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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186010088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601008
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-08
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.10.1860
- Autor
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Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag früh -Uhr. Inserate wer den bis Nachmittag L Uhr für die nächst- erscheinende Itummer angenommen. Inserate werde» die gespaltene Zeile oder deren Naum mit b Pf. berechnet. Freiberger Anzeiger - - und Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadiräthe zu Freiberg, Sayda und Brand. - . ——. 236. Montag, den 8. Oktober. 1860. Tngesoeschichle. Freiberg. Gerichtsverhandlung. Den 16. Oktober Vonnit- tagö 9 Ubr im Vogcl'schcu Saale nm Schloßplatze: Hauptver- handluug, bis zur Publikation, des Erkcuutuisscs in geheimer Sitzung, wider den HolzdrechSlcr Caxl Ludwig Richardt Müller aus Heidel berg, wegen Nolhzucbt beziehcudlick NothzuchtvcrsnchS. Leipzig, 4. Oktober. Gestern Abend wurde in einer Dach wohnung in Lehmanns Garten cinc religiöse Versammlung von circa 40 Personen, weil nicht vorher angemcldct, wie bas Vercins- gesetz bestimmt, polizeilich aufgehoben. Dieselbe nennt sich aposto lische Gemeinde und bat, dem Vernehmen nach, einen Hcrrn Stolle, in Reudnitz wohnhaft, als Apostel an ihrer Spitze, soll auch bereits bei dcr KreiSdircclieu und bcm Polizciamte um staatliche Aner kennung eingckommen sein. Chemnitz. Ans Anregung des Musikdirektors Schneider haben die Vorstände dcr diesigen Mannergesangvereine in nächster Zeit ein größeres Vocalconcert zu veranstalten beschlossen, dessen hoffent- sich recht reicher Ertrag für die Hinterlassenen des biedern" Hiedcr- meisters Zöllner bestimmt ist. DaS in der Hauptsache bereits fest- gestellte Programm wird aus Vorträgen der einzelnen Vereine sowie mehreren Gesammtgesängen bestehen, und das Conccrt wahrscheinlich im Theater abgehalten werden. Wilsdruff, 3. Octobcr. Einem ans Anlaß des Jahrmarktes hier anwesenden Mcuagcriebcsitzcr war ein Waschbär entlaufen. Derselbe wurde am Morgen des 2. Oktober in den sogenannten Schmiedcwaldcr Bergen, Stunde von dem Orte seiner Flucht, an der Tanncberg-Blankensteiner Grenze aus Versehen geschossen, weil mau ihn für einen Dachs gehalten hatte. An demselben Tage wurde das gctöbtete Thier an den betreffenden Menageriebe sitzer nach Dresden gesendet, damit es wenigstens noch auSgestopft werden kann. Da cs volle 11 Tage im Freien zugebracht, ist an- zimcbmen, daß es auch noch länger sein Leben hätte fristen können. Wien, 5. Oetobcr. Die amtliche „Wiener Zeitung" veröf fentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den serbischen Patriarchen, wodurch die Abhaltung einer Synode der griechisch-nichtunirten Bischöffe behufs Vorlegung ihrer kanonisch begründeten Wünsche und Anträge genehmigt, sowie die Vereinigung der gricchisch-nicht- unirten Serben in Wien zu einer Pfarrgemeindc gestattet wird. Endlich verbeißt der Kaiser, auf Anstellung eines griechisch-nichtunirten Beamten im Kultusministerium bedachi sein zu wollen. Der Magdel'urgischen Zeitung wird aus Frankfurt a. M. vom 1. October geschrieben: „Roch ist die Untersuchung über das Attentat bairischer Soldaten nicht beendigt und schon verlautet von einem neuen Exccß österreichischer Soldaten. Ein Trupp von solchen hatte den Garten eines Gutsherrn in nächster Nähe geplündert, als eS den Flurschützen und den hcrbcigcrufenen „Fuldern" (Arbei tern) gelang, fünf derselben fcstzuhaltcn, in der Absicht, sie auf die Wache zu bringen. Die andern flüchteten und holten am Pulver- thurm die Wache. So gelang es dcr verstärkten Männschaft, die festgehaltenen Soldaten mit Gewalt wieder zu befreien. Vor kurzem sind auch Vorstandsmitglieder des Zoologischen Gartens von (wahr scheinlich betrunkenen) bairischen Soldaten mit blanker Waffe verfolgt worden. In den höchsten Stellen ist man über diese Vorfälle sehr aufgebracht, und Hr. v. d. Pfordten ist erst