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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000901023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900090102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000901
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900090102
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungDresdner Nachrichten
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öerugsgebM: «stkliitbrN» 2 Mt. « Ma.: dar» du Lost 2 M. ?!> Pia. Die.Dresdner Nack»nck>ten' «Zckinm» «igllch Morgen«; die SZczieiier in Dresden und der nächsten Uinaebuna, wo die Zirtragimg durch eigene Bolen oder KomniMonäre eriolat. erhalte» das Blatt an Wochentagen, die nicht ans Sonn- odcrfteiertaae iolgen, in zwei Tdeilausaaben «den»« und Morgen« tUgesicllt. Siir Rückgabe eingciandter Schrikt- illlcke leine Verdindltchleil. Sernivrechanichiuk: »Mt l Dr. 1l u. Lr. LOS«. Telegramm.Adresse: »»chrtrtilr« Drr«»«». ^reitcrg-AbendclUSgabe für Dresden und Umgebung. 1858 NevLag von Kiopsck, L Roichordt Mreigen-tanf. Die Annahme von Ankündigungen »riolat m der baiwtaeichSitsltrlle und den Ncdenannahmcstcllen in Dresden bis Nachmittags 3 Ubr Sonn-um> feiertags nur Mariemtrade ss von n bisV-lUdr. Die I,palliar «rund «eile <ca. e Silben! is Pia , A»> lündiaungen aui der Privatieitc Zeile 2v Big,; die rivaltiae Zeile als .Eingciandt' vder aus Tertieite «o Bkg, Tin Nummern nach Sonn- uud Arier - taaen > brz. rivailige GnindzeUen eo. so be; so und so P,g, naa, bciondcrcui Tarii. Auswärtige Auiträge nur gegen Vvrausbe,abl>mg, Belegblällcr werden mit tv Lsg berechnet. LigLi'i'kli!iLli8 Mx Leifett. fiiiÄmimse K8 „Nl! Ksi'l!!(8li'ä88k 88, 9!^ ^40 ' ^^'^ste Diaiitbcrickge ^Hosnachrichten. Seienade z>»n 70. (ffebmlstage Pros, Kretschmers. Verein evang. ^ .. . lnth. ! Glnubcnsgenvsicn, I. Verein Dresdner (tzast-u. Schankwirlhe. Ioh. Strauß Eoneert. Pariser Eindrücke. 1i. I LottNlU'cttd, 1. Leptcmberi;>VO. Aeruschreib- und ^ernsprech-veri 1,te vom 3I.A.lgust Der Krieg in (<bina. London. „Daily Ehwnicic" nieldct ans Hongkong dom 3Y. d. M-: Die Hälfte der chinesischen Bevölkerung Vvn Amoy l>at die Stadt verlassen, in der eine Panik ausgebroche» nnd die fast gänzlich verlassen ist. Ter Handel fleht still. Diclie sind emsig dabei. Beate zu machen. Petersburg. Der „Regiernngsbote" meldet: Wie ein Telegramm des Viccadmirals an de» KnegSminlster aus Taku vvm 25. ds. M. meldet, thcille General Lencwüni, unter dem I'.i. ds. M. mit. datz nach Vereinbarung der fremdländischen Tiuvpeninlner nniereinander die Tiuvpen keiner einzigen Macht bislicr den Kaiicrl. Palast betreten baben, An den Tboren des Palastes sind Wachvvslcn der Veibiindclcn ausgeslellt. Tic kaiserliche Negierung ist geflohen, man weis; nicht, wohin. Viele Munster sind vor dem Eintreffen der europäischen Truppen hingcrichtet worden. Nach den Mittheilminen vvn Knnöschastem befinden sich im süd lichen Park Boxer, liniere Truppen haben eine Nicdcrlaae von Neis. unaesähr 1 Million Pud. in Besch genommen. ImTiiingll- Namen ist eine Menge Silber gciimde» worden. Tie Schuh truppe unserer