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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188507087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-07
- Tag1885-07-08
- Monat1885-07
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.07.1885
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rMgerMeW >on uns -»/» p- -- Erscheint jeden Wochentag Abends '/,7 Uhr sür den .Ho 1 andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 Pf., E/'— zweimonatlich 1 M. 50 Pf. und eimnonatlich 75 Pf. Juli, August und Septemder »utre Mittwoch, vc« iserer tter, der ider, s< iden für, andere ma fürs« unsem flafenen o 'eit nach. uLeipz »«Icker. ;85. innen l. /i II. tre. nen wir, schlafent em Hin- uf Dein saßt sein, schlafene, ast, nmi scheinen. )er kalte i Dein« mmerdar id durch ebevolles merz M en Male ,nd dam standen, ben; Du aterhaus nn Gott jeder mit ricdtieer, wis asa ouolc doi 1V6IA6S8- iercturcb Tagesschau. Freiberg, den 7. Juli. In der am Sonnabend abgehaltenen letzten Plenarsitzung vor den Ferien faßte der deutsche Bundesrath auch Beschlüsse über die Abfertigung von Branntwein mit Anspruch auf die Steuervergütung, über die amtliche Revision von Gewerbe- Nachbestellungen aus die Monate a ni- sick in Folge der Erfahrungen bei den gesetzes Mehew d e ^ ^nschenswerth herausgestellt hat. Koloncaluwernehmungen aw folgende offiziöse Notiz: Die »Nordd. Allg. I g Ausweisung der russisch- -Ms die preußischen Abgeordnetenhaus- zur polnischen Ueberlauf m P 2^^ des Innern bereits Besprechung gelang e, ^^«zprovinzen von den Oberpräsi. in Aussicht, daß . betheiligten Beamten zu dem deuten Konserenzc würden, um die Modalitäten der Zwecke abgehalte . insbesondere soweit es sich um Ausführung lener 0 ' Genehmigung im Lande befindlichen Uebe f p Ministeriallommisiarien kürzlich b-b.« -»ttr Mh-t. d-ß I°w°hl -b°l stattsesundm, Z stehenden Maßregel, als auch L - u« Lch.ua- a-ee b^ststch.^. uver oie Liri, Wirksamkeit treten kann, unter den mit ^^NovMtnisien vertrauten Beamten im Wesentlichen über- nunmehr in nächster Zeit weitere Maßnahmen zu erwarten "Üm die Ausweisungsmaßregel energisch und konsequent zur ^^Unser^K a?s^e r^bchchte Sonntag Abend mit dem Prinzen Wilhelm das Theater in Ems, unternahm Montag früh nach der Brunnenkur mit dem Prinzen e.ne Promenade und nahm Witter Vorträge entgegen. Der deutsche Kronprinz traf gestern .md reiste mit dem Prinzen Wilhelm Abmds von dort wieder ab. Gestern Mittag war der deutsche Kronprinz vor seiner Fahrt nach Ems in Koblenz gegenwärtig gewesen als die deutsche Kaiserin die von den New-Yorker Schützen aus Bingen abgesendete Deputation empfing und ein von derselben überbrachtes prachtvolles Bouquet entgegenzu- nehmen geruhte. Gleichzeitig zogen die sämmtlichen New- Yorker Schützen in mehr als fünfzig, mit Fahnen geschmückten Wagen vor den Fenstern des Zimmers der Kaiserin vorüber und brachten der letzteren ihre Huldigung dar. Die Stadt Koblenz hatte dazu festlichen Flaggenschmuck angelegt. — Die bezüglich der Ankunft Sr. Mas. des Kaisers Wilhelm in Ga stein früher getroffenen Dispositionen sind wieder fallen ge laffen worden und soll erst nach dem Besuche des Kaisers bei der Großherzogin von Baden aus der Insel Mainau das weitere Reiseprogramm festgesetzt werden. Die heurige Badereise des greisen Monarchen nach Gastein erscheint noch zweifelhaft. Der