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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 06.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192503063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250306
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-03
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chtzch: «mi OiMd« Ke. Iredaktton und Expe-ttiou 1925 Freitag, oen 6. Aiärz dir 55 t Der Eisenbahnarbeiterstreik > I» > Rcichsbahndirektion Stteiks ist folgen- Eisenbahncrgewerk- 21N10 lbrrhglb ininsch, eitet .«eil >rate Fortgesetzte Verhandlungen Die gestrigen Verbandlunaen -wischen der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn gesellschaft und den Etsenbabnerqewerk Mften über die Lohn- und Arbeits-eittraae haben zu keinem abschließenden Ergebnis geführt. Sie sollen morgen fortgcftihrt werden. Wie die Blätter aus Dresden melden, hat auch die christlichnationale Gewerk'cbast Deutscher Ei senbahner ihre Mitglieder aukaesordert, sich am Streik zu beteiligen. Eine Versammlung der Ausständigen in Dresden fordert stürmisch die Fortsetzung des Streikes. Chamberlain erklärte weiter, er begrüße den neuen Schritt der deutschen Regiernng, der große Möglichkeiten für den Frieden und di« Sicherheit der Welt habe und der Ausgangspunkt für eine wirkliche Erhol—«q der europäischen Lage sein könne. Es sei zu früh, zu sagen, daß diese Vorschläge wirklich dazu führen würden oder nicht. Aber es sei nicht zu frühe, zu sagen, daß die britische Regierung ihnen die größte Bedeutung bei messe und beabsichtige, ihnen die ernsteste Er wägung zu geben in der Hoffnung, daß in die sem freiwilligen Schritt der deutschen Regie rung ein Weg gefunden werbe, der von der unglücklichen Vergangenheit wegführe, zu ei ner besseren nnd freundlicheren Zukunft. Wenn dies vollbracht werden könne durch und nit Hilfe Englands und wenn diese Hilfe er forderlich sei. um eS zustande zu bringen, so werde sowohl die Hilfe wie auch der gute Wille Englands nicht fehlen. Zur Kölner Frage agte dar Redner, daß die Besetzung deS gesam- ten Gebietes auf 18 Jahre festgelegt worden et mit dem Vorbehalt, baß das Kölner Gebiet nach 8 Jahren geräumt werden solle, wenn .Deutschland seine Bertragsvervflichtungen er füllt habe. Chamberlain fuhr fort, «a« habe bis jeßt noch nicht einmal eine vertranliche Würdigung über diejenige« Punkte erhalte«, in denen sich Deutfchlaud k» Verzug befinde. Aber man habe vor einiger Zeit erfahren, daß Deutschland im Verzug war und daß e» nicht berechtigt sei, die Räumung vor der Gutma- chung seiner Verzüge zu beanspruchen. Wa» die Veröfentlichung deS 182 Seiten umfassen, den Berichtes der Sontrollkommission bedeute, so habe er keinen Grund etwa» zu verbergen, wenn die Veröffentlichung »u einer Lösung Schlich der Anzeigenannahme vorm. 11 Uhr. Mir das Erscheine» i-nan bestimmt«. Lagen obA Plätzen, sowie für telephonisch« Aufträge wird aeleistlck Ins«monsbeträge sind sofort bei Encheinen der Anzeige fällig. Zablung 'wlrd ber am Tage der 'Zahlung qMq« Zeilenpreis in Anre nun, a^acht-LÄN^ Die Unterhaus-Aussprache Der Liberale Fisher, der gestern im Londoner Unterhaus«: die Debatte über die auswärtige Politik eröffnete, sagte, die De batte werde Chamberlain Gelegenheit geben, den Schleier zu lüsten, den er bisher so erfolgreich über die Geheimnisse der aus. wärtigen Politik gebreitet habe. Die Liberalen seien der Ansicht, daß cS wichtig sei, daß die britischen Delegierten für den Völkerbund mit der Ansicht des Hauses ver» traut seien. Er wolle jedoch nicht aus eine vor zeitige Erklärung der Politik dringen. Di« Verschiebu«s »er Rünmnng Köln» s«t ein sehr ernster Schritt der Regier««,. Die britische Oeffentlichkeit kenne immer noch