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Sächsische Volkszeitung : 02.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190612025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-12
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- Jahr1906
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- Sächsische Volkszeitung : 02.12.1906
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Nr. 274. Sonntag den 2. Dezember 1006. achslsche Polks I Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht ».Freiheit S. Jahrgang. LlozrlimmmerioPf, Das Christentum und die soziale Frage. Von Lxvt»8t«8 Z2XO. II. Der krasseste Widerspruch der sozialdemokratischen Jrr- und Wirrlehren zeigt sich vor allein auf dem religiös- sittlichen Gebiete. Man sagt hinterhältig, Religion sei Privatsache, aber das Kernziel ist die völlige Beseitigung der Religion. Stellte doch Bebel 1872 das rote Programin dahin fest, auf wirtschatflick>enr Gebiet den Kommunismus, auf Politischem Boden die Republik und auf religiösem den Atheismus anzustrebcn. Ter christliche Glaube soll abgeschasft und durch „die Religion der Menschenliebe" er seht werden. Das wollten die Wiedertäufer in Münster mit noch viel edlerem Bestreben, und die Geschichte lehrt, was für Blut, Genmlt und Unkeuschheit aus solchem Wahn er- tvuchs. Nach Bebels Buch über die Frau dürften im Zu- kuirftsstaats nicht einmal mehr religiöse Schriften gedruckt werden, und es wächst schon in der jetzigen Partei ein Ge- schleckst von wilden Heiden, Christusfeinden und Kirchen- kxissern heran. Bei solchen Prinzipiell die Religion noch als tolerable Privatsache zu erklären, ist doch wirklich der konzentrierte Bauernfang. Die christliche Religion ist keines wegs bloß für das stille Kämmerlein bestimmt, sondern sie soll alle öffentlichen Verhältnisse durchdrungen; von der Werkstätte des Arbeiters und Handwerkers bis znin Kabi nett des Staatsleukcrs soll sie der Hauch sein, der das Leben immer wieder erneuert; sie ist der Sauerteig für unser ganzes Leben, für Reich und Arm, ttir Gebildete und Un gebildete; sie gerade lehrt uns, daß die irdischen Güter und Dinge nicht Selbstzweck sind, sondern Gelt znr Ehre und dem Nächsten zum Wohle Verwendung finden sollen. Im Christentum liegt die lvahre, ideale und reale Lösung auch der sozialen Zeitfragcn, denn das Christentum schirmt das Jndividium und seine Freiheit, doch nur, so lveit sich die selbe mit Gottes Oleboten, diesen Grundlagen aller mensch lichen Gesellschaft und Gesittung, nicht in Widerspruch setzt. Es allein gibt dem Guten Freiheit und dem Bösen Zwang, während die Sozialdemokratie beiden unbilligen Zwang aufcrlegt und alles Edle schädigt, indem sic das Christen tum, welches allein fähig ist, auch im 20. Jahrhundert die Menschheit zu befreien und zu erlösen, aus seiner ewig gültigen und maßgebenden Zciltralstellung im Leben der Völker zu verdrängen sucht. Jnr Christentum und der vom Erlöser gestifteten Kirche galtet und herrscht der heilige Geist, und dieser ist der Geist der Gerechtigkeit und Wahrheit, welcher das System der Lüge, von dem jetzt das öffentliche Leben beherrscht ist. ver nichten wird; er ist der Geist der Kraft und der Geduld, der Geist der Ordnung und des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, nur er vermag den bösen, nnheiligcn Zeitgeist der Rtammonssucht, der Vaterlands- und Christentums- feindschaft zu bannen. Jnr