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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.07.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370730012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937073001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937073001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 31, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-30
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.07.1937
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Snttas, so. K« «m Mveoen-AuSoabe, ZK. S» Oks chntmarksn In Lancton s/nsessnsen Moskau torpediert -en englischen Wan ' !- der reichSbeut- Heute r Ä Die Sowjetregiernng behauptet, daß die Volschewtfti» scheu Machthaber in Valencia vo» alle» Teilnehmer» am Richteinmischungsabkomme» als die einzige gesetzmäßige „Regierung" von Spanien anerkannt morde« seien, «nd daß daher General Franco «nr als „Rebell nnd Ber» brech er" angesehen «erde« könne, slj Ein« Aeudernng dieser Haltung gegenüber Franco und insbesondere di« Gr» Währung der Rechte Kriegführender Lndere daher di« gesamt« Grundlage ab, ans der die Nichteinmischung beruhe. Die Frage, zu welcher Zett General Franco kriegsührende Rechte gewährt «erde« können, erheb« sich daher überhaupt nicht, und eine Ermächtigung des Vorsitzende» des Richt» eiumischuugSanSschnsseS z« Erörterungen über die Frage, unter welche» Bedingungen kriegsührende Rechte an General Franco gewährt «erde» könne«, sei »ach Ansicht der Sowjetregiernng nicht möglich. Die Sowjetregierung nimmt die schwere Verantwortung auf sich, den englischen Vorschlag als einzige Regierung zu Fall zu bringen, nachdem alle anderen Mächte sich ent schlossen hatten, ihn in allen wesentlichen Punkten an- zunchmen. Besonders hervorznheben ist, baß die deutsche Antwort dem englischen Plan in allen wesentlichen Punkten Das unsägliche Elend, da» in den sudetendeutschen Ge bieten der Tschechoslowakei herrscht, ist jedermann bekannt. Die Arbeitslosigkeit ist hier Im Verhältnis zu den von den Tschechen bewohnten LanbeSteilrn ungleich größer, die Steuern sind höher, die geringen HtlsSmaßnahmen, die von behördlicher Seit« her ergrisse» werben, niedriger. Die poli- tische Schikanen stiert Triumph«,- aber sie bient nur dazu, die Sudetendeutschen wirtschastlich zugrunde zu richten, sie dem Hunger preiSzugeben und ihnen damit die Widerstandskraft Anschläge in Nortirland Der englische König kommt nach Nordirlandl DaS war das Signal für Gruppen von irischen Nationalisten — durch weg Angehörigen der „Irischen Republikanischen Armee", einer politischen Vereinigung — Kundgebungen zu veranstal ten, die alles übertrafen, was man seit Jahren auf diesem Gebiete erlebte. An der Grenze von Nordtrland wurden etwa dreißig Zollhäuser zerstört, in die Lust gesprengt oder in Brand gesteckt. Man nutzte die günstige Gelegenheit aus, daß der größte Teil der Polizei in Belfast zusammengezogen war, um das Leben des KönigSpaareS zu schützen. Go waren an der Grenze nur geringfügige Polizeikräfte geblieben, viel zu schwach, als daß sie hätten etwas auSrichten können. Sie wurden von schwer bewaffneten Männern in Schach gehalten, mit Maschinengewehren bedroht, zum Teil entwaffnet und ge- fangengenommen, und einige Beamte wurden gezwungen, den Zerstörungen selber »uzusehen. Der schwerste Sabotage akt ereignete sich bet Dundalk. Dort wurde eine Etsen- bahnb rücke in die Luft gesprengt. ES mag dahingestellt bleiben, ob es Zufall oder