cnde Vei- 1854. Sonnabend den 23. December 29» (Ein Weihnachtsbild.) 7zNgt. 5 > 5 - 10 Ngr. 15 - 3 - 15 ' —Np. 10 - 5 - 10 « taisgries. Graupch' Es kauert in der Ecke der Lchmwand, modcrnaß, Auf einer alten Decke ein Knabe welk und blaß; Sein Röcklcin ist zerrissen, sein Händäwn, frostig rotb, Langt zitternd nach dem Bissen verschimmelt bartem Brot, Das ihm die Mutter eben mit tbränumflorlen Blick Lom bleichen Mund gegeben — es war das letzte Stück. Sie mag vertraut dem Leide den Hunger überstehn, Nur kau» sie nimmer beule den Kleinen hungern sehn; Still hungern seine Schwester», sie stellen gern sich satt, Da schon die Mutter gestern für sie gehungert Hal, Es brennl auf ihren Herzen der Mittler Schmerz so heiß, Drum spricht von ihren Schmerzen auch nur ein Seufzer leis. Zur Nacht, so reich an Freuden, vom Lichterglanz erfüllt, Im Trauerflor der Leiden welch' kläglich Wcibnachtsbild! Es fraß die Wuth der Flammen der Witlwc einzig Gut, Ihr Hüttchen brach zusammen, umras't von Feucrsglutb — Sic hatte drin getragen wohl manches bitt re Leid, Seit ihren Jugcndtagen der Sorg und Noth geweiht; Doch batte sie gereget die Hände, müßig nie, Spät sich zur Ruh geleget nach Tages Last und Müh, Beim ersten Morgenschimmer zur Arbeit sich geschickt Und doch zufrieden immer, in Häuslichkeit beglückt. Als sie den Mann verloren, mit ihm den kargen Lohn, Hat sie ihm nach geboren ins Grab noch einen Sohn: Nun galt es aufzubieten all ihre ganze Kraft; Der Kinder treu zu hüten, hat sie sich aufgerafft, Mit Beten und mit Ringen bei Tag und spät zur Nacht Die Nothdurft zu erzwingen zum Opfer sich gebracht. Und ob sie auch gerungen die Hände oft sich wund, Sich darbend abgezwungen die Kost vom eignen Mund' Am deimathlichen Herde hat sie, im Hüttchen traut, »enden heilend en wir !müller Hungen vigren, leitung ) Ans es mit st vom ochenen nn hie- Vorbe- n Cor- hebende ank ab, ähnliche n möge, 'britzsch, ffenen. Bei jeglicher Beschwerde doch heiter ausgeschaut. Uud fehlen durste nimmer ein kleiner Weihnachtsbaum, Es sank von seinem Schimmer der süße KindeStraum In ihren kurzen Schlummer auf kaltem, harten Pfühl, Dem sie so manchen Kummer verkant, der Thränen viel Nun aber-hat gestoßen das Unglück sie hinaus, Es trieb die Heimaths losen fort iq das Armenhaus — Hier zogen sie zum Jammer, halb nackt mit leerer Hand, In eine feuchte Kammer, wo nie ein Christbaum stand! Lon fern her tönen Klänge in ihre Nacht herein, Es werden Christgesänge beglückter Menschen sein; Den Flimmerschein der Kerzen umjubelt Kinderlust: Da unterliegt den Schmerzen die arme Mutterbrust. „Mein Gott, wenn du gegeben das Leben mir zur Qual, „So ende bald mein Leben in diesem Trauerthal; „Nicht weiter kann ich kagen, zu schwer wird mir die Last, „Gieb meinen Kummettagen bald Friede nun und Rast!" Lerzweiselnd ruft's im Harme das Weib im düstren Wahn, Da schmiegen kleine Arme sich an die Mutter an, Sie ziehn sie schmeichelnd nieder zum warmen Kindeskuß, Ihr ist's, als klängen Lieder vom Himmel ihr zum Gruß: „Sei Lob und Preis und Ehre dem Vater in der Höh', „Der Herr der Himmelschöre kennt auch dein tiefes Weh „Er läßt sein Kind auf Erden in Trübsal nicht und Noth, „Auch Dir wird Friede werden, schon tagt sein Morgenroth!" Ein Engel hat geschwungen den grünen Palmenzweig, Lon Kindeslieb umschlungen dünkt sich die Mutter reich; Umhalst von ihren Kleinen umlauscht sie Schlafesruh Und Engelthränen weinen ihr müdes Auge zu. — Es störe nimmer heute dies Bild ein einzig Glück; Verklärt kehrt ja die Freude vom Thränenquell zurück! Let»«u> -arth. 7zNgr. 3z- — r 8 - Freiberger Anzeiger und Tageblatt — UN Die WLttwe ««K LiaLer Er,»eint j-Len Wccheniag ftLd 9 Uhr. Preis viereeljahrli» Ngr. - Inserate werden an den Wochentage» nur bi, Nachmittag« 2 Uhr für Lie näch-erschetnend« Nummer angenommen und dir g-sp-lren- Zeil- mit 5 Pfennige» berechnet.