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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185709299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570929
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-29
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.09.1857
- Autor
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Erscheint Wochentag früh S Uhr. Inserate wer- dm bis Nachmittag« ; Uhr für die nLchst- «scheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und gespaltene Zeile »d« - deren Raum mit !> ^ Tageblatt. 226. Dienstag, den LS. September. 1887: Tagesgeschlchte. Dresden, 26. Sept. (D. I.) Von den hohen Gästen, welche am königlichen Hofe zu den in den ersten Tagen der nächsten Woche beginnenden Schlußmanövern erwartet werden, ist Sc. k. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar bereits hier eingetroffen. Die Ankunft Sr. königlichen Hoheit erfolgte heute Mittag nach 12 Uhr. Se. königliche Hoheit der Kron prinz empfing Höchstdenselben im Leipziger Bahnhofe. Im Laufedes morgenden Tages werden noch erwartet: Jhre-könlgl. Hoheiten der Kurfürst von Hessen und der Großherzoz von Mecklenburg-Schwerin, Ihre Hoheiten der Herzog von Sachsen- Alteuburg, der Herzog von Nassau und der Erbprinz von Sach sen-Meiningen. — 26. Sept. Das königliche Sommerhoflager in Pillnitz ist heute aufgehoben worden. Ihre Majestäten der König und die Königin sind mit der königlichen Familie bereits heute Vor mittag in der hiesigen Residenz eingetroffen. Zittan, 25. Sept. Am 22. d. M. war der 16 Jahr alte Dachdeckerlehrling Teubner aus Ober-Ullersdorf während der Besperzeit in die Wasserhebungsmaschinengebäude der Braun kohlenwerke zu Harthau gegangen und dort vermuthlich aus Unvorsichtigkeit in den Pumpenspcngcl gerathen, wodurch ihm beide Beine dermaßen zerrissen wurden, daß sie am 23. früh unterhalb der Kniee amputirt werden mußten. Eine halbe Stunde nach der Operation ist der Unglückliche gestorben. Berlin, 24. Septbr. Gestern Nachmittag fand die Ein weihung des dem verewigten Generalpolizeidirector v. Hinckeldeh errichteten Denkmals zu Nummelsburg statt. Das Denkmal I besteht aus einer auf einem Fußgestell ruhenden Säule von schlesischem Marmor, worauf sich Lie Bronzebüste des Verstor benen befindet. Die vier Seiten des Fußgestells enthalten auf Platten von carrarischem Marmor auf den Verewigten bezüg liche Inschriften. Wien. Wie eine Stadt von Zelten dehnt sich in Paren- darf bei Wien das große Cavallerie-Lager von 10,000 Mann aus, der Boden dröhnt unter den Hufen der 10,000 ! Rosse. Zahlreiche Offiziere aus allen Staaten wohnen den! Manöver« bei. Auf einen trat unvermuthet der junge Kaiser zu und fragte freundlich: Hab' ich Sie nicht schon gesehen, viel leicht in Berlin? Willkommen hier! — Der alte Krieger gerieth in die größte Verlegenheit und stotterte: erinnere mich nicht; mit wem habe ich die Ehre? — Wien, 24. Sept. (D. A. Z.) Angesichts der Stuttgarter Monarchenconferenz ist die Zusammenkunft der hervorragendsten Notabilitätcn der österreichischen Diplomatie hier in i diesem Augenblick ebenfalls ein Ereigniß von keiner untergeord- ! neten Bedeutung. Wie ich bereits gemeldet habe, ist Graf > Apponyi, der kaiserliche Gesandte am Londoner Hofe, bereits! Anfang dieser Woche hier eingetroffen, und Baron Hübner, der kaiserliche Botschafter am Tuilerienhofe, dessen Ankunft ich eben falls voranssagte, weilt seit vorgestern in unsern Mauern. Auf den ersten Blick wird Jeder erkennen, daß das Eintreffen der beiden österreichischen Repräsentanten an den genannten Höfen hier kein zufälliges ist, zumal wenn man weiß, daß Graf Apponyi erst vor einigen Monaten längere Zeit 'auf Urlaub hier weilte. Es handelt sich nun zunächst um die Frage, was wohl die nächste Veranlassung dieses Diplomaten-Rendezvous hier sein mag. Nach den Informationen, welche mir hierüber ! von wohlunterrichteter Seite zukommen, ist es hauptsächlich die ernste Wendung der Donaufürstenthümersrage, welchd dem Grafen Buol noch vor Antritt seiner Badereise es wünschenswerth er scheinen läßt, sich mit den beiden kaiserlichen Gesandten an den Höfen von Paris und London über die Richtung persönlich zu