Reiche Gottes gestaltet sich die Ordnung der Dinge so, daß sie der Liebe zu Gott und den Mensckan entspricht; so geschrh es im gewissen Sinne schon iin MosaismuS, so im Prophetismns, so im vollkommensten Sinne im Neuen Testamente, in der christlichen Kirche aller Jahrhunderte. Es ist nahezu unsaßlich, wie die Führer unserer revolutionären Sozialdemokratie Christus, die Bibel, das Christentum und die Kirche, diese die Mensch heit, besonders die Armen. Schwachen und Bedrängten schützenden, hebenden und tröstenden Faktoren, nicht bloß aus ihrem Programm allsschalten, sondern sogar saulinisch verfolgen. Die ganze Persönlichkeit Christi ist doch erfüllt und durchzogen von einer bewunderungswürdigen Sym pathie für die Armen, für die arbeitenden Klassen; Jos.s uird Maria, obgleich aus vornehmstem Geschlecht, sie sind yarrz arm; zu Jerusalem ist keine Stätte für sie in der Her berge, in einem Stalle draußen gebiert die Mutter ihr Kind in Mangel und Not. Und wenn Paulus schreibt: „Christus, ob er gleich reich nxrr, ist arm geworden, auf daß wir durch ihn reich würden", so ist in diesem Worte das ganze soziale Problem, das im Christentum liegt, zusammengesaßt. Die Sozialdemokratie haßt die Bibel, und doch gibt es kein Inserate werden die Sgcspalt.Petitzeile od. derenLmim mit lS 4. Nellnine» mit KO 4 die .-seile berechn., b. Wiederh. bedeut. Rubati. Buchdruifcrei, Redaktion nud «-eschäftSsteile! DreSdeu» Pilliiiyer Strafte -111. — gcrusprecher Nr. 1366. Der Sachsenknrfürst des HOjähr. Krieges.*) (Zum 2Z0. TodeStige Fobann Georg» I. von Sachsen.) 16o6 — 8. Oktober — 1903. Von Philipp Rauer. So l>atte denn Kstirfürst Johann Georg die großen Männer seiner Zeit nach einander ins Grab steigen sehen. Lilly, Gustav Adolf, Pappenheim und Ferdinand II. hatten das Ende des unseligen Krieges nicht erlebt. Während der letzten Lebenslage Ferdinands il. waren die kriegerischen Ereignisse auf einer für die Deutschen, aus denen zum gro ßen Teile auch die Heere der fremdeil Mächte bestanden, ebenso verderblich'» als schimpflichen Weise fortgeschritten. Besonders Kursachsen lxrtte furchtbar darunter zu leiden. Die Hecrhaufen des schwedischen Generals Bauer eroberten Torgau. wobei zivei gefangene sächsische Regimenter in den Dienst der Schtvedcn übergingen; Leipzig wurde durch drei Wochen belagert, aber nicht bezwungen. Aus Rache sah man täglich Städte und Dörfer in Flammen aufgehen, so Colditz, Leisnig, Oschatz, Mügeln, Belgern, Strchla, Lie- benwerda, Wurzen, Meißen und Schmiedeberg. Weder Kirchen, noch Schulen, noch Spitäler verschonte der Schvsde. Nicht bloß das Eigentum wurde zerstört, sondern auch das Leben Tausender friedlicher Bürger unter grausamen Qua- ") Siehe Nr.«v. SS4. 241. 247, 2S5 und 2Sb. Buch, so voll von Liebe für die Armen und mit so viel Pflichten für die Reichen, als das Nene Testament. Aermer nxrr kein Mensch und kein Gcschpf als Er, der von sich selbst lagt: „Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester, nur des Menschir Sohn hat nichts, wohin er sein Haupt legen kann", sein Heilandswerk ist niemandem so zugute gekommen, wie den Mühseligen und Beladenen, die es auch damals zuerst begriffen. Tie ganze antike, heid nische, lieblose Welt ist durch Christus, seine Lehre und seine Kirche von Grund aus umgestaltet worden, und die Weise, wie Christus die Armen, die Frauen, die Kinder behandelte, mit ihnen verkehrte, über sie urteilte, lief