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Auer Tageblatt : 25.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192512256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19251225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19251225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-25
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- Auer Tageblatt : 25.12.1925
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Freitag» cien 25. Dezember 1925 Nr. 299 20. Jahrgang Ern russisch-türkischer Vertrag Notslandsarbeiten zu erleichtern, hat das Reichsarbeits-1 Ministerium bestimmte Vorschläge auAgcarbeitet, die die > Zustimmung des Reichskabtnetts gesunden haben. Diese Vorschläge gehen den Negierungen der Länder noch vor Weihnachten zur Stellungnahme tzu und sollen unmit telbar nach Neujahr mit ihnen in einer Konferenz be sprochen und sofort in Kraft gesetzt werden. Es han delt sich dabei insbesondere um ein weitgehendes Ent-/ Segenkommen des Reiches und der Länder bet der Ver zinsung und Tilgung der Darlehen, die aus Reichs mitteln der Produktiven Erwcrbslosenfürsorge gewährt werden. stimmungsvolle Weihnachtsfeier, an der alle Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen teil- Der Reichspräsident begrüßte die.Festteilneh- unter dem lichterstrahlenden Christbaum an London, 28. Dez. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist ein Vertrag zwischen Sowjetrußland und der Tür ket mit dreijähriger Gültigkeit am 17. Dezember unter zeichnet worden. "Die Unterzeichner waren Ruchdi Bey und Tttscherin. Das Abkommen sieht Neutralität in dem Fälle vor, daß eine oder mehrere Mächte mili tärisch gegen eine der beiden vertragschließenden Par teien vorgehe. Ferner wird die Bestimmung getroffen, daß beide Parteien keinerlei Polltische oder wirtschafü ltche Abkommen eingehen, die der änderen Partei schäd lich sind. In dem Abschluß dieses Vertrages sieht der Berichterstatter der „Morning Post" in Konstantinopel eine Antwort auf das Vorgehen des Völker bundes. > die Zrekgobe -es -eutfcben Eigentums in Amerika. Berlin, 23. Dez. Wie die Morgenblätter melden, nahm der Ausschuß, der den Aufruf für Beteiligung an dem von Dr. Kieselbach vorbereiteten Abkommen über die Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika unterzeichnet hat, gestern einen Bericht über den bis herigen Stand der Vorbcreitungsarbeiten entgegen. Das § erzielte Ergebnis kann als durchaus erfreulich bezeichnet werden und zwar sowohl hinsichtlich des Gesamtbetrages dec Forderungen der zustimmenden Gläubiger als auch hinsichtlich des Betrages, bis zu dem eine Zeichnung der auszugebenden Bonds als gesichert erscheint. f», «« «,» »ttich« -«Ul I« Telegramm,, Tag,blatt kw«r,g,dng,. Enthalte«- -le amtlichen Sekaoatmochoogeu -es Nate» -,e Sta-1 na- -r» fimlrgericht» )lue. «Mt «pzig «». rsse Weihnachtsfeier im Neichsprästüentenpalais. Berlin, 24. Dez. Ter Reichspräsident veranstaltete gestern nachmittag in den Festräumen des Neichspräst- diums für das Personal seines Büros und seines Hau ses eine Beamte, nahmen, mer, die einer weihnachtlich gedeckten Kaffeetafel Platz, genommen hatten^ mit herzlichen Worten. Das Weihnachtsfest sei nach deutscher Sitte ein Fest der Familie, ein Fest des Hauses. Deshalb habe er es auch als ein Bedürfnis empfundek, das Personal seines Büros wie die Ange stellten des Hausdienstes um den Christbaum bei sich zu vereinigen, ihnen für ihre Arbeit zu danken und ihnen seine besten Wünsche für das Fest für sie und ihre An gehörigen auszusprechen. Hieran anschließend überwies dec Reichspräsident, von seiner Schwiegertochter und seinen Sohn unterstützt, seinen Gästen die.für sie bv- stimmten Geschenke und Gaben. Staatssekretär Tr. Meißner dankte namens aller Angehörigen des Büros des Reichspräsidenten für sein gütiges Gedenken und seine freundlichen Worte mit der Versicherung, daß je der von ihnen es als eine besondere Ehre betrachtes, un«l ter dem Reichspräsidenten arbeiten zu dürfen und des halb mit besonderer Freude seine Pflicht tun werde. Kanzler un- Außenminister bleiben in öerlin Berlin, 23. D«z. Entgegen den ursprünglichen Dispositionen werden nun doch der Reichskanzler Dr. Luther und der Reichsaußenminister Dr. Stresemann während der Weihnachtsfeiertage in Berlin bleiben. Dr. Luther wird erst nach Weihnachten eine kurze Reise an treten. ' Tas türkische Regierungsorgan „Hott Mott" wendet sich in einem Leitartikel gegen die Verträge von Lo carno und den Völkerbund. Die Weststaaten hätten nur die Sicherheitsverträge geschlossen, um freie Hand gegen j den Osten zu bekommen. Tie Mossulentscheidung Les Völkerbundes hätte dies deutlich gezeigt. Ter Völker bund sei auch nichts anderes als ein Machtmittel derj Großmächte gegen die kleinen und schwachen Staaten. ! Für die Türkei sei kein anderer Weg geblieben als mit > der Sowjetunion gemeinsam zu gehen, wo die gemein-/,' samen Interessen es geböten. Die Unterzeichnung des > türlifch-russlschen Freundschastsabkommens einen Tags nach der Mossulentscheidung wird in englischen, Kreisen als eine sehr deutliche Antwort der Türkei auf die Mos- sulentschetdung aufgesaßt. !' Notstan-smaßnahmen für -ke Gemein-en. Berlin, 23. Dez. Halbamtlich wird gemeldet: Um. den Gemeinden in den Gebieten, die besonders stark unter der Arbeitslosigkeit leiden, die Durchführung von Die Fehlwirkung äes Dawes-Abkommens.*) Von Prof. Dr. Ernst Schultze-Leipzig, Am 30. August 1924 wurde in London das Abkommen unterzeichnet, das sich auf dem Dawes-Gutachten aufbaut. Zwei Tage darauf trat es in Kraft. Es ist aus den Vor schlägen erwachsen, die von dem sogenannten Sachverständigen ausschuß gemacht wurden, der Anfang Januar 1924 auf Grund des Beschlusses der Reparationskommission vom 30. Dezember 1923 in Paris zusammentrat. In dem Ausschuß siegte schließlich der Plan, den Dawes, der fetzige Bizepräsidtmt der Vereinigten Staaten, den Sachverständigen vorlegts. Deutsche Sachverständige waren daran nicht beteiligt und wurden nicht gefragt. Die deutsche Regierung sah sich als dann vor ein Entweder—Oder gestellt: sie sollte den Plan als Ganzes annehmen oder ablehnen. Im letzteren Falle standen weitere Zwangsmaßnahmen in Aussicht, so daß die Reichs regierung nach eifriger Erörterung des Für und Wider in der öffentlichen Meinung das Londoner Abkommen gleichsam mit abgewandten Augen unterschrieb — in der Furcht, es könne sich sonst noch Schlimmeres ereignen; in der Hoffnung, die unwürdige und wirtschaftlich verhängnisvolle Behandlung, die man Deutschland bisher hatte angedeihen lassen, werde sich bessern; in der Erwartung, unsere Kriegsgegner und Kontri butionsgläubiger würden allmählich Einblick in die Grenzen unserer Leistungs- und Zahlungskraft gewinnen. Der Reichs tag gab aus denselben Beweggründen — seine Genehmigung. Von den Anhängern des Planes, zumal von den inter nationalen „Sachverständigen" selbst, wurde auf das bestimm teste prophezeit: die wirtschaftlichen Verhältnisse Deutschlaui würden sich daraufhin schnell bessern. Diese Besserung ist nicht eingetreten. Und obwohl bas Jahr 1924/25 die Bedeutung einer Schonfrist für Deutschland haben soll, da die auf Grund des Londoner Abkommens zu leistenden Zahlungen sich erst in den nächsten Jahren erhöhen sollen, um im Rechnungsjahr 1928/29 die