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Der Grenzbote : 03.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190506031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050603
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-03
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 03.06.1905
- Autor
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Inserate von hier und aus dem Verbreitungs bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Der Grrnzbolr Feiertagen und Postboten angenommen. Der Grenzbote er,., r mit Ausnahme des den Son». l fügenden Tages und kostet viertel)».., .ch, voraüs- s bezahlbar, 1 Mk. 2k- Pfg. Bestellungen werden f tn der Geschäftsstelle, von den Austrägern deS ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstallen ÄgM M AnzM für Mors und das ödere Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. HLsxz« Gonntags die illttftr. Gratisbeilage „Der Zeitspieqel". Fernsprecher Nr. 14. M 127. Sonnabend, den 3. Juni 1903.Jatzrg 70. Die Zinsen des Porst'schen Legates sind an alte hilflose Leute aus Adorf zu ver teilen und wollen sich derartige Personen bis zum 5. Juni d. I. auf hiesiger Rats expedition melden. Ad°rs, d-u Mm 1905. Der Ktadtrat. Politische Rundschau. Berlin, 1. Juni. Tis K'ronprmzenprar wird, wie ans Eberswilde gemeldet wird, am Tage nach der Vermählung nach dem Jagdschloß Hubertusstock, das ihm von dem kaiserlichen V-arer zur Verfügung gestellt worden ist, über siedeln und dort die Flitterwochen verleben. Tie zuerst geplante Reise nach Oels soll, wie verlau tet, wegen der immer noch nicht ganz erloschenen Genickstarre in Schlesien aufgpgeben worden sein. In Hubertusstock werden bereits für den Empfang des kronprinzlichen Paares Vorbe reitungen getroffen. — Tie Kölnische Zeitung meidet in einem Berliner Telegramme zn den neuesten Peters burger Friedcnserklärungen, es wäre ein harter Entschluß, wenn ein Großstaat wie Rußland vpfervollen Frieden eingehen müßte, weil fm einem weitentfernten, außereuropäischen Teile des Reiches das Waffengtück andauernd ungün stig entschieden sei. Dazu kommen die verschärf ten Friedensbedingungen sowie die Absicht Ja pans, über die Mandschurei hinaus die 'Hand nach Sachalin auszustrecken, die Rußland er schweren dürften, sofort Verhandlungen ein zutreten. Selbst wenn man Verstärtung grund sätzlicher Friedensliebe in Rußland annehmen wollte, würde deren Betätigung durch die Größe der zugemuteten Opfer sehr erschwert werden. — Ein Beileidstelegramm des Kaisers an läßlich der Vernichtung der russischen Flotte? Wie die „Nordh Reichskorr." erfahren haben wi ll, soll der Kaiser an den Zaren aus Anlaß her Niederlage der russischen Flotte ein in herz lichen Worten gehaltenes Telegramm gerichtet haben, in dem er seiner Trauer Ausdruck gibt. Bon anderer Seite ist diese Meldung in Riner Weise bestätigt, so daß man füglich wohl noch an ihrer Richtigkeit Zweifel hegen darf. — Eine bedeutsame Rede hat der greise Groß- Herzog von Baden aus Anlaß des badischen Landes-Kriegerfestes in Karlsruhe gehalten. Er sagte u. a.: „Ich glaube heuP insbesondere auch alte Kameraden hier zu sehen, die noch die großen Ereignisse mitgemacht haben, von denen ich nur 1870 nennen will, als dasjenige, was ühllMusen Siebendrunn: Schäuber-g AuLLL. bei der Postagentur, kür Ium auf den Grenzboten werden jederzeit angenommen: in der Expedition und bei p . den Austrägern, in Krambach: Herrn Buchhändler