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Zwönitztaler Anzeiger : 23.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188603235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18860323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18860323
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-03
- Tag1886-03-23
- Monat1886-03
- Jahr1886
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 23.03.1886
- Autor
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Osterfestes wegen später als gewöhnlich. Die Engroswoche beginnt den 3. Mai, der offizielle Anfang des Detailhandels ist auf den 29. Mai festgesetzt. — Die Zahlungseinstellung der bekannten großen Mühlenfirma F. Krietsch in Wurzen macht viel Aufsehen. Der Leipziger Platz ist durch die Leipziger Bank mit I Million, durch die Kreditanstalt mit Mk. 800000 betheiligt, ebenso Dresden und Berlin. Es handelt sich indessen zunächst nur um eine einstweilige Suspendirung der Zahlungen. Unterbilanz ist nicht vorhanden. Der Geschäftsbetrieb soll vorläufig seinen ungestörten Fortgang nehmen. Es dürfte Aus sicht vorhanden sein, daß bei einiger Nachsicht seitens der betheiligten Gläubiger die letzteren Verluste nicht erleiden werden. — Nach guten Informationen kommt, abgesehen von dem Kapitale der Verwandten der Firmeninhaber, ein Passivum von ca. 3500 000 Mark in Frage, welches als durch die Actien gedeckt anzusehen sein dürfte, wenn die anzusirebende allmählige Abwickelung der Verbindlichkeiten ohne Störung durchgeführt werden kann. — Leipzig, 19. März. In der heute hier abgehaltenen Ver sammlung der Gläubiger von F. Krietsch in Wurzen, in welcher etwa 80 Firmen vertreten waren, wurden, nachdem der Vertreter der Firmeninhaber über die Ursachen der Zahlungseinstellung Bericht erstattet und die vorgelegte Bilanz erläutert hatte, unter Leitung deS zum Vorsitzenden erwählten Herrn Consul Director Dr. Wachsmuth, einstimmig folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Es wird der Firma F. Krietfch bis zum 30. Juni 1886 Ge- stundung wegen aller Forderungen crtheilt. 2) In der Zwischenzeit wird da- Geschäft durch die jetzigen In haber der Firma F. Krietsch, unter Aufsicht eines aus sieben Firmen bestehenden Gläubiger-Ausschusses fortgeführt. 3) Der Ausschuß hat alle zum ungestörten Fottbetrieb des Ge schäftes erforderlichen Maßnahmen selbstständig zu treffen und einen Ausgleichsvorschlag, welcher die endgiltige Fortführung des Geschäftes zur Basis hat, auszuarbeiten und deu Gläubigern zur Genehmigung vorzulegen. In den Gläubiger-Ausschuß, welcher zugleich das Recht der Cooption erhielt, wurden gewählt: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt; Leipziger Bank; Carl Fritze, Schönebeck; Gebr. Heller, Dresden; Gebr. Mooshake, Halberstadt; S. Nathan jun., Magdeburg; I. G. Stichel, Leipzig. — Oschatz, 18. März. Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde heute Morgen ein Weichensteller von einer Lokomotive überfahren und sofort getödtet. — Aus den böhmischen Forsten au der sächsischen Grenze wird berichtet, daß zum Schutze des durch den grimmigen Winter und seine Consequenzen arg gefährdeten Hochwildbestandes jetzt besondere großer Fütterungen eingerichtet worden find. Es werden daselbst pro Tag mehrere Centner Heu, Castanien, sowie Cucuruz den armen Thieren zugetheitt und find hierfür eigene Futterhäuser aufgebaut worden. Vielfach kommen Fremde per Schlitten zugereist, um diese interessante Fütterung, wobei an manchen Tagen an 200 bis 300 Stück Hochwild zum Vorschein kommen, schauen zu können. Hierbei ist von einer Scheu keine Rede mehr. Ein Herr aus Bienenmühle, welcher der Fütterung vor einigen Tagen beiwohnte, trat nicht in das Innere des Futterhause«, um zu den Luken hinauszusehen, sondern ilmihtUcr DstiM. Localblatt * für Zwönitz, Nicderzwönitz, Kühnhaide, Thalheim imd Umgebung. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliche« Organ für den Stadtgcmeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. ll. Jahrgang. RedacUon, Druck und Eizenthum von C. B. Ott in Zwönitz. ll. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für 1 Mark 20 Pfg. iincl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Raum 10 Psg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen des Blattes angenommen. 33. Dienstag, den 23. März. 1886. Bekanntmachung. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 4. Stück vom Jahre 1886, ist hier eingegangen und enthält: Nr. 12. Gesetz, die Aufhebung des Quittungsstempels und des Abtretungsstempels betr. Nr. 13. Bekanntmachung, eine Zusatzbestimmunq über die Versteueruug von Lotterieloosen betr. Dasselbe liegt an Rathsstelle 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht aus. Zwönitz, am 20. März 1886. Der Bürgermeister. Adam. Bekanntmachung. Im Monat März sind die Schulgelder auf das I. Kalender - Vierteljahr zu bezahlen, worauf wir hierdurch mit dem Bemerken aufmerksam machen, daß alsbald nach Monats-Ablauf gegen Säumige das Executionsverfahren einzuleiten ist. Zwönitz, am 22. März 1886. Der Schulvorstand. k. Clauß, Vorsitzender. Hertsiche und Sächsische Ungelegenheiten. — Zwönitz, 22. März. Wie wir vernehmen, ist das Dienst mädchen des Herrn Kaufmann Weib, welche 170 Mark entwendet hat, flüchtig geworden. — Wenn auch die diesjährige lange und strenge Winterkälte sich Menschen und Thieren recht unangenehm fühlbar macht, so wird doch Schaden weder au deu zugedeckten Saaten noch an den Obst bäumen angerichtet werden. Man wird sich da der Bauern- und Wetterregeln erinnern müssen, und diese sind auf einen „grünen" März nicht gut zu sprechen. „Ein grüner März bringt selten etwas Gutes," he'ßt es, und „März in der Blum', Sommer ohne Thau, trocknet die Felder, dorret die Au." „Märzengrün soll man mit Holzscylägeln wieder in die Erde schlagen," denn „Märzgrün thut nimmer gut." — Die meisten Nähmasch inen-Hand l un gen schließen mit Denjengen, die ihnen Nähmaschinen gegen Abschlagszahlungen ab kaufen, einen Miethvertrag ab, in dein ausdrücklich vorgesehen wird, daß die betr. Nähmaschine bis zum völligen Abtrag der Werthsumme Eigenthum der verkaufenden Firma verbleibt. Viele Käufer nehmen nun an, daß das nur ein Scheinvertrag, und daß die Nähmaschine ihr Eigenthum sei, über das sie beliebig verfügen könnten. Dieser Ansicht war auch ein junges Mädchen in Gotha, als sie eine auf die bezeichnete Weise erworbene Nähmaschine ihrem Hauswirth für rückständige Miethe als Pfandstück freiwillig übergab und bei ihrem Auszug zurückließ. Der Nähmaschinen-Verkäufer erhielt von diesem Verhältniß Kenntniß und erstattete beim Gericht Anzeige. Darauf hin wurde die Beireffende durch das Schöffengericht wegen Unter schlagung mit 14 Tagen Gesängniß bestraft. Wir wollen diesen Fall als Warnung für Andere hier mittheilen. — Chemnitz, 18. März. Ein recht bedauerlicher Unglückssall ereignete sich heute Vormittag in einer hiesigen Seifensiederei. Ein 23 Jahre alter Seisensiedergehilfe mar mit einem Arbeiter damit be schäftigt, in einem mit kochenden Fettstoffen ziemlich gefüllten trichter förmigen großen Kessel Talg nachzuschütten; hierbei glitt er jeden falls in Folge der Glätte des Fußbodens aus und stürzte kopfüber in das kochende Fett. Der in diesem Augenblick außerhalb der Siederei beschäftigte Arbeiter hörte nur noch einen Schrei des Ver unglückten, welcher darauf in dem Kessel verschwunden war. Der Leichnam des Verunglückten wurde darauf gam verbrannt aus dem Kessel gebracht und nach dem Friedhof überführt. — Um die beiden Schutzmannftellen in Markneukirchen hatten sich 72 Bewerber gefunden, von denen 8 Mann zur Prüfung eingeladen worden und erschienen waren. Die Wahl fiel auf den Sticker Würker aus Reichenbach und den Zimmermann Egerland aus Würschnitz bei Oelsnitz. Die Gewählten treten ihren Dienst am 1. April d. I. an. — Dresden, 17. März. Die Zweite Kammer genehmigte heute den Bau einer Normalbahn Annaberg-Schwarzenberg und der schmalspurigen Secundärbahnen Schönfeld-Geyer und Schwarzen- berg-HammerritterSgrün. — Dresden, 18. März. Die Zweite Kammer genehmigte die Aufnahme einer dreiprocentigen Rentenanleihe von 24 Millionen. — Die diesjährige Leipziger Ost er messe fällt des späten
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