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Auer Tageblatt : 02.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192510022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19251002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19251002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-02
- Monat1925-10
- Jahr1925
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- Auer Tageblatt : 02.10.1925
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Mer Tagebla Anzeiger für öas Erzgebirge Aeitag» äen 2. Oktober 192S Nr. 230 20. Zahrgong r Ter Zucker ist im Preise wesentlich gefallen; eine Lite Regierung hatte in ihrer Erklärung vom 27. August eine Reih« von Maßnahmen angekündigt, deren Durchführung der damals vorhandenen Tendenz einer allgemeinen Preissteigerung entgegenwirken und schon übersetzte Preise mindern sollte. Diese Maßnahmen sind -um Teil durchgeführt, zum Teil in der Durch führung begriffen, andere mit dem gleichen Ziel haben sich inzwischen augeschlassen; weitere werden vorbereitet, Im besonderen ist mit Rücksicht auf die am 1. Ok tober in Kraft tretende Ermäßigung der Umsatzsteuer von 1^ auf 1 Prozent bet allen in Betracht kommenden Verbänden der Wirt schaft auf eine einheitliche Preissenkung hingewirkt worden. Tie Spitzenorganisationen haben sich zur Durchführung bereit erklärt. Entsprechend dem Wesen der Umsatzsteuer kann natürlich die von ihrer Ermäßi gung ausgehende Verbilligung am 1. Oktober nur erst dort eintreten, wo der letzte Verkauf im Handel mit der Umsatzsteuer belastet ist. Die an sich gleichzeitig ein tretende Verbilligung der Zwischensätze wird sich dann fortlaufend in weiteren Preisermäßigungen der Ber- brauchsgüter auswirken. Auf dem Gebiet der industriellen Erzeugnisse haben die Verhandlungen mit den Verbänden in einer ganzen Anzahl von Fällen zur . Zurücknahme von beabsichtigten Preiserhöhungen z. B. in der Kali-, Schreibmaschinen- und ^Fahrrad industrie, in Ziegeleien und im Möbeltransportwesen und zu Preisherabsetzungen geführt, z. B. bei Textilien. Schuh- und Lederwaven, bet Roheisen, Schrott, Maschi nenölen und Fetten, bei Benzin, Mauersteinen, Auto mobilen, Krafträdern usw. Mit Wirkung vom 1. Ok- tober sind wettere Preissenkungen, zurrt Teil erheblich über das durch die Herabsetzung der Umsatzsteuer be dingte Maß hinaus, gesichert, so z. B. für Roheisen, Stabeisen, Kohle, Hausbrandbriketts und Zement. Ver handlungen wegen weiterer Preisherabsetzungen schwe ben. Gegen eine Reihe von Verbänden, die nach Auf fassung der Regierung unberechtigte Preiserhöhungen in Leon Bourgeot» f. Part», SS. September. Der frühere französische Mi- "!eon Bourgeois ist heute in Pari» tm Ulte: gestorben. Kompromiss» in -er Entwaffnungsfrag». Von unterrichteter Sette wird mitgeteiltr In den Ver handlungen über dis Entwaffnungsfrage ist ein annehmbare» Kompromiß zustande gekommen. Verschieden« Forderungen der Alliierten, wie z. B. die Auslieferung der überzähligen Hufeisen, sind zuaestanden worden. In anderen Punkten, wie bezüglich des AdmtralstabeS, der Umstellung der Industrie, ist eS zu Kompromißen gekommen. Bet Vergebung von öffentlichen Aufträgen ist der freien Konkurrenz dadurch wieder zur Geltung Verholfen worden, daß Anweisung an die Reichsressort» ergangen ist, bet der Abgabe eines Angebote» Erklärungen dar über .gu verlangen, ob und welch« Vereinbarungen Üb«« Preise und dergleichen eingegangen sind. Die Richtig keit dieser Erklärungen soll durch! Konventionalstrafe stchergesteltt werden. Das