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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188206284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820628
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-06
- Tag1882-06-28
- Monat1882-06
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1882
- Autor
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Md- elbst. eetsr lntcr- n der idenes Phien. n: 25. id, mg, und Tageblatt. Inserate werden bis Vormittags 11 Ubr angenom- II - — men and beträgt derPreis für die gespaltene Zeile !! 1 oder deren Raum 1S Psmnige. 147. I Mittwoch, de» 28. Juni. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg und Brand. LermtworÜicher Redakteur Iuliu» Braun i» Freiberg. 34. Jahrgang. und zahl-- »evolle Mren iverks- Dank enden rein I. chrcn- igenen anst!" da, «u. nähme, Todes- ma in bringe rnk. Zeise mser icher wir eun- si- u. te Gott , Vater cmeister >en und anderer n, Be- senen r. , Nach ts statt. ilnahme ich den gesagt Jugend- enus. Helena« Schaf 65 Pf- :gen altes. Ginla-ung zum Abonnement. Indem wir das geehrte Publikum Freibergs sowie der näheren und weiteren Umgebung zum Abonnement auf den „Areiberger Anzeiger und Tageblatt" pro drittes Quartal,1882 höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, besonders die auswärtigen Abonnenten, die Bestellungen auf das Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung resp. verspätete Lieferung vermieden wird. — Nach wie vor werden wir bemüht sein, den Inhalt unserer Zeitung möglichst mannigfaltig, gediegen und interessant zu gestalten. Außer der Besprechung wichtiger Fragen in Leitartikeln finden die politischen Ereignisse des In- und Auslandes in gedrängter Kürze und Uebersichtlichkeit die ihnen gebührende Erwähnung. Bei wichtigeren Vorkommnissen geben wir sofort Kunde durch telegraphische Depeschen. Während des Sommers werden in Telegrammen vom Meteorologischen Institut zu Chemnitz die Witterungsausfichten für den folgenden Tag bekannt gemacht, was namentlich für unsere Landbevölkerung von besonderer Wichtigkeit sein dürfte. — Unsere lokalen Nachrichten beschränken sich nicht nur auf die täglichen Vorkommnisse, sondern beschäftigen sich auch mit städtischen Fragen und mit den vielen in unserer Stadt bestehenden Vereinen. Bei den Nachrichten aus dem Königreich Sachsen sollen hauptsächlich die Ortschaften des Landgerichts- und amtshauptmannschaftlichen Bezirks Freiberg, sowie insbesondere die des Erzgebirges Berücksichtigung finden. Regelmäßig erscheinen auch die Schwurgerichts- und sonstigen Verhandlungen beim Landgericht Freiberg, und werden dieselben, je nach ihrem Interesse für die Oeffentlichkeit, in größerem oder geringerem Umfange geliefert. Das Feuilleton bringt nur gediegene Novitäten und hat kürzlich mit der neuesten Erzählung von Maximilian Schmidt: „Die Anappentisl vom Aauschenberg" begonnen. Neuhinzutretende Abonnenten erhalten auf Wunsch den Anfang der Geschichte, soweit der Vorrath reicht, gratis nachgeliefert. Der 8oiLiLl»A8ll»«ri«Av wird auch ferner die Obst- und Gartenbau-Zeitung beigegeben; ebenso werden die Preisräthsel fortgesetzt. — Der vierteljährliche Abonnementspreis beträgt 2 Mk. 25 Pfg. Bestellungen nehmen sämmtliche kaiserliche Postanstalten, sowie die Expedition und die bekannten Ausgabestellen in Freiberg, Brand, Langenau, Halsbrücke', Langhennersdorf und Weißenborn entgegen. Inserate finden in dem „Freiberger Anzeiger und Tageblatt" die weiteste und zweckentsprechendste