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Der Grenzbote : 30.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190407306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-30
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 30.07.1904
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Der Grenzbole für Mors und das obere Vogtland Der Grenzbote erscheint täglich s mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen f folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- ' bezahlbar, 1 Mk. 2o Psg. Bestellungen werden t in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des j Blattes, sowie von allen Kaiserl. Postanstalten und Postboten angenommen. TgMM M GntM!' s - Ass "»»144 ""v 15 Psg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder ' ' ' deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ! für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reklamen die Zeile 20 Psg. Fernsprecher Nr. 14. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Hierzu SonntKgs dis iMftr. Gratisbeilage „Der Heitspiegel". Fernsprecher Nr. 14, M 173. Sonnabend, den 30 JuU 1004. Aahrg. 60. Laut Anzeige des betreffenden Königs. Herrn Vermeffungsbeamten haben die An lieger der Feldwege 4443, 4444, 4445 u. 4446 hiesigen Flurbuchs zum Teil die An nahme der entlang ihrer Grundstücke gelegenen Teile der bezeichneten Wege verweigert und der Einsetzung von Rainsteinen wiedersprochen, dadurch aber die Flurneuaufnahme- arbeiten aufzuhalten versucht. Selbstverständlich kann eine derartige Störung der Arbei ten nicht zngelassen werden, denn es ist davon auszugehen, daß, wie wir auch in unse rer Bekanntmachung vom 22. d. M- dargelegt, jenes Wegareal nach dem Gesetze antei lig den Wegeanliegern gehört. Es ist deshalb nunmehr gemäß der in unserer am 1. April und 22. Juli d. I. erlassenen Bekanntmachung enthaltenen Androhung die Ab rainung der betr. Grundstücke ans Kosten der säumigen GrnndftülLsbesitzer angeordnet worden und haben letztere u. A. ihre Bestrafung nach Z 274 des D. R. St. G- B. zu erwarten, wenn sie sich unerlaubterweise an den eingesetzten Rain steinen vergreifen sollten. Adorf, den 29. Juli 1904. Dev Stadt Vat. Kämnitz. Politische Rundschau. Berlin, 27. Juli. Nach Unterzeichnung des Entwurfs zum deutschi-russischen Handels verträge kehrt der Reichskanzler Graf Bülow, wie eine hieisge Korrespondenz meldet, am mor gigen Tage nach der Insel Norderney zurück, und auch Herr von Witte rüstet sich zum Aus bruch. Obgleich seit der Beendigung der auf Norderney zwischen beiden Staatsmännern ab gehaltenen Besprechung die Gestalt des künfti gen Vertrags in ihren Grundzügen fest gestan den, habe sich die endgültige Fassung doch weit schneller erledigt, als zunächst anzunehmen ge wesen. So ist es gekommen, daß. Graf Bütow, der erst in etlichen Tagen erwartet wurde, zwecks Vollziehung des Vertrags bereits am Dienstage hier eintraf, so daß Nunmehr Herr von Witte noch vor der Rückkehr des Kaisers von der Nordlandreise Berlin verlaßt. Berlin, 28. Juli. Wolffs Tel. Bureau" meldet: Der neue deutsch-russische Handelsver trag wurde heute hier durch den Reichskanzler Grafen Bülow und den Präsidenten des russi schen Ministerkomitees von Witte unterzeichnet. Berlin, 27. Juli. Ueber die Hilfsleistung für Teutsch-Südmestafrita wird gemeldet: Tic Sammlungen der Deutschen Kolonialgesellschaft haben nun eine Biertelmiilion überstiegen. Berlin, 28. Juli. Von der Abordnung der südtveswfri la Nischen Farmer erfährt die „Tonische Tagesztg", daß die erbetene Audienz beim Kaiser nunmehr in Wilhelmshaven statt- finden werde. Ter Reichskanzler hat die Ab ordnung sehr freundlich empfangen: er konnte ihr freilich nichts bestimmtes und sicheres