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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186010116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601011
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-11
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.10.1860
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^ Freiberger Anzeiger -s- den bi« Nachmittag UN- . gsspalteue Zeile °d« z Uhr für die nächst- deren Raum mit» Pf. Tageblatt. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 239. Donnerstag, den 11. Oktober. 1860. To lMqe schichte. Dresden, 8. Oktober. Die VolkSwirthschaftlichc Gesellschaft für die sächsischen Lande hat sich heute früh constituirt, nachdem etwa 100 Personen von hier und auswärts sich eingcsunden hatten. Durch Acclamativn wurden die Herren Geheimrath vr. Weinlig, Professor Schubert und Rcgicrungsrath Wießner zu Vorsitzenden, die Herren v>. Emmiughaus, Adv. Miller und öo Rentsch zu Secretären gewählt. Heute Vormittag präsidirte Professor Schubert. Die Debatte über Gewerbcfreiheit und das sächsische Gcwerbcgesetz leitete l)r. Rentsch mit einem sehr instruktiven Vorträge ein, nach dessen Schluß er beantragte: „Die Gesellschaft wolle erklären, daß für Sachsen die Freiheit der Arbeit, in Gemeinschaft mit der Frei zügigkeit, allein geeignet erscheine, die Bedingungen eines in jeder Beziehung tüchtigen Gewerbebetriebs zn erfüllen, und insoweit als der Gewcrbegcsctzentwurf von 1860 auf dem Prinzip der Gewerbe freiheit beruht, wolle die Versammlung der Regierung die vollste Anerkennung und den wärmsten Dank aussprechcn." Au der Debatte bethciligten sich die Herren vr. Emminghaus, Ur. Karl Andree, Haase, Adv. Miller, Günther ans Saalhausen, Director G. A. Müller (der dabei die interessante Mittheilung machte, daß sein be kannter Proceß bezüglich der Schutdnerliste soeben vom königlichen Oberappellationsgericht vollständig zu seinen Gunsten entschieden worden sei), Adv. Judeich, Adv. Siegel und andere. Der Nentzsche Antrag wurde schließlich fast einstimmig angenommen. (Konst. Z.) Berlin, 8. Octvbcr. (Dr. I.) Ihre Maj. die Königin von Sachsen traf heute Nachmittag um 2 Uhr von Dresden auf dem hiesigen anhaltischen Bahnhof ein. Da officieller Empfang verbeten war, harrten nur der Vertreter der königl. sächs. Gesandtschaft, der Gcncral-Feldmarschall v. Wrangel und der General v. Alvensleben der Ankunst Ihrer Majestät entgegen, Allcrhöchstwclche nach kurzer Begrüßung der Anwesenden ohne Verzug auf der Verbindungsbahn nach dem Potsdamer Bahnhofe und von da nach Sanssouci zum Besuch Ihrer Majestät der Königin von Preußen fuhren. Der Aufenthalt der sächsischen Majestät wird mehrere Tage währen. — Die Abreise des Regenten nach Warschau ist auf den 18. d. M. Abends festgesetzt. Berlin. Die Berliner Korrespondenz „Stern" schreibt: „Der König von Sardinien verkündet in seinem Tagesbefehl, daß er die Besiegten nach Hause entlassen habe. Unter diesen Besiegten be finden sich auch, wie wir aus Wien erfahren, 13 Preußen, welche an Oesterreich ausgeliesert worden sind. — ES wird hier als ein friedliches Anzeichen angesehen, daß die deutschen Regimenter, welche die österreichische Garnison in Rastadt und Mainz bilde», durch Ungarn, Polen, Böhmen und Italiener ersetzt werden. Man will daraus, daß der Deutsche Bund, der Vorgänge im vorigen Jahre in Ulm eingedenk, sich solcher Garnison nicht widersetzt, schließen, daß an irgendeine Gefahr, selbst vor in ferner Aussicht stehender kriegerischer Eventualität, nicht zu denken ist. Wien, 5. Octobcr. (A. Z.) Die Redacteurc der hiesigen Politischen Zeitungen sind gestern ins Polizeiministcrium berufen worden, wo ihnen Sectionsrath Fiedler eröffnete, daß die Censur in ihrer bisherigen Form fortan aufzuhören habe, indem das Preß« gesctz gleichzeitig wieder in Wirksamkeit treten werde. Die bisher io häufigen Eonfiscationcn hören nun gleichfalls auf, wogegen aber den Rcdacteureu bedeutet wurde,' daß jede Ausschreitung durch Unter drückung der mit zwei Verwarnungen