der ganzen un sozialen, harten Art der alten Welt schnurstracks zuwider, in alle dem lag die Wurzel der kommenden, siegreichen sozialen Reformen, vor allem der wichtigsten sozialen Grundform, der Familie, in deren Mitte Christus das be freite Weib als die ebenbürtige Gefährtin des Mannes hin stellte. Ter Hinweis auf die Armen mit den Worten: „Was ihr einem unter diesen Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan", seine Weihe der Arbeit, auch der geringsten, durch sein Beispiel, als er mit dem Schurz umgürtet, seinen Jüngern die Füße wusch, vor allem aber die immer wieder holte Bezeugung der Tatsache, daß für alle, Arme und Reiche, die Liebe Gottes in Christo erschienen ist, um alle zur Freiheit der Kinder Gottes zu erlösen, da? sind die Ouellen der sozialen Welternenerung, die nie versiegen wer den, trotz allen Versuchen der Sozialdemokratie, die Mensch heit ncuheidnisch umzugestalten. Kein auch noch so fortgeschrittenes Volk der Welt, keine andere Religion, keine Philosophie, keine Macht der Erde hat eine solche sozialsittliche Erneuerung aus sich erzeugt als das Christentum. Bekanntlich gehörte in allen vorchrist lichen heidnischen Staaten, auch den gebildetsten, Rom und Griechenland, die Sklaverei znr legitimen sozialen Ein- lichtnng des Gemeinwesens: der Arbeiter war Sklave und besaß als solcher keine Menschenwürde, keine Menschenrechte, er >var ein Ding, eine Sache, wurde gekauft, verkauft und verschenkt und unterlag dem absoluten Willen seines Herrn; ja, in Sparta wurden sogar Sklavenjagden abgehalten, wie man jetzt Hasenjagden abhält; es war ferner Gesetz, daß der Besitzer seine Sklaven alljährlich auspeitschen lassen mußte, und in Italien ließen die Herren ihre aufsässigen Sklaven oft zu Tausenden ans Kreuz schlagen. In Athens Blüte zeit lebten bei 20 000 freien Bürgern 050 000 Sklaven, einzelne Römer besaßen bis zu 2-1000 Sklaven. Griechen land und Nom hatten die Sklaverei auch zu Zeiten der Demokratie, das Christentum erst löste diesen schmählichen Bann, cs brachte die in jenen Demokratien verachtete Ar beit zu Ehren und adelte sie. Eine eckste gotterfüllte soziale Reformerscheinung ist auch Johannes der Täufer, und wer das 3. Kapitel bei St. Lukas im neuen Testament aufschlägt, der wird die großartigste soziale Neformpredigt finden. Johannes, obgleich aus vornehmem Stamm, geht in die Wüste, kleidet sich in ein härene? Gewand und fristet sein Leben von Heuschrecken und Honig. Er predigt zunächst Buße allen, besonders den Neichen und Hochstehenden, den Schriftgelehrten und Pharisäern. Und das gleiche tut die Kirche heute gerade so, auch sie ruft den Menschen ein dringlich zu: Aendert euren Sinn nnd^tnt rechtschaffeit.' Früchte der Buße! Viel Volk kam zu Johannes, fragend: Was sollen wir tun? Und die Ratschläge, die er gab, waren durch und durch sozialer Natur; den Besitzenden sagte er: Wer zwei Röcke hat, der gebe dem. der keinen hat, und wer Speise hat, der tue desgleichen. Den Beamten ermahnt er: Fordert nicht mehr, als gesetzt ist. Und den Kriegsleuten: Tut niemand Gewalt, noch Unrecht und lasset euch be gnügen mit eurem Solde. In allen diesen sozialen Lehren und Anssprüchen liegen lehrreiche soziale Winke auch für unsere Zeit, doch sie damals öffentlich vorzntragen, dazu gehörte ein solcher heiliger Mut, >vie ihn nur Gottes heiliger Geist verleihen kann, denn die Herzen waren noch hart, und in vielen Köpfen