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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 05.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187209055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720905
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-05
- Monat1872-09
- Jahr1872
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Großenhainer Uuterh altungs- und AnBgeblaü. Amtsblatt Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. L»4. Donnerstag, den ä. September 18V« Bekanntmachung, freiwillige Versteigerung betr. Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll Erb- theilungshalber das zum Nachlasse Johannen Christianen verw. Richter geb. Streubel gehörige Hausgrundstück Cat.- Nr. 68, Fol. 49 des Zabeltitzer Hhpothekenbuchs, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten am 23. Juni dieses Jahres ge richtlich auf 300 Thlr. —- —- gewürdert worden ist, den 12. September dss. Js. an hiesiger Gerichtsstelle freiwilliger Weise versteigert werden, was hierdurch unter Hinweisung auf die Anschläge am hiesigen Gerichtsbret und in der Schänke zu Zabeltitz bekannt gemacht wird. Großenhain, am 22. August 1872. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Bornemann, Ass. Tagesnachrichten. Großenhain. Die evangelisch-lutherische Gemeinde zu Ostritz wendet sich an die hiesigen Parochianen mit folgender Bitte: „Im Herrn geliebte Glaubensgenossen! Mit brüderlichem Gruße richten wir die herzliche Bitte an Euch, uns, der jüngsten der evangelischen Gemeinden unsers lieben Sachsenlandes, auch durch Eure thätige Bruderliebe zur festen Begründung zu verhelfen. Als die Oberlausitz — damals noch zu Böhmen gehörig — im 16. Jahrhundert mit der größeren Zahl ihrer Gemeinden nicht ohne Schwierigkeiten und Kämpfe der gesegneten Kirchen reformation des theuren Gottesmannes vr. Martin Luther bei trat, da verblieben wohl u. a. die unter das Kloster St. Marienthal gehörigen Kirchengemeinden Ostritz, Grunau und Königshain, im Neißethale zwischen Zittau und Görlitz gelegen, bei der römisch-katholischen Kirche. Allein es gab schon damals, namentlich in der Stadt Ostritz, Bekenner des evangelischen Glaubens. Als nun unsere Lausitz an Sachsen gekommen war, erlangten unsere evangelischen Vorfahren im Jahre 1661 von dem Kurfürsten Johann Georg H. die Er- laubniß, eine evangelische Kirche zu erbauen und einen Geistlichen anzustellen: allein es wurde ihnen nicht möglich, von dieser Erlaubniß Gebrauch zu machen. Was sie nicht durchführen konnten, das haben wir als Ziel unseres Strebens uns gesetzt, das hoffen wir unter Gottes gnädigem Beistände durch die helfende Liebe unserer Glaubens genossen nunmehr endlich zu erreichen. Um bei den vielen gemischten Ehen in unserer Gemeinde weitere Verluste unserer Kirche durch katholische Kindererziehung zu verhüten, errichteten wir 1858, nicht ohne erst große Schwierigkeiten überwinden zu müssen, unsere evangelische Schule. Seitdem fühlten wir allmählig immer lebhafter das Bedürfniß, zu einer eigenen Kirchen gemeinde uns zu verbinden, da wir bis vor wenig Jahren noch in Folge des sogenannten Parochialzwanges als beitrags- Bekanntmachung. Das Schulgeld auf den dritten, von Johannis bis Michaelis 1872 laufenden Termin ist spätestens bis zum 21. September d. I. an Stadthauptcaffenexpeditionsstelle zu bezahlen. Großenhain, am 22. August 1872. Der Stadtrath. Kunze. Bekanntmachung. Die hiesige Spareaffe bleibt nächsten Montag und Dienstag, den 9. und 10. dieses Monats, wegen Verlegung der Expedition geschlossen. Nach dieser Zeit, also vom 11. dieses Monats an, befindet sich die Sparcasse in dem bisherigen Locale der Stadthaupt- casse im Rathhause, eine Treppe hoch, rechts. Großenhain, am 4. September 1872. Der Stadtrath. Kunze. pflichtige Glieder der betreffenden katholischen Pfarrgemeinden galten und bis heute jeder festen kirchlichen Verbindung entbehren. Bei aller Liebe, die von unsern Nachbargemeinden und nament lich deren Seelsorgern uns jederzeit bethätigt worden ist, erkennen wir doch immer klarer, daß wir, wohnend inmitten einer Mehr zahl von römisch-katholischen Christen, die altbegründeter kirch licher Stiftungen und Einrichtungen sich erfreuen, nur dann die Segnungen unseres theuren evangelischen Glaubens recht genießen können, wenn wir selbst eine Kirche und einen eignen Geistlichen besitzen. Unser Sachsenland, die Wiege der protestantischen Kirche, hat bereits auf unsere seit 3 Jahren ausgesandten Bitten mit reichen Liebesspenden geantwortet, namentlich haben die meisten sächsischen Gustav-Adolph-Vereine und viele — auch ausländische — Glaubensgenossen uns bereits die Mittel dargeboten, mit denen wir ein geeignetes Grundstück erwerben konnten und gegenwärtig auf demselben ein neues Schul- und Bethaus, mit einstweiligem Betsaale und Wohnung des Geist lichen erbauen. Dieses Haus, zu dessen Bau der Grundstein am 11. März gelegt worden ist, genügt für die nächste Zeit zu unsern Andachten. Aber der Betsaal wird uns nur selten zur Andacht versammeln, unsere geistlichen Amtshandlungen werden nach wie vor in der Regel nach katholischem Ritus vollzogen werden, wenn wir nicht einen eigenen evangelischen Geistlichen erlangen. Da bitten wir denn Euch, liebe Glaubensgenossen, gar herzlich und dringend: helft uns dazu, daß wir zur Besoldung unseres Pfarrers und Cantors die nöthigen Mittel gewinnen, helft uns dazu, daß, bei der jetzt in erfreulichem Wachsthume, begriffenen Zahl der hiesigen Protestanten, in nicht zu ferner' Zeit zur Ehre Gottes in unserer katholischen Stadt ein einfaches, aber unserer evangelischen Kirche würdiges Gotteshaus, sowie ein Pfarrhaus erbaut werden kann!" Der hiesige Kirchenvorstand hat dieser Bitte gern entsprochen und sendet den Sammelboten in die Häuser der Parochie, in der Hoffnung, daß Herzen und Hände willig sein werden, Hilfs leistung zu thun.
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