Gesandtschaft hielt sich während der Belagerung lieldenmüthig Ter sichrer der Landnngstriippcn Leutnant Baron v. Rahden leitete die Vertlieidigung. Von den Mamffchasten sind 5 gelödtet nnd etwa 20 verwundet worden, 2 sind aiißcidem flcstorben. In der Gc'ondbchast wurde ein Student aetvdtet, einer verwundet. — Unter dem 20. meldet General Lencwitsch, das; an. Tage zuvor eine kleine Abstellung russischer Truppen unter Fnlnung des Oberstleutnants im Gencraliiabe Jljinski das kaiserliche Sviin»e>valaiS »oidöstlick, Vvn Peking ohne Veiluste eingenommen hat. An demieibcn Tage fanden liniere dlrtillcriiicii in Peking etwa :>0 Geschütze und viele Handfeuerwaffen vor. — General Grodekow meldet unter dem 30. August aus Ebnbarowst a» den Kriegs- Minister: Nach zweitägigen Zwammenilößen am 17. August und 18. August nahm die Abthcilung des Gcnerais Sacharow Aichehe, wobei 7 Geschütze, viele Kriegsvorräthe nnd eine große Niederlage vvn Proviant genommen wurden. Unsere Vcrtuile sind: 8 Mann verwundet. Der Gehilfe des Gouverneurs, die Tappen, sowie säst die ganze Bevölkerung sind geflohen. Wir haben Abtheilungen gebildet für die Peibindung mit der Niiols- koier Abtheilung und snr die Besetzung nnd den Schutz der Eisen bahnlinie abwärts von Alchebe. Washington. Die amerikanische Regierung bat ihre Ver treter im Auslände telegraphisch davvn in Kenntnis: gesetzt, das: sie vom russischen Geschäftsträger eine Rote erhalten hat. die daraus huiwciit, daß dieAdmirale beschlossen hätten. Li-Hung-Tichang zu verhindern, sich mit den chinesische» Behörden in Verbindung zu setzen, so lange der Toben des diplomali,sten Korps in Peking noch keinerlei Instruktionen erthcilt habe und welche die lieber raschung Rußlands über diese Maßnahme znm Ausdruck bringt. Amerika stimme mit dieicr Ansicht Rußlands überein und mache mit allem Nachdruck gellend, daß Li Hnng Tichnag der einzige Vertreter der chinesischen Regierung sei. der zn erreichen sei, und daß er deshalb vollständige Freiheit haben müsse, sich mit seiner Regierung und mit den Kommandeuren der chinesischen Truppen in Verbindung zu setzen. Tie amerikanischen Vertreter in Ehina seien in diesem Sinne inslrnirt. die cnneiikanischen Vertreter in Europa aber angewiesen, sich über die Anschauungen der Regier ungen. bei denen sie beglaubigt sind, z» vergewissern. Washington. Ten amerikanischen Vertretern im Ans lande sind Instruktionen übersandt worden, nach denen die Ver einigten Staaten bereit sind, ihre Truppen ans Peking zurück- zuzieben nnd dem Kaffcrtwfe zu gestatten, nach Peking zurück znkehre», um Fried enSverliand tun gen einznleitcn. ES beißt, die russische Note, ans die sich diese Instruktionen giünden. verlange, dag die Kaiserin Wiltwe nnd der Kaiser von China Sicherheit dafür geben, daß die chinesische Negierung bereit sei, die Ausbreitung der Unruhen und die Wiederkehr solcher Vorkomm nisse. wie der jetzigen, zu verhindern. Nokoha in a. Da die Chinesen den japanischen Tempel in Amol, in Brand gesteckt haben, sind am Dienstag fünf Kompagnien der japanischen Garnison Vvn Thnivc ans Fvrnwia nach Amob vorgerückt, wo