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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.11.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371105012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937110501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937110501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 45, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-05
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.11.1937
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-reitas, 5. Rovember ISN M»rsen-Auckgabe Gegründet 18L6 Vruck u. Verlag r Llepsch Sc Reichard», Vresden-A. l, Marlen straße )S/>2. Fernruf 25 241. Postscheckkonto lSSS Vreeden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauptmannschast Vresden und de» Schiedsamte« beim Oberverstcherungeamt Vreeden »et«grge»ü»r »et U-II» »wetmali-e, Anstellung tret Hau« monatlich NM.».»», durch Nostberug «l«. ,.,o «Inlchl. t» >» »Pi. «ostgeb. (ohne »osttustellungegeb.i »et fie»enmal wdchenUlch. «ertön». Mngel Re. »o «»!„ »ei «lelchjeltlg. verland d. Abend- u. «orgen-tlutgab- lS «p>. «», eigen preise ll. Veaitllste Nr.»: »Mmel er,eil te« mm breiti 1»^ «ps. Nachlässe nach Ltassel li. F-mllienan-eigen ». Stellengesuch« «illlmeter- ,«ll« « »ps. Mssergeb. »0 Nps. — Nachdruck nur mit Ouellenangate Lretdner Nachrichten. Unverlangte Schriltsiücke werden nicht aulbewahrt MMche Barrikaden bei Svemlesenthal Netonnmuttn aus unbegründeter Angst ober Schikane? welpert (Böhmen). 4. Rovember. Längs der Grenze zwischen welperl und Oberwiesenthal haben die tschechoslowaki schen Behörden damit begonnen, alle Uebergänge zu verbarrikadieren. Die Jollslrahen werden mit einer hohen Vetonmauer verengt, und der schmale freibleibende Raum wird auherdem mit einem starken Schlagbaum verriegelt, vor den klc ,eren Grenzbrücken und an Wegübergängen werden im Zickzack Eisentraversen eingelassen, durch die sich künftig die Grenzpassanten durchwinden müssen. VS ist also nicht mehr möglich, mit einem Hand« oder Kinderwagen diese kleinere« Uebergänge z« passiere«. Auch schmale Waldwege werden künstig dnrch solch« Betouhinder» msse abgcricgelt. Es mutz dabei allerdings verbitternd aus die Ludeteudeutsche« wirke», datz sie diese gegen das Reich errichtete» Barrikaden selbst bezahlen müsse«, obwohl doch wahrlich von deutscher Seite aus kein Grund sür derartige Maßnahmen gegeben ist. Sudetendeutsche Arbeitslosigkeit Die tschechischen Behörden würden auf jeden Fall klüger handeln, wenn sie ihr Augenmerk mehr auf die soziale Not ihres Landes richten würden. SS tst erschütternd, wenn man den Bericht der Arbeitslosigkeit in der Tschecho slowakei vom Oktober liest. Danach belief sich die Zahl der Arbeitslosen auf 237 «SN Personen gegen AVSS2 ivk August dieses Wahres. Gegenüber September erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 67V8 12.0 v. H.f. Wesentlich tst es dabet jedoch, zu wissen, daß eS sich fast ausschließlich um Arbeits ¬ lose in den Grenzgebieten der Tschechoslowakei handelt, zu 00 Prozent also um Subetendeutsche. Aber man feiert Moskau... Aber man hat in Prag Gelb, um „5aS 20jährige Be stehen der Sowjetrepublik" mit Festrummel zu begehen. In den meisten Städten haben diese Beranstaltungcn zur Ver- herrlichung der beiden Ländern eigentümlichen „Demo kratie" einen mehr oder weniger amtlichen, teilweise, laut „Ceöke Slovo", sogar staatlichen l!j Charakter. Die VerbrüderungSkundgebungen stießen jedoch teilweise auf den Widerstand der Bevölkerung der Gebiete mit fremdem VolkStum, so auch in der großenteils von Ungarn und Slo- waken bewohnten Stadt Kascha». Die Kaschauer Kommu nisten verlangten mit den übrigen Linksparteien, datz die Stadtgemeinde da» Protektorat über die Veranstaltung eines .Monat» russischer Kultur" übernehme. ES sollten Ftlmvor- träge, Rundfnnkansprachen, Konzerte, Theaterveranstaltungen und ähnliches im Rahmen diese» .