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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190105255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010525
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-25
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1901
- Autor
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WMMkMTiWA Wochen- und Nachrichtsblott zugleich HesWs-A«zchn sm Kohnkrs, Mitz, Mnsdsrs, Ms-orf, Sl. Wien, Keimichsorl, AmiMN n. Wsen. Amtsblatt für den Ktadtrat ;n Mchtensteln. Sl. Jahrgang. - — — Nr. 120. »"-»»x««-'-»»» Sonnabend, den 25. Mai 1901. Bekanntmachung. Unsere mit bester Lektüre ansgestattete Volksbibliothek empfehlen wir wiederholt der Bewohnerschaft ,ur fleißigen Benutzung und geben hiermit die nachstehenden Bestimmungen mit dem Ersuchen bekannt, dieselben nach jeder Richtung hin einzuhalten. Lichtenstein, am 23. Mai 1901. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Bestimmungen für die Leser der Volksbibliothek zu Lichtenstein. 1. Jeder Ortsbewohner kann Bücher aus der Volksbibliothek entleihen. 2. Die Bücher werden nur zu der im hiesigen Tageblatte bekannt ge machten Zeit vom Bibliothekar ausgegeben. 3. Kern Leser darf Bücher weiter verborgen. 4. Die Bücher müssen reinttch und in gutem Zustande erhalten werden. Für Beschädigungen muß der Leser haften. Wer ein Buch verliert, hat den Ladenpreis nebst Binderlohn zu erstatten. 5. Niemand darf ein Buch über vier Woche« behalten. Bei größeren Büchern kann Verlängerung erbeten werden. Wer ein Buch über die festgesetzte Zeit behält, dem wird dasselbe durch einen Boten aus dem Hause abgeholt, wofür er S Pfg. Boteugebühr zu zahlen hat. 6. Für ein einzelnes Buch sind pro Woche drei Pfennige zu zahlen. Sämtliche Geschäftsräume des Stadtrats bleiben Sonnabend, den 25. dieses Monats, von mittags 12 Uhr ab geschlossen. Lichtenstein, am 24. Mai 1901. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Politische Tages-Nuudschau. Deutsches Reich. * In diesen Tagen wird der französische General Bonnal in Berlin eintteffen, um au Einladung Kaiser Wilhelms der Truppenschau über die preußischen Garden beizuwohnen. * Die zweite hessische Kammer nahm ein stimmig einen Antrag des Sozialdemokraten Ulrich auf Entschädigung unschuldig Verhafteter in der vom Ausschüsse beantragten Fassung an, nach der die Kammer die Regierung ersucht, baldmöglichst ein Gesetz vorzulegen, durch das eine feste Ent schädigung unschuldig Verhafteter eingeführt wird. * Obstruktion in einer kirchlichen Synode ist gewiß ein Vorkommnis, das noch niemals da gewesen ist. In einer Berliner Synode ist dieses Ereignis eingetreten. Es handelte sich da um einen Synodalbeschluß, der einem liberalen Berliner Geistlichen, der in einem öffentlichen Vortrage auf Widersprüche in der Bibel hingewiesen hatte, die Entrüstung der Synode aussprechen wollte. Die liberalen Mitglieder der kirchlichen Körperschaft widersetzten sich diesem Beschlusse um so energischer, als der Geistliche, über den der Tadel ausgesprochen werden sollte, auf der Synode nicht anwesend war. Als durch namentliche Abstimmung die Entschei dung getroffen werden sollte, verließen die liberalen Mitglieder den Saal, sodaß die Synode beschluß unfähig wurde und ohne einen Beschluß gefaßt zu haben, auseinander gehen mußte. Also Obstruktion wie im Reichstage. Böse Beispiele verderben gute Sitten! * Pfingsten steht vor der Thür, und doch will in der Politik gar keine rechte Feiertagsstille eintreten. Jeder Tag bringt neue Ueberraschungen, und ob der stille Bürger will oder nicht, er wird von den hochgehenden Wogen mitgerissen. Als bald nach Pfingsten wird m Berlin unter dem Vorsitz des Reichskanzlers eine Konferenz der leiten den Minister der größeren Bundesstaaten statt finden, in welcher die Frage des Zolltarifs ihrer Lösung entgegengeführt werden soll. Wahrschein lich wird der Tarif aber dann noch nicht veröffent licht werden; möglich ist es jedoch, daß auf Um wegen Mitteilungen über seinen Inhalt verbreitet werden. Daß die Landwirtschaft von den neuen Zollsätzen befriedigt werden wird, glauben wir nicht, es liegen gar zu viel untrügliche Anzeichen für die Annahme vor, daß namentlich die Getreide zollerhöhung nur eine geringe sein wird. Als un abwendbare Folge des Schicksals, das die Kanal vorlage im preußischen Abgeordneten Hause gefunden hat, wird jetzt die Auflösung dieses Hauses im Hochsommer bezeichnet. Die Auflösung wäre wohl schon an Stelle des Sessionsschluffes erfolgt, wenn der Regierung nicht ein weiterer Raum zur Vor bereitung der Neuwahlen erwünscht gewesen wäre. Gpaute«. * Aus Barzelona wird gemeldet, daß die Er- regung fortdauert. Mn großer Teil der Bevölke rung, an mehreren Punkten der Stadt durch po ¬ puläre Redner aufgewiegelt, zeigt eine sehr drohende Haltung. Alle Amtsgebäude werden scharf bewacht. Man befürchtet neue Unruhen. China. * Nicht mit sich handeln lassen die Ge sandten der Mächte. Wie die Köln. Ztg. aus Peking meldet, ist in der am Mittwoch abge haltenen Versammlung der Gesandten eine Er mäßigung des China auferlegten Schadenersatz- Bettags gegen die Stimme des amerikanischen Ver treters als nicht wünschenswert abgelehnt worden. Afrika. * In Südafrika mehren sich die Nachrichten, daß die Kommandos der Aufständischen in der Kap-Kolonie und im Oranjestaat Befehl erhalten haben, sich zu konzentrieren. Die Militärbehörden sind zwar vorbereitet darauf, daß de möglicher weise die Absicht hegt, das Kommano.> über die konzentrierten Truppen zu übernehmen, haben aber noch keine Kenntnis davon, daß de Wet sich schon auf dem Boden der Kapkolonie befindet. Vom Burenkrieg * Keineswegs rosig erscheint urteils fähigen Engländern die jetzige Lage. Wenn man auch einen Sieg der Burenhaufen nicht für möglich halten will, so macht man sich doch auf eine weitere Ausdehnung des kleinen Krieges gefaßt. Der Winter mit seinen furchtbar kalten Nächten, deren durchfrierende Wirkung nach den heißen Tagen man sich nicht vorstellen kann, wenn man sie nicht selbst auf freiem Felde erlebt hat, ist wieder da und zehrt an den des Klimas unge wohnten Engländern und ihren Tieren. Die Burenhaufen, die sich teils in dem Buschfeld halten, teils schon wieder herausgetreten und auf dem Kriegspfade begriffen sind, verfügen noch immer über Menschen, Tiere und Kriegsvorrat. Auch ihr Gottesglauben wird nicht gelitten haben, und sie werden in ihrer kindlichen Weise das Auftreten der Pest, von deren Opfern sie sich ganz übertriebene Vorstellungen machen, auf eine Strafe Gottes zu rückführen. Die Times berichten u. a.: „Dieser Winter, der Anfang Mai beginnt, ist von der größten und weitreichendsten Bedeutung für ganz Südafrika, vom Oberstkommandierenden an bis zu dem letzten gemeinen Soldaten. Er bedeutet zu nächst, daß, wenn es nicht gelingen sollte, den Feind davon abzuhalten, sich in die bewaldeten Regenden