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Der Grenzbote : 16.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190506163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050616
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-16
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 16.06.1905
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Der Grrnztmlr WW Wh Azcher Der Grenzbote ei,. Feiertagen und Postboten angenommen. Reclamen die Zeile 20 Pfg. !' mit Ausnahme des den Soin. j folgenden Tages und kostet vierte!,^ .ch, voraüs- ! bezahlbar, 1 Mk. 2o Pjg. Bestellungen werden - kn der Geschäftsstelle, von den Austrägern des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten für Adorf mid das obere Vogtland Inserate von hier und auS dem VerbreitungS- l bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit : 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder > deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer irr Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hkex^n OsttNttlHs die üjttftr. Grstrsbr^aHe -Der- ^eitspiege!". Fernsprecher Nr. 14. V 137 Freitag, de« 16. Anni 1363. Iahrg 76. Politische Rundschau. Be r l i n, 14. Juni. Der „DA Rdsch." wird aus Kiel von bestunterrichteter Seite geschrie ben: „Es bestätigt sich, daß der Entschluß, des Kaisers, seine diesjährige Sommerroise nicht aus norwegische Gewässer auszudehnen, auf einen Wunsch des Königs von Schweden zurückzufüh- ren ist. König Oskar hat durch den Kronprinzen von Schweden anläßlich- der Vermählungsfeier in Berlin den Wunsch aussprechen lassen, der Kaiser möge diesmal nicht nach Norwegen fah ren. Man erinnert sich hierbei^ daß im Jahre 1895, als eine ähnliche Zuspitzung des Kon flikts zwischen Schweden und Norwegen vor lag, der Kaiser ebenfalls auf König Oskars Wunsch nicht nach Norwegen fuhr. Soweit bis jetzt feststeht, verläßt die Kaiserjacht „Hohen- zollern" Kiel am 30. Juni und dampft Kber Lübeck nach Rügen, wo Saßnitz angelaufen wird. Als nächster Ankerplatz gilt Swinemünde, lieber die weitere Fahrt wird nichts Endgültiges be stimmt; es verlautet, daß die „Hohenzollern" Kreuzfahrten von Vorpommern üns nach- den dänischen Inseln und an der Küste von Nord schleswig unternehmen wird. Nach beendeter Ostseefahrt geht das Schiff in Dock und rüstet aus, angeblich um den Kronprinzen und die Kronprinzessin für eine Auslandsreise an Bord zu nehmen." — Das junge Kronprinzenpaar hat am Dienstag, der Kaiserlichen Familie im Neue« Palais bei Potsdam einen Besuch abgestattet. Mit dem fahrplanmäßigen Zuge um 7 Uhr 14 Minuten fuhren der Kronprinz und seine Ge mahlin nach Berlin zurück. Auf dem Bahnhose Wildpark verabschiedete sich das -Kronprinzen paar auf das herzlichste von seinen Geschwistern. In Berlin verließ das innge Paar den Zug und wurde von dem zahlreichen Publikum, das sich auf dem Perron und den Straßen angesammelt hatte, mit lautem Jabel begrüßt. Später er folgte die Rückkehr nach Huvertussteck. Die Ein zugsfeier des Kroupriuzeupaares in Potsdam wird voraussichtlich in den letzten Tagen des Juni erfolgen. Für die Feier hat die fStadt 9000 Mart bewilligt. Vor dem Rathause sollen gärtnerische Schmuckanlagen geschaffen werden. Eine großartige Ausschmückung wird das Bahn- hofsgebäude und seine Umgebung erhalten, von wo auch das kronp-rinzliche Paar die Residenz stadt betritt. Tas Programm der Feierlich keiten ist vorläufig folgendes: Tas Kronprin zenpaar nimmt nach Verlassen des Bahnhofes seinen Weg über die festlich- geschmückte Lange Brücke zum Rathause. Hier Wird Oberbürger meister Jaehn-e an der Spitze der städtischen Kol legien die .Monpriuzesün begrüßen. Ter Fest- zng geht dann durch sie Schloßstraße, Hohe Weg- straße, Nanenerstraße und Nauener Tor bis zum Marmorpalais, nm bekanntlich das Kcon- prinzeupaar Wohnung nehmen wird. In dem Spaliere der Bürgerschaft werden die Innungen und Gewerke einen Ehrenplatz einnehmen. Tie Potsdamer Zünfte bücken