sah es Wohl so ähnlich aus, wie heute in denjenigen vieler Sozialrevolutionäre. Johannes aber Predigte ohne Furcht nicht bloß die von der Sozialdemokratie verhaßte Zufriedenheit und die von ihr verdammte Bedürfnislosig keit, sondern die soziale Pflichterfüllung für alle, für Hoch nnd Niedrig, wie das unsere heilige Kirche heute auch tut ohne Ansehen der Person; auch sie malmt den Reichen „gib" nnd ruft dem Dürftigen zu „sei genügsam". Ta, wo das Christentum sich zersetzt und den biblischen Jnlralt ver wässert nnd auslöst, da kann es auch dieses sittlich-soziale Reformwerk nickst leiten und leisten, denn dann ist es nickst mehr der Sauerteig, nicht mehr das Lickst und Salz der Erde, für welches Christus dasselbe bestimmt hat. Ob die religiöse u. cbristl. Vernunft über die sozialdemo kratische, unsoziale Unvernunft siegen wird, ob die religiös- sittlAsozialen Anschauungen und Grundsätze einmal bei ihr durchdrungen, wer vermag es zu sagen! Geschähe cs nach Gottes Fügung, so wäre das ein großer Segen für unser ganzes Volk nnd ebenso für den monarchischen Staat, der dann im weitesten nnd wahrsten Sinne eine nnrklich Sozialmonarchie darstellte, während er heute infolge der Gesamtverhältnisse nnloim vawrm als die Monarckste der hergebrachten Verhältnissen erscheint. Ter Mensch mitten in den gesellsckrastlichen Verhältnissen lebt nickst vom Brot allein, sondern von jedem Worte, das ans Gottes Munde kommt. Tie Kreatur lehnt sich und lechzt auch heute nach Erlösung, nach seelischem Trost, nach Er hebung, nach Religion, Kirche nnd Glauben, nach ihrem göttlichen Schöpfer, und Stimmen, wenn auch erst verein zelte, lassen sich von Zeit zu Zeit auch im roten Lager hören, die nach Wiedereinschaltung des religiösen, des christlichen Faktors in die Parteibewegnng rufen. Man konnte das z. B. beobachten, als vor mehreren Jahren für den Massen- anotritt ans der evangelischen Landeskirche ausgefordert wurde. Damals brachte die „Zukunft" einen Artikel, in welchem es als die allergrößte Torheit bezeichnet wurde, sich in der Sozialdemokratie feindlich zum Christentum zu stellen, anstatt es als sozial-sittlichen Faktor hoch zu halten. Wir wollen ergänzend hinzufügen, daß die bislang gezeigte Feindsck'ast der ttmsturztxrrtei gegen das Christentum nicht bloß eine Torheit ist, sondern auch der schlimmste Undank. Nur durch das Christentum wurden die Menschen frei nnd nur mit ihm werden sie die Errungenschften der christlichen Kultur feslhalten tonnen. Gott führt vielleicht in seinem Ratschlüsse die Wendung herbei, daß das Kreuz auch dort siegreich wird, wo man es jetzt schmäht, und daß die ver führten Massen es reuevoll begrüßen als das Symbol, von dem wir mit Recht singen: () ernx, nva sperr nuiea, o Kreuz, sei gegrüßt als einzige Hoffnung! Deutscher Reichstag. K. Berlin. 130. Sitzung am 30 November 1903. Der Reichstag setzte heute die Kolonialdebatte fort. Abg. Latin,ann sprach für die Wirtschaftliche Ver einigung die volle Zustimmung der Fraktion zu den er- höhten Geldforderungen aus. Abg. Schräder brachte dem neuen Mann ebenso sein Vertrauen dar. Abg. Erz- berger lZcntr.j legte in zweistündiger Rede die Grund prinzipien der Kolonialpolitik des Zentrums in volkswirt schaftlicher, finanzieller und Politischer Beziehung dar und betonte besonders, daß irr», alle seine Angriffs gegen die Monopolverträge die amtlichen Siegel dadurch er Hilten hätten, daß nun die