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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190104023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-02
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.04.1901
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/ Woche«- md Nachrichtsvlatt zugleich KesWsMeirer für KoDors, MtU Mriorf, Merf, St. Mm, Keimichsort, Morimm «. Wsm. Amtsblatt für den Sladtral ;« Kichtenstein. —— 51. Jahrgang. — Nr. 77. Dienstag, den 2. April 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn, und Festtag») abend« für d-n folgenden Tag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennig«.— vestellngen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die oiergespallene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 80 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 15 Pfennig. eres tra die einen amüsanten Abend verspricht, durch Inserate. * — Warnung. Von einem Unbekannten wird zum Verkauf im Umherziehen ein Mittel gegen Rheumatismus angeboten, welches derselbe in kleinen Säckchen ü 20 Pfg. auf einem Handkoffer mitführt. Dasselbe soll nach der G. Z. aus etwas Chokoladenmehl und wertlosem Ge menge bestehen. * — Neue Wechselstempelzeichen gelangen jetzt zur Ausgabe. Die Marken zu 10—50 Pfennig in der Ausgabe von 1900 ohne Vordruck werden in dessen weiter verkauft. Die älteren Wechselstempel wertzeichen dürfen noch bis zum 1. Oktober 1901 verwendet werden. Dann können sie bis zum 1. April 1902 gegen neue umgetauscht werden. Vor her findet kein Umtausch statt. Verdorbene Wert zeichen werden ersetzt, wenn der Schaden wenigstens 1 Mark beträgt. *— Die Osterferien haben für die Schul jugend begonnen, und der Jubel über Versetzung und gute Censuren erschallt, wo diese eingekehrt sind. Nicht überall ist das der Fall, aber am Ende Hilst das feste Versprechen der Besserung auch über die anfänglischen kritischen Tage fort. Es war ein langes und anstrengendes Vierteljahr, welches hinter der Jugend liegt, die Erholung der Osterzeit, die uns hoffentlich ein sonniges Frühlings wetter bringt, ist Lehrern wie Schülern herzlich zu gönnen. Die Osterferien sind aber auch die geeig nete Zeit, in der sich die Eltern, deren Söhne et worden, weil er dem und Studenten Politische Tages-Rrrudschan. Deutsche« Reich. * Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Seit der Großjährigkeitserklärung des Kronprinzen tauften bis in den jüngsten Tagen in fder Presse Gerüchte über eine angeblich bevorstehende Verlobung desselben auf. Wir erwähnen diese wenig takt vollen Ausstreuungen nur, um daran die Be merkung zu knüpfen, daß ihnen allen derselbe Grad von Grundlosigkeit innewohnt. * Der Bundesrat wird seine nächste » beeren-Lagen, nachschöu-ren Stunde»». Üud.wie sie das Weihnachtsfest jubelnd begrüßt, so auch das Osterfest, unsere Jugend, die nun die feste Gewähr erlangte, daß die Tage des Zimmerrechtes endlich vorüber sind, die in freier Lust Erquickung und Kräfte sucht. Die langen Winterwochen sind für so manche treusorgende Mutter Wochen un ausgesetzter Sorgen, wenn eine böse Krankheit die kleinen Glieder in heißer Fieberglut sich wälzen läßt, und ängstlichen Tagen folgt ost die Nacht in allen Schrecken, welche die Furcht, das Theuerste zu verlieren, bereiten kann. Bleich und matt tritt ost manches Kind in den Frühling ein, nur durch aufopferndste und liebevollste Pflege dem Tode ent rissen, aber die bessere Zeit schafft auch hier bald Frische und Kraft. So geht ein Freuen auf Ostern durch die West bei Alt und Jung, bei Groß und Klein, bei Arm und Reich, müd' ist jeder des Nachwinters, keine Bequemlichkeit, kein Geld und kein Gut kann ersetzen, was Ostern bringt, was der Lenz uns bietet. An der Beschaffung von allerlei schönen Sachen zum Fest