nicht die genauen Gründe für die Verschiebung der Räumung. Fisher drang auf die Veröf fentlichung der Dokumente. ' Er sagte, es sei nicht genug, einfach der Welt die Hauptgründe anzugeben. Wenn er der Ansicht sein würde, daß eine Veröffentlichung die Beruhigung verzögern würde, so würde er nicht darauf dringen. Aber er stelle sich vor, die deutsche Regierung werde das Dokument erhalten und werde über den besonderen Verzug unterrichtet werden, dessen sie beschuldigt werde. Wenn die Deutschen das Dokument erhielten, dann müßte auch das Un terhaus es bekommen. Fisher erklärte weiter, es sei wünschenswert, daß Deutschland einge laden werde, feine Bemerkungen zum Bericht zu machen und er begrüße gewisse Erklärun- gen über diesen Punkt. Die Liberalen emp fänden große Besorgnis über die von Hcrriol und -er französischen Presse geführte Sprache. Gewisse Worte unterstützen die Annahme, daß nach Ansicht Frankreichs die Frage der Räumung Kölns mit der Frage der allgemeine« Sicherheit verknüpft sek. Seiner Ansicht nach seien die beiden Fragen vollkommen getrennt. Fisher fragte, ob die Räumung von der britischen Regierung un abhängig von der französischen Zustimmung durchgcführt werden würde, falls und wenn England vollkommen überzeugt sei, daß Deutschland seine Verpflichtungen im Wefent- lichen erfüllt habe, oder verhalte eS sich so, baß, bevor Köln geräumt werde, die Alliierten Übereinkommen müßten, ob der Vertrag beob achtet worben sei? Habe England es klar gemacht, daß eS sich daS Recht seines unabhängige« Urteils vorbehalte, wenn der bedauerliche Fall eintrete« sollte, daß die Alliierte« nicht übercinstimmten? Fisher sagte, die Engländer dürften nicht in Söln bleiben, wenn sie überzeugt seien, daß Deutschland den Vertrag im Wesentlichen er- fülle. England dürfe nicht einen unvorbcdach- tcn und zufällige Verzug zur Entscheidung nehmen, um dort sin Köln) zu bleiben. DaS Scheitern des englisch-amerikanischen Paktes sei eine sehr ernste Sache für Frankreich ge wesen. Alber dies könne nicht gut gemacht wer ben durch eine Weigerung, Köln zu räumen. Anste» Chamberlain erwiderte: Vor allem sei eö wünschenswert, daß die britische Politik eine nationale Poli tik sei. Die Opposition wiße gut, wie heikel die Fragen seien, mit denen sich Fisher besaßt habe. ES sei für ihn notwendig, daß er nicht nur mit Umsicht, sondern sogar mit Zurück. Haltung über diese Dinge spreche. Chamber- lain erklärte, wa» Danzig betreffe und die Fragen, die damit zusammenhängen, so wür den diese Fragen sicherlich bei dieser Gelegen. Helt vor den Völkerbund komme«. Chamber, lain teilte mit, er hoffe bald, bestimmte Ant- wort der französischen Regierung auf den letz, tut britische» Gchuldenvorschlag »« erhalte«. dieser Frage führen würde. Wenn die Regie rung gezögert habe, so sei das nicht deswegen, weil sie etwas verbergen wolle, sondern weil sie nicht sicher war, ob die Verstöße gering oder groß gewesen seien. Das Ziel der britischen Negierung sei, *nm frühestmöglichen Zeitpunkte von der deut- ühen Regierung die Erfüllung dessen zn erhal ten, waS gerechtevweise nach dem Vertrage verlangt werden könne, damit die in Aussicht genommene Räumung der besetzten Gebiete sobald wie möglich in Kratt treten könne. Was die SicherheitSfrage betreffe, die von 'tesiger Bedeutung sei, so wisse er, daß die Sicherheit dar Hauptschlüstel für di; schwteri- gen Probleme Westeuropas sei. Zur Frage, ob die deutsche Negierung eine Gelegenheit ''abe. ihre Beobachtungen und Anerkennungen den Alliierten vorznlegen, so müße er wider holen, daß er nur in Nebereiistim.nung und nach Beratung mit den Alliierten sprechen könne. Was die Frage Fisher» nach etwaigen . Borschlage« DentschlandS anlange, so habe Herriot