Freiberger Anzeiger und, > ^agevlatt. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur ii» Nachmittag 3 Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. ssv. 27. Donnerstag, den S. Februar 1854. Bon der städtischen und zugehörigen ländlichen Com- munal-Gerichtsbarkeit in Freiberg. Die Zahl der schriftlichen Beschlüsse auf eingegangene ^Schriften und aufgenommene Protocolle aller Art in streitigen Umd nicht streitigen Vermögens- und Besitzsachen (Civilsachen), Nn Untersuchungs- und Verwaltungssachen, welche im Jahre l833 2244 betrug, war hauptsächlich in Folge steigernder Be- wlkcrung, regeren Verkehrslebens, zugeschlagener Berggerichts- »arkeit und des Gesetzes von 1839 über Behandlung ganz ge- 'ingfügiger Forderungen rc. auf 5378 Nummern im Jahre 1841, 7417 - - - 1849, 10255 - - - 1852, vie früher in diesen Blätter« gedacht, gestiegen, und besteht aus l0,694 Nummern im Jahre 1853 (439 Nummern mehr als 852), was über viermal mehr ist als die 2244 Nummern im I Zahre 1833. Diese in die Beschlußbücher (Rezistranden) mit Bemerkung z»er Zeit der Abfassung und des Eingangs zu des Vorstands Z christlicher Anordnung, was darauf und von wem es vor- »nehmen, getragenen Sachen theilen sich in I 525 Nummern des Beschluß-Buchs 4., streitige und nicht strei tige Vermögens- oder Civilsachen bei dem Stadtgericht, ohne die Grund- und Hypothe kensachen; ^434 - - - 8, desgl. beim Landgericht; »534 - - - v, Untersuchungs-und Rü ¬ gensachen bei dem Stadt gericht; Z573 - - - 0, desgl. beim Landgericht; 1790 - - - L, Verwaltungssachen der Sicherheits- u. Wohl fahrtspolizei bei dem 8 Landgericht; M25 - - - Grund- und Hypothe ¬ kensachen beim Stadt gericht; 1052 - - - 8, dergl. beim Landgericht, W>,733 Summe. dessen Zahl jedoch ia den vorherigen Jahre« der des Stadtgericht ziemlich gleichstand. Die Nummern der schriftlichen Beschlüsse in Untersuchungs sachen 6. und v würden wohl statt jetzt 2107 das Dreifache betragen, wenn die Geschäftsverhältniffe nicht nöthigtey, de« Actuarien sie in der Regel bei Unbedenklichkeit nach eigene« Ermessen oder mit mündlichen Vortrag bis zur Spruchreife fortstellen zu lassen. Die Seelenzahl ist nach der Volkszählung von 1853 15,394 in Freiberg, wovon etwa der 29. Theil unter KreisamtsgerichtS- barkeit wohnt, in den 10 Dörfern des zugehörigen Landgericht» ist sie 8694. Nicht gerechnet sind dabei 150 Einwohner im Sch««» nertschen Antheil Tuttendorfs, über welchen dem Landgericht die Obergerichtsbarkeit und Verwaltung, und der Einwohner von Langenrinna, über welchen Ort die Ober- und Grundge» richtsbarkeit dem Stadtgericht obliegt. Die Zahl der Gerichts» befohlnen der Dorfschaften verhalt sich zu der der Stadt unge» fähr wie 1 zu 1»/., was zu folgender Bemerkung Anlaß gievt. Wären die Bedingungen in Sitte, Verkehr und Besitz gleich, so würden von den 5959 Nummern in Civilstreitsachea unter und 8 3748 auf die Stadt und 2211 auf das Land und von den 2007 Nummern der Criminal- und Rügensache« unter 6. und v. 1262 auf die Stadt, 745 auf das Land kommen. Es sind aber Inhalts der Registranden 4. und 8. 861 mehr bei der Stadt und 861 weniger beim Lande, und besage der Registranden 6. und v. 373 mehr bei der Stadt und 172 weniger beim Lande, als nach dem Zahlenverhältniß zu erwarten wäre. Ungefähr ebenso haben sich in dieser Hinsicht alle obi gen Registrandenzahlen in den Jahren vorher verhalten. Bek der Grund- und Hypothekenregistrande waren sie stets fast gleich, und nur im vorigen Jahre hat die des Landes die der Stadt aus besonderen Ursachen überstiegen, was auch bei der größere« und immer größer werdenden Zahl des theilbaren Grundeigen» thums künftig der Fall sein wird. Die Zahl der eingetragene« Grundstücke oder die Folienzahl war am Schluß de« Jahre» 1853 bei der Stadt 1194, bei den 10 Dörfern nebst Langen» rinna 1488, zusammen 2682. Bei beiden Gerichten waren am 1. Januar 1852 80 Pro- ' reffe bereits im Gange, 402 Prvceffe wurden im Lauft de» '