bereits von zwei Kreuzern eine Abstellung Marine- soldnlen gelandet worden ist. — Gencrallentnant Aamagnchi tele - gmphiit ans Peking. In einer am letzten Sonnabend stati- ! gehabten Berattmna der fremden Gesandten und der Trupven- beieblsbabcr wurde beschlossen, daß die Tbore der kaiserliche» Stadt weiter bewacht werden sollen. Es winde seiner beschlossen, die Einnahme Pekings am 28. August durch einen Marsch der ver- bnodeien Trnoven durch die kaiserliche Stadl feierlich zu begehen. ! Viele Eunuchen kommen aus dem Palast heraus, um sich zu ergeben. Berlin. Zur morgioen Parade treffen hier ein bezw. sind eingelrosie»: der Fürst zu Wied, das Herzogspaar von Schleswig- ^ Holstein, der Filii! von Hobenzoliern. Prinz Friedrich von Hoben S' zollcrn, Prinz Heinrich von Preußen, die Prinzen Friedrich August l - und Johann Georg von Sachsen, die Großherzvge von O'denbnrg! 'ff und Vvn Hessen, der Erbprinz von Sachten Meiningen, der Erb großberzog Uv» Sachse» und der Fürst zu Waldeck nnd Pyrmont. Bremerhaven. Heute nimmt die Einstb iinng der dritten Briaade. die nach Ebina bestimmt ist, in einer Gesammtsiärke von 7000 Mann ihre» Ansang. Ter Kaffer wird erst am -1 September hierher kommen, um sich auch vvn dielen Trnpven zu verabschieden. AemerkenSwerkh ist. daß den Vertretern der Presse wohl der Zutritt zu dem Eiwstisinugsaelände gewährt wird, daß sie jedoch einen Revers unterschreibe» müssen, worin sie sich verpflichten, den Tert etwaiger Rede» des Kaisers bezw. Angaden über deren Inhalt vor ihrer Veröffentlichung der hiesigen Bahnhois Kom mandantur zur Genehmigung oonnlegen. Bizerta An Bord des Torpedoboots 178 fand eine Er piosion statt, wobei ein Heizer gelödtet nnd zwei verwundet wurden. Brüssel. Tie Blätter verzeichnen unter Reserve die Meid nng des „Soir" über die bevorstehende Abdankung des Königs Leopold zu Gunsten des Prinzen Albert. London TnS „Rellter'iche Bureau" meldet aus Helvetia Farm vom 20. d. M.: Buller ist mit French und Pole-Earew hier zu!ammeugetroffen, und ihre vereinigten Streitkräite hoben den Feffid vo» den umliegenden Höhen vertrieben. Berittene Iiffnntenc verfolgt ihn. Kanadische Kavallerie ist in Water- fallonder eingetroffen. Ei» kleiner Tbril der Bure» wendet sich nach Norden. Tie Hauptmnch. niii der Artillerie geh! nach Balberion. Kvve n Hage n. Der russische Finanzministcr Witte ist hier eingetroffcn. Petersburg. Tie Regierung mobilisirt abermals 7000 Mann für die Mandschurei. Ocrtlichcs und sächsisches. Dresd n. August. —* Ihre Maieiläien der Köni g und die K önig, n statteten gestern Mittag Ihren König!. Hoheiten dem Prff zen und der Frau Prinzessin Iobann Georg anläßlich des Gebmtssestes der Frau Plmzeisi» in Tberloschwitz einen Benich ab. — Heute Vormittag nobm Se. Maiesint der König im Schlösse zu Pillnitz miliiäriiche Meldungen entgegen nnd empfing die Herren Hofdepaitements chci'S und den König!. Kabineissckietär zu Vorträgen. Weiter er tbeilte er den Herren Stadträtben Herrlich n> d TröbS ans Borna, als Deputation der dortigen Schützengilde. Audienz. — In den Mittagsstunden unternahmen beide Majestäten