ver sprechen, sondern mußte darauf Hinweisen, daß der Kaiser das entscheidende Wort zp sprechen habe. Auf die B'tte der Abordnung, eine Au dienz beim Kaiser zu erwirken, erklärte der Reichskanzler, daß er noch an demselben Tage an den Kaiser schreiben werde, und forderte die Mitglieder auf, dem Kaiser das zu sagen, was sie ihm dargelegt hätten. Berlin 28., Juli. Wie authentisch mit geteilt wird, beabsichtigt die preußische Staats regierung, der Bergwerksgesellschast Hibernia in Herne das Angebot für die Abtretung des Un ternehmens gegen eine Rente von 8 Prozent in Lprozentigen Konsols zu machen. Das Ange bot bezieht sich aus das gegenwärtige Aktienkapi tal von 53,5 Millionen Mark. Weitere Ver staatlichungen von Bergwerken sind nicht inAus- ficht genommen. — Der Plan einer elektrischen Schnellbahn Berlin—Hamburg hat nach dem „Berl. Börs.- Cour." einen Fortschritt zu verzeichnen. Ter Eisenbahnminister von Budde hat an die All gemeine ElektrizitätsgLselM und die Sie mens und Halske-Aknengesellschash die dem Mi nister vor einigen Monaten eine geineinsam ausgearbeitete Denkschrift über dieses Projekt eingereicht haben, die Einladung zu kommissa rischen Beratungen Ende August im Eisenbahn- Ministerium ergehen lassen. Freilich wird, wie der Börsen-Cour. ferner mitteilt, erzählt, daß in privaten Besprechungen für den Fall einer Konzessionierung der elektrischen Schnellbahn Berlin-Hamburg seitens der preußischen Staats bahnen die Forderung gestellt worden ist, daß die Staatsbahnen von der zu - konzessionierenden Privatgesellschaft für den zu erwartenden Ein nahmeausfall zu entschädigen sein 'würden. Die in dieseui. Fabre ausgesetzten Veriuchsiahrten auf der Militärbahnstrecke Marienfelde—Zossen sollen übrigens im nächsten Fahre wieder auf genommen werden. Tie betreffende Gesellschaft hofft dabei, eine Geschwindigkeit bis zu 250 Ki lometer pro Stunde zu erreichen. Petersburg, 28. Juli. Wiederum ist, wie wir bereits gestern meldeten, einer der höchsten Staatsbeamten Rußlands einem furchtbaren Attentat zum Opfer gefallen; der Minister des Innern von Plehwe ist in der Nähe des hie sigen Warschauer Bahnhofes ermordet worden. Er war im Begriff, sich zum Vortrag beim Zaren nach Peterhof zu begeben, als ein Nihilist unter seine Equipage eine Bombe warf. Plehwe war sofort tot; sein Schädel und beide Arme sind zerschmettert. Der Kutscher der Equipage ist le bensgefährlich verletzt, ein Polizeibeamter tot. Der mutmaßliche Mörder wurde verhaftet; es ist ein junger Mann, der Ziv Melder trägt. Das Attentat geschah neben dem Portal des „War schauer Hotels". Von anderer Seite wird über den furchtbaren Vorfall noch gemeldet: Tas Attentat auf Minister von Plehwe erfolgte auf dem Wege zum Baltischen Bahnhof, von wo er sich nach Peterhof begeben wollte. Noch vor dem am Wege liegenden Warschauer Bahnhof wurde eine Bombe unter feinen Wagen geschleu dert, der samt Insassen und Kutscher in die Luft gesprengt wurde. Durch die Explosion wur den auch einige Vorübergehende und mehrere Mietkutschen beschädigt. Das Attentat auf den Minister von Plehwe wurde, wie weiter gemeldet wird, kn der Brücke des Warschauer Bahnhofes ausgeführt. Rechts von der Brücke befindet sich ein Restaurant, an einem Fenster desselben saß ein junger Manu und beobachtete aufmerksam die Vorgänge auf der Straße. Als er den Wa gen des Ministers von Plehwe bemerkte, schleu derte er durch das Fenster eine Bombe, die nach einer Version unter den Wagen, nach einer an deren im Wagen Plehwes explodierte. Dem Mi nister wurde der Kops abgerissen. Von dem Wagen blieben nur die Hinterräder übrig. Der Luftdruck bei der Explosion der Bombe war so stark, daß sämtliche Scheiben der nach der Brücke gerichteten