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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190107189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010718
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-18
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.07.1901
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeMstr-Knzcher str Koßniors, MMtz, Amsdorf, Küsdors, St. Mim, Keiurichsorl, UmenM u. Msm. Amtsblatt für den Ktadtrat zu Kichtenstein. — LI Jahrgang. — — Nr. 165. -""K«"!*'- Donnerstag, den 18. Juli 1901. Dieses Blatt erschein! täglich (außer Sonn- und Festtags) avends sUr den folgenden Lag. BierletiayrUchec Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expeditton in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeil« oder deren Raum mit 80 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet di« ^gespaltene Zeile 15 Pfennig. ' Politische Tages-Nun-schau. Deutsches Reich. * Beunruhigende Gerüchte über den Kaiser liefen am Sonnabend voriger Woche in Essen um. Die „Rbein.-Westf. Ztg." teilt mit, daß dort an scheinend von Belgien aus das Gerücht verbreitet gewesen sei, der Kaiser sei auf der Nordlandsreise von einem Matrosen ermordet worden. Zeitungen der Nachbarorte hatten Extrablätter mit der furcht baren Meldung herausgegeben und darin zugleich bemerkt, daß ein Extrablatt der „Köln. Ztg." die Ermordung bestätige. Hoffentlich gelingt es, die Urheber dieser entsetzlichen Lügen zu fassen. * Anläßlich der Anwesenheit des Prinzen Adalbert in Stockholm sandte der Kontreadmiral Lemmann an den Kaiser Wilhelm in Bergen ein Telegramm, worin die schwedischen Marine offiziere ihren höchsten Ehrenadmiral begrüßten. Der Kaiser gab in seinem Antworttelegramm seiner Zufriedenheit darüber Ausdruck, daß Prinz Adalbert das schöne Stockholm kennen gelernt und daß seine erste Reise ihn bei der schwedischen Marine einge führt hat, welcher anzugehören Kaiser Wilhelm sich zur Ehre rechne. * Gegen den Vorsitzenden der Kriegervereine, General v. Spitz, der es in den Vereinen wieder holt unternommen, der unseligen That des Epilep tikers Weiland in Bremen eine politische Bedeutung beizulegen, hat jetzt eine Versammlung der Vor stände sämtlicher Bremer Kriegervereine eine Protest resolution angenommen, in der das Verhalten des Generals einer so scharfen Kritik unterzogen wird, wie sie von Kriegervereinen gegen den Vorsitzenden noch niemals geübt worden ist. * Der unmittelbar nach seinem Wieder eintreffen aus Amerika in Leipzig verhaftete Vor sitzende des Aufsichtsrats der verkochten Leipziger Bank, Stadtrat Dodel, ist aus der Unter suchungshaft wieder entlassen worden, dagegen be finden sich die Direktoren der Leipziger Bank, Er ner und Dr. Gentzsch, noch immer in Untersuchungs haft, in welche sie von der Staatsanwaltschaft als bald nach dem Hereinbruch der Katastrophe des von ihnen geleiteten Instituts genommen worden waren. * Im deutschen Kaiser Wilhelmsland auf Neuguinea wird demnächst eine deutsche Ge sellschaft nach Edelmetallen graben lassen. Man vermutet Gold, Silber, Platin, Edelsteine, Salz, Kohlen, Graphit, Erdöl und dergl. mehr. An der Spitze steht die Berliner Diskonto-Gesellschaft. * Unsere Kolonien werden vom Kauf mann wirtschaftlich besser gehoben werden können als vom Assessor und vom Leutnant, die man bish« immer noch als Universalgenies an die Spitze stellt. Es ist erfreulich, daß sich das kauf männische Kapital in Unternehmungen in unseren Kolonien einläßt. In Kamerun wurden wieder drei Kakao-Pflanzungsgesellschaften gegründet, eine jede mit einem Aktienkapital von 600000 Mk. Je mehr