behafteten Blätter bestraft wird. Die im RcichSrathe zu Gunsten der Presse gefallenen Aeuße- rungcn haben also früher ein günstiges Resultat erzielt, als man zU erwarten berechtigt^ und mau darf daraus wohl die Hoff nung schöpfen, HMMch die anderweitigen Wünsche Oesterreichs ihre Erledigung finden, soweit dieselben mit dem Staatszweck ver- cinbar sind. Pforzheim. In dieser durch ihre Goldfabrikation besonder» renommirten Fabrikstadt bestanden noch im Jahre 1836 nur etwa 54 Fabriken, welche mit 3000 Arbeitern ungefähr 54 Centner Gold jährlich verarbeiteten. Bis zum Jahre 1856 war die Zahl der Fabriken auf 200, die der Arbeiter auf 7—8000 angewachscn, welche jährlich durchschnittlich 200 Centner Gold verarbeiten. Was Pforz« heim insbesondere so sehr gehoben hat, ist neben der Rührigkeit der Fabrikherren die Intelligenz der Arbeiter, wie sie dort genährt wird, und das gute Einvernehmen unter de» Fabrikherrcn unter einander, wie auch mit den Arbeitern. In Frankreich versucht der Klerus wieder eine Agitation zu Gunsten des Papstes kcrvorzurufen. Zwei Hirtenbriefe der Bischöfe von Nantes und Angers zeichnen sich durch besondere Heftigkeit gegen Victor Emanuel und (indirect wenigstens) gegen die kaiser liche Regierung aus. General Lamoricicre ist jetzt bei der Geist lichkeit ein Held und ein Märtyrer; das aufgefangene Portefeuille soll Schriftstücke enthalten, welche eine hohe geistliche Person in Rom graviren und deren antisranzösische Gesinnungen in unzwei deutiger Weise feststellen. Aus Paris vom 3. October schreibt man der Bank- und Handels-Zeitung: „Die Börse ist in der besten Simmung. Seit dem Graf Cavour erklärt hat, er werde Venetien respectiren, hat die Rue Vivienne Allüren angenommen, als sei der ewige Friede garaiitirt. Die Vertrauensseligkeit geht so weit, daß man heute alles Ernstes versichert, der Kaiser habe nach Petersburg erklären lassen, er werde um jeden Preis den Frieden erhalten; Frankreich habe seine Rehabilitirung erreicht und werde sich daran genügen lassen." Dem „Monde" schreibt man aus Rom vom 25. September: „Der Erfolg der Piemontesen läßt sich nach Zahlen abschätzcn. Auf der Seite des Rechts und der Ehre standen 8000—9000 Mann mit 14 Kanonen, ihnen gegenüber 45,000 Mann, ohne die Räuber und Diebe zu rechnen, die sich Freiwillige nennen und der Armee folgen, mit 90 Kanonen". Den Tod Pimodan's erzählt der Korre spondent so: Pimodan drang an der Spitze einer Kolonne auf Recoguoscirung vor. Seine Soldaten erzählen, daß er die erste und zweite Vorpostenlime nicderwarf und sich dann mit unvergleich lichem Muthe auf das Hauptcorps stürzte. Plötzlich demaskirte sich vor ihm eine aus einem Hügel aufgestellte Batterie von 14 Ge schützen und spie Kartätschen auf seine schon von hinter den Pappeln versteckten Scharfschützen hart mitgenommenen Leute. Pimodan traf eine Kugel unter dem Auge. „Es ist nichts, Kinder, rief er, vorwärts!" Da trifft ihn eine zweite Kugel am rechten Arm; er nimmt den Degen in die linke Hand und commandirt: „Vorwärts, Kinder, vorwärts! Eine dritte Kugel trifft ihn ins rechte Bein; er bleibt zu Pferde und ruft mit starker Stimme: „Gott ist mitG uns, Kinder, vorwärts!" Bald darauf trifft ihn eine Kugel mitten in den Leib — und er fiel." Turin, 7. October. Die Opinione bringt aus Neapel vom 3. October Details über die Schlacht vom 1. October: „Der An griff der Neapolitaner war auf mehreren Punkten so heftig, daß Garibaldi um schleunige Verstärkung nach Neapel schicken mußte. Die von Villamarina entsendeten Piemontesen wurden von den Garibaldianern mit Enthusiasmus begrüßt. Der Kampf, welcher anfangs zu Gunsten der Neapolitaner stand, entschied sich hierauf gänzlich zu Gunsten Garibalbi's und der Piemontesen, deren Artillerie den Ausschlag gegeben haben soll. An Tobten und Verwundeten zählte man auf beiden Seiten 3500 Mann. Einige schätzen die Zahl auf 7- 8000 Mann. Die Neapolitaner waren, vom Könige selbst commandirt, in drei Kolonnen aus Capua zum Angriff anS»
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