Verbreitung. Die Redaktion und Expedition des „Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Sparsamkeit im öffentlichen Leben. Eine traurige Erbschaft aus den Zeiten unserer natio nalen Verkommenheit ist der beschränkte Gesichtskreis, der uns Deutschen vielfach auch heute noch eigen ist; die kleinliche Art, in der wir die Dinge anzusehen pflegen; die Krähwinkelei, welche immer noch ihre duftigen Blüthen treibt. Die Spuren dieses unerfreulichen Zuges in unserem Volkscharakter ließen sich vielfach nachweisen. Es wäre ekn lehrreiches Kapitel praktischer Völkerpsychologie, jene klägliche Richtung unseres Volksgeistcs im wirthschaftlichcn, künstlerischen, literarischen und politischen Leben etwas näher zu untersuchen; doch würde dies den Raum eines Buches erfordern. An dieser Stelle mag heute nur einer einzigen Aeußerung jenes Zuges gedacht sein: Der Neigung unseres Volkes zu Sparsamkeit in allen öffentlichen Dingen. Seltsam genug huldigt der Deutsche in Bezug auf das Privatleben der lobenswerthen Sparsamkeit nicht in dem Maße, wie andere Völker, wie beispielsweise Eng länder, Franzosen und Nordamerikaner. So weit sich das statistisch nachweisen läßt, ist die Zahl der Sparer — es mag freilich wohl auch mit dem allgemeinen Wohlstände zusammenhängen — bei uns nicht so groß, wie in Eng land, Frankreich und Nordamerika. Aber um so größeren Werth legen wir in öffentlichen Angelegenheiten auf die Sparsamkeit. „Die Hand auf den Beutel" — gilt bei uns zu Lande als die Summe aller Weiheit. Bei den Wahlen kann man gewiß bei den meisten Em pfehlungen von Kandidaten als das Hauptzugmittel die Versicherung lesen, daß der Vorgeschlagene für die mög - lichste Sparsamkeit besorgt sein wird. Die Steuer zahler im deutschen Reiche, welche die alljährlich an Staat und Kommune zu entrichtenden Steucrbeträge nicht als die lästigsten und ungerechtfertigsten Ausgaben ansehen, sind jedenfalls zu zählen. Nun verlangen wir von keinem Staatsbürger sonder liche Begeisterung sür's Stcuerzahlen; ebenso wenig wollen wir angehenden Volksvertretern ihre Neigung zur Spar samkeit benehmen. Aber darauf möchten wir doch auf merksam machen, daß Derjenige noch lange nicht der beste Staatsmann ist, der sein Augenmerk in erster Reihe darauf richtet, den Staat so wenig wie möglich Ausgaben machen zu lassen. Er bedeutet hinsichtlich seiner Tüchtig keit ebenso wenig, wie der Geschäftsmann, dessen oberster Grundsatz die Einschränkung aller Ausgaben ist. Klein liche Seelen mögen sich in solchen Pfennigfuchsereien ge fallen; kühne, weitsichtige Männer rechnen anders. Sie werden sich zunächst über das Ziel klar werden, welches sie erreichen wollen, und dann sich fragen, ob die dazu nöthigen Mittel im Einklang mit diesem Ziele stehen oder nicht. Stehen sie damit im Einklang, so werden sie ihnen auch nicht zu hoch vorkommen und damit besser fahren, als der kleinliche Krämergeist, der nie etwas einsetzt, aber auch nie etwas gewinnt. Eine Ausgabe, zur rechten Zeit und am rechten Ort geleistet, bringt mehr Vortheil als die Aengstlichkeit, welche vor jeder Ausgabe zurückscheut. Das weiß jeder tüchtige Geschäftsmann. Im Staatsleben gilt ganz dasselbe. Es giebt gewiß mancherlei Ausgaben, welche die Volksvertretung auf ihre Nothwendigkeit sehr ernstlich zu prüfen hat und die einer strengen Kritik zu unterwerfen ganz in der Ordnung ist. Es giebt aber auch wiederum sehr viele, bei denen übel angebrachte Sparsamkeit von großem Nachtheil sein müßte. Deshalb sollte man sich hüten, in