„KulturmonatS" stattftnbtn. Jedoch hat diese Stadtgemcinde die Uebernahme des Pro tektorats energisch abgelehnt. Roter MenWMmussel In -er Schweiz Kommunistische Ratwnalräte verhaftet Basel, 4. November. Die Schweizerische BundeSanwaltschast hat, jeweils unter« stützt dnrch die zuständige Kantonalpolizet, in Basel, Zürich und der Ostschweiz bei einer Reihe von Kommunisten »auosiichungeu vorgeuommeu, bei bene« «msangreiches Material beschlagnahmt wnrde. Insbesondere «nrd« auch eine kommunistische Organisation ansgedeckt, die Menschen« schmuggel zngunste« der Valencia-Bolschewisten betrieb. Sine Aeihe führender Kommunisten wnrde verhastet. Die Untersuchung wurde auch auf die NedaktionSräume der kommunistischen „Freiheit" in Basel und auf das Lchcrpersonal ausgedehnt. Nationalrat Bodenmann, der Baseler Groftrat Meili, der Züricher Parteisekretär schwarz sowie mehrere weitere Kommunisten wurden verhaftet. Von der „Freiheit" wurde eine Reihe von Belegschaftsmitgliedern ins Gefängnis abgesührt. Da» be schlagnahmte Material, darunter auch viele Photographien, wird von der BundeSanwaltschast einer eingehenden Prüfung unterzogen. Die Behauptung der kommunistischen „Freiheit", »aß diese umfangreiche Aktion dazu diene, die Frier des 20. Jahrestages des bolschewistischen Umsturzes in Rußland »nwögltch zu machen, wird von den Behörden als un richtig bezeichnet. Die BundeSanwaltschast habe vielmehr grobe Verstöße gegen die NeutralttätSverordnung zum Spanien-Konflikt festgestellt, denn die Kommunisten unterhielten eine Organisation zur Anwerbung von Frei willigen für das bolschewistische Spanten.. Die Festgcnommcnen bleiben in Haft, bis die Tat- bestände geklärt sind. Im Zusammenhang mit den aus Bregenz kommenden Berichten, wonach von der österreichi schen Sicherheitspolizei eine Reihe von Spanien-Fahrern vor dem Uebertritt auf Schweizer Gebiet fcstgenommen wurde, nannte man als Hauptperson bei der Freiwtlligen- vermittlungsaktton für das rote Spanten eine gewiße Melanie Schwarz oder Melanie Ernst. Wie aus dem Bundeshaus« mitgeteilt wird, ist diese schon vor über einem Monat gemäß BundesratSbcschluß als kommunistische Agentin aus der Eidgenossenschaft ausgewiesen worden. Kommunistische Organisationen in Schwyz verboten Rach dem Beispiel der «antone von Renenbnrg. Genf «nd Waadt hat nun auch der KantonSrat de» Kantons Schwyz mit alle« gegen eine Stimme beschlossen, „alle kommunistisch«« «nd anderen ftaatsgesährliche« Organisatio nen" »« »erbiete«. Bei der Begründung des Antrags führte das freisinnige Mitglied Dr. Sidler aus, datz eine Organisation nicht un bedingt groß sein müßte, um wirken zu können. ES komme lediglich aus die finanziellen Mittel an, die Len kommunisti schen Organisationen in riesigen Mengen zur Verfügung ständen. Auch im roten Zürich wird von den bürgerlichen Parteien «in Verbot der kommunistischen Organisationen innerhalb des Kantons angestrebt. Brüssel -letet Wpan „gute Neuste" an Brüssel, 4. November. Am DonnerStagvormittag versammelten sich im belgischen Außenministerium die in Brüssel anwesenden Vertreter der Signatarstaaten