen wird. — Den Wiener Blättern zufolge fand am Abend des 2. Januar bei dem Minister präsidenten Grafen Taaffe eine mehrstündige Berathung über die Vorgänge in Krivoscije statt, an welcher Jovan- novic, Webersheimb und Thoemml theilnahmen. Jovan- novic bcgiebt sich direkt nach Krivoscije. Von den Krivos- cianern sind nämlich vier Gensdarmen massakrirt worden. Sämmtliche Leichen fand man entkleidet auf. Alle Mon turen, Waffen, sowie Ausrüstungsgegenstände waren ge raubt. — Der sehr freundliche Empfang, welchen die nach Berlin entsandten außerordentlichen Botschafter des Sul tans bei ihrer Durchreise am Wiener Hofe erfahren haben, hat neue Freundschaftsversicherungen seitens der Türkei veranlaßt. Wie nämlich mitgetheilt wird, hat der Sultan an den Kaiser ein Schreiben gerichtet, worin der Dank der Türkei niedergelegt ist für das freundschaftliche Entgegenkommen, welches von den dortigen maßgeben den Kreisen gegenüber Ali Rizami Pascha und Reschid Bey an den Tag gelegt wurde. Man ist geneigt, diesem Schreiben die Bedeutung beizulegen, daß die Beziehungen Oesterreichs zur Türkei momentan die besten sind. — Der „Pol. Korresp." wird aus Athen gemeldet: Die Kammer wahlen sind in der Hauptstadt zu Gunsten der Oppo sitionspartei ausgefallen. In unterrichteten Kreisen gilt es jedoch für höchst wahrscheinlich, daß die Wahlen in den Provinzen überwiegend ein für die Regierung günstiges Resultat ergeben werden. Die plötzlich in die Diskussion geworfene Papstfrage hat in italienische« Rcgierungskrcisen doch eine unbe hagliche Stimmung hervorgcrufcn, welcher sogar der König in eigener Person beim Ncujahrsempfange einer Deputation der Abgeordneten einen deutlich vernehmbaren Wiedcrhall gegeben hat: ein Hcrvortretcn des Monarchen, das um so größeren Effekt machte, als König Humbert für gewöhnlich - cs vermeidet, sich an den Staatsangelegenheiten aktiv zu : betheiligen. Da der volle Wortlaut der königlichen An- i spräche noch nicht vorlicgt, so sind wir auf die kurze Jn- i haltsang^be angewiesen, welche durch private Vermittlung : mehreren Zeitungen zugegangcn ist. Nach derselben soll i der König mit auffälligem Nachdruck gegen jede aus- - wärtige Einmischung in die inncrn Angelegen- BergerIlyeiüE und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand Verantwortlicher RedÄteur Julius Brau» in Freiberg. beiten Italiens Verwahrung eingelegt und im Anschluß hieran an den Kammerpräsidenten die Aufforderung ge richtet haben, die rasche Erledigung der Militärvor lagen zu betreiben. Letztere bezwecken eine wesentliche Erhöhung des Präsenzstandes der Armee um nicht weniger als hunderttausend Mann und die Verstärkung der Be festigungen an der Nordarenze. — Daß auch in dm parlamentarischen Kreisen Italiens die Stimmung arg wöhnisch und erregt ist, zeigt die von dort hcrstammende Versicherung, man werde sogleich nach dem Wiederzu sammentritt der Kammern die Regierung wegen ihrer Stellung zu Deutschland und der Papstfrage interpelliren. Wie aus Rom gemeldet wird, haben in den letzten Tagen die Eruptionen des Vesuv zugenommen. In der Richtung von Ottaiano ergießt sich neue Lava. In vielen Orten wurdm Erderschütterungen wahrgenommen. — Die „Agenzia Stefani" meldet aus Suez: Die ge mischte Enquetekommission über die jüngsten Ereignisse in Suez vollendete ihre Aufgabe. Der verdächtigte Italiener wurde des Mordes an dem egyptischen Offizier für un schuldig erkannt, der Haupträdelsführer der Emeute nach Kairo gebracht und vor das Kriegsgericht gestellt. Der Gouverneur