Absicht war, jedenfalls siel nur ein Pfeiler der Brücke dem Anschlag zum Opser. Das Bauwerk war zwar an drei Stellen unterminiert, aber die durch elek trische Drähte miteinander verbundenen weiteren Spreng ladungen entzündeten sich nicht, und schon am Mittag konnte wenigstens ein Notverkehr über die Brücke hergestrllt werden. Bei allen diesen Vorfällen entlang der SV Kilometer langen Grenze und trotzdem mit Gewehren und Maschinengewehren herumgeknallt wurde, waren Menschenleben nicht zu be klagen. Es wurde nur Materialschaden angerlchtet. Da- durch unterscheiden sich die diesmaligen Demonstrationen von jenem verhängnisvollen Anschlag vor sechzehn Jahren, al» König Georg V. und Queen Mary Belfast besuchten. Damals wurde ein Militärzug in die Luft gesprengt, wobei drei Soldaten und ein Schaffner den Tod fanden. DaS Attentat hätte noch viel verhängnisvollere Folgen gehabt, wenn nicht zum Glück die Sprengladungen unter ein paar Güterwagen hochgegangcn wären. Es ereignete sich übrigens in derselben Gegend wie die jetzige Briickensprengung, nämlich ebenfalls in der Nähe von Dundalk. In Belfast selbst waren alle Vorkehrungen getroffen wor den, um etwa beabsichtigte Unruhen im Keime zu ersticken. Der Polizei waren ja die Parteigänger der irischen Natio nalisten seit langem bekannt. Sie wurden überwacht, und eine Protestversammlung, die am Tage des Königsbesuchcs stattfinden sollte, wurde verhindert. Bewaffnete Schutzleute waren aus den Dächern der Häuser postiert. In den Straßen wurde eine eingehende Kontrolle auSgeübt. Die Passanten mußten sich ausweisen und wurden nach Waffen untersucht. Den Männern war es verboten, Pakete oder Aktentaschen zu tragen. Frauen mußten ihr« Handtaschen geöffnet vorzetgen. Panzerwagen durchfuhren die Straßen in drohender Bereit schaft. Aber der Königsbesuch selbst verlief ohne jede Stö rung. Belfast war freudig gestimmt und bot einen Anblick wie London am Kröuungstage. Ueber eine halbe Million Menschen war in der Hauptstadt Nordirlands zusammen geströmt, dem Herrscherpaar zu huldigen, Fahnen und Gir landen schmückten die Häuser, und nicht endende Hochrufe umbrandeten die Monarchen bei der Lairdung im Hafen, wie bet der Fahrt durch die Straßen zum Rathaus. Nur fehlten bet den im Gedenkgarten vor dem Rathause angetretenen Kriegsteilnehmern die viertausend Mann, die aus dem iri schen Freistaat, aus Dublin, eintrcfsen sollten, aber durch die Sprengung der Etsenbahnbrttcke bei Dundalk am Kommen verhindert wurden. Dies zu erreichen, war der unmittelbare Zweck des EisenbahnanschlageS gewesen. Dem König hatte man keine Mitteilung von den Vor kommnissen an der Grenze gemacht. Er nahm am Nachmittag ein« Parade der Jugendorganisationen ab. besuchte dann die berühmte Universität von Belfast, und ein Gartenfest beschloß den Tag des ersten Besuches deö neuen Königs in seinem ge treuen Nordtrland. Dieses, der kleine Nordosttetl der grünen Insel, 18600 Quadratkilometer mit 1k Million Einwohnern, ist ja nach wie vor ein Gliedstaat des Bereinigten König- reiches von Großbritannien und Nordtrland, während der über fünfmal größere irische Freistaat durch Vertrag vom 6. Dezember 1021 aus dem Vereinigten Königreich ausgeschie ben ist und sich eine immer größere Unabhängigkeit errungen bliche Behandlung erfährt, wie in der „Z- — hätte dir Tschechoslowakei bann im Zeichen der it «nd Demokratie auf ihr« Art gelöst. Sudetendeutsche Kinder -SM nicht ins Reich kommen Gin völtts unverständlicher Beschluß -er Prager Regierung Alle anderen Machte stimmen grnndWlich ru London. 