Vertheidiger des Hofpredigers Stöcker, Rechtsanwalt Wolff, stellte bei der 100. Abtheilung des Berliner Schöffengerichts, vor welcher die Privatbeleidigungsklage des Fabrikanten Schmidt aus Elberfeld schwebt, den Antrag, den zum 16. d. M. anberaumten Termin bis nach dem 20. d. M. zu verlegen, da erst an diesem Tage sein Mandant von seiner Sommerfrische nach Berlin zurückkehre. Das Gericht lehnte aber diesen Antrag ab mit Rücksicht auf die bereits erfolgte Ladung der Zeugen rc. — In dem Juli-Hefte der „Preußi schen Jahrbücher" schreibt der freckonservatwe Professor Del brück, ihm sei als das Abstoßendste in dem ganzen Prozesse die Art erschienen, wie Stöcker in dem Augenblicke, wo ihm „Jrrthum" über „Jrrthum" nachgewiesen werde, sich nicht gescheut habe, seinerseits nicht etwa seine Ankläger, sondern außerhalb stehende Ehrenmänner, die Jenenser theologische Fakultät und den Professor Beyschlag, der Unwahrheit zu be schuldigen. Hofprediger Stöcker, erklärt Delbrück, dürfe nicht länger im geistlichen Amte bleiben, nicht um der Strafe, son dern des Aergernisses willen. Das geistliche Amt dulde einen solchen Makel nicht, so wenig wie daS Offizierkorps einen Offizier dulde, der öffentlich eine Ohrfeige bekommen habe, er mö^ noch so unschuldig dazu gekommen sein. — Sonntag Nacht gegen 11 Uhr entspann sich in der Hasenhaide bei Berlin zwischen dem Führer einer Patrouille des Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments und einer Zivilperson ein Streit, m dessen Verlauf letztere zur Kasernen-Wache des gedachten Regiments gebracht wurde. Hierdurch entstand ein Auflauf H""dert Personen, wobei das Straßenpflaster mit Steinen nach der Kaserne geworfen wurde. ^Wiere sollen von Steinen getroffen und verletzt worden dem Befehl des wachthabenden Offiziers rückte K'be Kompagnie aus der Kaserne ab, um die SU zerstreuen. Das Publikum keine Aufforderung, auseinanderzugehen, ibrer mL die Soldaten veranlaßt sahen von die Menae an«--machen, indem sie mit Gewehrkolben verlebt wurden ' ^ben, wobei verschiedene Personen sriedensbruchs Auslass ^rsonen sind dabei wegen Land- die Staatsgewalt v^ Widerstands gegen kaiserlichen Postanstalten sowie von den be kannten Ausgabestellen und der unterzeichneten Expedition angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. Die definitive Bilanz des Neichs- hanshalts in dem Finanzjahr 188485. Sowohl für das Reich wie sür die einzelnen Bundes staaten hat sich der definitive Abschluß des Reichshaushalt jahres erheblich günstiger gestaltet, als der Staatssekretär rm Reichsschatzamt annahm, da er in der Reichstagssitzung vom 27. November v. I. Mehrausgaben von 2 Millionen, Mindereinnahmen von etwa 12./, Millionen, demnach ein Defizit von gegen 14./, Millionen Mark in Aussicht stellte. Es hat sich aber seitdem ergeben, daß das Defizit nur 5735303 Mark 28 Pf. beträgt, welcher verhältnißmäßig günstige Abschluß seine Ursache in erhöhten Erträgen der I Branntweinsteuer, der Eisenbahnverwaltung u. s. w., vor züglich aber darin bat, daß die Zuckersteuer nicht, wie ursprünglich veranschlagt war, um 21 Millionen, sondern nur um 14454417 Mark 71 Pf. hinter dem Voranschlag zurückblieb. Nach der wie alljährlich am 20. Juni d. I. festgestellten Finalbilanz haben erhebliche Mehreinnahmen auf der einen Seite und Minderausgaben auf der andern Seite das Defizit in der angegebenen Weise zusammen schmelzen lassen. Die Zölle und Verbrauchssteuern ergaben in dem verflossenen Haushaltjahre einen Ertrag von Mark 353378614,24; hiervon entfallen auf ZölleM. 