besuchte den italienischen Vizekonsul und drückte demselben das Bedauern der Regierung aus. Nicht geringe Sensation erregt in Frankreich die Nachricht, daß der Ministerpräsident Herrn Emile Olli vier — den letzten napoleonischen Kabinetschcf, der be kanntlich mit leichtem Herzen den Krieg mit Deutschland ins Werk setzte und seitdem in unbeachteter Zurückgezogen heit gelebt hat — zum Träger einer diskreten Mission an den Papst auserkoren haben soll, als deren Zweck man die Anbahnung eines freundlichen Verhältnisses zum Va tikan bezeichnet. Ollivier soll die Aufgabe Haden, den Papst zu bestimmen, gegen die kirchliche Politik Gam- betta's keinen Einspruch zu erheben, wogegen sich Gam betta verpflichten wolle, das Budget für die Geistlichkeit aufrecht zu erhalten; ferner soll er dem Papst begreiflich machen, daß eine strengere Anwendung des Konkordats das einzige Mittel sei, um die schlimmen Pläne der Ultra radikalen zu verhindern. Die ohnehin gegen Gambetta bereits vorhandene gereizte Stimmung unter den Republi kanern wird, falls dlese Angaben auf Wahrheit beruhen, wahrscheinlich dadurch nicht vermindert werden. — Der englisch-französische Handelsvertrag scheint doch noch zu einem Schmerzenskind für die Regierung werden zu wollen. Die gegenwärtigen Minister sind ebenso wenig im Stande, dem Verlangen der englischen Wollen- und Baumwollen spinner nach Herabsetzung der Zölle für ihre Fabrikate zu willfahren, als es die Herren Ferry und Tirard konnten, welche die Jnteresfen ihrer Landsleute höher stellten als die der Engländer. Darob herrscht unter den letzteren natürlich großes Mißvergnügen, dem die englischen Dele- airten dadurch Ausdruck gegeben haben, daß sie von Neuem ihre Koffer packten und unter dem Vorgcben, neue Instruktionen von London einholen zu müssen, nach ihrer Heimath zurückkehrten. Wie lange es dauern wird, bis sie diese empfangen haben werden, dürfte wohl vorzugsweise von dem größeren oder ge ringeren Grade des Entgegenkommens von französischer Seite abhängig sein. Die Stellung RutzlauHS zur Donaufrage war bisher unklar. Wie jetzt verlautet, hat das Petersburger Kabinet vor einiger Zeit den Regierungen gegenüber erklärt, daß Rußland jede Lösung annchmen werde, über welche sich die anderen Mächte geeinigt haben würden. Die egyptische Nationalpartei veröffentlicht in der „Times" eme Erklärung, worin sie unter Anerkennung des Sultans als Souverän dem Khedive Treue gelobt, aber von ihm auch erwartet, daß er sein Versprechen halten und mit der Delcgirtenvcrsammlung regieren werde. Die Partei erkennt die Dienste Englands und Frankreichs, sowie die Nothwendigkcit einer Finanzkontrole an, be trachtet dieselbe aber als ein Provisorium, da die Partei ihr Land eines Tages ganz in egyptischen Händen zu sehen anstrebe. Die Partei vertraut die Interessen gegenwärtig der Armee an als der einzigen Macht, die im Stande sei, des Landes Freiheiten zu beschützen und verlangt eine Vermehrung der Armee auf 18 000 Mann. Die Nauonal- partci sei eine politische, nicht eine religiöse Partei. n wstübchej einzeln, 181». uß ist j» i in >ße 64 ohnungq erlassene». ig Nachmittaj tt. onomen^EjA icrstag Nah statt. ige. ige: se 351 iethen wü z 568. ht zu VW i berieha, itz 833. milienlozii , 1882 t im tadtbaH. i auf Frei- anuar »- c, ttages übunx ». 4. Ja», 8 Uhr. iffseffsN u. 24. ,d die Bei kassen abzu- r nächsten ringen. bcrlehrer. a wer ! 83 k. t oder K e 680. erkstatt iß Näherer: W3, 2. rt zu be- e 254. retter-ö;
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