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Der Grenzbote : 11.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190402118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-11
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 11.02.1904
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Drr Grrnzbolr. Ä-ME M ÄMi für Adorf und das obere Vogtland Der Grenzbot« erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorauS- bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. — k stInserate von hier und aus dem Verbreitung-- s l bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit l 15 Psa. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Fernsprecher Nr. 14. VermüwortNcher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Mever in H.°rz« r-n°t-gs di- illuftr. Fernsprecher Nr. 14. M 34. Donnerstag, de« 11. Fevruar1304. Iahrg. 63. Deutscher Reichstag. Bor Eintritt in die Tagesordnung machte Abg. Gröber (Zentr.) unter der Bewegung des Hauses darauf aufmerksam, daß Abg. Mohme (Soz.) den Sinn seiner Rede über den Gesetzent wurf betr. Entschädigung für unschuldig erlittene Untersuchungshaft wesentlich geändert habe, wo durch seine (Gröber) Erwiderung gegenstands los gemacht worden sei. Darauf setzte das Haus die zweite Lesung des Etats des Innern beim Kap. Reichsgesundheitsamt fort. Im Mittel punkt der Verhandlungen stand aber heute wie der das Fleischbeschaugesetz. Abg. Graf Revent- low (wirtsch. Vgg.) ging mit überlegenem Spott auf die gestrigen Bemerkungen des Abg. Scheide mann (Soz.) näher ein und bezeichnete seine Ausführungen als mißlungenen Ersuch mit un tauglichen Mitteln. Redner betonte die ständige Vermehrung des deutschen Viehbestandes und forderte, daß das ausländische Fleisch ebenso streng untersucht werde, wie das inländische- Abg. Graf Bernstorff (Welfe) befürwortete die Veröffentlichung der Arbeiten des Biologischen Instituts. Staatssekretär Graf Posadowsky sag te Erfüllung dieser Bitte zu. Mg. Waller (nl.) wollte die Ausdehnung der Fleischbeschau auf HauSschlachtungeu von der Einführung der Biehversichernng abhängig gemacht wissen. Die Mgg Troscher und Graf Kanitz (kons.) wandten sich mit ähnlichen Gesichtspunkten wie Graf Nc- ventlow gegen die Rede des Abg. Scheidemann. Abg. Tröscher befürwortete zugleich die Herab setzung der Gebühren für Fleischbeschau. Abg. tzoru (Soz.) behandelte wie in den Vorjahren die Lage der Arbeiter in den Glashütten. Abg. Stauffer (wirtsch. Vgg.) betonte, die Landwirt schaft müsse im Süden wie im Mrden durch einen ausreichenden Schutzzoll gekräftigt wer den. Nach weiteren Bemerkungen des Mg. Dr. Paasche (nl) wurde die Weitcrbcratung auf Mittwoch l Uhr vertagt. Schluß 6 Uhr. Politische Rundschau. Beuthen, 9. Febr. Vom Kriegsgericht der 12. Division wurde der Vizefeldwebel Robert Kleinmichel vom 57. Feld-Artitlerie-Regiment in Neustadl wegen Soloatenmißhandlungen in 165 Fällen zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. — Tie Wiener Ausgabe des Bilsescheu Ro mans ,AuS einer kleinen Garnison" wurde nach dem ./Berl. Lok.-Anz." auf eine Beschwerde hin für Sachsen-Meiningen freigegeben, init der Be gründung, daß nack dem Urteil des Metzer Kriegsgerichts nur die in Braunschweig gedruckte Ausgabe des Romans in Deutschland zu kon fiszieren sei. Paris, 9. Fear. Tie „Ageuce Havas" mel det aus Petersburg: Hier verlautet, daß die ja panische Flotte, welche in vergangener Nacht die russncheu Schiffe von Port Arthur angriff, aus !7 Schiffen bestaun. Tie Panzerschiffe „Rer- wisan" und „Zesarewitich" sollen ernstlich be schädigt, der Kreuzer „Pallada" angeblich ge sunken sein. Petersburg, 9. Febr. Ter hiesige korea nische Gesandte äußert, er habe von seiner Re gierung den Auftrag, dem russischer, Ministe rium des