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Sächsische Volkszeitung : 09.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193507099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-09
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.07.1935
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Ausgabe IS «nd v volksseilunp Sischelnt 0 mal wSchrntttch. MonaMch«« ««zugspi«!, r,70 RM. Slnzrlnumm«« 1» Psg., »>« Sonnabend-, sowl« Sonntag- und Jesttagnu»m«e ro Pfg- »relagoarl veesd««. — »n^Igenprots«: dl« tlpatt rr »ml »r«U« Zell« » Plg. — für gamtlt«nanjet«en und SleNeng-luch« » Pfg. — F»r Platzvoifchelft«» können wie kein« Tewith- l«H«» Nummer ISS—34. Äcchrq. Sächsische Redaktion: Deeodin-A., Polterstrah» 17, Feenilis 1071t ». 1UN1 Telchiiltostell«, Druck und «erlag! tüennanta Buchdruckerel und vertag Itz. und S. Winkel, Polterflrab« 17, 8«rnr«k ttOU, Postscheck: Rr. 101», Bank: Stadtbank Dr««br» R« »t707 Dienslag, N. Juli 1933 Im Zolle oon höherer (üewatt, «erbot, einlretender Betrieb«« störungen hat der Bezieher oder Inserent lein« Ansprüche, falls di« Zkttung In beschrönklem Ilmsange, verspölet oder nicht erscheint — Ersnllungsort Dresden — — — — — — SmsteSchwiengkeitenmSchevenWen Vor Abbruch -er Gchlichiungsarbeiten? Dle Entscheidung über die weiteren Verhandlungen des italientsch-abessintschen Schlichtungsausschusses liegt in Rom Haag. ». Juli. Im Laufe der in Schevenlngen stattfindenden Bern« tungen des italienisch-abessinischen Schlichtungsausschusses haben sich Schwierigkeiten ergeben, die einen so ernst« lichen Lharakter zu tragen scheinen, dich die Fort« sehung der Arbeiten des Ausschusses in Frage gestellt «st. Obwohl dle Mitglieder des Italienisch abessinischen Srhlich- tlingsausschiisscs über Art und Tragiveite der ausgetretenen Schwierigkeiten das grösste Stillschweigen gewahrt und der Presse keinerlei nonkrete Informationen über den Verlauf der sich bekanntlich hinter geschlossenen Türen abspielenden Verhandlungen gegeben haben, verlautet doch mit ziemlicher Sicherheit, das; bestimmte Darlegungen des Vertreters der abes- sinifchen Regierung, des französischen Juristen Professor Gaston Ikze starke Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Ausschusses Hervargerufen haben. Diese Meinungsverschiedenheiten sollen bereits nm Vor mittag ausgetreten sein, als Professor I/ze mit seinem Plä doyer zur Vegriindung der abessinischen Auffassung oon den Mrenzzwlschcnfällen begann. Nach der Ansicht der Italienischen Ausschuhmitglieder brachte hierbei der Vertreter der abessinischen Regierung Tat ¬ sachen zur Sprache, für dle der Ausschuh nicht zuständig sei. Das Plädoyer Professor I'-zes muhte infolgedessen unterbrochen werden, um dem Ausschuh aus Wunsch der italienischen Mitglie der Gelegenheit zu geben, in internen 'Besprechungen diese An gelegenheit zu klären. Der Ausschuh trat zu diesem Zwecke am Sonnabend und Sonntag wiederholt zusammen. Ans dem Umstand, dah er auch nm heutigen M o n I a g v » r m i 11 a g wieder eine interne Sihung nbhiell, ohne doh Professor Idze bisher die Mitteilung erhielt, dah er sein Plädoyer svrl- sühren könne, läht sich der Schluß ziehen, dah die nnsgetrelenen Meinungsverschiedenheiten immer noch nicht beigelegl sind. In d«n Hotels der beiderseitigen Ausschuhmitglieder in Schevrningen lferrschte Sonntag und Montag vormittag grohe Regsamkeit. Namentlich wurden vom Paiace-Hotel, dem Haupt quartier der Itallenisrlfen Abordnung zahlreiche Tele phongespräch« mit