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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 01.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191107018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-01
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1811 onnabend, den 1 Juli 15V Frankenberger Tageblatt Anzeiger 70. Jahrgang. Bezirks begründet 1842. ) sofort, allmonatlich, Der Stadtrat (2» 5/11.) Königliches Amtsgericht. csmvemsgt * Das alt« wissen und daß Fürst Bülow in 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung des im Grundbuche für Ebersdorf Blatt 329 auf den Namen Bruno Fürchtegott Petzold in Niederwiesa eingetragenen Grund stücks wird einstweilen eingestellt, da die betreibenden Gläubiger dies beantragt haben. Der auf den 4. Juli 1911 anberaumte Termin fällt weg. Frankenberg, am 28. Juni 1911. ganz anders, wie der Norden, der auf eine kräftige Fleisch« und Gemüsekost das Hauptgewicht legt, aber nach Klößen und Mehlspeisen weniger fragt. Was schlechthin deutsche Küche genannt wird, ist also eigentlich norddeutsche Küche, in der die alte Hausmannskost obenan steht. Oder vielmehr stand. Denn in vielen modernen Haushaltungen regieren auch schon Schnitzel und Konserven, und von einem richtigen Kalbsbraten haben schon viele keine Ahnung mehr. Der strenge Soldaten könig Friedrich Wilhelm I. von Preußen war ein großer Freund des „Zusammengekochten" (Fleisch und Gemüse), er besuchte gern bürgerliche Familien, deren Hausfrau in der Herrichtung solcher Speisen Meisterschaft besaß. Und auch Kaiser Wilhelm II. bevorzugt den bürgerlichen Schmorbraten, wie denn so manche Fürstlichkeiten gern sich an einfachen Speisen delektieren. Fürst Bismarck bevorzugte ebenfalls Produkte der eigenen Wirtschaft. Aber diese kräftige, selbst etwas derbe deutsche Küche ist keineswegs auf Deutschland beschränkt, nur hat sie im Auslande andere Namen. Eisbein (Schweinshaxen), Rüben, Kohl, Bohnen, Erbsen, Linsen und noch so manches kann man in Paris in ähnlicher Zuberei tung wie zu Hause essen, auch die bayerischen Leberknövel und ähnliche Produkte bekommt man da. Nur in geringeren Dosen! Denn das ist das eigentliche Charakteristische der Hausmannskost, daß man sich mit einem einzigen, dafür aber auch umso kräftigeren Gerichte begnügte. Aber wir wollen nicht sagen, daß diese Genügsamkeit vorüber ist. Wer die kräftigen Gestalten in unserem Volke sieht, der darf getrost glauben, daß die Kräftespenderin zum guten Teil die kernige Hausmannskost gewesen ist. Dafür ist allerdings eine „per fekte Köchin" weniger geeignet, dazu gehört Lust und Liebe von Seiten der Hausfrau. fühlten sich wohl dabei. Es herrschte eine das Ganze för dernde Interessengemeinschaft. ..... Die gewaltige Ausdehnung und Vielgestaltigkeit, die unser Erwerbsleben im Laufe der Zeit und namentlich der letzten Jahrzehnte genommen hat, erzeugte in den größeren Betrieben, denen ote kleineren folgen mußten, das Bedürfnis nach einer vertraglichen Regelung des Verhältnisses zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Indem sich ein Stück Papier zwischen beide Teile schob, wurde das Gefüge gelockert, das Bewußt sein der Interessengemeinschaft verblaßte. Jeder pochte auf seinen Schein und suchte seinen eigenen Vorteil. Aus der Eintracht wurde der Kampf. Lohnkämpfe sind das charakte ristische Merkmal unserer Zeit. Wir können diese Entwickelung beklagen, aber nicht än dern; denn sie entsprang nun einmal der Entwickelung der Verhältnisse, die immer stärker sind als die Menschen. So