zurückzuziehen, und die Feindseligkeiten etzt nicht endgültig beigelegt werden, die Eng- änder wieder vor äußerst schwierigen Kämpfen in einem fast unmöglichen Gelände stehen. In den ibrigen Teilen der neueroberten (!) Kolonien wird ür sechs Monate scheinbar Frieden herrschen, auf »en man die größten Hoffnungen setzen wird, und öbald der Frühling wieder heran kommt, wird rerselbe Guerillakrieg von neuem beginnen. Dabei st aber nicht etwa die Rede davon, daß den er- chöpften Truppen während dieser Wintermonate Kühe gegeben werden kann, sondern die An- trenguqgm und Entbehrungen werden im Gegen- eil nur noch größer werden. Gegenwärtig wird mit aller Kraft der Versuch gemacht, es dem Feinde unmöglich zu machen, sich in die Winterquartiere zurückzuziehen", d. h. die außerhalb des Busch feldes stehenden Buren müßten vorher geschlagen werden. Der Korrespondent sagt dann, daß man sich in Südafrika erzähle, der Grund, warum diese Buren so kampfeslustig seien, sei der, daß die vielen Soldaten, die während der siebziger und ersten achtziger Jahre von den britischen südafrika nischen Regimentern desertierten, sich in diesem Distrikt angesiedelt und so den militärischen Geist unter diese Buren verpflanzt hätten. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 24. Mai. * — Ihre Durchlaucht Frau Erbprinzessin Lucie von Schönburg-Waldenburg ist aus Dresden ab gereist, um sich in Begleitung Ihrer Durchlaucht der Prinzessin-Tochter Sophie zu längerem Auf enthalt auf ihre Besitzungen in Rumänien zu be geben. * — Es ist dem Bemühen unserer hiesigen Schutzmannschaft gelungen, denjenigen, welcher in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar d. I. den Diebstahl bei Herrn Kaufmann Rudolf Themal am Markt und ferner den Diebstahl in der Nacht vom 29. zum 30. April d. I. bei Herrn Restau rateur Heidel ausführte, in der Person des Mine ralwasserfabrikanten Paul Franke von hier zu er mitteln und wurde derselbe, wie wir hören, noch heute dem Königl. Amtsgericht überliefett. * — Der gestern stütz seinen Transporteuren entwichene geistesgestörte Oe. von hier ist noch gestern aufgegriffen und heute stütz der Heilanstalt Zschadras zugeiührt worden. * — Die diesjährigen Manöver im Vogt lands beginnen am 30. August und währen bis zum 18. September. Dresden. Einen Berufswechsel origineller Art kündigt ein Arzt in einem Inserat des „Dresd. Anz." in folgender Weise an: „Dr. med., berufs müde, vorzüglicher Musiker, Pianist, Tenorist und Humorist, sucht Stellung bei Quartett- oder Sing- spielgesellschast. Ges. Offerten" usw. — Der Humor scheint dem Arzte bei den berufenen Mühseligkeiten trotz alledem nicht ausgegangen zu sein, denn sonst würde er sich nicht u. a. als Humorist empfehlen. Vielleicht glaubt er auch, die Menschen mit humor vollen Vorträgen erfolgreicher kurieren zu können als mit bitteren Medikamenten. — Seit einiger Zeit befindet sich hier der verheiratete Brauerei direktor Deutschmann von der Unionsbrauerei in Untersuchungshaft. Er soll sich an einem 15 Jahre alten Mädchen sittlich vergangen haben. In Zwickau wurde in einem Hause der inneren Leipztgerstraße ein 52 Jahre alter, von seiner Familie getrennt lebender Handarbeiter aus Schneeberg in einer Schlafkammer erhängt aufge sunden. Lebensüberdruß infolge des Zerwürfntffes mit seiner Familie und auch Arbeitsmangel scheinen den Mann zum Selbstmord getrieben zu haben
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