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Der Grenzbote : 06.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190509066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050906
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-06
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 06.09.1905
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Der Grrnzbole Mllj iÄ"---" L?; L LSÄ I tttt 4l11v ^11111^ 15 Pfg. die 4mal gespaliene Grundzeile oder - deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ; Mors und das obere Vogtland und Postboten angenommen. Reclamen die Zeile 20 Pfg. äum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Der Krenzbore er^ täglich > mit Ausnahme des den Som. d Feiertagen i folgenden Tages und kostet viertel^,. .ch, vomus- s bezahlbar, 1 Ml. 2o Pfg. Bestellungen, werden s kn der Geschäftsstelle, von den Austrägern des i Maites, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Glto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. MskHN Go««tags die illttftr. G«atisbeiLage „Der ^eitspiegeK". Fernsprecher Nr. 14. 307. Mittwoch, den 6. September 100»^Aayrg 70 Vom 1. Oktober 1905 ab bedarf es zum Handel mit Giften auch der Abteilung 3 des der Verordnung vom 6. Februar 1895 angefügten Verzeichnisses der Genehmi gung der Polizeibehörde, während bisher dieser Handel der Polizeibehörde nur anzu zeigen war. Die von nns ausgestellten Anzeigebescheinigungen verlieren mit dem 30. d. Mts. ihre Giltigkeit. Alle diejenigen, welche um Genehmigung zum Handel mit Giften nachzusuchen be absichtigen, haben ein Verzeichnis derjenigen Gifte, welche sie in den Handel bringen wollen, bis Ende d. M. anher einzureichen. Adorf, den 2. September 1905. Dkp Als gefunden wurden bei uns abgegeben 1 Herrentaschenuhr und verschiedene andere auf der im Vorraume der Polizeiwache angebrachten Fundtafel bemerkten Gegen stände. Adorf, den 2. September 1905. Der Sj abtrat. politische Rundschau. Berlin, 4. Septbr. Bei der Berliner S-tadt- Frankfurt a. M., 4. Septbr. Tagung der deutschen Mittelstands-Vereinigung. Zu Be ginn der heutigen Eröffnungssitzung ist als Vertreter des preußischen Handelsministeriums Geh. Reg.-Rat Lusinsky erschienen. Er begrüßte die Versammlung mit folgender Ansprache: „Meine Herren! Der Herr Minister für Handel und Gewerbe ist leider verhindert, hier persönlich zu erscheinen. Er hat mich beauftragt, Ihnen sein Bedauern hierüber zum Ausdruck zu bringen und Ihnen mitzuteilen, daß er der Mittelstands bewegung ganz besondere Bedeutung beimißt. (Stürmische Bravorufe). M. H., für das Ge deihen eines Staates ist vor allen die soziale Gliederung des Volkes ausschlaggebend. Ein Staat, in dem es nur Arme und Reiche gibt, ist krank. Nur wenn breite Volksschichten ver mittelnd dazwischen stehen, kann er gedeihen. Wenn Don hieraus die hohe Bedeutung des Mittelstandes hervorgeht, so mögen Sie um so mehr erkennen, wie dem Herrn Minister für Handel und Gewerbe der gewerbliche Mittel stand am Herzen liegt. (Stürmischer Beifall.) Es ist keine Frage, daß der letztere mit Sorgen zu kämpfen hat; es ist die freie Konkurrenz, wel che dem Mittelstand Mühe macht. Nun kommen viele deshalb dazu, die Gewerbefreiheit zu ver urteilen. M. H., dies geht doch zu weit! Man sieht hier zu sehr' die Schwächen und zu wenig die Lichtseiten. Bedenken Sie, daß meine Alt vordern sich die größte Mühe gaben, die Ge- werbefrciheit zu erreichen. Und bedenken Sie weiter den großartigen Aufschwung, welchen die Gewerbefreiheit herbeiführte. Wo Licht ist, da ist aber auch Schatten! So hat die Gewerbefrei heit eine großkapitalistische Entwickelung zur Folge, wodurch dieser gewerbliche Mittelstand sehr bedrängt