Rom geführt, so dah anzunehmen ist, dah die italienischen Ausschuhmitglieder und Regierungsvertre- ler bestimmte Weisungen oon ihrer Regierung einhollen. Die Stimmung war heute vormittag sehr pessimistisch und man trägt der Möglichkeit Rechnung, dah die Veratungen noch im Lause des heutigen Tages ergebnislos abgebrochen werden müssen. Englische Vlatter ermahnen die Regierung zur Zurückhaltung London, 8. Juli. Tie Rede Mussolinis in Elx>li sPrnvinz Salernos am letzten Sonnabend Hal in der englischen Oessenllichkeit die etwa noch vorhandenen Zweifel daran zerstreut, dah es Italien mit seinen Angrisssabsichlen gegen Abessinien ernst ist Mussolini hat in dieser Rede an die Schwarzhemden u. a. gesagt: „Italien steht in einem Ringen, das Regierung und Volk entschlossen sind, um j e de n P r e i s e r s o l g r e i ch durch- zu führen. Die Italienischen Soldaten halren die Farbigen immer besiegt. Aduä, wo 40lX> Italiener IVUNNy Abessiniern ge- genübcrstanden, war die einzige Ausnahme. Italien hatte da mals eine Regierung, die sich weniger um ihre Soldaten und mehr um ihre Parlamentarier kümmerte, und das war der Grund, warum damals soviel Heldentum erfolglos blieb. Heule steht ganz Italien hinter seinen Söhnen in Ostnsrika, die alle einem nutzlosen Dasein ein Heldenlebcn varziehen. Die Italie ner sind die Protagonisten einer große» geschich'lirl»en Eutwicli- lung, und die ganze Welt muh den Wert des faschistischen Geistes anerkennen." In der konservativen Londoner Presse werden naci-drück- lick)e Warnungen vor irgendwelchen ifiemühungen um das Zu standekommen van Sanktionen gegen Italien laut, wobei u. a. daräuf hingewiesen wird, dah an eine Einstimmigkeit des Völ kerbundes in dieser Frage nicht zu denken sei. — DailyTe. l«graph sucht die Politik der britischen Regierung zu vertei ¬ digen und hebt die Zugehörigkeit Grohbrilanniens zum Völker bund lzervar Das Vlnlt vertritt die Ansicht, dah das drohende abessinüäze Abenteuer die in London. Tlrela und Gens mühsam hergeslellte gemeinsame Front l>edrohe. Die Regierung müsse nach wie vor innerhalb der Grenzen des Möglichen dem Geilte der Völkerbundosalzung entsprerlzen und andere zum gleich n Verfahren ermutigen. Menn die änderen sich allerdings ab lehnend verhielten, daun Hai»' Gra'britannien lein- Pslicht ge tan, und seine Hände seien frei. Es sei keineswegs ohne In teresse an Abessinien, aber über seine kollebtiven V'rm'lübinu- gen hinaus halre es keine Pslicht -nm Einarei'en — M orniug P o st spricht in einem LeitanHah die Hossnung ans. dah der Staatssekretär des Aeuhern sich nicht daraus einlaneu iverde, den Frieden Europas zu stören, um den Frieden in Airiko cws- rechlzucrhalten. Der 'Völkerbund habe schon zu viel gelitlen infolge keiner Vemühunoen um Tuwe. den»» seine Macht nicht gewachsen aewesen sei Das V-rsaaen d s VVt-erbund . b i l bäuerlich, könne jedoch mit n'ülosou' ü ' r "tage er'ra- u wer den. Der Gedanke an Tanb'ionen gegen I'alien sei unsinnig. Der diplomatisch.' .Korrespondent der ü lorning Pos! l igt, die Morte und Taten der br'Ii'cheu R ruu-- !