eine Gondelfahrt auf der Elbe. —* Se. Königl. Hoheit Prinz G eorg, der Generalinspcl- teur der 2. Armee-Inspektion, ist Dienstag Nachmittaa. von Licgnitz kommend, in G'ogan eingetroffcn. gleichzeitig mit ihm der kommniidirende General des 5. Armeekorps, v. Sttilvnagel. Auf dem Balmbofc wurden die Herren von dein Kommandeur des I» faitterie-Regimcnts 8<r. 58. L berst Wunderlich, und dem Direktor der Gloganer Kriegsschule, Tberstlenlnan t v. Otterstedt, enipiaiigen. Ferner hatten aus deni Bahnhoisverron ein Offizier nnd vier Fähnriche der Kriegsschule, die sächsischen Regimentern angehörtcn. ferner et» Fähnrich von dem Regiments, dessen Chef Prinz Georg ist, sowie der zur Kriegsschule kvinmnndirte lapanische Hauvtmaim Inokch Ausstellnng genonunen. Prinz Georg richtete an jeden Einzelnen der Kriegsichuldepniatio» mehrere Fragen und begab sich dann mit seiner Begleitung zu Wagen nach dem Hotel „Tcuffches Haus". Um 7 Uhr Abends folgte Se. Königl. Hoheit einer Ein ladnug des Tivinoiislomioanveurs Generallentticmts Halm zu einen, Tiner im König! Schlosse, an weichem 2> Personen, darunter die Spitze» der Staats und Militärbehörden, thciinahmcn. Abends NM 8> ? Uhr wurde dem Prinzen von den Kapellen des 50. und 58. Infanterie-RegimenIS vor dem Schlosse eine Serenade ge bracht. bei welcher der Präientirmnrich des sächsische» 18. Kmscire.n Negimeiits. Finale nnd Schlachkhpmne ans der Oper „Nicnzi". „Borussia" von Svontini nnd der „Sächsische Schützeiimarich" von Lippe zum Vortrag gebracht wurden. Mittwoch Vormittag sand auf dem Lcrcheoberger Exerzierplätze die Besichtigung der aus den Regimentern Nr. .'U und .58 gebildeten 17. Infanterie-Brigade durch de» Prinzen statt. Ter Besichtigung wähnten sämmtiichc Offiziere und Fähnriche der Gloganer Kriegsschule bei. Nach mittags begab sich der Gcneralfeldmarfchall. einer Einladung des Graien Nudolf zur Lstwe Bieslericid folgend, zu Wagen nach Schloß Trogelwio. im Gloganer Kreiic. Illach der Nnckkchr von dort verließ Prinz Georg Glogan wieder, um sich mit dem fahr planmäßige» Zuge 0 Uhr 20 Minuten nach Lüben zu begeben, Vvn wo er nach Glüfersdorf zum Glasen Ballestrem fuhr. - * Se Könial. Höhest Prinz Fziedri ch A n g n st begab sich heule Nachmittag, von Zciliiai» kommend, von Großenhain ans nach Beilin, nm dort morgen aus Einlndmig des Kaiiers der großen Parade des Garbekorps beszinoohnen. Tcnselben Zug be ii»I te ans gleichem Anlaß von Dresden aus 2 Uhr l l Minnicn Se. Königl. .Voliest P> inz Iohann Georg. Henke Abend dinirt Prinz Friedrich August bei dem Offizierskorps der Garde ichül'.en und nimmt morgen das- Frillglück Heini Offizierskorps der iochsi'chen Effe»l>al»i K. moagnie ein 2bor iciiier Tonntag Vor mittag eifolaende» Zllncklehr nach Wachivil: Ivird der Prinz an> dem Balinboie in Berlin eine Deputation des Militärperriiic „König Zllibert" emvsangen. —" Ihre Königl. Holicii Fcan Pr t n .es i i n 7, o b n n >: G e o r g machte heute im Spielwanrenbazar von Ludwig Lemke. Sttnvettraße 7. nnmbaste Einkäufe. - 8!nläß>ich des morgen slattsindenden 25iähzigen tt> cgier iingssnbi! ä n msdes Tntta n S hohen