Suche löschen...
Zwönitztaler Anzeiger : 15.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188605152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860515
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-05
- Tag1886-05-15
- Monat1886-05
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 15.05.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Localblatt für Zwönitz, Niederzwömtz, Kühnhaide, Thalheim and Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. it. Jahrgang, Nedaction, Druck und Eizenthum von C. B. Ott in Zwönitz. 14 Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für I Mark 20 Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. 37. Sonnabend, den 15. Mai. 1886. UDM. Bekanntmachung. Der I. Termin der staatlichen Einkommensteuer ist den 30. April a. o. fällig und zu Vermeidung der Erinnerung event. des Executionsverfahrens innerhalb dreiwöchiger Frist an die Stadtsteuer-Einnahme allhier abzuführen. Exveditionszeit: Vormittags von 9 -12, Nachmittags von 2—5 Uhr. Mittwochs ist die Casse geschlossen. Zwönitz, am 28. April 1886. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung. Die hiesige Stadtmusikusstelle ist erledigt und werden Reflectanten aufgefordert, ihre Gesuche unter Beifügung von Zeugnissen längstens bis zum 31. Mai s. e. anher einzureichen. Die Anstellungsbedingungen können an Rathsstelle eingesehen werden. Zwönitz, am 12. Mai 1886. Der Stadtgemei »dcrath. Adam, Bürgermeister. HerLliche und Sächsische Angelegenheiten. — Prinz Friedrich August wird voraussichtlich schon in nächster Zeit seine Beförderung zum Hauptmann erhalten. Als solcher dürste der Prinz anch seine bevorstehende, größere Reise unternehmen, um vom Herbst ab als Rittmeister der Großenhainer Husaren den praktischen Eavalleriedienst durchzumache». — Bekanntlich wird jedes Jahr nach der Beendigung der Manöver eine Anzahl von Soldaten aus dem stehenden Heere auf sogenannten „Königsurlaub" entlassen, und zwar sind dies Soldaten, die erst eine zweijährige Dienstzeit zurückgelegt, sich aber während dieser Dienstzeit gut geführt haben. Derartige Beurlaubungen können von den Angehörigen beantragt werden, insofern der betreffende Soldat zur Unterstützung der Familie zu Hause dringend nothwendig ist. Derartige Anttäge müssen bald bei dem Bürgermeister des HeimathS- ortes angebracht werden. Alle später als am 20. Juni eines jeden Jahres eingehenden Anträge werden nicht mehr berücksichtigt. Selbst verständlich müssen solche Anträge durch Thatsachen begründet sein. — Das§ kürzlich ausgegebene neue Verzeichniß von Rund reisebilleten bringt für Sachsen manche erfreuliche Neuerungen, insofern die Preise einzelner Coupons erniedrigt und auch solche Bahnen, welche bisher von dem Rundreiseverkehr ausgeschloffen waren, in denselben einbezogen wurden. Solche Bahnen sind z. B. Chemnitz— Aue—Adorf, Zwickau—Aue, Zwickau—Lengenfeld—Oelsnitz, Mehl theuer—Weida rc. Für solche, welche eine Alpenreise mittels eines RundreisebilletS unternehmen wollen, ist es von besondereyl Interesse, daß die von München aus nach den bayerischen Hochalpen führenden Bahnen, wie die nach Sonthofen, Murnau, Peißenberg, Lenzberg, Tölz, Schliersee, dem Rundreiseverkehr einverleibt morde» sind und daß die Reisenden bei de» Endstationen die Bahn verlasse» und die selbe erst von Landeck, Innsbruck oder Kufstein aus wieder benutzen können. Auch sind die Touren, welche man nicht mit der Eisenbahn zurücklegen kann, wo man also die Bahn verlaffen muß, um sie erst später wieder zu benutzen, wesentlich vermehrt, da die Zahl der Stationen, wo man das Gebiet des Vereins deutscher Eisenbahnen verlassen oder wieder betreten kann, sehr groß geworden ist. So kann man z. B. in Ala die Bah» verlaffen und sie erst in Triest wieder benutzen, oder man kann per Bahn bis Lindau fahren, von dort aus Fußtouren machen und von Bozen aus wieder mit der Bahn reisen. All' diese neuen Einrichtungen sind mit größter Freude zu begrüßen. Bis jetzt ist es noch