bereit» dem franzö sischen Ausschuß für auswärtige Angelegen heiten mttgetetlt, daß derartige Vorschläge ei»gega«ge« feie«. Chamberlains erste Kenntnis hiervon sei eine Mitteilung gewesen, die ihm in vertrau lichster und geheimster Form vor einigen Wo. chen erreicht habe. Er habe sofort erklärt, daß er eine Mitteilung dieser Art nicht an nehmen könne unter der stillschweigenden ver- pfltchtung, daß er zu den Alliierten Englands nicht davon sprechen dürfe. Der deutsche Bot schaftee habe ihm sofort die Versicherung ge geben, daß e» die Ansicht der deutsche« Regie- rung war und stet» gewesen sei, eine gleichze«. tige Mitteilung nach Pari», Rom und Brüste! ergehe» zu lasie«. Da» tet teüt aelchebe». allem Anschein nach in Hauptleitung. Die Pressestelle der Dresden teilt unr mit: Zur Vorgeschichte des des fest'ustellen: Die _ schäften hatten die den Lohn und die Ar beitszeit betreffenden Bestimmungen des Lohntarifvcrtrages für den 28. Februar 1925 gekündigt, worauf seitens der Hauptverwal tung der Ncichsbahngesellschaft mit den Sprscnvertretern der Ei^cnoahnergewerk. schäften in Verhandlungen getreten wurde. Hierbei wurde die Vereinbarung getroffen, daß auch nach dem 1. März 1925 die ge kündigten Bestimmungen des Lohntarifver trages als ungekündigt gelten sollten, bis die Verhandlungen zum Abschlüsse gekommen England und Deutschland Der Liberale Fisher übt scharse Kritik daran, daß England die Räumung der Kölner Zone verzögert. - Auston Chamberlain spricht sich eingehend über diese Frage aus und bestätigt, daß Deutschland ein Slcherheusangebot gemacht hat seien. Ungeachtet dieser Bindung und uner wartet des Ausganges der Verhandlungen hat der Deutsche Eisenbahnerverband die Führung des Streiks, ohne daß diesem d,e sonst übuche befristete Ankündigung voraus gegangen wäre, übernommen. Im Laufe des gestrigen Tages ist außer aus den im Morgenbencht erwähnten Dres dener und Chemnitzer Dienststellen noch auf einigen anderen die Arbeit teilweise nieder gelegt worden, u. a. in Reichenbach i. D. Riesa und Engelsdors bei Leipzig. Die be triebliche Lage hat sich hierdurch nicht we sentlich geändert, da die ausgefallenen Posten in der Hauptsache mit bereitwilligen Beamten und sonstigen Ersatzkräften besetzt werden konnten. Insbesondere tonnte der Personenverkehr ungestört durchgeführt wcr den. Die vom Deutschen LisenVahneroerband verbreiteten gegenteiligen Mitteilungen z. B. über Störungen des Personenverkehrs im Dresdner Hauptbahn^of sind unzutreffend. Mw 71.nl 1 St«dt»«K «troksffe »lüfewitz Rr. ass pvfifcheck^Mtv: Re. »17 OwsdE Das deutsche Angebot Es ist nach den von Austen Chamberlain im Londoner Unterhause gemachten Ausfüh rungen als Tatsache hinzunehmen, daß die Reichsregierung in der Sicherheitsfrage durch die deutschen Botschafter in London und Pa ris tatsächlich einen Initiatir schritt unter nommen hat, als dessen Folge nunmehr eine außerordentlich lebhafte Diskussion unter den alliierten Regierungen eingetreten ist. Von rechtsstehender Seite ist an dem Vorgehen der Reichsregierung, die über ihre Absichten während der letzten Zeit strengstes Still- schweigen gewahrt hatte, ziemlich scharfe Kri tik geübt worden. Man befürchtet nämlich, daß sich die deutsche Außenpolitik in der Sichcrhcitsfrage vorläufig auf Jahrzehnte hinaus festgelegt haben könnte. Zn den Krei sen der Reichsregierung erklärt man jedoch, daß bindende Angebote noch nicht gemacht worden sind, daß aber selbstverständlich daran gedacht werden müsse, deutscherseits feste Vorschläge an die altnerten Regierungen zu machen. In Deutschland scheinen die parla mentarischen Kreise zu übersehen, von welch entscheidender Bedeutung die Lösung des Sicherheitsproblems ist und wie sehr viel davon