Adolf Otto sowie von dem Austräger, der die Zeitung abends noch ins Haus bringt, in wo- w Vrsv selbst der Grenzbote noch abends zur Ausgabe gelangt, in uns heute noch so in Anspruch nimmt, daß, wenn wir von dem Kriege sprechen, wir uns sagen müssen: Gott sei Tank, daß wir eserreicht haben! Tenn was haben wir erreicht! Tas Deutsche Reich! Und das konnte nur erreicht werden durch die Kraft der Nation. Und zu dieser Kraft haben Sie alle wesentlich beige- trägen. Das ist und bleibt eine Erinnerung, die Unvergänglich ist und die — ich sagees,Ihnen in treuer Teilnahme — Sie auf die Jugend ver pflanzen mögen! Tie junge Generation weiß noch nicht, was es heißt, für große Interessen zu kämpfen; denn sie hat nur Friede, Freude und Befriedigung erlebt. Aber ich ermahne Sie alle, Sie ältere Teilnehmer au großen Ereig nissen, lehren Sie mehr und mehr die jungen Leuten, was es heißt: kämpfen um eine große Sache. Es handelt sich nicht um die Worte, nein, um den Geist, um die Ueberzeugung und die Kraft desWol'lens, denn wenn man will, so kann inan auch !" Köln, 31. Mai. Ter Korrespondent der „K. Ztg."" in Tanga teilt mit, daß größere Mengen Gold für französische Rechnung nach Fez gegangen sind. In kaufmännischen Kreisen ist man geneigt, dies mit der politischen Lage in Zusammenbang zu.bringen. , !W i e n, 31. Mai. Die Tschechen planen für die Pfingsttage in Wien ein großes Sotolisten fest, wofür der Platz im Prater bereits sicher- gestellt war. Aus Böhmen und Mähren soll ten Teilnehmer kommen und so sollte ein gro ßes slavisches Fest in Wien gefeiert worden. Teutschnationale Vereine berieten über Eegen- maßregeln. Nun hat die Potizeidirektion das Tschechenfest verboten. Paris, 31. Mai. Der König von Spanien startete heute in Begleitung des Präsidenten Loubet im Stadthaus einen Besuch ab. Ter Präsident des Eemeinderates hieß den König in einer Rede willkommen, in der er den Wün schen für die Wohlfahrt Spaniens Ausdruck gab. Dann sprach auch der Seinepräfett seine Wünsche für die große 'lateinische Schwesternation aus, worauf der König dankte und sagte, er werde den Franzosen stets ferne F^eundichakt bewah ren. Par i s, 31. Mai. In französischen Marme- kreisen wird die-Meldung, daß die Japaner Untereseebvote in der Seeschlacht zur Verwen dung brachten, für wahr gel-alten; doch ist von Tokio vorläufig eine amtliche Bestätigung da für ebenso wie über die speziell erzielten Effekte so wenig zu erwarten wie die Beantwortung der Frage, ob einige oder alle Unterseeboote ge opfert werden mußten. Als der Hauptfehler der russischen Leitung gilt, daß die von Togo nicht besser zu wünschende russische Marschord nung wee geschaffen dazu war, die Panzer beim ersten Angriff von den Kreuzern zu trennen. Das nachfolgende Kesseltreiben in der Höhe vouFusan war dann allerdings ein unvorhergesehenes, nicht berechnetes Virtuosenstück des Admirals Togo. — Ein französisches Schiff mit 200 Passa gieren verschollen. Wie aus Halifax telegra phisch gemeldet wird, wll der französische Scho ner „Cousin Rennis" mit 200 Personen an Bord vor drei Wochen auf den Bänken von Neu fundland untergegangen sein. Das Schiff befand sich aufder Reise von Frankreich nach St. Pierre. Als es eine Woche überfällig war, sandte die französische Regierung von St. Pierre aus den Menzer „Trvude" auf die Suche. Ter Kreuzer suchte die ganzen Bänke von Neufundland ab und machte sohann die Meldung,, daß er keine Spur von dem verschollenen