auch die hier lehen de» lürkffchen Uiilcrtbnuen durch Vermittelung des hiesige» Kon sulnts eine Glnckwnmch-Adresse üherreicheu lassen. In Lanklarer Verchtiine. snr lein hochverdienstvolles Ehrenmitglied Hofrath Prof. Edmund Kretschmer vci anslaiiete der Gesangverein der S t a a t scis en b ah n beamten am gestrigen Vorabend zni» 70. Geburtstag des „Fo!k»nger"-Komt>oiiisten eine Serenade, die sich zu einem schlichte», aber von Herrlichkeit nnd pietätvoller Gesinnung getragener Hnldiguiigsakte gestaltete. Nachdem sich der von nahezu Ion lamviontragenden Sängern gebildete Zug ans dem Seidnitzer Platze sormirt hatte, ging es unter reger Bcthciltgnng von Lchän lnstigen nach der Wohnung des zu Feiernden <BioGmc>nnstraße, vor welcher Ausstellung gern, inmen winde. Unter den Klängen de tiefempfundenen Kretichmer'ichen Männerchores ...lesns <1uiei> mcnmoia" erschien der Komponist auf dem Batkon seiner Wohnung und lauschte mir sichtlicher Ergriffenheit dem Ilancffchönen und fein durchgcarheiteten Vorträge des genannten Eliortiedes, sowie ziveier weiterer Tomätze Krekichmer'icher Provenienz, der beiden vielgesniigenen O-nariettc „Maiennacht" nnd „Taulendichön". die unter der schwungvollen Leitung des Ehornieislers Herrn Max Hunger zu ausgezeichneter Wirkung gelangten. Tie wonnige Stille eines warmen Sommerabends nnd der silberhell gestirnte Nacht Himmel verschönten und vertieften den Eindruck der Gelänge nicht wenig. Eine Sängerdcvnralivn. bestehend ans dem Liedemiciiter Herrn Funger nnd den beiden Vorständen Hei-rcn Kaiser und Sanve. begab sich hieraus in die Wohnung des Tonmeisters, um im Namen des Gesangvereins dem Gefeierten nebst warmen Glück wünschen den wohlverdienten Lorbeer zu widmen. Unter herzlichen Tankeswonen nahm Kretschmer die Spende ans Sängcrhand ent gegen und stellte siir den sich anschließenden Sängerkomincrs der „Eisenbahner" im „Deutschen Krug" sein Erscheinen in Aussicht. Mit einein weilhin timenden .Herzinnigen Tunk'. Ans Wieder iehen!" vernbichiedete er sich hierauf Pom Balkon aus von den ans der Straße harrenden Sängern, nm eine halbe Stunde weiter mit. seiner Gemahlin im Kreise der bei cinenr irischen Trünke fröhlich Persaniniellen wieder zu erscheinen. Ter mancherlei Aufregungen, und Strapazen, die nalnrgeinäß die heutige GebiirlStagsferer de», Kunst uud Wissenschaft. si* In der Sonnabend den 1. September im Königl. Opernhauie stattfindendeii Aufführung vo» Mozart s „D o n Ina n" wird für den erkrankten Herrn Nebnichka Herr Emil Greder vom Stadttheater in Leipzig als Gast die Partie dcS „Leporello" singen. x* Johann Ltransz-Concert im Ausstcllungsvark. Der junge Herr Johann Strauß braucht uns Dresdnern nicht erst vorgestellt zu werden, er hat sich bereits vor zwei Jahren vortheil- haft bekannt gemacht mit einer Operette „Katze und Maus", die einen hübschen Ersola im Theater an der Wien hatte, nnd seitdem ist er intelligenter Weise in die weiten Reihen Derer getreten, die in der nutzbringenden Ueberzengung leben, daß Menschen und Dinge, die nicht kräftig und unermüdlich gerühmt werden, ihre Bestimmung meist verfehlen. Der