29. Juli. Im Laufe des Donnerskagnachmlttags gingen im Sekretariat des Nichteinmischungsausschuffes die Antworten auf das letzte Ersuchen des Ausschusses ein, zum englischen Vermittlungsplan Stellung zu nehmen. Sämtliche Antworten auf das englische Ersuchen, bis auf die so wje t russis che, stimmen in allen wesentlichen Punkten dem englischen Vermltllungsvorschlag zu. Die sowselrusslsche Antwort lehnt, obwohl Sowjekruhland ursprünglich den englischen Plan angenommen halte, einen wesentlichen Punkt ab, indem sie die Gewährung der Rechte kriegführender an General Francs grundsätzlich ver weigert. zu nehmen, mit der sie heute noch dem tschechisch-chauvinisti- schcn Ansturm staudHalten. Ist schon das Schicksal der Erwach, senengeneration kaum erträglich, so ist bas Elend unter der Heranwachsenden Jugend schlechthin erschütternd. Biele von diesen Jungen und Mädchen haben noch nie in ihrem Leben ein richtiges Mittagessen zu sich nehmen können. Dinge, die nirgends sonst in der Welt als menschliche Nahrung gelten, dienen ihnen zur Speise. So hat man feststellen müssen, daß in einigen sudetendeutschen Familien in den besonder» hart betroffenen Gebirgsgegenden eine Suppe von Heu gekocht wurde. Trockenes Brot ist für viele ein Leckerbissen. Oft genug ereignete sich der Fall, daß Kinder, denen hilfsbereite Volksgenossen eine Wurstschnitte gaben, diesen heißhungrig verschlungenen Imbiß alsbald wieder erbrachen, weil ihr Magen solche ungewohnt« Nahrung einfach nicht mehr ver- arbeiten konnte. Diesen erbarmungswürdigen Kindern, Heren Elend sich höchstens mit dem Schicksal der Jugend in Sowjetrußland vergleichen läßt, hat da» Deutsche Rote Kreuz Helsen wollen. Nichts wie rein humanitäre Ziele standen ihm vor Augen. Man wollte den Kindern einmal satt zu essen geben, wollte ihnen ärztliche Hilfe angedeihen lassen, wo es nötig war, wollte ihre blaffen Gesichter einmal lachen lassen. Und da» Deutsche Reich durfte glauben, damit der Tschechoslowakei selbst einen Dienst zu erweisen,- denn es sind ja ihre künftigen Staatsbürger, denen geholfen werben sollte. Daran, die An wesenheit der jungen Sudetendeutschen etwa politisch auSzu- münzen, hat in Deutschland niemand gedacht — handelt eS sich doch um Kinder, die zu Besuch geladen warenl Trotz allem hat die Tschechoslowakei das deutsche An erbieten brüSk abgelehnt. Einen triftigen Grund dafür an zugeben, hat Ne nicht vermocht. So bleibt nur die Annahme, baß man in Prag das sudetenbeutsche Elend nicht nur nicht sieht und nicht bekämpft, sondern baß man e» will, baß man cs herbeiführt und womöglich noch steigert. Man will baS Deutschtum aushungern. Gelingt es nicht bei der gegen- wärtta ihr Leben fristenden Generation — nun wohl, so bet der hilflosen Jugend. Ist sie erst einmal hinweggeräumt, so wird der tschechische Nationalstaat, von dem man in Prag aselt, ganz von selbst Wirklichkeit werden. Und die Min derheitenfrage — die nach den Reben der Prager Minister um die grausame Wirklichkeit zu vertuschen) nirgend» eine o^vorbttdltche Behandlung erfährt, wie in der „Zweiten Humanität zusti m m t und lediglich verlangt, daß die Organisation der Zurückziehung ausländischer Staatsangehöriger als im inne ren Zusammenhang mit der Anerkennung der Rechte Krieg führender stehend betrachtet werden sollte, und daß daher beide gleichzeitig verwirklicht werden müßten. Nachdem Eden mehrfach erklärt hat, daß der englische Plan