wenig auch Gegenscitigkeitsverträge das lebendige, persönliche Interesse ouswiegen können, so stellen sie doch immerhin einen Ersatz dar. Bei dem gegenwärtigen Stande unserer Arbeits verhältnisse sind in zahlreichen Betrieben Tarifverträge un entbehrlich geworden. Ihre Einführung hat zur Befestigung eines friedlichen und schiedlichcn Verhältnisses zwischen Unter nehmern und Arbeitern beigetragen. Der Vertrag allein aber tut es nicht; er muß von beiden Teilen nach dem Grundsatz von Treu und Glauben beobachtet werden. Das ethische Moment, das bei dem alten patriarchalischen Verhältnis aus- schlüßlich in Betracht kam, läßt sich auch bei der modernen Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse nicht ausschalten; bleibt vielmehr von maßgebender Bedeutung. Betrachtet man den Lauf der Dinge ohne jede Vorein genommenheit, dann wird man sagen müssen, daß der Grund satz von Treu und Glauben von den Kreisen der Arbeitgeber im allgemeinen mehr respektiert wird als von denen der Ar beitnehmer. Das ist bei dem großen zahlenmäßigen Unter schiede beider Teile auch ganz begreiflich. Der Drang nach Verbesserung ist ein gesunder Trieb, und unser großer Reichs postmeister Stephan erkannte die Unzufriedenheit insoweit als berechtigt an, als sie einen Sporn zu höheren Leistungen und damit zu höheren Einkünften darstellt. Wenn sich die Un zufriedenheit jedoch einseitig nur in der Erhebung gesteigerter Lohnforderungen geltend macht, dann kann ihr diese Anerken nung nicht zuteil werden. Es darf doch nicht vergessen wer den, daß auch der beste Wille der Arbeitgeber um des lieben Friedens willen den Lohnwünschen der Angestellten zu ent sprechen, seine Grenze findet an der Notwendigkeit, unsere Industrie auf dem Weltmärkte konkurrenzfähig zu erhalten. Die sozialpolitischen Lasten drücken unser industrielles Unter nehmertum empfindlich, sodaß für viele unter Innehaltung der tariflichen Lohnbestimmungen der Gewinn schmal genug ist. -«Med« mut Siicbttrcd« Frankenberg, 30 Juni 1911 Die deutsche Küche. In einer großen deutschen Zeitung stand dieser Tage zu lesen, daß die deutsche Küche bei den anderen Kultur-Nationen so gut wie gar nicht geachtet oder beachtet würde. Es hieß da wörtlich: „Neben dem Frankfurter Würstchen mit Sauer kraut und dem „westfälischen Schinken" ist es bezeichnender weise nur das „deutsche Beefsteak", das sich, wenn auch in ver änderter Form, in die Küche der angrenzenden Landcsteile verirrt." Es geht eben, wie aus diesen Sätzen zu erkennen ist, der deutschen Küche wie dem Deutschen ost überhaupt, man würdigt sie nicht, weil man sich nicht die Mühe gibt, sie kennen zu lernen. Gibt es denn vor allen Dingen eine einzige deutsche Küche? Nein! Süddcutschland, schon in Thüringen beginnt bekanntermaßen die Klöße-Region, kocht Abonnements auf -ns Tageblatt auf den Monat Juli nehmen unsere Tageblattausträger und unsere bekannten AuS gabestellen in Stadt und Land, sowie alle Postaustalte« noch entgegen. Es sind zu zahlen: die für die » AVI»««« u ««rtv» dir auf den 2. Termin die ittUövtzalst 8 tilgen, das das Frankenberg, am 30. Juni 1911. Die begeisterten Huldigungen, die man überall dem Fürsten Bülow und seinem Gastgeber, Herrn Oberstmarschall Graf Vitzthum, bereitete, haben jedenfalls gezeigt, daß die Sachsen die Verdienste hoher Staatswürdenträger wohl zu schätzen man insbesondere nicht vergessen hat, was seinem Staatsamt dem Deutschen Reiche war. patriarchalische Verhältnis zwischen Arbeit gebern und Arbeitnehmern hatte sein Gutes. Beide Teile wußten, daß sie