Höhe zu erreichen, die dann auf unbestimmte Zeit beibehalten werden soll, steht die deutsche Volkswirtschaft, unter einem atembeklemmenben Druck und leibet an ärgster Kredit not sowie an einer Teuerung, die Millionen das Leben ver bittert. Welche Wirkungen wirb das DaweS-Abkomnu weiterhin haben? Vor allem: wie werden die weltwirtschaftl'chen Schick sale Deutschlands dadurch beeinflußt werden? I, s denkbar, daß Deutschland, solange dieses Abkommen besteht, sich wirt schaftlich wieder emporarbeitet? Zumal die letztere Frage ist von höchster Bedeutung. Man hat versucht, uns die bittere Pille des Dawes-Abkommens da durch schmackhaft zu machen, daß man in Aussicht stellte, Deutschland könne sich mit seiner Hilfe wieder emporarbeiten. Ist das wirklich der Fall? Zunächst: liegt es überhaupt in der Absicht der internatio nalen Sachverständigen? Sie haben diese Frage in dem sehr umfangreichen, architektonisch recht ungleichmäßigen und für den Laien schwer verständlichen, infolgedessen in der ganzen Welt fast unbekannten Gutachten im wesentlichen klug um gangen. An einer Stelle heißt es: „Wir haben uns der Tatsache nicht verschlossen, daß der Wiederaufbau Deutschlands nicht Selbstzweck ist. Er ist nur ein Teil des größcrn Problems, des Wiederaufbaus Europas." Deutschland soll also nur Mittel zum Zweck sein. Aus dieser Absicht dem Dawes-Ausschuß einen Vorwurf zu machen, wäre ungerecht. Nur ist es eben notwendig, im Auge zu behalten, daß der Wiederaufbau Deutschlands keineswegs der eigentliche Zweck des Dawes-Planes ist. Scheitert er, so wäre es nicht minder ungerecht, Deutschland dafür verant wortlich zu machen, da es zu der Ausarbeitung des Planes nicht zugezogen und zu seiner bedingungslosen Annahme m't Hilfe von Druckmitteln gezwungen wurde, die die freie Wil- lensentschlteßung ausschalteten. Der Dawes-Plan ist mithin keineswegs der Absicht ent- sprangen, der deutschen Volkswirtschaft als solcher zu helfen oder ihre Wiedereingliederung in die Weltwirtschaft zu ver anlassen. Vielmehr ist der wirtschaftliche Wiederaufbau Deutschlands ein Mittel zum Zweck: selbstverständlich zum Zwecke der Reparationszahlungen. Immer noch Ist dies also kein Plan der weltwirtschaftlichen Vernunft, sondern eine Methode, um eine weit größere Kriegskontribution von Deutsch- land zu erlangen, als sie mit den brutalen Mitteln der Jahre 1919 bis 1923 sich hatte etntreiben lassen. Der DaweS-Plan ist eine Abkehr von dem unlogischen und — wie die Erfahrung bewiesen hat — gänzlich unwirksamen System, Deutschland zu knechten oder gar zu vernichten, ohne auf das Vergnügen seiner Ausplünderung zu verzichten. Er bedeutet ferner eine Absage an jene ebenso zwiespältige Poli tik, die Deutschland hatte zwingen wollen, da Barmittel in der phantastischen Höhe der ursprünglich geforderten Repara tionssummen nicht aufzutreibcn waren, seine Arbeitsleistung über bas gewöhnliche Maß hinaus zu steigern, gleichzeitig je doch dem Achtstundentag zu huldigen. Man hatte eine Kriegs- *) Auszug aus der soeben im Verlag von G. A. Gloeckner in Leipzig erschienenen Schrift „Dauerkrisis und DaweSlast" von Prof. Dr. Ernst Schule - Leipzig (virtschastSpoltttsche Zettfragen Heft H. der Dienstantritt -es neuen Keichskommistars für -ie besetzten Gebiete. Koblenz, 23. Dez. Bei der Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens hielt der Neichskommissar für die besetzten Gebiete Dr. Freiherr Laugwerth v. Sim mern nach den Ansprachen des Präsidenten der Inter alliierten Rheinlandkommission Tirard und der beiden anderen Oberkommtssare folgende Rede: „Herr Präsident! Meine Herren Oberkommissare! Ich habe die Ehre, Ihnen hiermit