wird. Weiter nahm der Wettbe werb Formen an, die nicht immer als lauter zu bezeichnen sind. M. H.! Da ist es eine Auf gabe einer weisen Staatsregierung, solche Miß stände, die sich aus den Verhältnissen heraus ergeben, zu bekämpfen. (Bravo!) Die Selbst hilfe ist ja sehr gut, aber ich halte ein staatliches Eingreifen auch für durchaus berechtigt. (Lang anhaltender Beifall.) So hat der Staat Ge werbeschulen und Handelskammern eingerichtet. Weiter erließ er das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, welches aber doch Mängel zeigte und deshalb in absehbar-r Zeit revidiert werden muß. (Lebhaftes Bravo!) Die Fragen liegen aber hier sehr schwierig, und deshalb ist es gut, wenn Sie die Materie klären und prüfen und der Regierung zur Seite stehen. (Großer Bei fall). Eine weise Gesetzgebung wird zugunsten des Mittelstandes das tun, was für ihn zu erreichen sein wird. (Bravo!) Weiter habe ich Ihnen zum Schluß noch die Grüße des Herrn Staatssekretärs des Innern zu übermittelln. Ich werde über den Fortgang der Verhandlun gen auch diesem Bericht erstatten. (Stürmischer, lang anhaltender Beifall.)" verorldneten^ersammlung ist ein Antrag der Mehrheitspartei eingegangen, worin der Ma gistrat aufgefordert wird, eine gemeinsameKünd- gebung der deutschen Städte zwecks 'Aushebung der Fleischeinfuhrverbote und Ermäßigung der Viehzölle herbeizuführen. Berlin, 4. Septor. Ferdinand Hummels „Armeemärsche und Lieder", die er im Auf trag des Kaisers für den deutschen Volksgesang, bez. Männergesang her gerichtet und bearbeitet hat, sind jetzt in der Armee eingeführt worden. — In den Kämpfen, zu denen es mit den Aufständischen in Teutsch-Ostafrika bisher ge kommen ist, haben unsere Truppen offenbar immer verhältnismäßig leichtes Spiel gehabt. Die dortigen Rebellen sind im Kriegshandwerk nicht so weit vorgeschritten, wie ihre schwarzen Brüder in Westafrika, und nur, wo sie in Massen schutzlose Ansiedler oder Missionare überfallen, müssen sie als ernste und gefährliche Gegner betrachtet werden. Heute kommt folgende Meld ung aus Dar es Salam, 4. Sept'br. Oberleut nant von der Marwitz von der ostafrikänischen Schutztruppe schlug die Rebellen im Hinterland von Kilwa gründlich. Der Feind hatte 40 Tote sowie zahlreiche Verwundete. — Das Reiterfest des Dreschgrafen Pückler hat nun h och zum Leidwesen des edlen Grasen nicht stattfinden können. Trotz der Einladung des Grafen hatte sich kein einziger Bauer aus der Umgegend zu dem Feste eingestellt. Pückler feierte infolgedessen das Fest allein. Er hielt Ansprachen von Fenster aus unter den üblichen Kraftausdrücken, wie er sie in seinen Berliner Reden zu gebrauchen pflegt, nur daß er noch nebenbei auf die Bauern schimpfte, die nicht gekommen waren. Von Glogau allein waren etwa 1000 Zuschauer, außer den Radfahrern und Geschirren ans der Umgegend in Klein- Tschirne zusammengeströmt, die sich an Pück- lers Tiraden ergötzten. — Die Ehescheidangsangelegenheit der Prin zessin Luise von Koburg wird nunmehr, wie der Berl. Lokälanz. meldet, auch den Budape ster Gerichtshof beschäftigen. Die Prinzessin Luise von Koburg hat den Budapester Advokaten Abgeordneten Bissvntai als ihren Rechtsvertre ter wach Paris eingeladen. Beraten wurde die Scheidungsklage, welche der Prinz Philipp von Koburg vor dem Gothaer Landgericht ange strengt, und gegen welche Klage die Prinzessin als ungarische Staatsbürgerin den Schutz der ungarischen Gerichte in Anspruch! nehmen will. Durch den Gesetzartikel 41 vom Jahre 1827 wurde bekanntlich der Großvater des Prinzen Philipp, Prinz Georg Ferdinand, für seine Per son und für seine Nachkommen feierlich! naturali siert, und Prinz Philipp hat als Mitglied des