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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370715019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937071501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937071501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-15
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1937
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Donnerstag, 15 Füll 1987 «oroenAuSoabe, -ir. 327 stellung sr«i Hau» monatlich um. »ch», durch Postbe»ug um. o.eo elnlchl. «?,«0 U»I. Vostse». lohne Postjustellungtgebühr) stet liebenmal tubchentl. Seeland. «njel-Sir. >o Nx>., auster halb Sachlen» mit Abend-Ilulsab« 1b Npl. k»d mm breit) Il^Npf. Nachliste nach Stalle! ffaenlllenanjeigen u. Stellen,eluch« MMimeter- »eil, ««Pf. M,,ergeb. »» «bl. — «-»druck nur mit Quellenangabe Leetdner Nachrichten. Unverlangt« SchriststüS« werden nicht aufbewahrt druck u. Verlag r Ltepsch ck Relchardt, Vreotzen-A. l, Marlen straße ZS/42. Fernruf 25 211. Postscheckkonto loSS dreoden die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschaft dreaden und de» Schiedoamte» beim Vberversichrrung»amt Dresden Her englische kompromißvorschlng überreicht Ver Nichteinmischungsaurschuß für Zreitag einderufen London. 14. Juli. Die britische Regierung übergab am Mittwoch in London den Vertretern der Mächte des Nichleinmischungsabkommens einen Sompromihvorschlag zur Lösung der gegenwärtigen Krise. Die britische Regierung war bekanntlich in der letzten Sitzung de» Richtelnmischungsausschusses elnstim- mig mit der Aufgabe beauftragt worden, einen solchen Vorschlag auszuarbelten. Der nunmehr vor liegende Vorschlag ist ein Dokument, das sehr eingehender Prüfung bedarf. Lr ist, um diese sorgfäl tige Prüfung zu ermöglichen, den Mächten bereit» jetzt zugegangen, damit die erforderlichen Beschlüsse in der Sitzung des für Freitag elnberufenen TNchtelnmlschungsausschusse» gefahl werden können. Ls ist selbstverständlich, dah die amtlichen deutschen Stellen den Vorschlag mit aller Sorgfalt prüfen und auf Grund dieser Prüfung dann zu dem englischen Plan Stellung nehmen werden. Tie Mitteilung der britischen Negierung hat folgende« Wortlaut: „Auf der letzten Sitzung des NtchtetnmischungSauSschusseS am 9. Juli ist die britische Regierung von dem Ausschub mit der Ausgabe betraut worden, Vorschläge aufzusetzen, die dar aus abzielen sollten, die gegenwärtige Lücke im Kontrollplan zu schließen und cs zu ermöglichen, die Politik der Nichtein mischung fortzusetzen. Diele Ausgabe ist nicht leicht gewesen. Tenn alle Vorschläge, die mit irgendeiner Hoffnung auf Er- solg vorgebracht werden konnten, miibten nicht nur die weit auseinandergchenden Ansichten, die znm Ausdruck gebracht worden waren, miteinander in Einklang bringen, sondern sie müßten auch ein wirksames System der Nichteinmischung ver sprechen. < Tie britische Regierung hat sich seboch der grüßte« Mühe bei der Vcwältigung dieser Ausgabe unterzogen und einen Plan ausgearbeitet, den sie hiermit den anderen im Ausschuß vertretenen Regierungen in der Hoffnung unterbreitet, daß er zu einer Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten führen möge. Indem sic ihn unterbreitet, wünscht sie jedoch eine Bemerkung zu machen: „Zugegebenermaßen ein Kompromiß" Er ist zugegebenermaßen ein Kompromiß zwischen verschiedenen Ansichten; er kann nur Erfolg haben, wenn er von den in Frage kommenden Regierungen im Milte einer Kompromißbereitschaft angenommen wirb. Alle im Ausschuß vertretenen Staaten haben wiederholt den Wunsch geäußert, daß die Nichteinmischung im spanischen Konflikt fortgesetzt werde. Sie haben nunmehr eine Ge legenheit, dielen Wunsch in die Praxis umzusetzen. Wenn nicht ein Geist größerer internationaler Zusammenarbeit be wiesen wird, als er sich