des Neunmächtevertrages, um das Ver fahren für die nichtöffentliche Sitzung der Konferenz am Nachmittag vorzubereiten. An der Besprechung nahm auch der Vertreter SowjetrntzlanbS teil. Dagegen war China als Partei im Fernostkonflikt nicht dazu etnaeladen worden. Außenminister Spaak berichtete über di« japa nische Antwort auf dir Einladung zur Brüsseler Konfe- rcnz. Er hob hervor, daß Japan an sich das Fortbestehen beS AcunmächtevertrageS anerkenne, daß eS aber die gegen wärtige Konferenz ab lehne, weil sie eine Btranstaltung des Völkerbundes und außerdem zu umfangreich sei. Spaak hielt eine Stellungnahme der Konferenz zu diesen beiden Punkten sür erforderlich. , Da sich ergab, daß keiner der anwesenden Delegierten eine individuelle Verantwortung für einen Schritt bei der japani schen Regierung übernehmen wollte, wurde grundsätzlich be schlossen, die Antwort an Japan von einem engeren Ausschuß der Konferenz erteilen zu lassen. Der ttaltentscheDele- gierte kam aus seinen Vorlchlaa einer vermittlungsaktlon zurück, die das Ziel baden sollte, China und Japan wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Einer derartigen Aktion widersprach der amerikanische Vertreter Norman David energisch; er wurde darin von Eben und DelVoS unterstützt. Delbos erklärte sich jedoch bereit, einem „Angebot der guten Dienste" an die beiden Parteien zuzustimmen, worauf man sich dann auch einigte. I« nichtöffentlicher Sitzung wurde da«« an, Nachmittag beschlossen, an di« japanisch« Regierung «i«e Mitteilung z« richte«, t« der a«s die japanische Rote »o» 27. Oktober geant« qwrte« wird ««d die „gute« Dienste" der «onseren» sür «ine «ermittln«» i« chinestsch-japanische« Konflikt ««geboten »erde«. Die Ausarbeitung dieser Mitteilung wurde einem RedaktionSanSschutz übertragen, der um, 18 Uhr mittel- europäischer Zeit deic Konferenz einen Sntwurs vorleg«« sollte. Inzwischen wurden die Hauptbelegirrten vom König der Belgier in Audienz empfangen. Die für 18 Uhr anberaumt« neue Sitzung der Vollkonserenz, in der die Note an Japan endgültig gebilligt werden sollte, ist aber schließlich aus Frei tag vormittag verschoben worden. Wie eS heißt, konnte noch keine Einigung über die Zusammensetzung de» Konferenz. auSschuffeS, der die Angelegenheit wetterbehandelu soll, erzielt werben. Unter diesen Umständen rechnet man damit, datz der französisch« Außenminister Delbo», der ursprünglich am Frettagvormtttag abreisen wollte, seine Abreise verschieden wird. Mel, aber einfettiv Die Brüsseler Konferenz hat begonnen. In seiner Er, ösfnungSrebe hat der Außenminister der zurttckgetretenen belgischen Regierung, wie eS nicht anders zu erwarten war, sehr sanfte Töne angeschlagen. Feierlich hat Spaak ver sichert, es sei keineswegs die Absicht dieser ansehnlichen Ver sammlung, etwa Japan vor eine Art Gerichtshof zu stellen. Aber den Argwohn, daß zum mindesten eine moralische Ver urteilung Japans beabsichtigt ist, wird die Konferenz nicht von sich abstreisc» können; schon allein deswegen nicht, weil sie ja ursprünglich mit ausgesprochener Spitze gegen Japan ins Leben gerufen wurde; und wenn auch kurz nach den Fansarenstvtzen von Roosevelt der Gedanke an Sanktionen und Boykottmaßnahmen wieder in der Versenkung ver. schwand, so bleibt doch bestehen, datz England. Amerika und Frankreich, also die Hauptbeteiligten, ausgesprochene Gegner der japanischen Expansionspolitik sind. Nachdem Japan die erste Einladung abgelehnt hat, soll jetzt erwogen werden, erneut an das Jnselreich