Mustern zn melden, Laß Korea Neu tralität beobachten iverde. Die gleiche Erklärung gibt der koreanische Gesandte in Tokio ab. Des halb sei kaum an^unehmen, daß Japan wagen werde, in Korea Kommandos auszusetzou, ohne in Konflikt mit anderen Mächten zu geraten. Odessa, 9. Febr. Aus Kieschinew wird ge meldet, daß vorletzte Nacht dort ein ziemlich starkes Erdbeben stattgefunden habe. Es erfolg ter, gegen halb 5 Uhr morgens kurz hinter einander sehr heftige Erdstöße, die von unter irdischen Detonationen begleitet waren. Die in dem Stadtteil wohnende Bevölkerung wurde von einer Panik ergriffen, namentlich als einigeHäu- ser stark zu schwanken begannen. Im Kranken haus« ist eine Wand eingestürzt. Doch liegen Meldungen über Unglücksfälle bis jetzt nicht vor. — Auch in Odessa ist gegen 5 Uhr morgens ein Erdbeben beobachtet worden. Es war nicht so stark, als das aus Kischi nein gemeldete. Je doch ist es wahrscheinlich auf dieselbe Ursache zurückzuführeu. Es äußerte sich in drei kurzen starken Erdstößen, die eigentümlicherweise in den verschiedenen Stadtteilen verschieden stark auf traten. Von größeren Schäden, die durch die Stöße verursacht worden sind, ist vorläufig nichts bekannt geworden . Auch im Hafen, wo eine sehr rege Tätigkeit herrscht, ist kein Un glück zu registrieren gewesen. London, 9. Febr. Die Nachricht von der Kaperung "russischer Kauffahrteischiffe durch die Japaner wird mehreren Blättern bestätigt. Ei ner Depesche des Daily Telegraph aus Nagasaki zufolge geschah die Wegnahme vor Masampho. Unter den gekaperten Schiffen befanden sich die „Schilka", die, wie demselben Matt aus Tokio gemeldet wird, mit Neis und Kohlen nach Port Arthur unterwegs war ferner die „Mandschu- ria", endlich ein ungenanntes Fahrzeug, das von der russischen Regierung zu Transport - zwecken gechartert worden und im Begriff war, eine für Port Arthnr bestimmte Ladung oon Kohlen und Vorräten an Bord zu nehmen. Tie Schiffe leisteten keinen Widerstand und wurden oon den Japanern unter sichere Bedeckung ge bracht. Zwei weitere Fahrzeuge wurden angeb lich nach Sascho geschleppt. Die Daily Mail er fährt dagegen aus Tschifu, es handle sich bei der Wegnahme um sogenannte Walfischfängcr, die zwischen Korea und Japan Spionagedienst taten und außerdem Auftrag hatten, die Kabel zu zerstören. Tie Daily Mail meldet ferner aus Tschifu, 60 Transportschiffe mit japanischen Truppen seien behufs Landung an verschiedenen Punkten Koreas in See gegangen. In Port Arthur ist das Eis, Meldungen aus Nagasaki zufolge, zwei Fuß dick. Tokio, 8. Febr Eine formelle. Kriegser klärung durch die japanische Regierung wird hier für Freitag erwartet, nachdem der russische Gesandte Boron Rosen abgereist sein wird. Die erste, die zwölfte und die Garde-Division sind zunächst mobilisiert Truppen-Transportschiffe, deren Zahl unbekannt ist, sind bereits unter wegs, eskordiert von Kriegsfahrzeugen. Das Auswärtige Amt Hal eine begründende Dar legung über den Mbruch der diplomatischen Be ziehungen veröffentlicht. Nework, 9. Febr. Staatssekretär Hey rich tete eine Note au die Mächte, in welcher er fragt, ob sie geneigt sind, sich einer Mitteilung an Rußland und Japan anzuschließen, die besagt, daß während der Feindseligkeiten und nach den selben die Neutralität und Integrität Chinas anerkannt werden müsse. Newyork, 9. Febr. Die „Associated Preß" bringt folgende angeblich aus Petersburg stam mende, aber sehr unwahrscheinlich llingendeMel- dung: Laut Mitteilung der Admiralität sind bei einem Angriff der Japaner gegen Port Arthur 11 japanische Kriegsschiffe und 1 russisches un tergegangen, 7 Russen sind getötet, zahlreiche verwundet. Port Arthur steht in Flammen. — Hierzu meldet das Reutcrsche Bureau aus New york: Eine Untersuchung der angeblich offiziel len Nachricht der „Associated Preß" aus Pe tersburg ergibt, daß diese auf keinerlei Grund lage beruht. Philadelphia, 9. Febr. Bei der Bekäm pfung des Feuers in Baltimore wurde ein Feuerwehrmann getötet, 75 Personen erlitten Verletzungen und liegen im Krankenhaus. Die mit Baumwolle beladenen Dampfschiffe nach Eu ropa konnten vor dem Uebergreifen der Flammen gerettet werden. 