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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188509250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850925
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-09
- Tag1885-09-25
- Monat1885-09
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.09.1885
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m Veckch reu.Fr^ Ätz Saale ww ndS 8 llhr «nzlehreL Lieb« tzj nsererm, ichsten Dz. -gaffe U > 1885. ,6. ckisäsM uter 8oi«, 6er tzch. üdh r uai Ltz. au ssseasL 85. tag liui>- 6. ein sanfter «res brat« Schwieger- gbtzt. wird unsern lassen««. 885. ag, Nach- Nonne» ter. >r. ISN: »on: XfMk. der mit NovULt: icis Stahl, ale: lvLt« idi. r an de» r Erfolg rin. I. Ke. v. Suppe, lung. sich wie Direktor. !4. Septbr, d, 85, 88, ,» « L « k. Ke eine -r-Fahr- Ltaats- md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen nnd stadtischcu Behörden zn Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakteur: Iuliu» Brau« iu Freiberg. Erscheint jeden Wochentag Abend» '/,7 Uhr sür den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., zweimonatlich 1 M. 5V Pf. und einmouatlich 75 Pf. 38. Jahrgang- Freitag, de« 25. Septbr. Inserate werden bi» Vormittag 11 Uhr angenom men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile oder deren Raum 15 Ps. 1885. Süden und seien gerührt und ergriffen von der begeisterten H ein plötzlicher Bruch mit dem bisherigen Währungs- Aufnahme, die sie in Stuttgart gefunden. Der Kronprinz Min der Vereinigten Staaten kaum denkbar ist. Zwischen < schloß mit einem Hoch auf den König und die Königin von M Vertreter dieser Minenbesitzer, dem Senator General Württemberg. Der Kaiser verließ gestern Nachmittag Stuttgart Corner aus Ohio, und dem Schatzsekretär soll in den letzten! und fuhr nach Baden-Baden, wo der greise Monarch mit der Tagesschau. Freiberg, den 24. September. Bei dem vorgestern in Stuttgart stattgefundencn Diner des kommandirenden württembergischen Generals v. Schachtmeyer, dem der deutsche Kaiser beiwohnte, brachte der General im Namen des 13. Armeekorps einen Toast auf den obersten Kriegsherrn aus, den, das Armeekorps zum Ruhm und zur Ehre des Vaterlandes stets folgen werde. Auch die Prinzen Albrecht von Preußen, Wilhelm von Württemberg und Arnulf von Baiern, sowie Generalfeldmarschall v. Moltke wohnten dem Diner bei. Der Ministerpräsident v. Miltnacht, bei dem gleichzeitig der deutsche Kronprinz speiste, feierte seinen Gast als den ruhmreichen Führer der württembergischen Truppen in unvergeßlicher Zeit, als den Förderer von Kunst und Wissenschaft, als den erhabenen Prinzen, der Hoch und Niedrig gleich nahe stehe. Der Kronprinz gedachte in seiner Erwiderung der großen Zeit, welche ein gemeinsames Band um den Norden und Süden des Vaterlandes geschlungen habe und versicherte, Se. Majestät der Kaiser wie er selbst weilten stets gern im Dringender und ernsthafter ist sür den Silbermarkt die Erfahr der Aufhebung der Bland -Silber-Bill in den Ver- "chlm Staaten von Nordamerika, für welche der Präsi- M Cleveland und sein Schatzsekretär entschieden eingetreten M. Käme cs in Washington zu dieser Maßregel, so würde dir Unions-Regierung die in den Kellern des Schatzamtes gehäuften Unmassen von Silbcrdollars rasch abzusctzen ^suchen und de» Silbermarkt damit überschwemmen, außer- M würde dem letzteren die Nachfrage für Silber entgehen, dis ihn alljährlich um 24 Millionen Silberdollars er- Merte. Zum Glück haben die Besitzer der nordamerikani- M Silbcrminen in Washington einen so großen Einfluß, Die Lage -es Silbermarktes. Für unsere Bergstadt, deren Bevölkerung zum Theil ws den Segen des Bergbaues angewiesen ist, bildet der kon- smte Rückgang des Silberpreises eme ernste Kalamität. Leider hat dieser Rückgang in den letzten Tagen ein wscheres