ReichSwirtschaftAninisterturn Richtlinien entsprechende gesetzliche Regelung zweckmäßig ist. Mit den Ländern und Gemeinden sind Verhandlun gen Über die Einholung der gleichen Grundsätze pinge- leitet. Zur Durchführung des 8 8 Abs. 3 de- Gesetze» über Aenderung des Finanzausgleich» vom 10. August, der den Ländern und Gemeinden die Aufstellung einer Ueber- sicht über Einnahmen und Ausgaben für daSs Rechnungs jahr 1925 und das erste Halbjahr 1923 in Vergleich -um Rechnungsjahr 1913 vorschretbt, bereitet der Reichs minister der Finanzen einen Verordnungsentwurf vor. Mit den Landesregierungen ist bereit» Fühlung genom men worden. Die Zinssätze für öffentliche Gelder, soweit die Post, die Reichsbahngesellschaft, die Reichs versicherungsanstalt und das Reichsfinanzministerium in Frage kommen, sind herabgesetzt worden. Die mit der Weitergabe betrauten Banken haben sich verpflichtet, die Ztnsermäßigung ihren Kreditnehmern in vollem Um fange zugute kommen zu lassen. Die Länderregierungen haben sich grundsätzlich bereit erklärt, durch geeignete Maßnahmen gleichfalls zur Verbilligung -er Zinssätze für öffentliche Gelder beizutragen. Besondere Abma chungen darüber werden vorbereitet. Entsprechende Ver handlungen sirch mit den Kommunen und Girozentralen ausgenommen. Vertreter des Deutschen Städpetage». des ReichSstädtebunde», de» Deutschen Landkreistage» und des Deutschen Landgemeindetage» sind vom Reichskanzler für diesen Donnerstag zu einer Sitzung etngeladen. Bet dem Bankgewerbe haben die Bemühungen der Reichsregierung folgenden Erfolg gehabt: La» Bankge werbe wird ungeachtet der schwierigen Verhältnisse, in denen sich der Geld- und Kreditmarkt zur Zett befin det, die Kredit- und Akzeptprovisionen vom 1. Okto ber ab um 20 Prozent ihrer derzeitigen Höhe, nämlich von V« auf ein Fünftel Prozent monatlich ermäßigen und diese Konditionen als Rormalsätze ansehen. Da» Bankgewerbe hofft, einer zukünftigen Beruhigung auf dem Geld- und Kreditmarkt in nahe« Zukunft durch spätere weitere Erleichterungen seiner Konditionen Rech nung tragen zu können. Tie Giroprovisionen für Kredite der Golddiskontbank sind bereits von 3 auf 2 Prozent herabgesetzt worden. Auch die Girogebühren der Ban ken bei ReichSbanküberwetsungen sind in Fortfall ge kommen. Die Reichsbank wird bei ihrer Kreditgewährung auf die Einhaltung der vom Reich bei seinen Preissenkungs maßnahmen befolgten Grundsätze Bedacht nehmen und Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln di« Retchsregierung auch weiterhin unterstützen. Insbeson dere wird die Retchsbank die Kreditgesuche derjenigen Kreise einer besonderen Nachprüfung unterziehen, die in letzter Zeit Preiserhöhungen für ihre Warrn und Er zeugnisse vorgenommen haben. Tie Gesetzesvorlage über die Aufhebung der Geschäftsausficht wird so gefördert werden, daß sie den Reichstag al-bald nach seinem Zusammentritt beschäftigen kann. Die Frage einer Herabsetzung der Gerichts- und Anwaltsgebührea wird im Reichöjufiizministerium geprüft. Wegen einer Herabsetzung der Patentamtltchen Gebühren ist mit den beteiligten WirtschaftSkretsen Fühlung genommen worden Di« Staats- und Ministerpräsidenten d«r Länder haben -ugesagt, für ihren Zuständigkeitsbereich die Höhe der Geboren und die Gebührenordnungen einer Nach prüfung zu unterziehen. Z5ZM Mzetger für Sas Erzgebirge «n,gramm„ «agedlait stu,«rrgedl»s«. Enthalt»«- -ir amtlichen Bekanntmachungen -es Kate» -er Eta-t an- -SS simtsgerichts Mze. p,M«r-iwat» mm Leipzig M.1SSS führten Maßnahmen werden damit bald im ganzen