ginge, besser gesagt, der jüngste Herr Strauß ist infolgedessen auch gerühmt worden und zwar nach Noten, wie man zu sagen pflegt, und steht heute bereits fir nnd fertig als Celcbrität vor uns. Die Wege gebahnt und den Ruhm leicht gemacht, hat ihn allerdings der berühmte Name, den ei trügt: der alte Strauß, der Zeitgenosse Lanner's, der Schöpfer des Wiiner Walzers, der diekc feurige, glanzende Tanzweise zur Alleinherrschaft brachte, war sein Großvater: Johann Strauß der Große — ciuch Walzcrkönig nnd was für Einer! — war fein Onkel, »nd Eduard Strauß, genannt der Reise-Strauß, ist >ein Vater. AuS solch' ruhmreicher Dynastie hervorgegangen, io über aus geschickt i» der Wahl seiner Familie, konnte es dem iüngstcn der Strauße nicht schwer fallen, gleich von Anfang an ungestraft unter Palmen und Lorbeeren wandeln. Illeben diesem unschütz baren Vorzüge, der Strauß lim., wie in den souverünrn Ge schlechtern üblich, gleich mit dem Musikleutnants-Patcnt aus die Welt kommen ließ, wührend Andere von der Pike auf dienen müssen, neben solchen Vorlhcilen bringt er. wie er iii seinem gestrigen ersten Eoneert bewiesen, die reellen Eigenschaften eines amen Musikers mit. Znnächst ist es zweifellos fein Verdienst, ein solides Orchester von einigen dreißig Musikern zusammengestellt »nd z« einem befriedigenden Ensemble ausgebildet zu haben, und dazu versteht er als Dirigent von feinfühligem Empfinden austutreten. I» dieser letzten Eigenschaft zeichnet er sich sogar aus das Vorthettz- hasteste vor seinen Nnmensttägem uns: er ist frei von der beängstigenden, oft Verwirrung nnd Schrecken verbreitenden Nervosität seines heiingcgangciien Onkels Johann: er verschmähi die Mätzchen und choreographischen Beigaben. d>e sein Pater Eduard sich nnd dem Publikum zu leiste» pflegt. Ruhig, sichtbar mit der Aufgabe wohl vertrant, dirigirt er die guten alten und neuen Ouvertüren. Opernfrngmente n. deigl. m., die den Concert- orchestcrn stereotvv nnhaften, und dazu versteht er ailsaezeichnet die Tanzweisen zu spielen, die als die ureigensten Schöpfungen seiner Vorfahren, das Mlisikiierrschcrgeichlccht der Strauße berühmt ge macht haben. Mit einem Programm von mehr als zwanzig Nummern hat er sich gestern iekr günstig eingeführt, »nd wen» unter der großen Anzahl der Darbietungen die Strauß-Walzer und -Polten am meisten zündeten, so dari dies wohl als der rühmliche Be weis einer hervorragenden Leistungsfähigkeit aui diesem speziellen Ge biete gelten. Kann.HerrStrauß»»». sichdazuverstehen.diePcogramm- panse» weniger lang, die Evncerttheile dafür reichhaltiger z» gestalten, so wird er noch nachhaltiger befriedigen, als dies gestern bereits ge schehen. Jedenfalls erfüllt er nnd seine Kapelle die Bedingungen, die man an ein gutes Wanderorchester stellen tan». Wer mehr erwartet nnd verlangt, wird sich erinnern müssen, daß alle Vögel, auch die Straußvögel nicht ausgenommen, erst ordentlich und ganz flügge werden müssen, bevor sic dem Fluge der Alten folgen können. ll. 8t. H Herr Hofschauspieler Paul Wiecke wird Mitte September einen Friedrich Nietzsche-Abend veranstalten, an dem er eine