„ der o'el>i''ischc» Angelegenheit schi w n die mwlü-klub- '."'»'um- a >n haben, das Mißtrau--» und die Erb !' r»>, , d r . d > es zu beschwichtigen gelte, zu erhöh n. Tse 'B hirrlichb i>. mit d r die britische Regierung eine Politik betrübe, die vrrklii-h um möglich sei, erwecke bei fremden iBeobochl-r» d-m ktändrmh d--s> sie einen anderen Beweggrund habe. So recht di-'s r N-r- dacht auch sein möge er verursache in Frank- i-b ---->> '>, Italien eine sehr unangenehme Atmasphäre und schwache Grohlaitan niens Einsluh auf dc-m .Kontinent. Oie Lustschuhpflicht DurchsiihruiWbesitmmungen in vorbereituna Zu dem vom Reichskabinett verabschiedeten LUftschuhgeseh veröffentlicht Regierungsrat Dr. Darsow vom Reichsluftfahrt- ministerium Im „Grundeigentum" Erläuterungen von allgemei ner Bedeutung In dem Gesetz sei klar zum Ausbruch gebracht, dah der Luftschutz Sache des Reiches ist. Es handelt sich beim zivilen Luftschutz nicht um militärische Landesverteidigung, son- dern um einen präventiven Landesschutz der Zi« vilbcvölkerung. Daher rechtfertige sich auch die Bezeich nung des Luftschutzes als einen „zivilen". Es handele sich um einen Katastrophcnschutz eigener Art, der einer gesetzlichen Rege lung bedurfte. Das Ziel, die Wirkung von Luftangriffen gegen das Heimatgcbiet auf ein möglichst geringes Mah herabzusctzen, vor allem das Leben der Bevölkerung zu schützen. Störungen von Handel und Verkehr durch Luftangriffe auf möglichst kurze Zeit zu beschränken und Schäden schnellstens zu beseitigen, er fordere weitgehende Mahnahmen, die erfolgreich nur von einer Verwaltung durchgeführt werden könnten, die bis in die klein sten Verwaltungsbezirke hinunter organisch gegliedert sei. Der Referent teilt mit. dah die D u r ch f ü h r u n g s b e st i m in u n- gen des Reichsluftfahrtsministers zu dem Gesetz in Kürze «rgehen werden. Darin werde auch geregelt werden. inwirwrlt dl« Polizei dle Bevölkerung zur Lustschutzpslicht heranzuziehen habe. Diese Lustschutzpslicht der Bevölkerung werde sich auf die Ge biete des Flugmelde - und L u s l s ch u tz w a r n d l e n st e s, -er Zivilbevölkerung des SicherheiIs - und H i l s s d i e n st e s . des Werk- luftschutzcs und des Selbstschutzes erstrecke». Zur Durchführung des Luftschutzes werde es auch notwendig sein, die Bevölkerung zu Sachleistungen heranzuziehen, auch würden Eingriffe In das Eigentum sE i n b a u non Sirenen> und ein gewisses luftschutzmähiges Verhallen sBau von Schutz räum en) erforderlich sein. Inwieweit für Leistungen und Aufwendungen dieser Art Vergütungen oder Entschädigun gen zu gewähren seien, bleibe den Durchführungsbeslimmungen überlassen. Auf dem Gebiet des Selbstschutzes und des Werk luftschutzes werde voraussichtlich der Grundsatz der Vergiilungs- und Entschüdigungslosigkeit herrschen. Vemf-mtitMiiM« der Sertzslrcserdift« schon setzt geregelt v«rlln, 8. Juli. Wie der Reichskricgsminister mitteiit, hat der Präsident der Reichsanstalt für Arlreitsvermilllung und Ar beitslosenversicherung die Arbeitsvermittlung für die im Herbst 193!» ausscheidenden Soldaten, die sogenannten Kurzdienenden, bereits eingeleitet. Der Präsident Hal durch einen besonderen Erlah die Arbeitsämter ersucht, die ersorderlicl>en Vorbereitun gen Icchniscl-er Art zu treffen, damit di« im Herbst zur Ent lassung kommenden Soldaten möglichst unmittelbar und oh>ie Schwierigkeiten in die Zivilberuse eintreten können. Oie internationale Währungslage Die internationalen Währnngskonslilte haben sich in den letzten Monalen weiter verschärft,' es sind in dieser Zeit ans dem währungspolitischen Gebiet sehr wichtige Er eignisse eingctreten, die die Schwierigteilen und den Ernst der Lage aufzcigten. Eine überaus starte Erschütterung ist bie Abwertung des Belga, durch die die Krise der Goldblockländer osien zum Ausdruck kam. Dabei sind die allgemeinen Auswir kungen der belgischen Abwertung noch garnicht zu über sehen. Es ist bei Belgien nämlich zu berücksichtigen, aas; es sich in einer hohen Ein- und Aussuhrabhäno--keil l-e- findet, wodurch die ungünstigen Faktoren der Abwertung noch vergrößert werden. Immerhin trat u ccr 28 pro- zentigen Herabsetzung des Goldwertes d r Belga eine all gemeine Beruhigung ein, Kapital und Geld flössen wieder zurück. Der Notenumlauf der belg-scheu Nationalbank ist seit Januar >!