Bahnhofsfront zertrümmert wurden. Tie Polizei bedeckte den Rumpf Pleh wes mir einem Tuch und brachte ihn fort. Als der Mörder das Restaurant verlassen wollte, wurde er am Eingänge verhaftet. Bei ihm wurde noch eine zweite Bombe vorgefunden. Petersburg, 28. Juli. Der Mörder des ! Ministers des Innern Plehwe, der durch die Ex- t pkosion schwer verletzt besinnungslos fortge- < schafft wurde, kam abends zum Bewußtsein, wo ' rauf sofort die erste Vernehmung folgte. Gleich nach der Tat wurde auf der Stelle, mo der An schlag erfolgte, auf Verlangen der Menschen menge eine Totenmesse für Plehwe abgehalten. Nach glaubwürdigen Meldungen schlenderte der Täter die Bombe von: Bürgersteig aus; das er klärt auch seine Verwundung. London, 28. Juli. Die Pforte benachrich tigte, dem „Daily Graphic" zufolge, die rus sische Regierung: Eine weiter« Umwandlung von Schiffen, die mit falschen Papieren die Darda nellen 'passieren, in Kriegsschiffe würde die dauernde Schließung des Bosporus für die Ein- und Ausfahrt aller Schiffe der Freiwilligen Flotte zur Folge haben. — Die Hilfskreuzer „Smolensk" und „Petersburg" von der Frei willigen Flotte nähern sich Suez, da ihre Ka pitäne die Nachricht erhalten haben, daß ein japanischer Kreuzer nicht weit Entfernt sei. Toki o, 28. Juli. In der Schlacht beiDaschit- schiau soll, nach einer Meldung des Blattes „Jiji" ans Tientsin, Geperal Kuropatkin an der linken Schulter schwer verwundet und ein anderer russischer General getötet worden sein. Tie Verluste der Russen in der Schlacht werden auf über 10 000 Mann angegeben. — Die japa nische Takuschan-Armec drängt nach hierher gelangten Meldungen stark gegen Haikscheng vor und zwingt dadurch die Russen, die Stadt zu räumen und sich nordwärts zurückzuziehen. Lertlichcs und Sächsisches. Adorf, 20. Juli. Ter Pächter des Hotels Blauer Engel, Herr C. Schubert, hat eine neue Spicknadel erfunden. (Selbige wurde uns oorge- legt.) Diese Nadel unterscheidet sich von allen bisher existierenden Spicknadeln durch einfache Handhabung, verläßt vollständig das bisherige Prinzip und arbeitet in verblüffend einfacher Weise. Es ist zum Spicken mit dieser Nadel keine Uebung nötig, wie es bei allen bisherigen Tpicknadelen der Fall war; auch ist ein Zer reißen des Speckes, mit welchem stebelstande manche Hausfrau und Köchin ihre liebe Not hatte, gänzlich ausgeschlossen. Vor allen Dingen ist ein Durchziehen der Nadel durch das zu spickende Stück Fleisch, Wild, Geflügel usw. nicht mehr nötig, auch kann man mit dieser Nadel auf einmal mehrere kleinere Stücke von Speck, Gurken, Sardellen, Zunge usw. in das zu spickende Stück Fleisch, einführen. Diese Spick nadel ivird in Kürze zum Verkauf gelangen und verspricht man sich der praktischen Handhabung halber einen guten Absatz. Der Erfinder beab sichtigt, das Schutzrecht zu verkaufen, auch ist hierauf Patent für Deutschland nnd mehrere Knl tu rstaate n au gem e idet. Bad El st e r. Tie ueueste Kurliste verzeich net in 3680 Parteien 6446 Kurgäste, einschließ lich 762 zu vorübergehendem Aufenthalt an- gcuieldeter Personen. Bad Elster, 29. Juli. Einen außerge- i wohnlichen Appetit scheint das Schwein eines ! Hauspächters und Fuhrwerksbesitzers im Orts teil Kessei hier am Dienstag gehabt zu halben. Turch das Geschrei einer Henne aufmerksam ge macht, fanden Hinzueilende, daß das Huhn zum Hauptteil bereits von dem Rüsseltier verzehrt war. — Infolge der seither anhaltenden großen Hitze fangen an verschiedenen Bäumen die Blät ter bereits an, gelb zu werden, was man im vergangenen Jahre im Monat September noch nicht bemerken konnte. — In dem 1 Stunde von hier entfernten böhmischen Grenzorte Friedrichs-
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