Reich wirksam werden. Mit dem Einverständnis der Länder regierungen werden in den nächsten Tagen die Leiter der mittleren Preisprüfungsstellen und die Sachreserenten der Länderregterungen mit dem ReichSwirtschastSmtni- stertum und dem ReichSmintstertum für Ernährung und Landwirtschaft die Richtlinien für das weitere gemein same Vorgehen festlegen. Dieses Vorgehen soll sich vor allem auch auf die Ueberwachung derjenigen Waren er strecken, deren Preisbildung rein örtlichen Charakter trägt und einem zentralen Zugriff unzugänglich ist. Hierher gehört insbesondere auch Obst und Gemüse. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft hat zur Unter stützung der Maßnahmen der Retchsregierung die jetzt gültigen Frachtsätze für die wichtigsten Lebensmittel, -. B. Kartoffeln, frische» Gemüse und Obst, Butter, Mar, gartn«, Seefisch« Brot, Speisefette, Speiseöle usw. vom 1. Oktober ab um 10 v. H. ermäßigt. Außerdem sollen in den nächsten Tagen ermäßigte Frachtsätze für Ge- treide von Ostpreußen nach deut übrigen Deutschland pin geführt werden. ES ist dafür Sorge getragen, daß in reichSeiAenen Betrieben di« Herabsetzung der Umsatzsteuer überall da zur Auswirkung gelangt, wo die Umsatzsteuer tn die Preise «tnkallultert wurde. Lite Länderregterungen ha- ben eine Ueberprüfung der Pretsgestellung ihrer Betriebe »ugesagt. Mit den Kommunen werden Verhandlungen wegen der Preise für Ga», Wasser, Elektrizität usw. ausgenommen werden. bleiben Vorbehalten. Auf dem Gebiet der Ernährung Muß hervorgehoben werden, daß wichtige Lebensmittel, wie z. B. Getreide und Kartoffeln, im Preis im Ver hältnis zum Teuerungsduvchschnitt niedrig stehen. ES ist Vorsorge getroffen, daß der Brotpreis dem sinkenden Getreidepreis folgt. Ter Brotpreis für 1 Kilo ist nach den getroffenen Feststellungen in Berlin von 40 Pfg. Anfang März bis aus 35 Pfg. gesunken. TuS Gewicht wird tn den Läden nachgeprüft. Verhandlungen zwecks weiterer Anpassung des BrotgewichtS an den inzwischen wieder gesunkenen Mehlpreis sind im Gange. Tie Fletschpreise unterliegen fortgesetzter Kontrolle. Ter Berliner Fleischgroßhandel hat sich bereit erklärt, keine besondere Spanne mehr zwischen dem .Marktpreis für Schlachtvieh und dem Großhandelspreis für Fleisch zu berechnen. Für den Ladensleischer hat die mittler: Pretsprüfungsstelle Berlin-Brandenburg nach eingehen den Verhandlungen den Zuschlag für Frischfleisch und Wurst zusammen auf höchstens 20 Prozent, für Frisch fleisch allein auf höchstens 15 Prozent festgesetzt. Auf Grund dieser Festsetzung werden Angemessenheitspreise ermittelt, deren Einhaltung überprüft wird. Bet lieber- schreitung dieser Preise und bei Nichteinhaltung der für das Fleischergewerb« bestehenden Polizeilichen Bestkn- mungen werden Strafverfahren eingeleitet und gege benenfalls Untersagung des Handel» und Schließung der Läden veranlaßt werden. Eine Neugliederung der Wu cherpolizei und ihre Verntehrung im Außendienst ist vom Polizeipräsidenten von Berlin angeordnet. Zur Ver hinderung von Rampenverkäufen am Viehmarkt wer den von der Marktpolizei fortlaufend Kontrollen vor genommen. Eine große Anzahl Ermittlungsverfahren ist in Verfolg dieser Kontrollen bereits eingeleitet. Tor städtische Verkauf von Frischfleisch ist in größerem Um fange aufgenormnen worden. Der Verkauf von zoll freiem Gefrierfleisch, dessen Einfuhr durch Verordnung vom 19. September geregelt worden ist, erfolgt vom 1. Oktober ab unter Ueberwachung durch die Gemeinden, letzter Zeit beschlossen haben, ist bereits Mit den