den Wählern durch die stete Betonung der Sparsamkeit den Gedanken wachzurufen, der Staat sei ein gefährlicher Kumpan, jeden Augenblick nur darauf bedacht, seinen Bürgern das Geld aus dem Beutel zu locken; man müsse sich gegen ihn, wie gegen einen Tasche'ndieb, mit Vorsicht wappnen- Solche Auf fassung vom Staatsleben ist ein trauriges Ueberbleibsel früherer Zeit. Was ist denn der Staat anders, als die Gesammtheit seiner Bürger? Mag sein, daß die Vertreter der Gesammtheit, sagen wir der Fiskus, manchmal hart und wohl auch inkorrekt gegen den Einzelnen verfahren; die Fälle aber sind un streitig viel häufiger, in denen der Einzelne in aller Ge- müthsruhe die Gesammtheit übervortheilt, ohne daß seine biederen Mitmenschen Anstoß daran nehmen. Zeiten eines kräftigen Volksthums aber sind in dieser Hinsicht viel em pfindlicher; sie belegen das Unrecht, der Gesammtheit gegen über verübt, mit demselben Makel, wie das Unrecht am Einzelnen. Nur Zeiten sinkender Moral sehen gleichgiltig zu oder freuen sich wohl gar darüber, wenn dem Gemein wesen vom Einzelnen ein Schnippchen geschlagen wird. Also auf Verminderung der an den Staat zu leisten den Abgaben kommt cs nicht so an, wie man uns zu weilen glauben machen will- Wären dieRedeusarten von der Nothwcndigkeit, immer die Hand auf den Beutel zu halten, richtig, so müßte England z. B. viel übler daran sein, wie wir; denn die Abgaben, die dort der Staat erhebt, sind weit höher als bei uns. Und doch wird kein Ver nünftiger behaupten wollen, daß vom finanziellen Stand punkte aus der englische Staatsbürger schlimmer daran ist als wir. Nicht die Höhe der Abgaben steht in erster Linie, sondern die Frage, was der Staat denn dafür leistet und wie die Vertheilung der Lasten erfolgt. Sorgt der Staat dafür, daß der Bürger zu wirthschaftlichem Gedeihen gelangen kann und legt er -die unvermeidlichen Lasten der Steuersähigkeit entsprechend gerecht auf, so sind erhöhte Steuern noch nicht so schlimm, als geringe Ab gaben, sür welche der Staat nichts oder nicht viel leistet und die ungerecht vertheilt sind. Darauf möge man in Zukunft etwas mehr das Augenmerk richten. Tagesschau. Freiberg, den 27. Juni. So lange die egyptische Frage das einzige, hervor ragende Ereigniß der „todten Saison" bleibt, gebührt ihr auch der Vorrang, an erster Stelle besprochen zu werden. Immer mehr stellt sich heraus, daß der Sultan mit dem Khedive und seinen Ministern im besten Einverständnisse sich befindet. Er hat Arabi Pascha den Medjidje- Orden erster Klasse verliehen und ließ zu gleicher Zeit dem KHedive ein Souvenir in Diamanten über reichen. Der neue Ministerpräsident Ragheb Pascha erhielt eine Depesche von Lesseps, in welcher derselbe die egyptische Regierung bittet, die Gerüchte, wonach der Suezkanal in Gefahr stehe, als grundlos zu bezeichnen und zu erklären, daß die Regierung Garantie sür den selben übernehmen und daß der Handelsverkehr keine Unterbrechung erleiden werde. Ragheb Pascha bezeichnete in seiner Antwort die Gerüchte als absolut unbe gründet. Die Regierung erkenne es als ihre Pflicht an, die Ruhe überall im Lande und besonders in der Nähe des Kanals aufrecht zu erhalten. Lesseps könne sich für durchaus vergewissert halten, daß die Sicherheit seines Werkes nicht in Frage gestellt werde. Trotz dieser Er klärung dauert die Beunruhigung der Bevölkerung am Kanal entlang fort. Während der letzten Tage wurde der Kanal seiner ganzen Länge nach von einem Hausen
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