abhängt, ob die von deutscher Seite ausgesprochene Bereitwilligkeit zur Lösung dieser Frage von der Gegenseite auch ernst genommen wird. Die Berliner diplomati schen Kreise betonen daher nochmals, daß es absolut verfehlt wäre, wenn jetzt in Deutschland gegen das Vorgehen der Re gierung Einspruch erhoben würde, zumal die deutsche Außenpolitik dringend an einer schnellen Regelung des Sicherhcitsproblems interessiert ist. Die Reichsregierung ist sich wohl bewußt, daß sie innenpolitische Wider stände überwinden muß, wenn sie jetzt da zu schreitet, sich durch einen Sicherheilspakt gegenüber den alliierten Regierungen auf lange Sicht hinaus zu binden und auf ir gendwelche Bestrebungen zur Veränderung der deutschen Westgrenze zu verzichten. Eine solche Bindung wird aber notwendig sein, um überhaupt zu einer Friedensgarantie zu kommen, die, wie schon wiederholt betont wurde, auch von Deutschland gefordert wer den muz. Die deutsche Regierung wird selbstverständlich aus dem Prinzip der Ge genseitigkeit verharren und verlangen, daß das Deutsche Reich vor den Grenzverletzun gen seiner Nachbarn geschützt wird und man Hm seine volle Souveränität garantiert. Wird dieses Ziel erreicht, so ist die Friedens frage für Deutschland vorläufig gelöst, so daß der innere Wiederaufbau endlich ohne Störungen und Unterbrechungen von außen her fortgesetzt werden kann. Im Rcichskabinett selbst herrscht, wie wir ausdrücklich versichern können, über diese Fragen volle Einmütigkeit und es wäre ganz verfehlt, wenn etwa ersucht werden sollte, Meinungsverschiedenheiten m die Regierung hincinzutragen. Wenn von deutschnationaler Seite an der Haltung der Regierung Kritik geübt worden ist, so ist man in den Kreisen der Reichsregierung selbst kaum geneigt, hier in ein' besonders beunruhigendes Moment zu erblicken. Die deutschnationale Partei wird, nach Auffassung der offiziellen Kreise, kaum dagegen Einspruch erheben können, wenn das Reichskabinett in voller Ueberein- stimmung mit den deutschnationalen Mi nistern und dem Reichstag m der Sicherheits frage Entscheidungen treffen sollte, die nun einmal im Rahmen der notwendigen Lebenr- bedürfniüe der Reiches liegen. mii Loschwiher Anzeiger TageHeltlmg für da« östliche Dresden und selne lvorone. «tadtteil« Diese» «lat« «ESN di« amtlieben Bekanntmachungen de« Dresden I » Gemeinden wa«. Slakewitz, Loschwttz, Meitzer Hirsch, Bühlau. Bochwltz und Laubegaft <ll. und M. derwattung z 1 Dresden ° wltz/NIed.rpoyritz, H°st«u»itz, Pillnitz, Weitzig und SchSns.id, sowie scheint täglich mit den Beilagen- Amll. Fremden- und Kurlist,, Leben lm Älld, Agror-Dert«, Nodto-Zellung, l Anzeigen roAen die »»esxailene pen vlaßvoriTriften und schwierigen Satzarten werden mlt »0» L.slund-n «us alt« und neuer Zeit, Moben.ZeI<ung,«chnlltmust «bogen. V" Lquaspre.s-«trägt frei Ins Haus > mtt «L S-ldpfennIgen. Arne.gen u. z-Namen . - - LÄ.LÄ LALL»»-?« «W Ä« Vlasewitz,.Tolltwttzer Str. 4, Ampr. auiqeqeb werden, känn. wir ein« Verantwort dez öer Nichtiglelsnicht übernehm ' 2D. Jahrgang —a gebracht. § Geringe Zunahme des Streikes Zur Lohnbewegung unter den Eisenbah ner* melden die Berliner Blätter, daß der Deutsche Eisen"bahnerverband, der die ört-- lichen Streiks in Sachsen als wilde be trachtet, mit allen Mitteln versucht, eine weitere Ausbreitung der Streikbewegung zu verhindern. Heute mittag haben Verhand lungen zwischen dem Deutschen Eisenbahner- verband und der Deutschen Reichsbahnver waltung über die Lohnfrage in Berlin be gonnen. Da die Bezirksleitung Sachsen des Deutschen Eisenbahnerverbandes den Streik als nich 1» wild erklärt und sogar seine Führung übernommen hat, setzt sie sich also Gegensatz zu ihrer
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