dieser Tage bei den Bürgern gewesen, die in der Bairischen Kaserne so gemißhandelt worden sind, nm ihnen Genugthuung und Bestrafung der Soldaten zuzusichcrn." Paris, 3. October. Eine „Correspondance gvnvrale" schreibt: „Man hat neue Gerüchte in Umlauf gesetzt über die mit Oesterreich wegen Ankaufs Venetiens schwebenden Verhandlungen. Diese Ge rüchte sind nicht gegründet. In gleicher Weise müssen wir daS Gerücht dementircn, wonach eine Deputation von Einwohnern der Insel Sardinien in Paris angckommen sein sollte, um die Annexion dieser Insel an Frankreich zu erbitten. Turin. Die Mailänder „Persev." vom 3. October enthält die Pariamentsrede des Grafen Cavour. Dieselbe lautet: „Euer votirtcs Anlehen ist genügend für die gegenwärtigen Be dürfnisse und für die der weniger nahen Eventualitäten. Die mili tärischen Rüstungen Italiens trugen bei, der Nichtintervention Achtung zu verschaffen. Neue 11 Millionen Italiener dringen auf Annexion an Piemont. Die Befreiung Neapels und Siciliens ge schah durch die Freiwilligen und vor Allem durch das großherzige Wagniß ihres erleuchteten Führers Garibaldi. (Sehr lebhafter Applaus.) Das Ministerium glaubt dem Vertrauen des Königs entsprochen zu haben, ohne sich jedoch ausschließlich alle die großen Erfolge zuschreibcn zu wollen. Es ist dies die seit 12 Jahren be folgte Politik Karl Albcrt's. Italien ist nun frei; eine einzige und schmerzliche Ausnahme macht Venedig. Meine Meinung ist, Oesterreich gegen den einstimmigen Wunsch Europas nicht den Krieg zu erkiären. Wir würden eine fsirchrerliche Eoalition heraus- beschwören und Italien und Frankreich compromittiien. Wenn ein starkes Italien erst geschaffen, wird die allgemeine Stimmung Europa für die Lösung dcr venctianischcn Frage günstig sein. Eben so müssen wir Rom respcctiren, welches nicht durch das blose Schwert erobert werden kann; gegen die Franzosen in Rom an« kämpfen, wäre Wahnsinn und Undankbarkeit. Das Ministerium ver langt von den Kammern die Lollführung der Annexion jener be freiten Theile Italiens, die dieselbe votiren. Es muß jedoch er wähnt werden, baß einige die Annexion erst nach der Befreiung Italiens und Roms auszusprechcn gedenken, ich halte diesen Plan für höchst schädlich, er bastrt sich auf Schaffung Italiens durch die Revolution, und Italien mit 22 Millionen Einwohner bedarf nicht mehr der Revolution zu seinem Heile; Garibaldi verkennt, daß Revolution und Constitution nicht Hand in Hand gehen können. Noch kurze Zeit die Revolution in Neapel und Sicilien zu belasten, und Garibaldi's Fahne und jene Victor Emanuel's werden durch Mazzini'S „Gott und Volt" verdrängt, daher die dortigen Zustände unverzüglich enden müssen. „Eine Euch theure Stimme hat ihr Mißtrauen gegen mich erhoben, cS ist daher nothwendig, daß Ihr Euer Vertrauen in meine Handlungsweise kund gebt. Ich hoffe, daß die Stimcke eines Mannes, wie groß auch die Verdienste um das Vaterland' seien, die Autorität der Staatsgewalt nicht übcrtäuben kann, und eS ist Pflicht eines Ministers, nicht zu weichen vor wenig legitimen Anforderungen eines Mannes, wenn cr auch mit dem Lorbeer glänzender Popularität und eines siegreiche» Schwertes geschmückt" " ist. „Das Parlament möge entscheiden, ob ich zu verbleiben oder abzuiretcn habe. Ich werbe Euere Entscheidung, wie sie auch sei, ruhigen Gcmüthes aufnehmen." Genua, 4. Ocober. Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Neapel war daselbst eine Depesche Garibaldi's vom 1. Octbr. mit der Meldung eingetroffcn, daß cr auf der ganzen Linie gesiegt . habe und daß die Königlichen verfolgt werden. Genua, 2. October. Als General Garibaldi den Brief des Königs empfangen hatte, ließ cr zurücktelegraphiren: „Sire, ich gehorche." Er wird die beiden Sicilien an Victor Emanuel über geben und sich nach Caprera zurückziehen. Viele Garibaldianer verlaffen, da der Zug gegen Rom und Venedig aufgegeben scheint, die Armee. Ancona, 4. October. Ein Tagesbefehl Victor Emanuel's drückt den piemontesischen Soldaten die Zufriedenheit des Königs
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