Schiff gefunden habe. Man nimmt an, daß „Cousin Rennis" mit einem der an den Bänken von Neufundland in der augenblicklichen Jahreszeit häufigen Eis berge zusammenstieß. Tas Schiff hatte 160 Fischer an Bord, die in St. Pierre andereFifcher ablösen sollten. Paris, 1. Juni. Als der König von Spanien, dessen Wagen von einer dichten Küras sier-Eskorte umgeben war, nach Beendigung der Gala-Vorstellung in der Oper gegen halb 1 Uhr durch die Rue de Rivoli fuhr, wurdeaus der Menge in der Richtung deS Wagens des Königs eine Bombe geschleudert, die mit lautem Knall explodierte. Ein Schutzmann, eine Frau und die Pferde mehrerer Kürassiere wurden leicht verletzt. Zwei Personen wurden verhaftet; man glaubt, daß, der Attentäter ein Ausländer ist. Es heißt, daß die Bombe mit Nägeln ge laden war. Unter der Volksmenge ^herrschte große Entrüstung über den Anschlag. — Ter König legte große Geistesgegenwart und Uner schrockenheit an den Tag. Bald nach dem Ge schehnis erhob er sich im Wagen und sagte ruhi gen Tones zu seiner Umgebung: „Es ist nichts, beruhigen Sie sich!" Tann wandte er sich an die Menge und sagte gleichfalls: „Beruhigen Sie 'sich, esi ist nichts geschehen.^ Der Zug hielt nicht an. Der König setzte sich wieder und er zählte dann munteren Tones dem Präsidenten von dkn früher gegen- ihn gerichteten Anschlä gen. Das Geschoß zersprang an der linken Seite des Wagens, wo Loubet saß. Tie Wand des Wagens zur Seite Loubets wurde durchlöchert. — Die Untersuchung ergab folgenden Tatbe stand: Ter König, an der Seite Loubets, verließ die Oper inmitten einer begeisterten Volks menge. Als die Wagen in die Rivolistraße ein bogen, erfolgte plötzlich eine heftige Explosion. Von unbekannter Hand war eine Bombe gegen den Wagen geschleudert worden, die auf der Kante des Bürgersteiges zur Explosion kam. Einzelne Teile trafen das linke Hinterrad des königlichen Wagens, wo Loubet saß. Ter Umstehenden bemächtigte sich eine furchtbare Panik. Man bemerkte bei der Explosion eine gelbe Flamme, wie sie ein grünes Pulver von sich gibt. Die Bombe war aus Gußeifen gefer tigt und riß das Pflaster, wo die Explosion er folgte, auf. Der Hauptmann Schneider, der an der Seite des königlichen Wagens ritt, wurde an der Hand verletzt. Sein Pferd erlitt so schwere Verletzungen, daß es sofort getötet wer den mußte. Hauptmann Granier, der auf der anderen Seite ritt, wurde leichter verwundet. Von der nachfolgenden Kavallerie wurden noch acht Pferde verletzt. Ter König zeigte nicht die geringste Aufregung. Als er an der Statue der Jungfrau von Orleans borbeifuhr, erhob er sich im Wagen und grüßte militärisch, von der Menge lebhaft begrüßt. Iw auswärtigen Amte angelangt, verabschiedete sich Loubet vom Kö nig Dieser telephonierte sofort an die Kö nigin Mutter, um sie z > beruhigen nud ihr mitzuteilen, daß er nicht verletzt sei. London, 31. Mai. Aus Tokio wird gemel det: Als der „Kustis Ssuworow" zu sinken begann, wurde Admiral Rojestwenskij auf ein anderes Schiff gebracht, wurde aber auf der Höhe von Funi gefangen genommen; er ist schtver am linken Arm verwundet. Auch eine fernere Meldung m cderhvlt, daß Rv;enw.nskij während der Schlacht am linken Arm verwundet worden sei und sich ergeben habe. Volle Einzel heiten über die Beschädigungen unserer Schiffe sind noch nicht eiugelaufen; doch ist so Viet bis jetzt festgestelU, daß kein japanisches Schiss ernst-
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