nur als unteilbares Ganzes zu betrachten sei, so baß die völlige Ablehnung auch nur eine» Punktes sogleich den ganzen Plan zum Fallen bringen müßte, scheint infolge der sowjetrusstschen Haltung nunmehr der Plan Eden» end- gültig begraben zu sein. Die Folgen davon werden voraus sichtlich wesentlich weitergehcnd sptn, als man e» sich manchen- orts heute noch klar zu mache» scheint. Zunächsi-mir- Lossent, lich der plötzliche Umfall DowjetrutzlandS von der fchöinhetlt- gen vorläufigen „Annahme" des englischen Plane» zur frechen Ablehnung der Welt die Augen darüber öffnen, was von der somjctrussischen Friedenspolitik zu halten ist. Zum andern aber hat England sich durch den Plan an Grundsätze gebun- den, die es auch in der Zukunft nicht ohne wettere» fallen lassen kann. ES ist also nicht ausgeschlossen, baß die britische Negierung nun von sich aus General Franco di« Krtegsüh- rungsrechte zucrkennt, auch ohne baß die anderen Bedingun gen des Edenplanes erfüllt sind. Ein solcher Schritt würde Salamanka einen erheblichen psychologischen Aufschwung geben. Die gerade in diesen Tagen herbeigesührte Annähe rung Englands an Italien spricht durchaus für eine Ent wicklung in dieser Richtung. - ....siraße ZS/tt. Fernruf 25251. Postscheckkonto loöS Vreadrn „ . Vie. »lat. enthält die amtlichen Bekanntmachungen der (ohne »»Iitustelluii,«.«Ütze) »« fiedenm-i «..i— »eile LUseezeo. »»Np!. — d-öchenU. Ber1«ld. Mnjkl.Ne. l»«p,.. au»»»- «mt.pauptmannschaft Dresden und des Schted.amte« beim ^tt Ouellenangai» Leeldnee Nachrichten, da» «n »Md-Nu»«^« » m>!. «werversicherung.amt Dresden Un»erl-u«t«echriftiieee »erdennicht auibewahn ver Ds KrMabrer 8elte 8 Bern«, 20. Juli. Vor einiger Zeit war unter Mitwirkung des Roten Kreuzes an den Bund der Deutschen in Teplitz und an die Landeskommission in Reichenberg ein Vorschlag ergangen, sudetendeutsche Kinder nach dem Reich zu schicken. Es handelt sich hierbei um eine Erholungsmög lichkeit für etwa 6000 Kinder gerade aus den Gebieten, die in dem sudetendeutschen Teil der Tschechoslowakei besonders unter Arbeitslosigkeit und Hunger zu leiben Haven. Die in Frage kommenden sudetendeutschen Stellen, denen das im Jahre 1088 burchgesührte Ferienktnber-BerschtckungS- werk noch in bester Erinnerung war, setzten sich sofort mit den zuständigen tschechoslowakischen Regierungsstellen in Ver bindung. Den vorgebrachten Bedenken, die Kinderverschickung könne zu einer unerwünschten Agitation auSarten, konnte mit dem Hinweis begegnet werden, daß die Kinder in ge- schlossen«« Lagern untergebracht werden sollten, die unter der Obhut und der Aufsicht der tschecho slowakischen Gesandtschaft in Berlin stehen würben. Nachdem a«fa«g» Unbficht zu bestehe« schien, baß die An» grlegenheit sich günstig erledige» würde, ist »»»mehr vo» tschechoslowakischer Seil« da» HUfSwepk «»»ermittelt « bgeleh »t worde». Di« Borberett««ge» der reichSbeut- sche» Stelle« fi«d umf.ust gewesen, n»d die s«dete»deutsch«» Kinder geh«« »er thne» geböte«» Erholu«g»möglichk«it ver, lustig. Ganz abgesehen von der merkwürdigen Auffassung über den Begriff der demokratisch«» Freiheiten und ter humant- «ären Fürsorge mir« sich die neue tschechoslowakische Ein- stellung auch al» Unfreundlichkeit gegenüber dem Reich aus, weil gegen Reisen sudetendeutscher Kinder — allerdings in sehr viel beschränkterem Ausmaß — nach Dänemark, Oester reich und der Schwei» keine Einwendungen erhoben worben sind.
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