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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 16.01.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-186801168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18680116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18680116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1868
- Monat1868-01
- Tag1868-01-16
- Monat1868-01
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Großenhainer WkrhMmgI- nd AizcWlitt Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain Xo. 6 Pier- Donnerstag, den 16. Januar «mtSvlatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Uhr. nen. — >ell des gelegen- Unter Bezugnahme auf nachstehenden, im Dresdner Journal erlassenen Aufruf au -aS sachfische Balk „Ein Nothschrei und Hülferuf tönt durch Deutschlands Gauen, wie er soherzerschütternd und schmerzvoll seit langen Jahren nickt erklungen ist." Es ist nicht der Wehruf einer von den Wellen verwüsteten Landschaft; nicht der Wehruf einer nieder'gebrannten Stadt; nicht der Wehruf einer von tödtlicher Seuche heimgesuchten Ortschaft; es ist der Wehruf von Hunderttausenden mit dem Hunger ringenden deutschen Landsleuten; der entsetzliche Kampf um das nackte Leben. — Wo wäre ein Herz, das sich bei solch' allmächtigem Jammer verschließen sollte? Meilenweit stehen die einst gefüllten Scheuern leer und öde, und die fleißige Hand, die sonst im munteren Laktschlag die segensreiche Frucht von der Hülse sonderte, ist müssig und brodlos, und bleibt ihr nichts übrig, als sie zum Gebet zu falten, um Gott zu flehen, daß er sich erbarme seiner hungernden Kinder. — Ja fürwahr, wenn es vergönnt wäre, jetzt die preußische Ostprovinz zu durchwandern, die Thränen würden uns aus den Augen brechen ob des namenlosen Jammers. Und es sind deutsche Brüder. — Lbeures Sachsenland, unschätzbare Perle im deutschen Reich, das du selbst in schwerer Zeit wiederholt empfunden hast, wie weh es thut, wenn der fleißigen Hand Arbeit und Brod entzogen ist; du wirst das Elend und den Schmerz jener Hunderttausende, die meist nur auf den Ackerbau angewiesen sind, zu würdigen wissen. — Lheures Sachsenland, als du im vergangenen Jahre selbst durch schweres Unglück heimgesucht wurdest, so daß dein Weh weit hinausklang über die bescheidenen Grenzen, da waren es unsere norddeutschen Nachbarn, die dich in der schweren Prüfung nicht vergaßen und durch reiche Gaben der Liebe ihre innige Lheilnahme zu erkennen gaben und unser Sachsenherz mit wärmstem Danke erfüllten. — Lheures Sachsenland, gab es je eine schönere Gelegenheit, diesen Dank auch durch die Lhat zu bewähren? Gab es je eine schönere Gelegenheit, ein Zeugniß von unserer wahrhaft deutsch vaterländischen Gestnnung an den Tag zu legen? Gab es je eine schönere Gelegenheit, das Wort unseres Heilands zur goldenen Wahrheit zu machen: „Daran will ich erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe zu einander habet;" und: „Was ihr getban einem meiner geringsten Brüder, habt ihr mir gethan!"— Wenn Sachsens Verhülfe in Betracht des fast unermeßlichen Elends auch nur eine geringe sein kann, so sollen jene schwer geprüften Bewohner im fernen Osten wenigstens erkennen lernen, daß in Sachsen Herzen wohnen, die warm und theilnahmvoll schlagen bei den Leiden ihrer deutschen Landsleute. — Wir haben so ost bei heiteren vaterländischen Festen uns Brüder genannt. Laßt diese Brüderlichkeit zur Wahrheit werden in den Zeiten der Prüfung. — Bei so großem, Hunderttausende um fassenden Unglück ist auch die Hülfe von Hunderttausenden erforderlich und der Groschen des weniger Bemittelten wird darum eben so gesegnet sein, wie der Thaler des Reichen. Beides sind Gaben der Liebe." erklären sich die Unterzeichneten bereit, Geldbeiträge aus hiesigem Orte und aus der Umgegend für die Rothleidenden anzunehmen und weiter zu befördern. Großenhain, den 10. Januar 1868. Die Rathsexpedition. Apotheker Herrmann. Kaufmann Lienke. Kaufmann RenH. Restaurateur Weinberger. Kaufmann Barth. Diaconus Hedrich. Kaufmann Brückner. Bekanntmachung. Nachdem in letzter Zeit wiederum in Reppis und Umgegend ein der Wuthkrankheit dringend verdächtiger Hund sich gezeigt hat, so wird die durch Bekanntmachung vom 30. November vorigen Jahres (siehe Nr. 144, 145 dieses Blattes) für die nördlich der Stadt Großenhain gelegenen Amts ortschaften angeordnete Hundesperre hierdurch bis zum S4 Marz dieses Bahre ¬ verlängert. Großenhain, den 11. Januar 1868. Düs Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Tagesnachrichten. GroHenhain, den 15. Januar. In den gestrigen Abendstunden wurde, angeregt durch die rn Dresden veranstalteten derartigen Vergnügun gen, auch von hiesigen Bewohnern auf den Naun dorfer Wiesen ein sogenanntes „Petersburger Schlittschuhfest", verbunden mit Illumination und Eoncert vom Trompetercorps der hiesigen Garnison, abgehalten. Das schöne Fest, welches gerade noch rechtzeitig vor dem heute eingetretenen Thauwetter stattfand, war von Jung und Alt überaus zahlreich besucht und fand ungetheilten Beifall. — Am 13. Januar hat sich ein hiesiger unverheiratheter Fabrikarbeiter in der Wohnung seiner von Großenhain abwesenden Mutter er hängt. Da weder Arbeitslosigkeit, noch sonst eine äußere Veranlassung zu dieser That vorgelegen, nimmt man Geistesstörung als Ursache an. Tachfem Das „Dr. I." theilt mit, daß
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