sich die wirtschaftlichen Unternehmungen mehren, desto mehr wird man die Notwendigkeit empfinden, Leuten aus praktischen Berufen die Leitung der Kolonien anzuvertrauen. England * Wie Kitchener nun Krieg führt, das zeigt die veröffentlichte Depesche von der Gefangennahme der Frau Schalk Burgers. Die Thatsache, daß man ein Weib zur Kriegsgefangenen macht, wird durch eine weitere Depesche des Generalissimus be stätigt, in der es heißt: „Die Gattin Schalk Burgers wurde in Pretoria eingebracht." Natürlich ist man nicht darum verlegen, einen Grund für diese allem Brauch zuwiderlaufende Maßnahme zu finden. Die Frau soll die Bevölkerung gegen die englische Verwaltung aufgewiegelt haben. Unter den Um ständen braucht man sich gar nicht zu verwundern, wenn ihr die Engländer den Prozeß machen und sie zum Tode verurteilen. Sie haben sowieso längst jedes Gefühl für Recht und Sitte verloren. Schwede« * Nun soll die45tägigeRückfahrk arte ihren Siegeszug auch durch Schweden halten. Wie gemeldet wird, beabsichtigt der Civilminister in Schweden die 45tägigen Retourbillets nach deut schem Muster einzurichten. Sie sollen sich auch auf den Verkehr mit Deutschland erstrecken. Die ein schlägigen Unterhandlungen sind im Gange. Südafrika. * Den Buren ist in den letzten Tagen mehr faches Mißgeschick widerfahren. Hierzu ge hört namentlich die durch einen geschickten Ueberfall seitens der Brigade Broadwood bewirkte Gefangen nahme fast sämtlicher Mitglieder der Regierung des Oranjefreistaates in Reitz; nur Präsident Steijn selber entkam mit einem seiner Beamten. Der Vorgang ist für die Buren gewiß recht verdrießlich, aber von militärischer Bedeutung dürste er kaum sein. Empfindlicher ist da eher die ebensalls durch Ueberraschung gelungene Gefangennahme von 25 Buren in einem Lager zu Campdebor; freilich brauchten die Engländer zu dieser kleinen Operation nicht weniger als vier Ko lonnen. Andererseits wäre eine Abteilung der südafrikanischen Polizeitruppe südlick von Bloemfontein um ein Haar von den Buren gefangen genommen worden. Der Premierminister der Kapkolonie Sir Gordon, hat sich in einer Rede über die politische Lage in Südafrika höchst optimistisch geäußert, nach ihm ist die britische Oberherrschaft in ganz Südafrika so gut wie ge sichert. Dabei hat aber die englische Regierung strengere Maßnahmen zur rascheren Beendigung des Burenkrieges beschlossen, also nur noch die Peitsche für die widerspenstigen Buren, kein Zucker brot mehr! China. * Bei H ankau sind durch Ueberschwemmungen Hunderte von Menschen umgekommen. * Die Russen haben jetzt in aller Form, durch eine Proklamation, den Hafen Niutschwang an der Mandschureiküste als einen russischen Hafen erklärt. Llsrs Stadt und Laud. Lichtenstein, 17. Juli. *— Se. Durchlaucht Otto Viktor von Schön burg-Waldenburg weilte gestern, wie wir schon in vorletzter Nummer berichten konnten, in hiesiger Stadt, um der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung, soweit dieselbe bis jetzt gediehen ist, einen Besuch abzustatten. Nachmittags wurde dem hohen Gast von seiteu der Stadt ein Ständchen durch das Stadtmusikchor dargebracht. Gegen ^3 Uhr erschien Se. Durchlaucht in der Ausstellungshalle und unter nahm unter Führung der Herren des Vorstandes und Ehren-Ausschusses einen Rundgang durch die selbe. Nach Beendigung der Besichtigung vollzog Herr Photograph Jung eine Gruppen-Aufnahme. Bei dem sich anschließenden Diner im kleinen Saale des „Goldnen Helm" hielt Herr Bürgermeister Steckner die Begrüßungsansprache und toastete aüf Se. Durcklaucht Otto Viktor und das gesamte hohe Haus Schönburg. Se. Durchlaucht