in der Vergangenheit gezeigt hat, wird dieser Plan sehlschlagen und die Völker Europa» wer ¬ ben sich einer neuen und unvergleichlich gefährlicheren Lage gegenübersehen. Die britische Regierung ersucht daher die anderen im Nichteinmischungsausschuß vertretenen Staaten dringend, diese Vorschläge sofort zu erwägen und im Falle ihrer Annahme «inen Geist wahrer internationaler Zu sammenarbeit bei ihrer praktischen Anwendung zu zeigen." (Fortsetzung siehe Seite 2) Die Surückziehunv -er Freiwilligen London, 1s. Juli. Sp Ergänzung der Vorschläge der englischen Regierung a« die NichtelnmtschunaSmächte ist vom englischen Außen ministerium et« wertere» Dokument verüssentltcht worden. ES handelt sich um einen Vorschlag de» technischen UuterauSschrUse» für die Zurückziehuna der Freiwil ligen aus Spanten. Danach sind alle Personen in Spanien, den spanischen Besitzungen oder der spanischen Zone in Marokko der Zurückziehung unterworsen, falls sie am 18. Juli 1986 entweder Staatsangehörige oder — wenn es sich um staatenlose Personen handelt — wohnhaft in irgendeinem Lande waren, besten Regierung ein Teilnehmer des Nicht einmischungsabkommens ist, und falls sie nicht den Beweis erbringen können, daß sie vor diesem Datum in die Dienste einer der beiden Parteien in Spanien eingetreten sind. Am Montag vor -em Unterhaus L»«do«, 1s. Juli. Am kommenden Montag wird im Unterhaus eine außenpoltttsche Aussprache unter besonderer Berücksich- tigung der englischen Kompromißvorschläge an die NichtetmischungSmächte stattfinben. Für die Regierung wird Außenminister Eden sprechen, für die Opposition der Vor- sitzende der Labour Party, Attlee, und der Liberale Sinclair. Deutsch-polnische Vereinbarungen über Sberschlesien Wirtschaftlich-technische Kragen geregelt - Keine Einigung in Bolkstumssragen »erki«, 1s. Juli. Wege« des mit de« 1s. d. M. erfolgende« Ablaufes der ttijährigeu Ueberga«gSsrift des Genfer Abkommen» über Oberschlesie« sind bekanntlich feit einiger Zett Berhand» lllugeo mit der polnische« Regierung gepflogen morde«. DaS Ziel dieser Verhandlungen mar zunächst «in« Regelung der wirtschaftlich,technische« Frage« de» Abkommens. Diese Verhandlungen sind am 1s. d. M. z« einem gemiffeu Abschluß gebracht morde«. Es handelt sich bet den zuletzt in Kattowitz geführten Ber- Handlungen hauptsächlich um die Geltungsdauer für die be reits getroffen« zukünftige Regelung de» Grenzver- kehrs, die vereinbarungsgemäß bis zum 80. Juni 1988 Gül tigkeit haben wird. Wegen der Regelung der Grenzübertrttt- zcitcn haben die zuständigen VerwaltungS- und Zollbehörden sich vor kurzem geeinigt, wobei den berechtigten Interest«» der oberschlesischen Wirtschaft, insbesondere auch der Grenzgänger, Rechnung getragen worden ist. Bon deutscher Sette ist gemäß der sich auS dem Abkommen über Erleichterungen im Kleinen Grenzverkehr von 1981 ergebenden Möglichkeit der Grenz bezirk im deutschen Teil de» früheren oberschlesischen Abstim mungsgebiete» von 10 auf 15 Kilometer ausgedehnt worden. Tie zuständigen Verwaltungsbehörden werben Weisung er halten, bet ber Ausgabe der an die Stelle ber früheren Ver kehrskarten in Zukunft tretenden ÄrenzauSwetse und Reise pässe möglichst entgegenkommend zu verfahren und die Ge bühren dafür möglichst niedrig zu bemessen. Die bisher tätig gewesene Gemischte Kommtstton unter Vorsitz des schweizerischen AltbundeSrate» Felix Talon der stell» mit dem 1s. d. M. ihre Arbeit ein. Dagegen wird da« unter Vorsitz des belgischen Professors George« Kaeckrn- beeck arbeitende Schiedsgericht für Oberschlesien die bei ihm anhängigen Fälle nach einem vereinfachten Verfahren noch zur Entscheidung bringen. Im Interest« der oberschlesischen Wirtschaft ist »«ab- sichtig«, dem deutsch-polnischen Warenverkehr über die ober- schlesische Grenz«, der bisher