>-'!-» von 17,lt Milliarden Franken auf 19.5, Milliarden gestiegen, die Wechsel und Vorschüsse haben sich von ','i Milliarden auf l!,!! Milliarden vergrößert. Die Rückwirkungen der belgischen .Krise äußerten sich am stärksten bei dem Schweizer Frauken, ttmsangrc "e Goldverluste traten ein, die Anfang Mai die Schweizerische Nationalbank zu einer Erhöhung des Diskontsatzes nötigten. Damit hörte der Augriii aui die Mährungen jedoch nicht auf. Nach dem erfolgreich'» Sturm aus den B r, wurde der holländische G»ld.n atlackcerl Die Nieder ländische Bank vert-'idigte sich durcb zw - ou,-n ciol- gende Diskonterhöhungen, was auch Eriolg hatte. Der Diskont konnte bald wieder -res u-lt wcre.-n, aber die Rück Wirkungen der Franken Krise wachten dann wieder eine Heraufsetzung ans de» hohe» Satz von ü Prw'nt not wendig. Die holländische Regierung iit entschlossen, unter alle» Umständen den Gatow rl dis Gut ns ausrechtzu erhallen, weil durch eine Aba erlang der L bens'-eaari <>er Bevölkerung verteuert würde. In dieser ilekerüchl ii>. r w- :»> nii.-urle -Vrh- rungskage w-rrn-ni die Fr.:- ' '' '> - >a re Er wähnung. B's dahin'war de: " '' ' 'Answirluuaen der englischen ' ' r Kina n: e-i nr größer--!» 1lmso»."e »ud dir " v-ari-g fl"kr zu- t-'t't dank einer 'n -l'ace!i A>', t t' r>' . Bekanntlich ist -,i Frank! ich svarer ' s : sehr koch enlwickelt, und hieraus ergib! ' cb. d ß di R rang »»ter allen ksmständc» d II '-unrer c mn-t '.»< !'» das Miß tränen gegen den Fronten in d r Fo'- z,-il dann aber stark anwuchs und in den b-kanut ii riesigen Gotdabgaben der Bank von Frankreich zum Ausdruck kam, so war daran nicht zuletzt die ungeklärte inuerpolitische Loge iu Front reich und dos ständige Defizit im französischen Staotshous- holt schuld: das ist im übrigen wieder ein Beispiel, wie sehr Akrlslhafl und Politik zuiammenhängetz Das zeigt sich im Falle Frankreich auch dadurch, daß sich die Mäh, rungskrise zu einer politischen Krise erweiterte. Immer hin gelang cs, den Franke» Kurs zu ballen. Die Bank von Frankreich verteidigte sich ebenfalls mit starken Dis kontsatzerhöhungen. Was das englische Pfund anlangt, so befindet es sich in einem fortgesetzten Zustand der Baisse. Das Pfund unterschritt bei einem Stande von .'>7,!> der Parität sogar die Abwcrtungsratc des Dollars söttM Prozent). Diese Bewegungen wurden durch Rückziehungen kurzfristiger Gelder verursacht Es ist klar, daß die fortgesetzte Baiue des Pfundes auch Rückwirkungen auf die Lage der Gold blockländer hatte. Der weitere Fall des Pfundes drohte die Goldwährungen nach sich zu ziehen. Es zeigte sich dabei jedoch eine bemerkenswerte Tatsache: es setzte nämlich deswegen eine starke Zuslucht von kapitalslnchigcldern aus den bedrohten Ländern nach London ein und dadurch wurde der Psundkurs wieder befestigt. Der amerikanische Dollar blieb in den letzten Monaten allgemein aus dem Niveau seiner vor läufigen Stabilisierung. Eine erwähnen-wert-' Tat sache ist in diesem Zusammenhang der starke Ankauf der USA. an Edelmetallen. Der Einjuhrüberschuß an Gold
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