12 Häuser wurden mit Dyna mit gesprengt, um ein weiteres Umsichgreifen der Flammen zu verhüten. — Aus dem brennenden Baltimore. Die hauptsächlichste Gefahr in Baltimore scheint jetzt beseitigt zu sein. Wie schon mitgeteilt, brachte man gestern nach fast übermenschlichen Anstren gungen das Feuer zum Stehen, aber in den ein mal von den Flammen ergriffenen Stadtteilen wälzt sich noch der ungeheuere Brand durchs Straßen und Gassen, die an vielen Stellen meh rere Meter hoch mit Trümmern bedeckt sind, Heute wird der in Ballimore angerichtete Schaden auf nahezu 300 Millionen Dollars ge schätzt. Aus Washington sind Pioniere mit großen Mengen Schießbaumwolle unterwegs, um durch neue Sprengungen dem Feuer dieNah- rung zu entziehen und seine Weiterausdehnung zu hemmen. Bürger aller Klassen verlassen die Stadt. Hunderte von Schiffen, die im Hafen lagen, sind in See gegangen, um den Flammen zu entgehen. — Die Archive des deutschen, des britischen und des spanischen Konsulats in Bal timore wurden von den Flammen zerstört. vertlichcs und Sächsisches — Zu der von der Regierung geplantenVer- weisung der Gemeinden auf eine Gewerbesteuer wird der Verband sächsischer Industrieller dem nächst erneut Stellung nehmen, da er in der selben eine nngerechtfertigte neue Belastung des sächsischen Gewerbestandes und der sächsischen Industrie erblickt, zumal die Art der von der Regierung geplanten Besteuerung durch die Ver bindung einer Geil erbe steuer mit Zuschlägen nach dem Mietwert ier bewohnten Räume und nach der Kopfzahl der beschäftigten Arbeiter eine außerordentliche Höhe der neuen Steuer bewirkt wird. Ter Verband hat bereits auf Grund dec Regicrungsdenkschrift vom November 1901, wel che die Absicht der Regierung betreffs der Ver weisung der Gemeinden auf eine von den Ge werbetreibenden zu erhebende Steuer zuerst aus sprach im August 1902 eine ausführlich begrün dete Eingabe an das Königlich sächsische Ministe rium des Innern gerichtet, in welcher er an das Ministerium die Bitte richtete, von der Vorlage des gedachten Gesetzentwurfs Abstand zu neh men. Anläßlich der letzten Landtagswahlen rich tete der Verband ferner an die Mehrzahl der von bürgerlicher Seite aufgestellten Kandidaten An schreiben, in denen er dieselben ersucht, im Falle ihrer Wahl gegen die geplante Besteuerung des Gewerbes Stellung zu nehmen. Aus den Ant worten der befragten Kandidaten ging hervor, daß der Gedanke einer neuen Belastung des Ge werbes durch die geplante Steuer in derKammec starkem Widerspruch begegnen wird. Der Ver band sächsischer Industrieller wird seinerseits mit aller Entschiedenheit dahin wirken, daß nicht abermals die sächsische Industrie einer Neube- lastung ausgesetzt wird, welche im Zusammen hang mit den übrigen Besteuerungen schließlich auf die gesamte Erw.rbstätigkeit lähmend ein wirken muß. — Die Faschingszeit geht ihrem Höhepunkt entgegen und dauert nur noch eine knappe Woche, dann treten wir ein in die ernste Passionszeit. In dieser Zeit vor Ostern ist sowohl die Abhal tung öffentlicher Tanzmusiken, wie auch die Ver anstaltung von Privatbällen und Bällen ge schlossener Gesellschaften, auch wenn dieselben in Privathäusern oder in Lokalen geschlossener Gesellschaften abgehallen werden, nur bis Sonn tag Lätare, der in diesem Jahre auf den 13. März fällt, gestattet. Dagegen ist die Abhaltung
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