208506167,55 (4- 12056167,55), Tabaksteuer Mark 8361 123,71 (- 5579 596,29), Rübenzuckersteuer Mark 32410582,29 (-14454417,71), Salzst.M.38693620,16 (>1431020,16), Branntweinsteuer M. 39693477,91 (4- 3 767 577,91), Brau steuer M. 18063406,62 (4- 2 272406,62), Aversen für Zölle und Tabaksteuer M. 4559456 (4- 92376), die übrigen Verbrauchssteuern M. 3 090 780 (— 80 830). Die Reichs stempelabgaben haben Mark 21640851,34, um Mark 1681571,34 mehr ergeben, und zwar: Spielkartenstempel Mark 1035580,17 (4- 20880,17), Wechselstempelsteuer M. 6455723,03 (4- 143624,03), Stempelabgaben für Werthpapiere rc. Mark 13600570,52 (4- 1490690,52), statistische Gebühr Mark 548976,62 (4- 26376,62). Die Post- und Telegraphenverwaltunq ver einnahmte M. 26096386,20 (4- 618 742,69); die Reichs druckerei M. 1039605,55 (— 772,32), die Eisenbahn verwaltung M. 17 745065,13 (4- 1054465,13), das Bankwesen M. 2136051,17 (— 375 248,83), verschiedene Verwaltungseinnahmen M. 11054878,70(4- 1856674,45), darunter ein Plus bei der Marineverwaltung init M. 1784290,47, Zinsen aus belegten Reichsgeldern M. 2626343,26 (4- 759157,26); rechnet man nun noch hinzu die Ueberschüsse aus früheren Jahren mit M. 16201266,21 (4- 376266,21) und die Matrikularbeiträge mit M. und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden^ F Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun l ^-7-77777^^^ 38. Jahrgang- 13,- 0 k. 11,s ° L ge welche Frau d hen Blum Freib t Kindern. om Blitz u> r in Halt' ins 25 Ps< Mer 6 M. Rechter 2M, C. F.Hun 1 M, F. isdorf 3 N, . Pf. kend entg »editio«. 8 84445084, so ergiebt sich eine Gesammteinnahme von M. 554122951,49; um M. 5475360,17 mehr als das vorgetragene Gesammtsoll betrug. Was dagegen die Ausgaben betrifft, so betrugen die gesummten fortdauernden Ausgaben M. 538900438,17 (4- 9 536 228,92). Dieselben vertheilen sich folgendermaßen: Reichstag: M. 489093,47 (4- 80074,84); Reichskanzler und Reichskanzlei: M. 129270,65 (4- 2300,65); Aus wärtiges Amt M. 7180020,05 (4- 354605,05); Reichs amt des Innern M. 2974666,49 (— 65953,94); Reichs heer M. 345601744,60 (— 1070388,95); Marine M. 34827677,46 (4- 2211537,87); Reichsjustizverwaltung M. 1751 968,51 (— 73 476,69); Rcichsschatzamt und zwar Herauszahlungen aus den Zöllen M. 91426 747,26 (4- 6568 747,26), aus den Stempelabgaben M. 13600570,52 (4- 1490690,52), sonstige Fonds M. 3688230,15 (— 255 688,33); Reichseisenbahnamt M. 273658,32 (— 36706,68); Reichsschuld M. 15830360,47 bestellsalz am Bestimmungsorte und über die Aenderung der Bestimmungen des Eisenbahn-Betriebsreglements bezüglich der Beförderung von flüssigem Ammoniak. Die Vorlagen über die Abänderung und Ergänzung des Eisenbahnpolizei-Reglements und die Abänderung der Eisenbahn-Signalordnung, wurden dem Ausschuß sür die Eisenbahnen, Post und Telegraphen und dem Ausschuß für das Landhcer und die Festungen überwiesen. Hierauf ist die Versammlung bis zum 15. September d. I. vertagt worden. — Die Verhandlungen zwischen den Jntestat- erben des Herzogs Wilhelm von Braunschweig führten auf einer in Darmstadt stattgefundenen Versammlung der Bevollmächtigten zu einem Ausgleich. Abg. Windthorst vertrat den Herzog von