infolge der durch da» Genfer Ab kommen gewährten Zollsreibeit begünstigt worden ist. auch in Zukunft gewiss« Fördernna zu aewähren. Die Verhandlungen hierüber sind noch nicht avgeschlosten. wegen de» wetteren Aufenthaltes der Optanten und de» zukünftigen Schutze» -er beim Uebergang der Staat». Hoheit vorhanden gewesenen Rechte aller Art konnte «ine Einigung in der auseinandergehenden Rechtsausfastung beider Staaten nicht erzielt werden. * ES ist unschwer zu erkennen, baß nicht alle deutschen Wünsche und berechtigten Forderungen in diesen Berhand- lungen ihre Erfüllung fanden, obwohl mehrfach an den Geist de» deutsch-polnischen Berständtgungsabkommens appelliert wurde. So ist e» beispielsweise nicht gelungen, bas weitere verbleiben derjenigen, die für Deutschland optierten, tn Ost- oberschlesien zu erreichen. Man wird damit rechnen müssen, baß etwa 1599 Optanten Ostoberschlesien verlassen und in da» Reich zurückkehren werden. Auf ber anderen Seite dürsten e» etwa 700 polnische Optanten sein, die dement sprechend da» deutsche Gebiet werden verlassen müssen. ES ist auch nicht gelungen, für da» deutsche Grundeigentum in Ostoberschlesien den bisherigen Schutz weiter zu erhalten. Ferner bleibt die Frage des Schutzes der Rechte ber Minder- bett urmeklärt, obwohl gerade hier eine Regelung angesichts des Fortfall» ber Bestimmungen de» Genfer Abkommen» dringend erforderlich wäre. Die Lage ist hier insofern für Deutschland und Polen verschieben, al» es für Deutschland hinsichtlich der Minderheiten keine einschränkenden völkerrechtlichen Bestimmungen mehr gibt; für Polen aber bleiben -le Min- berhettenschutzverpflichtungen gültig, btt e» im Rahmen de» Diktat» von Versailles hat übernehmen müssen. Allerdings hat Polen im Völkerbund« erklärt, baß e» eine Kontrolle de» Bunde» nicht mehr htnnehme. DaS ändert aber nicht» an ber Tatsache, daß di« Minderheitenschuhverpflichtungen auch heute noch für Polen gelten. Wa» die deutsche Haltung in dieser Frage Letrtsst, so hat schon vor geraumer Zett ber Gauleiter für Rieder- und Oberschlesien, Wagner, erklärt, baß irgend welche Gewaltmaßnahmen gegen die polnischen Minderheiten nicht tn Betracht kommen, wa» natürlich an die Voraussetzung geknüpft wird, daß diese Minderheiten nicht» gegen Deutsch- land unternehmen. Er bat htn-ugesttg«. daß er in Zukunft seine Handlung»iv«Ise tn der Mtnderbeitenpolittk danach etnrtchten werde, wie man aus der anderen Sette den Volks deutschen begegne. kin Mr Kries in Spanien Seit einem Jahr« steht Europa im Zeichen de» Kriege» auf der Pyrenäenhalbinsel. Wie ein Schatten liegt dieser Entscheidungskampf eines großen Volkes über der gesamt- europäischen Politik. Wenige Monat« nach Beendigung des AbesstntenkriegeS, als die Staatsmänner nach einer besseren Regelung der europäischen Ding« Ausschau zu halten be gannen, schlug die Flamme in Spanien auf. Das seitdem vergangene Jahr hat gezeigt, daß auch fernerhin an «ine Besserung der europäischen Lage nicht gedacht werden kann, solange das furchtbare Ringen des spanischen Volkes gegen den bolschewistischen Feind andauert. Denn in Spanien wirb nicht ein Bürgerkrieg auögefochten, wie es die westeuropä ischen Politiker noch immer glauben oder zu glauben vor geben, sondern es handelt sich dort um den organisier ten AngrifsdeS Bolschewismus auf einenent scheidenden Punkt Europas, der die OperationS- basiS für die künftig« Strategie der Weltrevolution wer den soll. Spanien und alle Kulturvölker Europas haben eine ge schichtliche Dankesschuld gegenüber dem General Francisco Franco, der das bolschewistische Vorhaben in zwölfter Stunde zunichte machte. Hätte er das spanische Volk nicht zum Entscheidungskampf aufgerusen, so gäbe eS heute in Europa nicht einen, sondern zwei bolschewistische Staaten, und e» braucht nicht näher