verständigen, welche die Politik des Wiener Cabiucts nun mehr im Angesicht des von Frankreich und Rußland drohenden Drucks auf die Pforte zu verfolgen habe. Die desfallsigen Be ¬ schlüsse, welche hier gefaßt werden dürften, sind aus dem Grunde von unberechenbarer Tragweite, weil, wie es den gegründetsten Anschein hat, das Wiener Cabinet nunmehr in der Frage der Donaufürstenthümer auf sich allein angewiesen ist, indem auf England unter dem Druck, welchen die indischen Angelegenheiten auf dessen europäische Politik so nachhaltig üben, wenig oder gar nicht mehr zu zählen ist. Das Thema, welche- in Stutt gart behandelt werden wird, ist hier kein Gehetmniß mehr, und jetzt erst tritt die Absicht Rußlands in Flammenzügen hervot, einzig und allein seine Annäherung an Frankreich zum größten Nachtheil Oesterreichs ausbeuten zu wollen. Man hält es selbst in unsern hohen osficiellen Kreisen keineswegs mehr für eine bloße Conjectur, daß in Stuttgart ein zweites Griechenland an der Donau Lecretirt, und gleichzeitig über die neue Krone dis- ponirt werden soll. ' Stuttgart. Am 24. Sept. Nachmittags 4 Uhr ist Se. Majestät der Kaiser Alexander von Rußland aus der Eisenbahn station Feuerbach (eine halbe Stunde von Stuttgart) eingetroffen und von da nach der Villa des Kronprinzen von Württemberg gefahren. Im Gefolge Sr. Majestät befindet sich der Minister deS Auswärtigen, Furst Gortschakoff. Tags darauf, am 25., Nachmittags 5 Uhr, ist auch Se. Maj. der Kaiser Napoleon hier angckommen. Er wurde vom Könige am Bahnhofe em pfangen und vom Volke lebhaft begrüßt. Man erwartet die Ankunft des Königs von Baiern und Les Herzogs von Nassaus?). Abends wird die Villa des Kronprinzen illuminirt. Niederlande. Das HandehSblad vom 10. Sept, erläßt nachstehenden Aufruf für Indien: „Fast jeder neue Bericht über die Ereignisse in Englisch- Ostindien bringt Kunde von den Leiden unv Folterungen der Unglücklichen, welche als Schlachtopfer für ihr Vaterland den grausamsten und schimpflichsten Tod erleiden. Bei so vielen Leiden fragt die Menschlichkeit nicht nach Nationalität, noch selbst nach traditionellen Volkssitten; sie trachtet nur danach, jene Leiden zu mildern, die Thränen zu trocknen, welche über die Wangen Derer fließen, die auf die beklagenswertheste Weise ihre natürlichen Beschützer oder ihr Eigenthum verloren haben. Es ist gewiß keine seltene Erscheinung daß auch außerhalb der Grenzen Les englischen Gebiets sich die Hände von Fürsten und Bürgern öffnen, um auf dem Altar der allgemeinen Menschen liebe Opfer niederzulegen, und es ist ebenso wenig eine seltene Erscheinung, daß in den Niederlanden sich eine Stimme für eine würdige Mitwirkung erhebt. Wir geben darum mit auf richtiger Theilnahme Kenntniß von einem uns mitgetheilten Vorschläge, in der Hauptstadt der Niederlande ein Comitö zu bilden, das sich mit dem Sammeln von Beiträgen unter unsern Mitbürgern befaßt, zum Zweck der Milderung Ler Mißgeschicke, von denen so viele unserer Brüder im indo-britischen Reiche be troffen sind. Nach unserer Meinung ist selbst die Erinnerung an die Noth so vieler eigenen Landsleute im Jahre 1855 und an die reichen aus der Fremde erhaltenen milden Beiträge über flüssig, damit dieser Vorschlag bei uns sich Eingang verschafft. In Erwartung einer raschen Bildung des Comite erklärt sich die Redaction gern bereit zu vorläufiger Empfangnahme von Beiträgen." Paris. Die französischen Garden im Lager von Chalons haben ihrem Kaiser einen gar auffälligen Denkzettel nach Deutschland mit gegeben. Sie führten am Abend vor der Ab reise Napoleons ein altes Singspiel auf, in welchem patriotische Lieder die Siege von Jena, Austerlitz und Friedland feiern. Kaum war Ler letzte Ton verklungen, so erhoben sich wie Ein Mann alle Zuschauer, welche aus 300 Offizieren, 550 Unter offizieren und 1200 Soldaten bestanden und riefen dreimal: vivo I'smporour! — den alten Schlachtenruf. London, 23. Sept. Das „Ladies Newspaper" fordert die Frauen im ganzen Lande auf, Freiwillige gegen Indien zu zu werben. Es sollen sich Frauenvereine bilden, um die Kosten zur Eguipirung von etwa 1000 Freiwilligen aufznbringen. Das
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