Cumberland, während die Rechte des Königs von Sachsen durch den Justizrath Oehme aus Leipzig wahrgenommen wurden. Als Bevollmächtigter der Fürstin von Hohenzollern- Sigmaringen, der Herzogin von Hamilton, der Herzogin Mar in Baiern und des Prinzen Alexander von Hessen und bei Rhein, fungirte Justizrath Lotheissen von Darmstadt Der Ausgleich erfolgte durch Gewährung einer sofort zu erlegenden Abfindungssumme (von angeblich 2 Millionen Mark), wogegen die Prätendenten auf Anfechtung des letzten Willens des Herzogs von Braunschweig verzichteten und die eingesetzten Testamentserben, den Herzog von Cumberland und den König von Sachsen als gütig zur Erbschaft berufen ausdrücklich an erkannten. Die Vergleichsurkunde wurde von den Bcvoll- scovoo.os i— jMächtigten unterzeichnet und sind die beglaubigten Ratüikminnä (-97139,53); Rechnungshof M. 527219,64 (-1853,36); urkunden sofort ausgcwechselt worden. - Wie die ^ allgemeiner Pensionsfond: a. Reichsheer M. 1958090211 Zeitung" wissen will, wird dem deutschen Reichstage in näckster > 384505,16), b. Marine M. 561772,15 (4- 46245,71), Session eme Vorlage wegen Aenderung des AkticngescllÄ 0. Zivilverwaltung M. ^653632 ( 2 , .^74434,53) maligen Ausgaben von M. 209o78l6,60 (> 397 ZOO vertheilen sich wie folgt: Auswärtiges .l «3204361 (> 260000); Reichsamt des Innern M. 6.;^ """"" """2 Ml rr m. ».» -a-n EMM. -is-TW ist- 7AM 1545160,16 (> 179126,10); Eisenbahn-Verwaltung 518194,54 (> 323567,50). Die Summe der Ausgab beträgt sonach pro 1884/85 im Ganzen Mk^559 808 2c>4 , das find um im Ganzen Mk.11210663,45 mehr a s das vorgetragene Gesammtsoll betrug. N"ch A z g Gesammteinnahme von Mk. 554122951,49 ergle s ) Fehlbetrag des Jahres 1884 Mt Mk. 573o30328. Höchst günstig erweist sich bei diesem Abschluß a Ergcbniß bezüglich der an die einzelnen Äu staaten herauszuzahlenden Ne bersch u s s e Zöllen und Reichssteuern, welche den Voranschlag um Mk. 8069437,78 übersteigen und nicht, wie man ursprünglich befürchtete, noch hinter demselben zuruckbletben. Dadurch wird auch die Bilanz der Einzelstaaten wesentlich verbessert. Der Minder-Ertrag der Tabaksteuer hat zwar mit Mark 5579796,29 die gehegten Befürchtungen nur M sehr ge rechtfertigt und die Stempelsteuer nur einen Mehrertrag von etwa 1'/, Millionen ergeben, aber dafür lieferten die Zölle statt der erwarteten 2 Millionen Mark eme Meh^ einnahme von 12056167 Mk. 65 Pfg. Wären nicht durch den 8 8 des Reichsgesetzes vom 15. Juli 1879 (die sog. Klausel Franckenstein) die Reinerträge der Zölle, Tabaks- und Stempelsteuer, soweit dieselben zusammen mehr als 130 Millionen Mk. betragen, zur Vertheilung an die Emzel- staaten der Reichskasse entzogen, so würde das Relchsdeftzlt des letzten Haushaltjahres sich durch die Mehrertrage der Zölle in einen Uebersckuß von über 2 Millionen Mk. ver wandelt haben. Die Einzelstaaten können aber diese Ein nahmen auch recht gut gebrauchen und empfinden dadurch die Vortheile der Reichssteuerreform weit mehr als durch eine etwaige Ermäßigung der Matrikularbeiträge. Wenn der Abg. Äugen' Richter einen Zusammenbruch der Finanz politik des Reiches in Aussicht stellte, so hat ihn der Ab- fchluß des letzten Finanzjahres vollständig widerlegt, welcher der Vorsicht und Sorgfalt der Reichsfinanzverwaltung ein höchst rühmliches Zeugniß ausstellte. 1885.
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