Auswahl der Dichtungen und verschiedene Stücke aus den letzten Prosaschriften des Philosophen zum Vortrag bringen will. Pariser Eindrücke. ii. (lomSäis lraneiffso — Ockeon. lSchluß.) Der Vorhang hebt sich und ..Dolvaiieto" beginnt. Die Scene zeigt eine ungemein stimmungsvolle Dekoration, dm Innenranm eines römüchen Hauses. Da ist Alles stilgerecht: Sessel, Tisch. Pantherfelle vor einer Lagerstatt, der Hausaltar, aufgeichlaaencr Vorhang, durch dm die Sonnenstrahlen spielend auf denMacmor- , bode» fallen. Panse. Dann betritt Monnet -Sully als ! Pvlpeinte die Scene. Er ist nicht schön nnd ist nicht jung, das § Auge sieht sto.rr. wenn es nicht niedergeschlagen ist: man sagt, der Anne sei schon halberblindet »nd er ipiele. von diesem Schichai z erschüttert, darum auch den Ocdivus mit hinreißender elementarer z Gewalt, wenn dieser als Geblendeter in den letzten Semen ! erscheint. Plan muß sich erst an den Eindruck dieser kranken i Augen gewöhnen, sonst ist Mounet - Sulln aber eine prächtige, männliche Erscheinung mit edler Nase und Stirn, mit ivrcchendcn' Händen, mit einem prachtvollen, männlichen Organ, das grollt. ! und donnert, aber auch weich und schmelzend ttingcn kann. Man! begleich daß ihm die Herzen zuflicgen und daß dramatische Kunst- siingcr ihn kopiren. Er spielt den Pvlveucke, den christlichen Märtyrer, in,gemein edel und vornehm. Nur einmal bei seiner Gesänge,malniie blitzen sein Temperament und seine tragische Krast ans. Das ist denn auch die Hauptseene in der gewiß klassischen, aber icbr langweiligen Tragödie des Pierre Corneille. Wir ver tragen nicht mehr die bloßen Redner ans der Scene, während alle und jede Handlung hinter dieselbe verlegt ist: die lange», fast, endlosen Schilderungen von unsichtbaren Vorgängen vermögen uns nicht mebr zu fesseln. In solchen Erzählungen und die Franzosen: aber unbedingt Meister, sic wissen mit einer solchen Lebendigkeit und Wahrheit vorzntraaen. daß man die Thatiachen vor sich zu. iehen glaubt. Ein Muster solcher Bortragskunst bvt Mme. ! Lervu als Strntonice. die im dritten Akt die Erzählung Vvn. j Polyencte s Christenbekeiiittniß mit großer Mcistersckast sprach und« i spielte. Die tragende Rolle des Stückes ist Panlinc. die Mme.! Adclinc Dclannev, etwas unbedeutend in Haltung nnd Gc- berdc gab, auch ohne tragische Größe, während ihr Vater Felix von dein vortrefflichen .Künstler Silva in ganz ausgezeichnet gespielt wurde. Einen Triumph der französischen Schauspielkunst bvr die Scene von Polyeucte's Todesgange. Hier wirkten alle mit so überzeugender schauspielerischer Kraft, daß die Handlung zu wahrhaft tragischer Höhe gehoben wurde. Aber trotz aller Kunst kann man sich mit den Deklamationsstücken der französischen klassi-i schen Tragödien nicht befreunden. Die Situationen sind geschraubt,, die Charaktere unwahr, stets von übertriebenem Edelmuts, beseelt, die individuellen Züge der einzelnen Charaktere sind nicht heraus- gearbeitet, ihr Fühlen kalt, ihr Denken geschraubt. Kommt nun auch noch die französische Schule dazu: das Singen, das Kappen
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