auf einander angewiesen waren und zusam men gehörten, und handelten. dementsprechend. Der Arbeiter war gewissermaßen Familienmitglied, ihn ging das persönliche Interesse seines Brotgebers so nahe an wie sein eigenes; andererseits teilte der Gutsherr und namentlich die Gutssrau alle die kleinen Sorgen und Freuden ihrer Bediensteten. So war es allgemein auf dem Lande, und ähnlich war das Ver hältnis auch in der Stadt. Unternehmer wie Angestellte Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben und zwar größer" Inserate bis S Uhr vornuttags, klemere bis spätestens 11 Uhr mittags des leweiUgenAusgab-wges. Siir Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. ^51. Telegramme: Tageblatt Krankenbergsachsen. Das unterm 10. April 1906 von der unterzeichneten Amtshauptmannschaft erlassene Verbot öffentlicher Verrufserklärungen gegen Gewerbetreibende wird hiermit aufgehoben. Flöha, am 29. Juni 1911. Die Königliche AmtShauPtmaunfchaft. Anzeigenpreis: Die «-gesp. Petitzelle oder deren Raum 15 bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeil« 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 H Extragebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. — UH-....——— Km «na Kmw v. Mo« In 5chlo« lllchtenwaiae. * Lichtenwalde, 30. Juni. Auf dem Wege über Frankfurt a. M.—Leipzig trafen Fürst und Fürstin v. Bülow mit dem Eilzug 10 Uhr 18 Min. auf dem Hauptbahnhof Chemnitz ein. Se. Exzellenz Graf Vitzthum v. Eckstädt begrüßte auf dem Bahnsteig seine hohen Gäste. Am Bahnhof. hatte sich eine große Anzahl Personen emgefunden, die dem Fürstenpaar begeistert huldigte, so daß die Polizei Mühe hatte, den Herrschaften den Weg nach dem Wagen freizuhalten. Auch aus der Fahrt nach Lichtenwalde war das Fürstenpaar Gegenstand von Ovationen. Ueberall begrüßte man die hohen Herrschaften lebhaft, Blumengrüße sandte man nach dem Wagen. Auf der steilen Straße in Hilbersdorf, wo der Wagen (offene Halbchaise) ganz langsam fahren mußte, trat ein etwa vier Jahre alter Knabe im Tirolerkostüm an den Wagen heran und übergab mit den Worten: „Hier, Frau Fürstin!" dieser einen hübschen Blumen strauß, wofür Ihre Durchlaucht, aufrichtig erfreut, herzlich dankte. Bei dem schönen Wetter bot die Fahrt viel Reizvolles. Schon in Chemnitz waren die hohen Herr schaften überrascht, daß Chemnitz so schöne Straßen habe. Hohes Entzücken rief aber die Einfahrt in den herrlichen Park des Schlosses Lichtenwalde hervor, namentlich die Fürstin gab ihrer Freude über die Schönheit der Gegend vollen Aus druck. An der Parkeinfahrt hatten sich viele Ortseinwohner und eine von auswärts gekommene Schulklasse eingefunden, welche die hohen Herrschaften mit freudigem Hoch und Hurra begrüßten. Im Schloßportale erwartete und bewillkommnete Ihre Exzellenz die Frau Gräfin mit dem jungen Grafen Siegfried den fürstlichen Besuch. Zu Besuch weilen im Schlosse noch die Schwester Ihrer Exzellenz, Fräulein v. Tschirschky, und die Gemahlin des Obersten Grafen Gotthold Vitzthum v. Eckstädt in Leipzig. Morgen Sonnabend trifft der Bruder des Schloßherrn, Se. Exzellenz Herr Staatsministcr Graf Vitzthum v. Eckstädt, zu kurzem Aufenthalt in Lichlcn- walde ein. Der Besuch Ihrer Durchlauchten ist auf vier bis fünf Tage berechnet, er ist, wie wiederholt betont sei, lediglich ein Familienbesuch, und deshalb sind alle Einladungen nach auswärts und alle Gesuche von Zeitungen um photographische Aufnahmen usw. abgelehnt worden. Hoffentlich hält das Wetter, was eS heute verspricht, damit die Schönheit unseres Zschopautales dem fürstlichen Paare sich voll mitteilt und immer in angenehmer Erinnerung bleibt. KMU für die MM AMUMmW MMDiM Md dm MM z« ImüMg i. §«. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg Sa. - Druck und «erlag von C. G- Roßberg in Frankenberg i. Sa. fL. Königliches Lehrerseminar. Montag, den 26., und Dienstag, den 27. Juni, fanden die diesjährigen, teils rin-, teils zweitägigen Schüler Wanderungen statt. Klasse 1 fuhr unter Leitung der Herren Professor Dr. Simon und Schulrat Dr. Hözel von Flöha nach Wolkenstein und wanderte dann über den Kalten Muff nach Geyer, den Greisensteinen, Thum, Burk hardtsdorf, weiter über den Geiersberg und Dorf Eibenberg nach Einsiedel, von wo aus die Rückfahrt angetreten wurde. Klasse II besuchte unter Führung der Herren Professor Dr. Mahler und Professor Heinel das östliche Erzgebirge. Man wanderte von Zöblitz aus durch das Tal der Schwarzen Pockau nach dem Katzen stein, weiter nach Rübenau, durch das Natschungtal nach Gabriela- Hütten und über den Stößerfelsen nach Olbernhau. Klasse HI wurde von den Herren Oberlehrer Dr. Schumann und Schwotzer von Aue aus am Floßgraben entlang nach Blauental geführt. Von da ging die Wanderung durch das Tol der Kleinen Bockau auf den Auersberg und weiter über Forsthaus Sauschwemme nach Johanngeorgenstadt. Von hier aus gelangte man am 2. Tage durch das oberste Talstück des Schwarzwassers nach Gottcsgab und auf den Fichtelberg. Von Kretscham-Rothensehma fuhr man zurück. Klasse IV lernte, geleitet von den Herren Ackermann und Oberlehrer Kästner, den östlichen Erzgebirgstamm und das Böh mische Mittelgebirge kennen. Von Moldau auS stieg man über den Stürmer hinunter nach Klostergrab, wanderte dann nach Ossig und von da nach Ullersdorf, um die Aussig-Teplitzer Bahn zu erreichen. Auf ihr fuhr man nach Boreslau, von wo aus der Millcschaur erstiegen wurde. Der 2. Tag brachte: Abstieg vom Milleschaur, Fahrt von Boreslau nach Teplitz, Besichtigung der Stadt und des Schlotzbergs, Fahrt nach Johnsdorf, Ausstieg über Bruderhalle, Kreuzweg nach Böhmisch- und Deutsch-Einsiedel, Wanderung nach Neuhausen und Rückfahrt. Klasse V fuhr unter Leitung der Herren Oberlehrer Voigt und Bormann nach Gleis berg-Marbach, besuchte Alt-Zella, wanderte über Nossen durch das Freiberger Muldental nach Zollhaus Bieberstein, von da durch das Bobritzschtal (Grnbentour) nach Krummenhennersdorf und auf der Hochfläche zurück nach Zollhaus Bieberstein. Klasse VI» nahm an» Dienstag unter Führung der Herren Oberlehrer Albert und Neubert denselben Weg wie Klasse II am Montag. Klasse VId fuhr, begleitet von den Herren Richter, Oberlehrer Müller und Schütz, nach Berbersdorf, wanderte über Böhrigen, Etzdorf nach Roßwein, fuhr nach Gleisberg-Marbach, besuchte Altzella, Nossen und das Mnldental bis Zollhaus Bieberstein. Von hier auS wanderte man über den Rodigt zurück nach Nossen. Klasse 1* Befchlntz. Das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung des im Grundbuche für Ebersdorf Blatt 337 aus den Namen Bruno Fürchtegott Petzold in Niederwiesa eingetragenen Grund stücks wird einstweilen eingestellt, da die betreibenden Gläubiger dies beantragt haben. Der auf den 4. Juli 1911 anberaumte Termin fällt weg. Frankenberg, am 28. Juni 1911. 6/11) Königliches Amtsgericht. abends für den folgenden Tag. Bezugs- Preis vierteliahrlich 1 bO monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Monats 5 § früherer Monate 10 ö ve«evn«gen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband.
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