erörtert zu werden, was La» bedeuten würde. In der Tat stand der Zeiger der spanischen SchicksalSuhr wenige Minuten vor Zwölf, als Franco seinen Kauwf begann. Di« marxistischen Parteien hatten -en Umsturz planmäßig vorbereitet, der das Layd für Sie Sowjetdiktatur reis machen sollte. Nach -em Wahlsieg der Linken vom 15. Februar 1S86, der durch Terror, Fälschung und ein unsinniges Wahlsystem zustande gekommen war — in Wirklichkeit verfügten die Linksparteien nur über 47 v. H. der abgegebenen Stimmen —, begann ein Aus- rottungSseldzug gegen die nationalen Kreise, in -essen Ver lauf Hunderte von aufrechten Männern ermordet wurden. Die verfassungswidrige Absetzung des Präsidenten Zamora am 7. April beschleunigt« den Auflösungsprozeß, und nur ein Mann wagt« es. im Parlament und in öffentlichen Ver sammlungen di« roten Gewalthaber anzuklagen und ihre verbrecherische Politik schonungslos zu enthüllen. Dieser Mann war Calvo So te l o. -er junge Führer der Rechten. Auf bestialisch« Weise wurde er in der Nacht -um 18. Juli von Madrider Polizeiosfizieren ermordet, die ohne Ziveisel in höherem Auftrag handelten. Das war das Signal zur Erhebung. Franco mußte loSschlagen, obwohl seine Vorbereitungen noch nicht beendet waren. Am 18. Juli brach er von den Kanarischen Inseln, wohin man den tüchtigsten spanischen Gene- ral strafversetzt hatte, auf und flog über das Meer nach Marokko. Dem letzten, ruhmreichen Führer der afrikanischen Legion fielen sofort die Herzen seiner Soldaten zu, und am 17. Juli erhoben sich üie Garnisonen in Marokko gegen di« Madrider Gewalthaber. Gleichzeitig setzte im Norden des Mutterlandes General Mola seine Truppen gegen Madrid in Marsch. General Queipo -« Llano brachte nach einem kühnen Handstreich auf Sevilla -en Süden in di« Hand der Nationalisten. Zur selben Stund« war aus Por tugal der in -er Verbannung lebend« General Sanjurjo aufgebrochen, um sich im Flugzeug nach Madrid zu begeben. Man ist heut« fest davon überzeugt, daß eS diesem tüchtigen Militär und Politiker gelungen wär«, in ter Hauptstadt die Macht an sich zu reißen und damit den Ereignissen eine gan- ander« Wendung -u geben. Das Schicksal wollte es anders, Sanjurjos Flugzeug stürzte ab, und ber General wurde getötet. Die führerlose Garnison tn Madrid mußte sich -er Uebermacht ergeben. In ber Hauptstadt und im gesamten von den Roten be- setzten Gebiet begann ein fürchterliches Brennen und Morden. Die nationalgesinnten Offiziere des Heeres un ser Marin« wurden abgeschlachtet, Kirchen und Klöster brann ten, Priester und NoNnen wurden ermordet und geschändet, friedliche Bürger. Frauen und Kinder an die Wan- gestellt. Sin Blutrausch raste über das Land, der der bolschewistischen Revolution von 1917 in Rußland verzweifelt ähnlich sah. Während in den demokratischen Staaten noch heute von einem spanischen „Bürgerkrieg", von „Regierung" und „Rebellen" -i« Rede ist. mußt« e» für jeden Kenner bolschewistischer Methoden bereit« in den ersten Wochen -es Krieges fest stehen, daß hier nicht Spanier gegen Spanier kämpften, son dern -atz der von Sowjetrutzlanb befehligte Weltbolsch«. wiSmu» zum entscheidenden Schlage gegen da» spanische Volk auSgeholt halt«. Lenin hat bekanntlich die Parole auS- gegebvn, Satz Spanien der Schauplatz der nächsten bolschewisti schen Revolution werden müsse, und auf dem Komintern kongretz von 1985 in Moskau hat Dimitroff ganz eindeutig« Weisungen zur Vorbereitung de» Umstur-eö in Spanien erteilt. Hunderte von sowtetrussischen und jüdischen Agenten waren seit Monaten im Lande und hetzten die Arbeiterschaft systematisch auf. Wenig« Tage nach Ausbruch de- Kriege» richtete der Moskauer RegterungSsender seinen denkwürdigen Aufruf an da» spanisch« Volk, womit die offene Sin-
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