Otto Viktor sprach den Wunsch aus, daß die Ausstellung einen recht guten Verlauf nehmen möge, und leerte sein Glas auf das fernere Blühen und Ge deihen des Gewerbevereins Lichtenstein-Callnberg. Herr Bürgermeister a. D. Rechtsanwalt Fröhlich toastete auf Ihre Durchlaucht Frau Erbprin zessin Lucie von Schönburg-Waldenburg, während Herr Oberlehrer Reichel einen geschichtlichen Rück blick vom Hause Schönburg entrollte und mit einem Hoch auf dasselbe schloß. Gegen 5 Uhr verließ der hohe Gast das Lokal. Die übrigen Teilnehmer am Diner verblieben noch längere Zeit in ungetrübter Stim- mungunter sich, allseitig von dem innigen Wunsche be seelt, daß das Ausstellungs-Unternehmen das er reichen möge, was allseitig von ihm gewünscht wird. * — Vorsicht vor falschen Zehnmarkstücken ist geboten. Derartige Falsifikate sind in Verkehr gebracht worden; sie sind aus leichtzerbrechlicher Zinkmasse hergvstellt, mit Goldbronze überzogen und tragen die Jahreszahl 1901, das Münzzeichen 0 und das Bildnis des Großherzogs von Baden. * — Den Pferdebesitzern ist in Anbetracht der herrschenden Sommerhitze dringend anzuraten, ein besonderes wachsames Auge auf ihre Pferde zu haben, die jetzt mehr wie je nicht blos unter den Sonnen strahlen, sondern auch unter den peinigenden Fliegen und auch Insektenstichen zu leiden haben. Gerade jetzt ist die Zeit, wo unter solchen Einflüssen die Tiere öfters als sonst scheu werden und davonrasen, vielfach auch größeres Unglück anrichten. * — Aus dem deutschen Steno graphen-Bunde Gabelsberger. Die Gabelsbergersche Schule steht andauernd unter dem Zeichen des erfreulichsten Fortschrittes. Am 15. Juni hat der Deutsche Stenographen-Bund Gabels berger die Zahl von 1500 Bundesvereinen mit 56000 Mitgliedern erreicht; im Bunde selber herrscht die regste Thätigkeit und in allen Verbänden wird mit einem durchaus anerkennenswerten Eifer ge arbeitet; keiner will hinter dem andern zurückstehen. Auch der Deutsche Frauenbund Gabelsberger zeigt andauernd eine erfreuliche Entwickelung; bis Mitte Juni hatten sich ihm 92 Damenvereine mit 3165 Mitgliedern, sowie 38 einzelnstehende Damen an geschlossen. Der deutsche akademische Gabelsberger- Bund umfaßt bisher 7 akademische Vereine; 2 Vereine stehen außerdem noch außerhalb dieser Organisation. * — Die Stenographie an den Handelshochschulen in Deutschland. An der neugegründeten Handelshochschule in Köln ist auch der Unterricht in der Stenographie einge- ührt worden und zwar grundsätzlich nach den widen Systemen von Gabelsberger und Stolze- Schrey. Die beiden schon länger bestehenden Handels- hochschcklen in Leipzig und Aachen erteilen steno graphischen Unterricht nur nach Gabelsberger. * — Im Zusammenhang mit dem Leipziger Bankkrach hat es unter vielen, die gerne und wil lig Opfer zu bringen pflegen für christliche Liebes werke, tief schmerzlichen Eindruck gemacht, daß auch der Gustav Adolf-Verein und die sächs. ev.-luth. Heidenmission großen Verlusten ausgesetzt sind, wenn ihre Einlagen bei der Leipziger Bank ver- oren gehen sollten. Für die letztere ist indessen inzwischen auf andere Weise Sicherheit geschaffen. Die Leitung der Mission schreibt hierüber folgendes: Leipziger Bank. Durch die Blätter läuft eine Mitteilung, die geeignet ist, den Anschein zu erwecken, als ob das Kollegium der ev.-luth. Mis- ion bei dem Konkurse der Leipziger Bank mit einem aus dem letzten Jahresabschluß ersichtlichen Guthaben beteiligt und in Gefahr sei, einen er- -eblichen Verlust zu erleiden. Beides ist indes nicht der Fall. Allerdings hatte das Kollegium,
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