Monopolverträge gelöst seien, mehr hätte er nicht gefordert. Der Redner schldß seiire inter essanten Ausführungen unter dem Beifall des Zentrums und nahezu der gesamten Linken. Er wurde von allen Seiten beglückwünscht und zuerst von Dr. Spahn. — Kolonialdirektor Dernburg stimmte in allen Teilen zn nnd versprach erforderliche Abhilfe. Das Haus ver.'agte sich auf morgen. Politische Rundschau Dresden, den l. Dez mber 1903. — Zur brannschweigischrn Frage schreibt die „Braun- schweig. Landesztg.": Nach unseren Informationen, die wir für zuverlässig halten müssen, hat derHxrrog von Cnmber- land mit dem Gedanken eines Verzichts ans Hannover sich len geraubt. Gretschel gibt davon in der Geschichte des Sächsischen Volkes folgende Schilderung (ll. 311): „Menschen wurden in L^acköfen gesteckt, in denen sie langsam braten mußten, oder cs wurden ihnen Pflöcke zwi schen Nägel und Fleisch an Händen und Füßen geschlagen, die Fußsohlen kreuzweise aufgeschnitten und Salz und Gerstenkörner hineingestreut. Man sägte den Unglücklichen die Kniescheiben an, schraubte die Köpfe zum Anfspringcn ein, hieb ihnen Nasen und Ohren, Arme, Beine und säu gende Brüste ab. Kinder wurden an den Tottvcgen ange- nagelt und mit Pistolen darnach geschossen, Weiber und Jungfrauen von acht bis achtzig Jahren vor den Augen der Männer und Eltern auf den Straßen, in den Kirchen, oder wohin sie sich immer flüchten mochten, geschändet. Den auf den Boden Gelvorfcncn wurde Tüngerjauche in den .Hals gegossen, dann ans sie gekniet, um die unter dem Namen des „Schwedcntrunkes" bekannt gewordene Flüssigkeit wie der herauszupressen. Absichtlich wurden die dem Andenken an den Tod Christi geweihten Tage durch solche Martern und qualvolle Peinigungen entheiligt." Zwar haben auch die Kaiserlichen Grausamkeiten ver übt. Aber sie haben jederzeit die protestantischen Kirchen geschont und die dorthin Geflüchteten fast niemals an- getastct. Ende Juni 1637 zog sich Bancr vor den heranrückendcn Kaiserlichen aus seinem Lager in Torgau ins Vraudenbur- gische zurück, so daß Sachsen bis Ende 1038 von dem Feinde verschont blieb. Ta genau» er wieder das Uebergewicht gegen die Kaiserliche» und zog abermals über Oelsnitz nach Sachse», besetzte Zwickau und begann am 2. März 1639 Freiberg zu belagern; doch dieses wurde auf das Helden mütigste verteidigt. Bein, Herannahen der Kaiserlichen, unter Buchheim zog er sich zurück, vereinigte sich bei Zeitz mit Torstens»» und schlug die Kaiserlichen und Sachsen am 4. April aus das vollständigste. Stach diesem Siege lauste der Schwede ein ganzes Jahr lang im Erzgebirge mit der gan zen Unmenschlichkeit, die er ans dem flachen Lande bewiesen l-atte. Am 23. April nahm er Pirna nach kurzer Belage rung ein. Viele hundert Einwohner wurden zu Tode ge quält. In der Kirche lvurden Kinder erschlagen, Franc» ge- schindet und Bittende vor dem Altäre ermordet. Im Mai zog Bauer nach Böhmen, wo er noch grau samer hauste als in Sachsen. Im März 1640 räumte er Böhmen, nachdem ihn, ein kaiserlichs Heer unter dem Erz herzog Leopold Willrelm cntgegcnrücktc, und zog über das Erzgebirge nach Sachsen zurück. In der Gegend von Plauen kam es zur Schlackst, tvobei Bauer geschlagen wurde; er ver schanzte sich sodann in Zwickau. Im Herbst dieses Jahres wurde der Reichstag zu Regensburg eröffnet. Der Kurfürst hatte Abgesandte dort- .stl I > > - .
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