auf eine ebenso alte, zum Teil noch ältere Geschichte zurück wie sdte Berliner. Auch hier werden die Schlächter meister hoch zu Roß erscheinen. — Zu der Erbschaft des Fürsten Bütow erhält die „TLA Rundsch." aus zuverlässiger Hamburger Quelle eine Darstellung, welche die bisherig.n Mitteilungen nicht unwesentlich kor rigieren. Der Einsender schreibt: „Ueb-er die Höhe der Erbschaft ist ois jetzt nichts Genaues bekannt geworden. Sie wurde zwischen !,ä und 5,5 Millionen geschätzt. Ich bin in der Lage, mitteilcn zu können, daß beide Schätzungen nicht richtig sind. Die genaue Ziffer soll jedoch ^nit begreiflicher Rücksicht auf den Fürsten Bülow nicht bekannt gegeben werden." Der Erblass- r War der Grvßkausmann Dr. Wilhelm Marlin Gvdeffroy, ein Neffe des Begründers der Ham burger Weltfirma I. C. Godessroy. Der viel- I fache Millionär staub infolge seiner Verwandt- ! schäft mit der Familie Jenisch auch in seinem ! verwandtschaftlichen Verhältnis zum Reichs- ! kanzler. Fürst Bülow ist in Flottbeck i. H. ge- , boren, wo der Legationsrat Rücker-Jeuisch ein > großes Besitztum hat, auf dem auch der Reichs- . kanzler oft zum Besuch einkehrt. Der verstör- i bene Ä-odeffroy war wiederum Teilhaber der Großkauftnannsfirma Jenisch n. Godessroy. Am ' 29. November 1904 starb Gvdeffroy im Alter ! von 70 Jahren in seinem Schloß Lehmkuhlen bei Preetz in Holstein. Tie Hinterlassenschaft s sollte nach der Meldung der „Frkf. Ztg." 23,5 Millionen betragen. Mir wird von einer vor- i züglich.unterrichteten Seite mitgetcilr, daß die i Hinterlassenschaft weit größer ist und daß auch ' die Summe von 9 Millionen, die für andere f Erbschaften ünd Legate ausgesetzt sein soll, nur ein Teil der wirklich hierzu bestimmten Summe ist. Nach- der erwähnten Zeitungsmeldung soll die Auszahlung der Erbschaft an den Reichs- känzler am 5. Juni erfolgt: sein, also der Er hebung in den Fürstenstand unmittelbar vor angegangen sein. Auch das ist nicht richtig. Die s Ueberweisung der dem Reichskanzler testamen tarisch vermachten Summe erfolgte schon vor längereer Zeit." ,— Im Signalbl-asen auf ein Meter langen Antilopenhörnern, die aus d m afrikanischen KV-, lonien stammen und vom Kaiser dem Garde- Jägerbataillon in Potsdam znm Gelschenk ge macht wurden, sind in diesem Jahre 91 gelernte Jäger durch den Stabshornisten Mufttdiri-gen- teu Lüttich ausgebildet wo'.du. Stockholm, 14. Juni. König Oskar ließ aus Anlaß der vielen ihm zugegangenen Hul- diguugstelegramme folgendes Schreiben ver öffentlichen: „Tie Revolution, die der Staats rat und der Twrthing Norwegens gegen seinen König und sein Brudervö.r dadurch gemacht hat, daß sie die geschworenen heiligen Gesetze bra chen, hat meinen, Herzen eine tiefe unheilbare Wunde z»gefügt, linier den Sorgen, die dieses gesetzwidrige Auftreten mir bereitet hat, ist es mir in Wahrheit ein unbeschr.ielicher Trost ge wesen. die tausendfältigen Beweise der Treue und Liebe zu erhalten, die mir von 'nach und fern, von Männern und Frauen jeden Alters nnd allen GesellschaftsUafsen im schwedischen Reiche sowohl mündlich, wie schriftlich und tele graphisch zu teile geworden sind. Nehm, hierfür alle und jeder Eures bejahrten Königs heiße sten Tank entgegen. Aus tiefbewegtem .Herzen spreche ich-diese Worte. Gott segne mein schwe disches Volt, das wird das heißeste und innig ste Gebet sein, das uh im Reste meines Lebens zum Höchsten schicken werde." Akhen, 14. Juni. Ueber den Vorgang bei der Ermordung des Ministerpräsidenten Delyannis wird noch gemeldet, daß Gherakaris den Mini ster, als er aus dem Wagen stieg, um in die Kammer einzutreten, ansprach, grüßte und ihm die Hand küß'.e. Dann zog er plötzlich das Mes ser und stieß es Delyannis in den Unterleib. Ghera- koris war wegen Tötung seiner eigenen Frau zu 18 Jahren Gefängnis oerurieilt worden. Er e klärte bei der Verhaftung, cr habe sich an Delyannis wegen der vor einiger Zeit von die sem herbeigesührten Schließung der Spielhäuser rächen