ungarischen Mägnatenhanses die aus dem un garischen Heimatsrechte entspringenden Rechte auch ständig ausgeübt. — Ein vorsichtiger Betriebsleiter. Große Angst hat die Sonnenfinsternis der Leitung der österreichischen Nordbahn eingejagt. Die Ankün digung, daß man es diesmal mit einer völligen Verfinsterung zu tun haben werde, hat sie zu großer Vorsicht angesporut, man hat Maß regeln zum Schutze der Reisenden getroffen, die als löblicher Eifer alle Anerkennung verdienen würden, wenn die Heiterkeit, die sie hervor gerufen haben, nicht gar so laut wäre. Der Be triebsleiter, Regierungsrat Zdenko Kuttig von Damberg, hat nämlich- am 29. August an alle Beamten des Vertehrsdienstes einen dienstlichen Runderlaß gerichtet, der verfügt, daß wegen der Sonnenfinsternis vom 30. August alle Wechsel, Züge, Bahnhofsplatze, Bahnsteige und Warte- räume von ungefähr 1 Uhr bis 3 Uhr 30 Mim nachmittags wie zur Nachtzeit beleuchtet werden müssen. Es hat also am 30. August mittags viel Licht auf der österreichischen Nordbahn gegeben. — Die Bombenexplosion in Barcelona, über die wir bereits berichieten, hat nach einem weiteren Telegramm außerordentlich zahlreiche Opfer gefordert. Die Zahl der Verletzten wird jetzt auf 60 angegeben, von denen die meisten schwer verwundet sind. Zwei Frauen wurden getötet. Nach den von der Polizei vorgenomme neu Ermittelungen war die Höllenmaschine in einem Gipswürfel cingefchlossen und mit Nägeln und Eisenstücken gefüllt. Die Nachforschungen sind bisher ohne Ergebnis geblieben — Wie aus Konstantinopel gemeldet wird-, wurden in Ad-rianovel durch, eine Feuersbrunst fast 7000 Gebäude vernichtet; am meisten ha ben das armenische, griechische, bulgarische und israelitische Vierrel gelitten. Die katholische und die armenische Kirche, die polnische Schule, ein Frauenkloster, viele Moscheen und das Tele graphenbureau sind gleichfalls ein Raub der Flammen geworden. Mehrere Personen büßten das Leben ein. Rom, 4. Septbr. Nach einer Meldung der „Tribuna", welche das Blatt aus derselben Quelle hat, die es ihm ermöglichte, als', erstes europäische Blatt die Nachricht vom Seesieg Togos zu geben, soll die Unzufriedenheit über den Friedensschluß in Japan so groß sein, daß sich im ganzen Reiche, speziell aber in Tokio, eine revolutionäre Bewegung geltend mache. Alle Kabel mit Japan seien unterbrochen, was auf einen bereits erfolgten Ausbruch der Revo lution schließen lasse. Petersburg, 4. Septbr. Witte sagte dem Korrespondenten des Slvwo, die Japaner be dauerten jetzt lebhaft, daß sie die Hälfte von Sachalin an Rußland überließen, und suchten infolgedessen noch bei jedem Punkte Händel an- zusangen. Aus Tokio ist noch keine neuere Nach richt nachPortsmouth gelangt; es wird- ange nommen, die japanische Regierung fürchte einen Vokksaufstand-, deshalb- hendle Komura noch so viel wie möglich heraus, und zwar mit beängsti gender Hast. Merkliches und Sächsisches. Adorf, 5. Septbr. Im Gegensatz zu den zahlreichen Gerüchten über Verhaftungen in Sachen des Gettengrüner Raubmordes ist es bis her noch nicht gelungen, eine sichere Spur von den ruchlosen Tätern zu finden. Wie wir hören, ist es aber doch nicht ausgeschlossen, daß die Verbrecher denno-ch ermittelt werden, da -ein tschechischer Arbeiter heute angegeben hat, über den Raubmord Näheres zu wissen. Ob freilich an der Aussage des Mannes etwas Wahres sein wird, läßt sich noch, nicht sagen, besonders da sich- derselbe zur Zeit, da er seine Andeutungen gab, ziemlich bedeutend in Alkohol „gestärkt" hatte. Fünf Italiener sollen die Täter sein. — Herr Hilfsgeistlicher W. v. Funke in Bad Elster wird morgen Mittwoch in Dresden bei
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