Tempo angenommen. Am Sonnabend wurde an dafür den Silberpreis maßgebenden Londoner Börse die Unze Fein-Barrensilber nur mit 47 Pence bezahlt, also mein Pence höher wie im Juli 1876, wo die Unze Lüder vorübergehend bis auf 46^/. Pence herabgegangen wr. Der am Freitag in Hamburg notirte Preis von IZS Mk. 10 Pf. für das Kilo Silber stellt aber den niedrigsten Stand gegenüber den Durchschnittspreisen der ltdleu neun Jahre dar. Da aus einem Kilo Silber 6b Thaler gcprägt sind, welche einen Tauschwerth von ISO Mk. habe», so ist nach dem jetzigen Silberkours^der wirkliche Werth eines Thalers nur 2 Mk. 32 Pf. Eine der- irüge Entwerthung des Metalls ist ebenso bedauerlich wie beunruhigend. Da die Ursachen dieser Erscheinung völlig chnhal'b des deutschen Münzwesens liegen, kann sich das Kutsche Reich glücklich schätzen, daß es nicht durch eine Mbche Umkehr zur Silberwährung vor dieser Silber- anverthung seinen Goldvorrath hat ins Ausland abfließen Md Unmassen von Silbermünzen in die Staatskassen hminströmen lassen. Wären nicht im Mai 1870 die deutschen Silberverkäufe auf Andringen der Bimetallisten prinzipiell eingestellt worden, so könnten sich heute die Eiiberbestände des Reiches nicht noch auf ca. 450 Millionen Mack in Thalerstücken belaufen, die sich nur mit einem fliiesenverlust gegen Gold Umtauschen lassen. Die That- sache, daß die 1879 erfolgte Einstellung der deutschen Tilbervrrkäuse das weitere Fallen der Silberpreise nicht ausgehalten hat, ist unbestreitbar, da das Kilo Silber sich vohl von 1879 zu 1880 von 151 Mk. 54 Pf. auf 154 Mk. ll Pf. erhöhte, von da ab fortwährend bis zu dem heutigen unglaublich niedrigen Preis von 139 Mk. 10 Pf. herab- mg. Der Silbermarkt wird eben von ganz anderen ringen beeinflußt als von dem deutschen Währungssystem. Wenn auch die Anschauungen und Urtheile der Fach männer über die Ursachen und Folgen der jetzigen Sllber- «werthung weit auseinander gehen, so stimmen dieselben doch dann überein, daß zwei Dinge jetzt den Silberpreis höchst ungünstig beeinflussen, die Befürchtung der Auflösung dn Lateinischen Münzkonvention und die mögliche Aufhebung der Bland-Silber-Bill in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die erste Befürchtung dürfte übertrieben sein Md leicht schon in den nächsten Tagen ruhigeren Betrach tungen Platz machen. Erstens hat eine Ausprägung von Alber in den Ländern dieser Münzvereinigung seit Jahren bereits nicht mehr stattgefunden und könnte deshalb eine ! Auflösung der Union kaum eine wesentliche Veränderung Hervorrufen. Zweitens würde gerade bei den jetzigen Ver hältnissen das Zurückziehen der ausgeprägten Silbermünzen Md der Ersatz derselben durch Gold einem einzelnen Staate der Lateinischen Münzkonvention sehr schwer fallen und denselben in die größten Verlegenheiten bringen. Deshalb list die Auflösung trotz der bestehenden Mißverständnisse unwahrscheinlich und hat sich der zuerst widerstrebende I belgische Staat aus ähnlichen Gründen schon bereit erklärt, IP einer Verlängerung des bisherigen Münzvertrages die Ihand zu bieten. Die französische Regierung verständigte I dos Brüsseler Kabinet, daß sie zunächst in eine provisorische I Verlängerung des Münzbundes bis zum 1. Januar 1887 I Ege. Bis dahin dürfte aber unter den einzelnen Staaten I dieser Münzvercinigung ein Einverständniß erzielt fein, I »üches alle plötzlichen und in den Geldumlauf tief ein- I smsenden Veränderungen ausschließt. Tagen ein von vielen Mitgliedern des Repräsentantenhauses gebilligter Aus^leichs-Plan vereinbart worden sein. Dieser Plan geht dahm, daß zwar die Ausprägung der Silber dollars einstweilen eingestellt werden, das Schatzamt aber gegen Deponirung von Silberbarren Zertifikate ausgeben soll, die zwar nicht den Privatleuten, aber der Regierung und den Banken als gesetzliches Zahlungsmittel