mein Beglaubigungs schreiben zu überreichen. Sie haben, Herr Präsident und meine Herren Oberkommissare, mich mit herzlichen Worten willkommen geheißen, haben Sie aufrichtigen Tank dafür. Der in Locarno geschlossene und in Lon-, don unterzeichnete Pakt soll zu einem Markstein im Le ben unserer Völker werden. Sie wissen, daß meine Berufung auf Len hiesigen Posten im engsten Zusammen hang mit diesen Abmachungen steht. Ich bitte Sie, ver sichert zu 'sein, daß ich meine ganze Persönlichkeit für die Durchführung dieser neuen Aufgabe einsetzen werde. Ich weiß, und Ihre soeben gehörten Worte, Herr Präsident und meine Herren Oberkommissäre, haben es bestätigt, daß ich dabei auf Ihrer aller vollste Mitwirkung rech nen darf. Möchte uns, dem Geiste von Locarno ent sprechend, gelingen in vertrauensvoller Zusammenarbeit djL mit 'der Besetzung verbundenen moralischen, und ma teriellen Lasten der rheinischen Bevölkerung zu erleich tern. Die in Angriff genommenen und weiter zu crs wartenden Milderungen des BesatzungSregimcS gehören in diesen Rahmen. Ich schließe, Herr Präsident und Meine Herren Oberkommtssare mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die von uns hier am Rhein gemeinsam zu leistende Arbeit die Befriedigung und der^ Wieder-, aufbau Europas fördern möge." die Zranzofen räum»« Singt«. Bingen, LS. Dez. Ti« französisch« Besatzung ist von hier abgerückt. Nur «in kleines Uebergabe-Tetachement 'st «och in» Hiktveiahste! r»rückg«btteb«n. Sefchäftigung von Sauarbeitern im Vinter. Berlin, 23. Dez. Von maßgebender Stelle wird WTB. mitgeteilt: Zur Zeit sind Baufacharbeiter und Bauhilfsarbeiter in großer Anzahl arbeitslos. Im Früh jahr und Sommer dagegen wird bet gehäufter Wieder aufnahme der Bautätigkeit voraussichtlich Mangel an Bauslicharbcitern cintreten und das Bauen erschweren und verteuern. Bauherren und Bauunternehmer sollten deshalb Jnnenarbeiten nicht unterbrechen, sie sollten sie vielmehr möglichst bald beginnen und ihre Bauvor haben schon im Winter vergeben. Tsie Baupläne soll ten beschleunigt werden, so daß bei einer einigermaßen günstigen Witterung mit der Ausführung! /auch von Außenarbeiten sofort begonnen werden kann. Besonders wünschenswert ist es, daß die Gemeinden ihre Bauauf träge als Ausgleichsgewicht für den außerordentlich stark belasteten Arbeitsmarkt des Baugewerbes schon jetzt ein setzen. Amerika nimmt an -er Abrüstungskonferenz teil. Newport, 23. Dez. Die amerikanische Regierung hat nach längerer Beratung nunmehr beschlossen, Ver treter zu der vorbereitenden Kommission für die Abrü^ stungskonsereuz nach Genf zu entsenden. Bei der Bespre chung dpr Teilnahme Amerikas an der Genfer Abrü stungskonferenz wird jetzt nachdrücklich einer weitver breiteten Stimmung innerhalb des Kongresses AuSdrrtck verliehen, wonach man höchst verwundert sei, daß Frank reich trotz des Locarno-VertrageS seine HeereSpolittk in keiner Weise 'ändere. Frankreichs Grenzen seien ga rantiert worden. Frankreich sei vor Angriffen voll ständig. geschützt. Es 'bestehe daher kein Hindernis, um den französischen Ausgabenetat durch Abrüstungsmaß- nahmen einzuschränken. In Washingtoner Kreisen wird betont, daß eine Teilnahme Amerikas an der Abrü stungskonferenz keineswegs eine grundsätzliche Aufgabe der Politik der Nichteinmischung in europäische Ange legenheit bedeute. Ferner bedeute die Teilnahme auch nicht, daß die Delegierten Amerikas das Recht hätten, einer eigenen Rüstungsbeschränkung ' zuzustimmen, da über die Entwaffnung Amerikas allein der Kongreß zu entscheid«» hav«i /luer Tageblatt UUW Anzeiger für -as Erzgebirge
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