wollen. iRottrpdam, 14. Juni. Auf dar Insel Celebes wunde die Festung Parch-Pareh von Anfständisclgn angegriffen. Der Angriff wurde mil Gewehr- und Geschützfeuer zurückg-stviefen. Ter Feind hatte 500 Toto; die Hollander hat ten nur zwei Verwundete. --—- Dee Franzosen ,n Hin-terindü n haben aufs neue Marinegäste erhalten. Der russische Hilfskreuzer „Kuban" ist beim Kap St. Jacques eingetro-ffen und vor Anker gegangen. Ter Gouverneur von Kvtfchknchina hat ungeordnet, daß sofort ein Kriegsschiff dorthin abgeht, das darüber wachen soll, daß! die Vorschriften, be treffend die Aufrechterhaltung der Neutralität beobachtet werden. — Bon Leuten der Besatz ung der Enquistschen Schiffsdivif ion, die nach den Philippinen entkommen nnd dort interinert worden ist, werden ganz unsinnige Behaup tungen über den Verlauf der letzten Seeschlacht gestellt; so soll gar die japanische Schiffsar tillerie wenig geleistet haben! Aus Manila wird gemeldet: Während der Seeschlacht in derKorea- straße schoßen dieJapaner durchaus nicht so bril lant, wie man angenommen hat; ihre Ge schosse fixten oft zwei Meilen hinter den ruW- schen Schiffen nieder. Das 'japanische Feuer hatte nur den Zweck, die Operationen der /Unter seeboote zn decken. Tie Russen besaßen 45 schjmjerje Geschütze, die Japaner nnr 20 auf Panzerschiffen wie Kreuzern zusammen. Die Schlacht wäre ohne Unterseeboote niemals so siegreich für Japan ausgefallen. Lertliches und Sächfnmes Adorf, 15. Juni. Ein weihevoller und für unsere evangelische Kirchgemeinde bedeu tungsvoller Akt vollzog sich gestern nachmittag 5 Uhr ans dein Kirchplatz: die Grnnbsteinleg-- nng zu dem neu zu errichtenden Gotteshause. Zur Teilnahwe 'an dieser Feier halten sich die Kirchenvorstandsmitglch eingefunden, sowie Vertreter der 'Kaisers. und Königs. Behörden, der Oei-MckM^ darunter Herr Superintendent HerzogeOelsnitz, Herr Bürgermeister Kämnitz, der Stad trat nnd Stadtverordnete, die Lehrer schaft von Adorf und aus den nach, hiereinge- pfartten Orten, die Herren Bauleiter und -Aus- führenden, der Kirchenchor und zahlreiches Pu- bliküm. Glockengeläute verkündete den Beginn der Feier, 'und nachdem der SchM aus ehernem Munde verklungen, tönte unter Begleitung der Stadtkapelke das Tanilied „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" hinauf zum blauen Himmelszelt, don dem die Sonne ihr Licht in strahlender Helligkeit herniedersandte ans die andächtige Gemeinde. Herr Piarrer Luther richtete alsdann von der neben dein Tnrm aufgebautcn Tribüne ans eine ergrei fende nnd zugleich tröstende und ermutigende Ansprache an die Anwesenden, in der er unge fähr folgendes sprach: Kaum -ist das Pfingstfest vorübergegangen, so vereinigt uns eine ernste Mier, die Grundsteinlegung zur neuen St. Mich-aeliskirchs, welche in schlichter Weise be gangen werden soll, da eine Feier in größerem Sri-le erst für die Weihe der Kirche in Aussicht genommen ist. Der nun folgenden Rede legte Herr Pfarrer Luther den Text aus Moses 1, 28. Kap. Bers 18 und 22 zu Grunde, in denen es he,ßt „Und Jacob stand des Morgens früh auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häup- ten gelegt hatte und richtet'? ihn -auf zu einein Mal und goß Oel oben daraus; Und dieser Stein, den ick) aufgerichtet habe zu einem Dlat, soll ein 'Gotteshaus werden; und alles, was du mir gibst, deß will ich dir den Zehnren geben. Am 1l. Juli v. I: war es, als das Ereignis eintraf, das 'mir Flammcnfchrift in der Ge- schichte unserer Stadt eingeschrieben steht, dein einen ein grandioses Schauspiel, dem anderen einen trostlosen Anblick bietend. Herr Pfarrer Luther, der damals :m Schwarzwald- weilte, bekundete, daß er auf jede Nachricht aus der Heimat gefaßt war; ans diese BotsclM, die «hm noch am Nachmittag des Unglückstages zukam, aber nicht. Nnr ein wckdes Chaos sah er mir Tage darauf bei seiner Rückkehr an der Stelle, die 'ihm 24 Jahre lang eine. Stätte
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