gelten müssen. Der Preis des empfangenen Silbers würde nach dem am 1. des Monats notirten Kourswerth berechnet werden. Selbst wenn in Nordamerika dieser Ausgleich fehl- schlüge und die Bland-Bill aufgehoben würde, dürfte die Entwerthung des Silbers ihre Grenzen finden, weil die Silberausfuhr nach Britisch-Jndien seit 1882 beständig steigt und riesige Mctallmassen absorbirt. Von der ge- sammten Silberausfuhr Englands, welche betrug in 1882 1883 1884 8965 9322 9986 1000 Pfund Sterling, erhielt Indien 5986 6107 7577 - Der Antheil Indiens steigt also von Jahr zu Jahr, was aufs Engste mit der Erweiterung des indischen Handels und des indischen auswärtigen Verkehrs zusammenhängt. Je mehr Indien Weizen versendet, desto mehr wird m Silber dorthin gezahlt und es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß der jetzige niedrige Silberkours dazu dienen wird, den indischen Weizenmarkt leichter mit dem amerikanischen kon- kurriren zu lassen und sowohl die indische Weizeneinsuhr wie die Summe der Silbersendungtn nach Indien wesent lich zu vermehren. Im letzten Jahre versandte Britisch- Jndien 15854000 englische Zentner Weizen im Werthe von 5258000 Pfund Sterling oder 105160000 Mark. Derartige Summen erleichtern den Silbermarkt sehr be trächtlich; außerdem stellen die für Bahnbauten von der englisch-indischen Regierung kontrahirten Anleihen einen weiteren bedeutenden Silberbedarf in Aussicht. Nach Ost asien ist in der Zeit vom 1. Januar bis zum 18. Sep tember d. I. für 6386817 Pfund Sterling Silber ge sendet worden. Wenn China wahrhaft geneigt sein sollte, den Bau von Eisenbahnen nicht länger zu hindern, sondern eher zu fördern, wenn Japan, wie verlautet, seine ent- werthete Papierwährung durch Silber ersetzt, wenn Frank reich Aufwendungen zu machen hat, um seine Stellung in Tonkin zu befestigen, so sind genug Auswege gegenüber dem etwaigen Angebot von Silber seitens der Vereinigten Staaten vorhanden und ist deshalb ein weiterer starker Preisfall nicht wahrscheinlich. Die großen englischen Fach blätter sprechen sich bereits dahin aus, daß die jetzt auf dem Silbermarkt herrschende Panik eine übertriebene sei, daß die Schwierigkeiten sich wohl als ernste darstellen, allein, daß eine allgemeine Krisis durchaus nicht befürchtet zu werden brauche. Alle Wahrscheinlichkeit deute viel mehr auf ein Steigen als auf ein Fallen des Preises von Silber. Es wird keiner Aenderung der deutschen Währung be dürfen, um die weitere Entwerthung des Silbers zu ver hindern, die durch das deutsche Münzsystem nicht entstand und durch eine Umwandlung desselben auch nicht beseitigt werden kann. Noch ist die Lage des Silbermarktes wohl eine ernste, aber das Schlimmste dürfte bereits überwun den sein. Kaiserin einige Zeit zu verweilen gedenkt. Der Kaiser wird erst Mitte Oktober in Berlin zurückerwartet. Der deutsche Kronprinz beabsichtigt von Stuttgart aus der Prinzessin Christian zu Schleswig-Holstein in Homburg v. d. H. einen Besuch abzustatten. Der Aufenthalt des Kronprinzen in Homburg ist bis zum 26. d. M. in Aussicht genommen, an welchem Tage die Abreise zu den Einzugsfeierlichkeiten des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin von Baden nach Karlsruhe erfolgen soll. — Prinz Wilhelm von Preußen ist von dem Kaiser von Oesterreich zum Oberstinhaber des 7. Husaren regiments (früher Prinz Friedrich Karl von Preußen) ernannt. Durch mehrere deutschfeindliche Demonstrationen auf der spanischen Insel Kuba ist die „Nordd. Allg. Ztg." veranlaßt worden, das Gerücht von deutschen Absichten auf den Besitz dieser Insel, welches von amerikanischen Blättern verbreitet wird, energisch zu widerlegen. Das offiziöse Blatt schreibt: „Wenn Spanien einen Krieg gegen Deutschland unternehmen sollte, was wir nicht glauben, so würde Kuba allerdings ein wichtiges