Bestimmung, daß man mit einem Rundreisebillet wenigstens 600 km auf der Bahn zurücklegen und die Reise dort beenden muß, wo man sie begonnen hat. Die Schweiz schreibt nur 400 stm vor und gestattet auch, daß die Reise nur einen Bogen beschreibt, daß also z. B. eine Reise in Schaffhausen ange treten und in Chur beendet werden kann. — Soeben ist von dem sächsischen Militärlcbeusversicherungs- vereine der Abschluß auf das zehnte Geschäftsjahr erschienen. Aus diesem erhellt, daß demselben ca. 9000 Mitglieder mit fast l^/s Mill. Mark Versicherungssumme angehören. Der Beitritt zu dem in der uneigennützigsten Weise geleiteten Unternehmen, für welches auch Se. Mas. der König wiederholt Interesse bekundet hat, ist jedem Militär zu empfehlen. Bevollmächtigter des Vereins ist Herr Haupt steueramtsassistent Richter in Dresden. — Den neuesten ossiciellen Mittheilungen über den Saaten stand im Königreich Sachsen entnehmen wir, daß der günstige Stand des Winterweizens und Roggens sich im vorigen Monat nicht allent halben behauptet hat. In schwerem Boden haben die nicht drainirten Felder durch Nässe, in den Sandgegende» besonders der Roggen durch scharfe Ostwinde stark gelitten. So hat auch die lang andauernde nasse Witterung die Frühjahrsbestellung vielfach ungemein lange ver zögert und die Vegetation gehemmt. Ueber den Stand des Rapses wird allenthalben geklagt; Frost und Glanzkäfer haben ihn stärk mitgenommen. Der Stand des Klees hat sich mit wenig Ausnahme nicht gebessert; nur ans dem Vogtlands lauten die Berichte günstiger, wo auch die Frühjahrssaaten gut abgelaufen sind. Der Grasansatz auf den Wiese» ist bis jetzt gut, »ur thut wärmere Witterung noth. Ueber Schaden durch Nachtfröste zu Ende vorige» Monats sind keine Klage» eingelaufen, jedoch mehrfach über späten Schneefall berichtet. Dagegen traten in der Nacht vom 3. zum 4. Mai scharfe Nachtfröste auf, welche die Aussichten auf eine Obst- und Weinernte zum großen Theil vernichtet haben und auch den Raps und die späte Sommer saat schädigten. — Jetzt, bei Beginn der Brutzeit der Vögel, ist es angezeigt, den § 368 (Alin. 11) des Strafgesetzbuches in Erinnerung zu bringen, welcher lautet: „Wer unbefugt Eier oder Junge von jagdbaren: Federwild oder Singvögeln ausnimmt, wird mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft. — Chemnitz, II. Mai. Vergangene Nacht spielte sich auf dem unteren Theile der Logenstraße eine aufregende Seene ab. Abends in der 10. Stunde sollte ein an der Logenstraße wohnender Mann wegen plötzlich überkommener Geistesstörung gemäß ärztlicher Anordnung nach dem städtischen Krankenhause überführt werden. Die damit beauftragten Polizeibeamtcn wurden jedoch von dem Wahn sinnigen nicht in die Stube gelassen, vielmehr mit Drohungen und Schimpfreden empfangen Man schritt zu gewalsamer Oeffnung der von Innen verschlossenen Thürs, fand jedoch die Wohnung leer. Es ergab sich, daß der Kranke sich zu dem Fenster hinaus auf das Dach geschwungen hatte und nun laut schreiend auf demselben umherlief und kletterte. Doch, es blieb nicht hierbei; der Kranke begann schließlich Schiefer herauszureihen und dieselben nach dem Hofe und nach der Straße hinabzuwerfen, auch drohte er, Jeden, der sich ihm etwa zu nähern versuchte, zu werfen und mit einem Stabe zu schlagen. Da nicht nur der Kranke in fortwährender Gefahr schwebte, Herabzustürze», fo»der» mich Gefahr war, daß Paffanten der Straße von den hinabgeschleuderten Schiefertafeln schwer verletzt werden konnten, galt es, dem Treiben des Tobsichtigen Einhalt zu thun und ihn festzunehmen. Letzteres war aber nach Lage der Sache ungemein schwierig und lebensgefährlich. Es wurde zunächst die Hilfe der Berussfeuerwehr erbeten, welche denn auch bereitwilligst mit Schläuchen und Leitern erschien. Auf Anordnung des Herr» Branddirektor Weigand wurde zunächst von den Dachfenstern aus auf den Irren gespritzt, um denselben vielleicht zu veranlassen, wieder in seine
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite