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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001205015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900120501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-05
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1900
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Lerugrgedlldn Iilbrit» ,Mt.b«ch otk Post 3 Mk. I DK.Dr««>n-rS!ack>rt<btki,' eri«eüi-n tt«lich «<r,e»»: die ««ieber tu Dretdeo uud der nückilieu llmgebuna. w» dt« Satraaun, durch eiaeue Boten ck« «ommiIsionSre eitol,«. erbatten da» Blau an Wochentaam. die ^chl au« Honn- oder Seienaae iolam. i» Met Tdeil-ulöaLbei, «deud« und wirieua zuaeiiellt. Sür Siückaade einaeiandter Schritt- ftück« leine Beibtudlichletl. v«rnivre»a«ichl-i: «MI M-. 41 ». »r. »0»«. Leleara«»-»drels«: »«chrtchtu« »r»»d,»^ GesrHllLtl 1856 ÄL S«. HaML/errurLerr 8r. äes von kaokLeü. L7Loo«»2»SsL. L7»e»o», ^Sssso^s. ^iniinlvei Knut »Itmanttt 2. kdotvV'LMsods TeIegr.»M>ressc: Nachrichten, Dresden. MM. e-IIlm in xrosssr L,usvsdl. 80VIS Allterti^ung voll Ilenrea- uock V«»ii»vi>pvl»eii im lrarsolmerxesedittt von llelurivd LrmivLe's Uv.. Ueltmerstr. 13. H L081S8 Il8vd- ll. Lr- tri8oümiß8ßvtrLlck, «rurodt d«t Nu«»«»» k«tt«», »»,«».»t»«»u»»I«ert> SLMIC8 «jllioin io StsoutiudI vuuorbruoo. Apparate z LllmU NliiiÄeE K f. puvt. Inilosti-jo ^ 2V ^ I^Mtr'-^otruniUbU'LdLo). ^ A k'u.dri^: UololL t-ci l-rosäeu. L* * 1':lüU»zü: E Hl.-is.Lix. V. rUu, 1 nruIrklu-L n. >l.»2 ^ ItrcvlLU, riilnl-k'ru, Usmbiux. U H po'jeul-rul» j. 1). ^ L'^solrt -liLtLlox ^ Lu/ Vcrluutz'/n. LnU«8 8eksÄIied ß Leo IS, xgtt. u. I. Li. KeleneiitiiiiU-keMMM Zt kür liar, elsktr. Dickt, kstwlsum, llsrrsn. A VvruieksliML von ^ Sed! Msvkul »M Sl los 8xol! zH?KlUgn-I ' Kuhlendebatle im NeichStng. .Hosiiachrickiten, Konfessionelle Frage, VolkSzüblung, i <»»»« FIeI» Gemcibeverein. Bnestanbeinvesen. Apollo Theater. Gerichtsverhandlungen, Mittwoch, 5. Tc;c»,!wr l'.tlft». WmhemliMlltliltllts zu 25 M. beginnen mit jeder Sonnabend-Nummer und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen einem Austräger oder Kommissionär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. KohlenLebaite im Reichstag. In der Frage der Verlheucrung derKohlenpreisc, die demnächst auch den Preußischen Landtag auf Grund einer konservativen Anregung beschäftigen wird, hat der Reickftstag zuerst das Wort ergriffen, und zwar im Anschluß au eine Anfrage aus Ccntrums- lreisen, wie die Regierung derKohlciivetthencrung eiitgegeuzutretcn und die Wiederkehr ähnlicher Mißständc für die Zukunft zu ver hüten gedenke. Da das Reich für seine Betriebsverwaltungen ein starker Verbraucher von Kohle ist, so kann die Zuständigkeit des Reichstags zur Erörterung des Gegenstandes nicht bestritten weiden. Auch läßt sich — im Interesse des nothleidenden Publi kums muß man dazu leider! sagen — nicht behaupten, daß Inter pellationen dieser Art inzwischen durch gebesserte Verhältnisse überholt worden seien und die parlamentarischen Körperschaften daher mit der Besprechung der Kohlentheuerung nachhinkten. Wen» nämlich auch im Allgemeinen ein klein wenig günstigere Beding ungen auf dem Kohlenmarkte Plak zu greifen beginnen, so ist doch von einem Niedergänge der Preise oder von einer Aniaimnlung größerer Vorräthe in Deutschland nirgends etwas zu spüren. Nach wie vor wird die geiammtc Mehrförderung glatt vom Kohlenhandel ausgenommen, und daß die Lage so ziemlich überall und noch auf längere Zeit als fest betrachtet wird, beweisen einige größere Abschlüsse (namentlich der Pariser Gaswerke und der englischen Admiralität), die in letzter Zeit gemacht worden sind. Hiernach scheint es, als ob sich auch fernerhin die Preise auf derselben Höhe halten würden wie in den Vormonaten, sodaß die Gefahr einer weiteren Kohlenvertheuerung vorläufig latent bleibt und jeden Augenblick wieder ausbrechen kann, sei cs durch den plötz lichen Eintritt anhaltenden FrostwetterS, sei es durch ausbrechendc Streiks, deren Verhütung von den Grubenbesitzern unter den obwaltenden Umständen geradezu als moralische Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit empfunden werden müßte, sei eS endlich durch den von vielen Seiten erwarteten Aufschwung der Eisenindustrie, der in Deutschland immer noch nicht eingetreten ist. Die Interpellation im Reichstag wurde von dem Centrums- abgeordiieten Heim begründet. Der Redner faßte alle Gesichts punkte und Abänderungsvorschläge, die zu den, Gegenstände bereits seit Monaten in der Presse entwickelt worden sind, zusammen und erklärte sich hauptsächlich mit Williamen Tarif maßregeln und einem gesetzlichen Vorgehen gegen die Shndikate einverstanden. Ter Centrumsabgeordnctc meinte, die letzte Zeit habe gezeigt, daß die Snndikatc eine Gefahr für das wirthschaft- ' liche Leben des Volkes werden könnten: „Die Shndikate und Kar telle müssen wir unter staatliche Aussicht stellen: dieser Ausgabe weiden wir uns aus die Dauer nicht entziehen können. Im Mittel- alter hat mgn Brotwuchcr getrieben: was heute die Shndikate chun. kann man Kohlenwucher nennen." Sehr treffend war. was der Abg. Heim der Linken zuricf: „Sie schimpfen immer über die unersättlichen Agrarier; waruin richten Sie Ihren Zorn nicht gegen die Kohlenbesitzcr?" Der konservative Redner Abg- Graf Kanitz pflichtete den Ausführungendes Begründers der Inter pellation im Wesentlichen bei, legte aber noch mehr Nachdruck auf den springenden Punkt, daß „den Ausschreitungen des Handels mit Kohlen ein Ende gemacht werden müsse". Der nationallibcrale !Redner Abg. Hilbck schnitt dieses Mal weniger gut ab. als man es sonst bei den wirthschastspolitischen Debatten der letzten Zeit von nationalliberaler Seite gewohnt gewesen ist. Das kam daher, weil Herr Hilbck seine ganze Rede unter den engen Gesichtswinkel der moralischen Reimvaschung des rheinisch-westfälischen Kohlcn- shndikats gestellt hatte, das von dem Centrumsredner mit an gegriffen worden war. Das von Herrn Hilbck versuchte Rettungs werk gelang übrigens .vorbei"; der Redner brachte nur allgemeine Behauptungen von der Vortrefflichkeit des Shndikais zum Vor schein, die auch durch die eingestreuten statistischen Angaben ihren Mangel an Ueberzeugungskraft nicht ergänzen konnten. Dagegen ließ er den schweren Vorwurf ganz unberührt, den der Geschäfts führer des Centralverbands deutscher Industrieller, Herr General sekretär Bueck unter eingehender Begründung gegen das genannte Syndikat erhoben hat. „daß innerhalb des Syndikats eine sehr starke Partei für weitere Steigerung der Preise bestehe und daß viele Direktoren dem Drucke der Aktionäre glaubten nachgeben zu müssen". Ganz schwach war Herr Eugen Richter. Seine man- chesterliche Seele wand sich förmlich unter der Qual, die ihm die Notbwendkgkeit vermischte, gegen das herrliche .freie Spiel der Kräfte" aus PopularitätSrücksichten einige zahme Worte des Tadels von sich geben zu müssen. Kaum hatte sich aber der freisinnige Nihrer die platonische „Berurtheilung" der Äohlenprelstreiberei ln halben und versteckten Andeutungen mühsam abgerungen, da be eilte er sich auch schon, diese „Inkonsequenz" ganz und voll wieder g«t zu machen durch — einen Ausfall auf die »agrarisch« Begehr lichkeit". auf das „protektionistische System". Dadurch fühlte sich dann Herr Richter in seinem moralischen Selbstbewußt,ein sichtlich wieder gehoben. Freilich, wie „agrarische Begehrlichkeit" und Kohlen- theuerung innerlich oder äußerlich irgendwie Zusammenhängen, das mögen die Götter wissen. Das normale Denken scheint bei den Freihändlern überhaupt einigermaßen in's Schwanken zu gerathen. je mehr wir uns dem .vivchologff'chen Moment" der Entscheidung über die neuen Handelsverträge nähern. Hat doch ». A. die „Rat -Ztg." den staimensmerthen Einsall gehabt, zu bebauvten, die Demonstrationen für den Präsidenten Krüger seien die Rache der agrarische» Fronde für die immer noch herrschende Ungewißheit über die Gestaltung des neuen Zolltarifs! Nun, es muß am Ende auch solche Käuze geben. Ten Standpunkt der Regierung gegenüber der Interpellation vertraten der Eisenbolmmiiiisler Thielen und der Handelsminister Brefcld. Herr Thielen ging meilenweit in's Statistische, um nachzuweisen, daß die Aushebung der Ausfuhrtarife nnthnnlich sei. Ans die weitere Frage, ob eine Ermäßigung der Kohlentarife über- banvt sich empfehle» würde, ließ sich der preußische Effenbahn- iniiiister gar nicht erst ein. Auch sonst schien er die gnnze Sache ziemlich auf die leichte Achsel zn nehmen, wie cs bereits der Bc- nrnnder der Interpellation an der Haltung der Regierung gerügt batte. Der Minister meinte, daß die ganze Kalamität in verhältniß- mäßig kurzer Zeit vorübergegangen sein werde; das habe er .aller dings auch beobachtet, daß in einzelnen LnndeStbeilen die Kohlen- prcise zeitweise in einem sür inittlere »nd Nein« Konsumenten scbr empfindlichen Umfange gestiegen seien". Der preußische Handels minister (and den, gegenüber wenigstens ein offenes Wort, indem er non einer .wilchcröchen Bertdeneriing der Kohle" wrack, und die Nothwendigkeit staatlicher Abwehrmaßnahmen im Prinzip rückhalt los anerkannte. Im Einzelnen befürwortete der Minister eine Einschränknna und Kontrole des Zwischenhandels, so zwar, daß die Kohlen möglichst direkt in die Hände der Verbraucher zu bringen seien und daß diejenigen Händler, die nach Urtheil der Handels kammern rmverbäitnißmäßig Hobe Gewinne erzielen, künftig vom Bezug ausgeschlossen werden sollen. Es ist zunächst abzuwarten, wie die von dem preußischen Handelsminister rngei'aaten Maß- nnbme» in ihrer praktischen Ausführung gehandhabt werden und wie sic sich bewähren. Jedenfalls darf es bei dem bloßen Versuche nicht sein Bewenden haben, landen, es muß durchaus etwas Wirk sames geichehcn. weil das Publikum so lange vor einer Wieder holung der jetzigen Kohlenlhenernng nicht sicher ist als die gegenwärtigen Verhältnisse im Groß- und Zwischenhandel belieben, die dieses Mal w sehr zur Verschärfung der Lage beigetragen haben. Die Staatsregierung wird sich daher nicht der Pflicht ent ziehen können, jene Mißverhältnisse nach Kräften zu nnterdrncken oder, wo dies nicht ganz möglich ist, vorbeugend und mildernd rinzugreifen, so oder so. Neueste Dralitrneldunqen vom 4 Dezember ZSSmmtlichs nicht als Brivat-Meldunac« aekeimzeichnrikn Dcvkichm stammen van Wolft's Tel. Bureau: die mit * verftstenen sind während des Drucks cingegangen.) Der Kriea in China. Berlin. Das Tberkommando meldet auS Peking: Bei Tsingtwantau und Schanheikwan werden Landun,zsbrücken und Feldbahnen zur großen Eisenbahn gebaut Die Eilen bahn Schanhaikwan—Peking ist voraussichtlich Mitte Dezember betriebsfähig. London. (Priv.-Tel.) Reuters Bureau meldet ans Tientsin: Es beißt dort, die Deutscken hätten -'(> Todtc und viele Verwundete östlich von Paotingsu verloren, wo sic von MV Boxern angegriffen worden Wien. (In Berlin lag bis heule Mittag keinerlei Bestätigung dieser Nnglücksnachrickst vor!. Tientsin. Tang-wen-huan, der Urheber der Ausschreitungen gegen die Missionen in Paotingsu, ist hier angekommen. Er wurde, von einer starken deutschen Wache eskortier, durch die Berlin. (Priv.-Tel.) In der Kommission zur Berathuna !der Ebinavorlagc beantragt Abg. Müller-Fulda, die 152 ; Millionen Mark durch Begebung von Schatzanwenunaen, deren Umlaufszcit den 21. Mar; l!V5, nickst überschreiten dar', flüssig ni ! machen. Soweit eine Rückerstattung der Ausgaben oder eine Kriegs . entlchäd'gnng slattfinvet. oder solche nickt zur Verwendung gelan gen, sollen die rückerstatteten oder nicht verwendeten Mittel in elfter Linie zur Tilgung der Schatzanweisungen verwendet werben. Endlich sott sür bereits geleistete Ausgaben dem Reichskanzler auS drücklich „Indemnität" ertheilt werden. Aba Richter beantragt, die Ausgaben sür die Ebinaerpeditioii zunächst aus Ueberickmilen von Neichseinnahmen und, soweit diese nicht ansreichen, aus dem Wege des Kredits zu decken. Dagegen soll die von China zu in die Kangtse - Prövinzen sei von gutem Erfolge be gleitet. Die Vicekvnige, die .Herren der Situation seien, batten befriedigende Versicherungen hinsichtlich ihrer zukünftigen Politik gegeben. * NewYork. «Reuter-Meldung.) Eine Depesche aus Peking vom 3. d. M meldet: Alle Gesandten haben von ihren Regierungen Mittheilnngen über diegemeinsame N o t e erkalten. Morgen weiden die Gesandten eine Sitzung abhalten. Die Gesandten wollen keinerlei Auskunft erthcilcn, jedoch, was bezüglich der Einwendungen der Negierungen bekannt geworden ist. genügt, um cs zweifelhaft erscheinen zu lassen, daß man in einer Sitzung zu einen, befriedigenden Abschluß gelangen wird. Tsching und Li-Hnng-Tlchaiig erklären, daß die Chinesen neu gierig sind, die Forderungen der Mächte zu erfabwii. China wünsche um jeden Preis einen Frieden, der sich mit der Würde eines unabhängigen Staates vereinbaren laste. Ader ic länger das große ausländische Heer die Provinz Tschili besetzt hält, desto schwerer lei das vorliegende Problem zu lösen. Die Missionare und andere Leute, die die Belagerung der Gesandtschaften mit gemacht haben, sind entschieden gegen jede Milde: sie dringen besonders darauf, daß die hohen Beamten, die sür die Aus schreitungen verantworlich sind, bmgerichtet werden. Auch müsse ihrer Ansicht nach eine genügend starke Streitmacht in China ver bleiben. um die Aufrechterhaltung der Ordnung zu sichern, da sonst rin neuer Ausbruch der Wirren sicher sei. "Köln. Nachmittags. Das Dom-Hotel wird fortdauernd von einer großen Menschenmenge umlagert. Heute Abend 6 Uhr werden auS dem Haag WolmaranS. Gradier, Debruiu und Schütte eintreffen. Fischer traf deute Mittag ein. * Posen. Das militärische Ehrengericht, dem der bisherige Vorsitzende der diesigen LaodwirlhschaftS-Kammer Major a.D. V.Endell seine Angelegenheit in Sachen dieser Kammer zur Entscheidung voraelegt hatte, entschied sich, wie die „Posener Festung" erfährt, dahin, daß es keinen Anlaß zum Einschreiten Berlin. lPriv.-Tel.) Im Reichstage sind Erwägungen im Gange betr. einer Anfrage an den Reichskanzler wegen de- amtlichen Verhaltens gegenüber de« Präsidenten Krüger. ege . - . zahlende Kriegsentschädigung zur Verminderung der Reichslchup verwendet werden, lieber das Jahr I1V0 hinaus entstehende Koste» sollen etatisirt werden. Ferner beantragt Abg. Richter, daß die für China gebildeten Triivventheile nach dem Friedensschluß oder nach ihrer Rückkehr nurgelöst oder in ihre Heimat!, entlassen werde», femer, daß für die Bildung von im Reichs Mililärgesetz oder ff» Marine-Etat nicht vorgesehenen Trnppentheilcn die vorherige Z». stimmnng des Reichstags erforderlich ist, auch wenn diese Truppcn- theile zu überseeische,: Verwendung bestimmt sind. j Berlin. (Priv.-Tel.) In der Nachluitlagssitzuiig der Budget-Kommission wurde hinsichtlich der Vervstcgnug noch mftgctheilt. daß die Verpflegung aus den Schiffen günstig gewesen sei. Ten Exveditionstruppc» sei Verpflegung aus 4 Monate mitgegcben worden, ferner über die eigentliche Ver pflegung hinaus noch alle möglichen Requisiten u. A. auch Wcisserkvchapparate. Frisches Fleisch solle der Kommandeur sich eventuell aus Australien besorgen: wenn er noch etwas brauche, s solle er telegravlstreii. Die Trülwen seien mit wasserdichten Decken j lind allen Reauisiten für den Winterfeldzug reichlich ausgestartet i Bei der tchnellcu Abtendung der Truppen habe inan vor "Allem ! aus rasche Lieferung iehen müssen und deshalb dorr gekauft, wes ,die>e Bedingung erfüllt wurde. Auf eine Anfrage Richter'«, ob es: ! Tnaffache 'ei, daß die Soldaten in China keine Biic>e rnel,r.§ sondern nur noch Postkarten schreiben dürsten, erwidert Ministe.: v. Goßlcr, daß er deshalb in China angesragt habe. Von hier! aus seien solche Bereiste nicht ergangen. Abg. Richter brachte an ! j geblichc Plünderungen und Erschießung unbewaffneter Ehffreien zw > Sprache. Minister v. Goßler bestritt diele Angaben. Cs werde s streng nach dem Reglement periaoren. Staatssekretär V. Tirpitz > konstcitirte »och, der sianzösischs Gesandte habe selbst anerkannt daß deutsche Truppen nicht geplündert haben. Hierüber cinipann sich eine längere Diskussion: ebenso darüber, daß eine Kriegs erklärung nicht ergangen lei. Staatssekretär v. Richlhofen stellte fest, eS bandle sich nur mn ein bewaffnetes Cinichreiten gegen anarchische Zustände in China: ein Krieg bestehe nicht, da Ge sandte in Berlin und Peking seien. Abg. Bebel wundert sich,, daß Geld für die Unterbringung der Gefangenen gefordert werde, da doch die Gefangenen crichosl'en würden. Kriegsminister v. Goßler erklärte, es finde ein regelrechtes Verfahre» statt, eine willkürliche Erschießung sei ausgeschlossen. Die sämnftlichen Aus gaben bei der Militärverwaltung wurden genehmigt und dann noch beschlossen, mit der Vorlage zugleich gesetzlich die Frage der Pen sionsvcrsoramig der Chincttruppcn zn regeln. Bei den Kosten de. Marine. 