Angriffsobjekt sür uns bilden; aber die amerikanischen Staatsmänner sind zu gut über die Tendenz unserer Kolonial politik unterrichtet, um zu glauben, daß die deutsche Regierung auf den Gedanken kommen könnte, sich dauernd eines Landes zu bemächtigen, welches in deutschem Besitz doch noch weit stärkere Garnisonen erfordern würde, als die spanische Regierung dort zu halten genöthigt ist." — Der Pariser „Figaro" behauptet, daß Deutschland auf die Insel Bap ver zichten wolle, wenn Spanien dafür dem deutschen Handel und der deutschen Schifffahrt vollständige Freiheit auf den Inseln der drei Archipele gewähre. Wie der „Figaro" ferner wissen will, ist Spanien auch bereit, eine Insel der Karolinengruppe sowie eine Insel der Mariannengruppe als Schiffs- und Kohlenstation an Deutschland abzutreten, während die Marschall- und Gilbert-Inseln den Gegenstand weiterer Vereinbarungen bilden. Die bevorstehende Beantwortung der letzten spanischen Note durch die deutsche Regierung wird jedenfalls wesentlich zur Klärung der Karolinen-Angelegenheit beitragen. In den gestern in Wien eröffneten beiden Häusern des österreichischen Reichsrathes wurde eine Zuschrift des Ministerpräsidenten verlesen, wonach die feierliche Eröffnung des Reichsrathes durch den Kaiser am 26. d. M. Vormittags 11 Uhr statlfinden wird. Im Abgcordnetenhause leisteten die Abgeordneten bei dem Namensaufruf das vorgeschriebene Ge- löbniß. Der vorgestrigen Sitzung des neuen deutsch-öster reichischen Reichsrathsklubs wohnten 81 Abgeordnete bei. Mit der Ausarbeitung der Klubstatuten wurde ein aus Herbst, Chlumetzky, Kopp, Magg, Plener, Scharschmid, Sturm, Tomasczuk bestehendes Komitee betraut. Plener, welcher präsidirte, sprach das Bedauern aus über die eingetretene Spaltung und bemerkte, daß die Abgeordneten der alten Partei bis zum letzten Augenblicke für die Erhaltung der Einigkeit bemüht waren. Allgemein wurde ein möglichst einverständliches Vorgehen mit dem deutschen Klub gewünscht, ohne welches die liberale Partei zu sehr in Nachtheil gerathen muß. — Der in den letzten Tagen in Wien verhandelte Sensationsprozeß Kufflcr hat den Ausgang genommen, daß der angeklagte Kassirer Amschler freigesprochen wurde, während Heinrich Kuffler wegen leichtsinnigen Banlerutts und Mitschuld an der Veruntreuung des Direktorstellvcrtreters der Niederösterreichischcn Eskompte« gesellschaft, Jauner, zu sieben Jahren Kerkers verurtheilt worden ist. Nach dem Fachblatt „Sole" hat die Verwaltung der italienischen Staatsbahnen der jetzigen Privatverwaltung für Ausgaben und Verwendungen ein Defizit von vielen Millionen Franken hinterlassen. — Seit dem 6. August sind in Italien im Ganzen 1339 Personen an der Cholera er krankt und 820 gestorben. Die neuesten Nachrichten aus Sizilien lauten etwas besser; trotzdem wollen sich die Minister Tejani und Ricotti dorthin begeben; der Verkehr der Eisen bahnzüge ist auf der ganzen Insel wieder hergestellt. Im Ganzen sind 17 Bataillone Truppen für Sizilien bestimmt, indessen soll die überflüssige Mannschaft sobald als möglich zurückberusen werden. Messina ist ziemlich ruhig. — Der Papst hat 40000 Franks für die von der Cholera Heimgc- suchlen gespendet. Der französische Minister des Auswärtigen Freycinet hat den auf ihre Posten zurückkehrendcn Botschaftern in Berlin, London und Petersburg die Stellung Frankreichs dahin er läutert, daß die französische Regierung das Vorgehen des Fürsten von Bulgarien mißbillige, aber in erster Linie Ueber einstimmung mit den anderen Mächten, insbesondere den Unterzeichnern des Berliner Vertrages, anstrebe, auch eventuell der Berufung einer Konferenz zustimmen werde. — Nach einem in Paris eingetroffenen Telegramm sind neuerdings in China 1000 Christen, darunter 300 französischer Abstammung,
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