heranzutreten. Aber in Tokio dürste man wohl auj dem Standpunkt beharren, daß Japan außer halb der Konferenz stärker ist als innerhalb derselben. Nach außen hin ist zwar als Ziel von Brüssel proklamiert worden, man wolle ohne Voreingenommenheit und ohne Leidenschaft rin Werk der Verständigung und des Friedens einleiten. Ein Waffenstillstand im Fernen Osten sei das erste, worauf man htnarbeite. Für di« breit« Oeffentlichkeit macht sich der Gedanke sehr schön, den Kanonen die Mündungs kappen wieder aufzusehen. Die wirkliche Absicht von Ame- rika, England »ich Frankreich geht aber dahin, gemeinfam nach Wegen zu suchen, um ganz allgemein dem japanischen AuSdehnungSdrang einen Riegel vorzuschieben. Alle drei haben ausgesprochen starke Fernost. Interessen. Der Handel der Bereinigten Staaten in China beläuft sich jährlich auf Hunderte von Millionen Mark. Nicht viel schwächer ist der englische. Milliarden von Anlagewerten sind in Gefahr, wenn Japan die Oberhand gewinnt; denn schon um die Kosten dieses Krieges wieder hereinzubringen, wird Japan nach dessen Abschluß gezwungen sein, noch nachdrücklicher als bisher die Alleinherrschaft auf dem ostasiatischen Markte anzustreben. Geht der Feldzug für das Jnselreich glücklich auS, so fällt die „offene Tür" in China endgültig krachend ins Schloß. Auch Frankreichs WirtschastSintercssen sind erheblich. Man braucht nur an den Umfang der französischen Nieder lassung in Schanghai zu erinnern, um sie zu kennzeichnen. Außerdem fürchtet Frankreich für seinen groben Kolo- nialbesitz in Ostasien. sür Jndochina. Eine fast mysti sche Furcht vor dem japanischen ExpansionSbrang spukt in französischen Köpfen. Die Japaner sind des Teufels, man traut ihnen gefährliche Fernziele zu. Aus allen diesen Gründen ist eS nicht so. datz man sich in Brüssel nicht ein gehend und ausgiebig mit den Fragen des Fernen OstenS beschäftigen würbe. Allerdings wird man der Oeffentlichkeit nicht preiSgcben, was die Vertreter von Washington, London und Paris unter sich vereinbaren. Nach außen hin kann die Konferenz leicht ausgehen wie bas Hornberger Schieben, aber hinter den Kulissen doch zu Abmachungen führen, die keines wegs belanglos sind. Dab soviele andere Staaten an dec Konferenz tetlnehmen — insgesamt sind es neunzehn —, kann dabei den Hauptakteuren nur willkommen sein, denn eS erleichtert bi« Tarnung der eigenen Hegemoniepolitik. Welche Politik England auf der Brüsseler Konferenz zu betreiben gedenkt, hat Aubenminister Eden in seiner letzten Rebe umrissen. Er brauchte starke Worte der Freund schaft zu Amerika. „Wir werden so wett gehen wie die vereinigten Staaten, in voller Uebereinstimmung mit ihnen handeln, werden nicht vorpreschen und nicht dahinter zurückbleiben." So hieb es an einer Stelle. Bezeichnender noch war di« Antwort, die ein Abgeordneter erhielt, der auf den Völkerbund als Instanz zur Behandlung des FernostftreiteS htnwieS. Eden sagte, dab von Neben Grob mächten nur drei wirkliche Mitglieder des Völkerbundes sind, womit er England, Frankreich und Sowjetrubland meinte, und fuhr fort: „Ich würde nicht nur von Genf nach Brüssel, sondern selbst von Australien nach Alaska reisen, um die volle Zusammenarbeit mit den Bereinigten Staaten auf einer Konferenz zu erreichen." AllerdlngS ist Eden «in gerissener Fnch». Die Schmei cheleien für Washington schieben nämlich gleichzeitig den Bereinigten Staaten die Hauptlast der Verantwortung zu, Keuler s KraMskrer ver 8e1te 8
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