fehlt es nicht, wer selbst Freude empfindet, der ist gern bereit, auch andern höhere Schulen besuchen und in Folge schwacher Befähigung nicht von der Stelle kommen, es über legen können, ob nicht eine Unterbringung in einer anderenSchule vorteilhaft ist. Jeder weiß, wie über füllt diese gelehrten Berufe sind, wie hohe,Ansprüche gestellt werden, und wie das sogenannte „Gelehrten- Proletariat" immer mehr wächst. Es giebt nichts Schlimmeres als einen jungen Mann, der auf seiner klassischen Bildung fußt, und der nun doch nicht von der Stelle kann, weil er nicht den An- prüchen genügt, die einmal aufgestellt werden, lliemand ist heute zu gut, Gewerbetreibender zu werden, mit Fleiß und praktischem Geschick ist eS ihm in jedem Gewerbe möglich, sich eine Existenz und geachtete Lebensstellung zu verschaffen. Man dränge niemand auf Wege, die er nicht gehen kann. *— Falb'S Wetterprognosen für den Monat April werden diejenigen enttäuschen, die nach dem langen Winter auf erwgiltigeS Früh jahrwetter rechnen, aber der Witterungscharakter wird im allgemeinen, dieser Ansicht ist wenigstens Falb, dem berüchtigten Aprilwüter entsprechen , A«S Stadt und Laud. Lichtenstein, 1. April. *— Endlich ist Thauwetter eingetreten, ein Thauwetter, das sich vernünftiger an läßt, als manche Menschen. Es hätte ja ebensogut die Queck silbersäule des Thermometers hoch hinauf schnellen können, sodaß im goldigen Sonnenglanz die Riesen- schneemafsen rapid zusammengeschmolzen wären und Hochwasser verursacht hätten. Aber nein, die Witterung hält sich hübsch um Null herum, am Tage thauts ein bischen, in der Nacht frietts wieder ein bischen und so fort mit Grazie, bis der Schnee verschwunden ist. Es wird auch Zeit, daß er weg kommt, denn die Charwoche hat bereits begonnen und im Hintergrund derselben erstrahlt schon der leuchtende Glanz des lieben Osterfestes, das man so gern im milden Wehen des jungen Lenzes feiert. Im frischen Frühlingshauch und mildem Sonnen licht badet sich die Welt, badet sich auch das Menschengemüt rein von Schlacken und Schäden, und in freudiger Sehnsucht schaut das Auge nach den unten vorbei fließenden Bach gestoßen worden. Die Gattenthür ist abgesprengt und gleichfalls den Berg hinuntergeworfen worden. Der angerichtete Schaden beträgt ca. 100 Mk. Herr Kreul setzt auf die Ermittelung der Thäter eine Belohnung von 50 Mk. aus. — Wir sind keine Freunde von der Prügelstrafe, aber in solchen Fällen kann man sich doch des Gedankens an Schillers Worte, nur in etwas anderer Auslegung, nicht erwehren: Nehmet Holz vom Fichten st amme! *— In einem hiesigen Restaurant gerieten in vergangener Nacht zwei Gäste in einen Wortwechsel, wobei sich einer so wett Hinreißen ließ, mit einem Stocke nach seinem Gegner zu schlagen, traf aber unglücklicherweise nicht diesen, sondern eine andere Person, die sich kurz vorher an den Tisch gesetzt hatte. Der Geschlagene hat eine klaffende Wunde am Kopfe davongetragen. Der Thäter, ein Dienst knecht aus Bayern, soll, wie man hört, kurz nach Ausführung der That verhaftet und heute vormittag an das Kal. Amtsgericht abgeliefett worden sein. * — Wie wir erfahren, halt der hiesige Turn- vereiwamt; "Osterfeiertage im Saale des Reuen Schützenhauses eine öffentliche Aufführung ab, mer beharrt auf ihrem Beschluß. Oesterreich. * Die Spektakelsszenen im österreichischen Abgeordnetenhause gehen nach kurzer Ruhepause wieder weiter. Bei dem Zusammenstoß der Christ lich-Sozialen und Alldeutschen im Abgeordnetenhause wurde Lue g er entgegengerusen: Urtrottel, Schwindel gauner, dümmster Kerl von Wien! Der Abg. Wolf rief Lueger zu: „Spucken Sie vor sich selber aus!" Lueger war totenbleich und mußte vor dem Lärm seine Rede abbrechen. Italien. * Auch das Ministerium Zanardelli kann mit Ruhe in die Ostersetten gehen; die