28801 (VO Mk . beantragt Abg. Richter die alsbaldig ' . Rückberilffmg der zur Verstärkung der ostasiatischeir Station bin j aiisgeiandten 4 Limeiilchiffe, zog aber diesen Antrag zurück, nachden- j Staatssekretär v Nickstholen erklärt hatte, die Zurnckbcrusung löste (erfolgen, sobald dies möglich iei. Tic Forderungen für die Marine wurden genehmigt. Bei den Forderungen für die Post und Tele s graphenverwaltnug tbeilte Staatssekretär v. Padbielsli mii. da» i die Schwierigkeiten des Kabels Tlchingtcm-Changhai gehoben und das Kabel in nächster Zeit fertiggestellt sein werde. Auch diele, ! Abschnitt gelangte unverändert zur Annahme. D ic Kommission vertagte sich hierauf bis Donnerstag Vormittag 10 Uhr. ! Berlin. In der heutigen Sitzung der Budget I koIN IN issivn des Reichstags erklärte der Staatssekretär de i Aeußern Freiherr v. Richthofen auf eine "Anfrage Bebel s, ob die : E h i ii a crp ed it i o n als ein Kriegs anznl'ehen sei. die Expedition ! sei anfzusassen als ein bewaffnetes Einschreiten gegen anarchische : Zustände. Dieses Einschreiten hindere nicht das Fortbestehen cffic , : gewisse» völkerrechtlichen Verkehrs zwischen dem Deutschen Reich und der legitimen Regierung Chinas- Berlin. (Priv.-Tel.) Der K ai > cr trifft am 13. Dezew ber in Hannover ein und wohnt Abends im dortigen König! Theater der "Aufführung von Shakcspcarc's „König Heinrich IV." bei. Berlin ,Priv.-Tel.: Im Januar n. I. werden es 2. Jahre, daß die Reichsvanl unter der» neuen Bonkgefttz iu Wirksamkeit trat und die Preußische Bank ablvstc. Zu Ansang des Jahres lkVI wird die Rcichsliank eine Iubiläums-Fcsttchrift veröffentlichen und am 5. Januar wird sich das Direktorium mit deur Eentwl-Ansschuß zn einem Festmahl vereinen. Berlin. Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht eine Mit thcilung des Ministeriums des König!. Hauses, worin gegenüber den Erörterungen in der Presse festaestellt wird, dag seitens des Berliner Polizeipräsidiums das Verbot, am Bußtage im Overnhanse eine "Arie aus „Messias" und Bruchstücke aus s „ Parsivc> l" cmsznführen, übcrhanvt nicht erging. Das Polizei Präsidium bat vielmehr, und zwar einige Zeit vor dem Bußtage, die Gcneral-Inicndcmtur der Schampiele unter Hinweis auf das gleichmäßige, bei den anderen Theatern geübte Beifall reu darauf aufmerkiam gemacht, daß die Zufammenictzung des Programms mit dem 8 12 der Polizeiverordnungübcr die äußere Heiligkgltung der Sonn- und Feiertage voin 19. März 1898 nicht iin Ernklana stehe, da diese im Interesse der ernsten religiösen Feier dcS-Char- freitags und des Bußtages eine conecrtmäßige Darbietung eff, zelner Musikstücke nicht ziuasse, vielmehr nur die Aufführung eines geistlichen Chorwerkes (Oratoriums) gestatte. Die König!. Inten dantur hat sich der Richtigkeit dieser Auffassung nicht verschließen können und demgemäß ihrerseits die "Absetzung der genannten beiden Stücke veranlaßt. Die verzögerte Bekanntgabe der Abänderung erklärt sich daraus, daß zunächst eine anderweite Aufführung in Aussicht genommen war. aber schließlich aus technischen Gründen nicht erfolgen koimte. Berlin. Die.Nanonalzeituna" meldet: Die durch die Schulrefom von 1892 eingefüdrte Abschlu ßprüsung für du Versetzung von Unter- nach Obeffecunda, die nack Genehmigung deS Kaisers aufgehoben werden soll, wird voraussichtlich Ostern 1Ä>1 nicht mehr abgehalten werden. ,.„'1 »ks -- — -U.-Itt.st !>,I>."^>Üc — ' .'l"'!!!>? I 'U Z
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