Mitteln Tie Verhandlungen über eine Senkung des Erzeuger der Kartellverordnung vorgegangen worden. Preises und der Handelsspanne für Milch in Berlin sind Den Mißbräuchen im Kartellwesen dein Abschluß nahe. wird mit aller Schärfe begegnet. Ter unmittelbaren Ein- Ter Margarinepreis ist gegenüber dem VorkriegS- wirkung diente in zahlreichen Fällen, -. B. auf dem Preise nur etwa 10 Prozent erhöht. Tie Margarine- Gebiete der Brennstoffversorgung, die Beseitigung von! Industrie hat tn Verhandlungen mit dem Reichsministe- SPerren, die gegen Händler oder Genossenschaften durch- rium für Ernährung und Landwirtschaft sich bereit er- geführt wurden. Der Ausübung des ZnnungKzwangeS! klärt, die bisherige Bindung des Kleinhandel» an feste gegen Handwerker, die öffentlich die von den Innungen! Verkaufspreise fallen zu lassen. ! ausgestellten Richtpreise unterbieten, wurde '.entgegen-! Ter Zucker ist tm Preise wesentlich gefallen; eine getreten, wenn der Unterbietende sich Unlauterkeiten nicht weitere Preisermäßigung wird eintreten, .wenn der i hatte zuschulden kommen lassen. Mittelbar diente und Zucker neuer Ernte auf den Markt kommt. dient dem Preisabbau das Vorgehen gegen gemeinschäd- Tie Staats- und Ministerpräsidenten der Länder liche Kartellbindungen. Eine Reihe von Klagen vor haben diesen Maßnahmen ihre volle Unterstützung zu dem Kartellgericht ist angeitrengt, um die Fakturierung gesagt. Die zunächst hauptsächlich in Berlin duvchge- i tn fremder Währung und die Freibletbendklausel zuf be- . - . - - - fettigen. Andere Klagen, die sich gegen gewisse Treu- rabattbesttmmungen und Preisbindungen der Abnehmer- schaft Pichten, werden tn Kürze folgen. Neben diesem Vorgehen vor dem Kartellgericht ist dauernd eine un mittelbare Einwirkung auf Kartelle dahin geübt wor- l den, derartige Klauseln freiwillig fallen zu lassen. Auf diese Weise erklärten sich etwa 65 bedeutendere Ver bände bereit, künftig nur tn Reichsmark zu fakturieren. ß Eine fast gleich hohe Zahl verzichtete aus die Fret- ' bleibendklausel und ist zu Festpreisen übergegangen. Bel wetteren Verbänden sind Treurabattbesttmmungcn für die Abnehmcrschast beseitigt oder aus ein für die All- gemetnwtrtschaft unschädliches Matz zurückgeführt. Die Staats- und Ministerpräsidenten der Länder ha ben -ugesagt, die Neichsregierung bet der Ueberwachung tz der Kartelle, Verbände usw., namentlich solcher von I nur örtlicher Bedeutung durch Mitteilung ihrer Be ¬ obachtungen und Ausübung ihre- tn der Kartellverord- I nung vorgesehenen selbständigen Antragsrechte» zu un terstützen. R Auf den Appell der Retchsregierung, der sich unter- U scht-dSloS an alle an der Erzeugung und Verteilung H von Gütern beteiligten Wtrtschast-gruppen, insbesondere . Industrie, Großhandel, Kleinhandel und Handwerk rtch- ß tete, haben sich di« zuständigen Gpttzenorganisationrn zur I tätigen Mitarbeit zur Verfügung gestellt. Klagen, die über ^>as Preisgebaren dieser Gruppen vorltegen, sind mit den Spitzenorganisatisnen erörtert worden, unde» wird ständig aus dis Beseitigung festgestellttr MMnd« Die Preissenkungsaltion der Reichsregierung. Ermäßigung -er Umsatzsteuer. — Gegen dir Mißbräuche -es Kartellwesens. — Preissenkung -er Lebensmittel. — Herabsetzung -es Zinssatzes für öffentliche Gel-er. — Aushebung -er Geschästsausstcht. Berlin, 30. September, hingewirkt. Wetter« Maßnahmen, fall» erforderlich, , . „ , , , , -- --- ------ - — "" " prüft Noch di« Frage, ob ganz allgemein eine diesen
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