Kammer hat die besonderen Ausgaben für die Armee, über die schon mehrere Tage beraten wurde, mtt großer Majorität angenommen. Frankreich * Die Anhänger Guesde's haben beschlossen, an dem von dem ministeriellen sozialistischen Ge neralkomitee nach Lyon einberufenen Kongreß nicht Teil zu. nehmen. Diese Absage wird ak Be weis dafür angesehen, daß zwischen den beiden sozialistischen Parteien ein endgiltiger Bruch ein getreten sei. Rußland. * Die Studentenunruhen in Rußland scheinen sich auf wettere Kreise auszudehnen. Es scheint nicht unmöglich, daß die strengen Maßnahmen der Regierung gegen die anfängliche Studentenbeweaung zu einer weitverzweigten Verschwörung geführt haben. Wie furchtsam man in der Umgebung des Zaren bei diesen bedrohlichen Anzeichen ist, macht sich verschiedentlich geltend; doch soll den letzten Attentats-Nachrichten ein Mißverständnis zu Grunde liegen. Der Direktor habe einem Offizier gestattet, den Zaren zu photographieren, und dabei sei es geschehen, daß die Begleitung des Kaisers in ihrer Nervosität beim Auf- und Zuklappen des Apparates heftig erschrak, indem man glaubte, daß ein Schuß abgegeben worden sei. Recht sicher scheint man sich also selbst in der nächsten Umgebung des Zaren nicht zu fühlen. ES heißt, daß eine Anzahl Pro fessoren und Mitglieder deS Senats eine Petitton an den Zaren um Gewährung einer Verfassung gerichtet habe. Dieselbe wird natürlich gänzlich erfolglos bleiben und den Unterzeichnern noch dazu ordentlich angekreidet werden. Zur Beruhigung wird dies, wenn es geschieht, sicher auch nicht bet ¬ en. Wie berichtet wird, ist Professor Miljukow Plenarsitzung am 15. April abhatten. Auf der Tagesordnung steht u. a. der Entwurf, betreffend Abänderungen des Brandweinsteuer-Gesetzes, der dann unverzüglich dem Reichstage zugehen wird. Auch ist ihm ein Entwurf von Bestimmungen über die Beschäftigung von Gehilfen und Lehr lingen in Gast- und Schankwittschasten ^»gegangen. * Die erste hessische Kammer ist dem von der zweiten Kammer beschlossenen Ersuchen an die Regierung, den hessischen Bevollmächtigten zum Bundesrat dahin anzuweisen, - daß er fÄ dt« Be willigung von Diäten an die Reichstagsabgeord neten stimme, nicht beigetreten. Die zweite Kam- Freude zu bereiten. Und so wird denn wieder zum Fest der Jubel der beglückten Kleinen sich mischen mit dem munteren Geschmetter der ersten Früh lingssänger, überall klingt und überall singt es: Willkommen, Ostern! *— K Die gestrige Kinderaufführung (unter Leitung des Herrn Kantor Reuter) im „Neuen Schützenhause" hier war so zahlreich besucht, daß der geräumige Saal das von hier und aus wärts erschienene Publikum kaum aufzunehmen vermochte. Der stattliche Kinderchor, zusammengesetzt aus Schülern der ersten Klassen und einer Mittel klaffe der hiesigen Bürgerschule, leistete in dem Vor trage des Märchens „Beim Rattenfänger im Zauberschlosse" von C. Altenhofer wahrhaft Groß artiges. Wir unterlassen es, auf die Einzelheiten dieser Darbietung im Besonderen einzugehen, und konstatieren nur soviel, daß das unermüdlich^ Wirken des Herrn Kantor Reuter auf gesanglichem Gebiete gestern aufs neue bewiesen hat, was zähe Ausdauer, wenn von allen Seiten Entgegenkommen gezeigt wird, zu schaffen vermag. Der zahlreiche Besuch, wie auch der in reichem Maße gespendete Beifall nach jedem Teile veranschaulichen am treffend sten, daß es noch Diele giebt, die wirklich Gediegenes auch anerkennen und zu würdigen wissen. *— In vergangener Nacht haben wieder ein mal Rowdies ihr trauriges Handwerk ausgeübt, lluf dem Arbeitsplatz des Herrn Bildhauer Kreul ind von Bubenhänden 2 Sandstein-Kreuze, 1 Stein- iffen mtt einem schlafenden Engel und 2 Felsen- Konsole den dort befindlichen Abgrund hinab in
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