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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186003027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600302
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-02
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.03.1860
- Autor
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8KL Freiverger Anzeiger und gespalten« Zeilt'od« Tageblatt. 1860. Freitag, den S. März. s Uhr für die nSchsi- erscheinende Nummer angenommen. . Erscheint s jeden Wochentag früh 9 Uhr. Inserate wer. den dir Nachmittag deren Raum mit 5 Ph»> berechnet. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg» Sayda und Brand. . Tagesgeschichte. Dresden, 28. Februar. Der Rath der k. Residenzstadt macht Folgendes bekannt: Aus Veranlassung des in Nr. 36 der „Const. Ztg." enthaltenen'Aussatzes des Herrn vr. Theile in Lnngwitz, ein angeblich vom Scheintode wieder erwachtes. Mädchen betressend, ha ben wir bereits am 13. Fcbr. d. I. öffentlich erklärt, daß im hie sigen Stadtkrankenhause ein solcher Vorfall sich niemals ereignet habe. Eine gleiche Erklärung und Versicherung hat, unter spe- cicller Auseinandersetzung dcö Cachverhälinisses, am 19. d. M. Herr vr. Walther in seiner amtlichen Stellung als Oberarzt am hie sigen Ctadtkrankcnhausc veröffentlicht. Dessenungeachtet hat aber der genannte Herr vr. Theile nicht Anstand genommen, das von ihm verbreitete Gerücht wiederholt znm Gegenstände öffentlicher Besprechung zu machen und dabei sich bemüht, solches dem Pu blikum als in Wahrheit beruhend, darzustellcu, ja sogar das be treffende Bcamtenpcrsonal des Stadtkrankenhanscs der Pflichtwi- Lrigkeit beschuldigt, ohne vorher darüber irgendwie an competenter Stelle nähere Erkundigungen eingezogen zu haben. Nachdem diese Angelegenheit in der Presse vielfache Verbreitung gefunden hat, erklären wir auf Grund sorgfältigster Erkundigung und genauer Vergleichung der erzählten Thatsachen mit den hier ciuschlagendcn Local- und sonstigen Verhältnissen, die jenen Vorfall geradezu als unmöglich erscheinen lassen, hiermit nochmals aus das Bestimmteste, daß das von Herrn vr. Theile verbreitete Gerücht völlig unwahr ist. Zu unserer Gcnngthnung haben die höheren Behör den bereits von diesen, die Pflichttreue und die Ehre sämmtlichcr Beamten unseres Krankenhauses angrcifenden Insinuationen Kennt- niß genommen und eine commiffarische Erörterung der Sachlage von Oberaufsichtswcgcn angcordnct. Nach Veröffentlichung der Re sultate dieser Erörterungen behalten wir nns die Entschließung über die gegen die Verbreiter jener verdächtigenden Gerüchte zu er greifenden Maßregeln vor. Dresden. Von Seiten der königlichen Finanzvcrwaltung ist unterm 2l. Februar die Betriebsübersicht der königlich sächsischen Telegraphcnlinien im Jahre 1859 veröffentlicht worden; die Ge- sammtzahl der auf den sächsischen Telegraphcnlinien im Jahre 1859 beförderten Telegramme beträgt hiernach 1216l0, nämlich 61726 interne und 59884 Vereins- oder internationale Telegramme, die Summe der Einnahme der StaatStelcgraphen 55748 Thlr. (circa 10000 Thlr. mehr als 1858), die der Eiscnbahntclegraphen 4385 Thlr. (circa 900 Thlr. mchr als. 1858). Die Gcfammtzahl der Telegramme des Jahres 1858 ist 1859 um 26271 Stück (27,^ Proc.) überschritten worden. Leipzig, 28. Februar. Wie übel unüberlegter Schabernack oft abtäust, beweist folgende' Gesckiäle, welckc sich gestern, auf einem der hiesigen Bahnhöfe zngctragcn hat. Einem Handarbeiter, der leidenschaftlicher Raucher ist, wurde von einem Auflädcr der Pfeifcnkopf unten mit Pulver geladen und oben mit Tabak gestopft. Als Ersterer die Pfeife nun aurauchtc, cxplodirte das Pulver und verletzte ihm das Gesicht dermaßen, daß er ärztlicher Behandlung übergeben werden mußte. Berlin. Glaßbrenner's „Berlin" schreibt: „Zuverlässige An gaben über das Befinden des Königs lauten minder günstig als die von den Zeitungen bis zur Stunde von Zeit zu Zeit gemachten Notizen. Der Zustand des Kölligs bat sich feit den letzten Wochen wesentlich verschlimmert.' Auch die Königin ist von der aufopscrn- den und anSharrendcn Krankenpflege sehr angegriffen; die könig lichen Leibärzte hatten deshalb eine Zerstreuung für die Hobe Frau als dringend nöthig bezeichnet. Hiermit steht die Einladung an die Zwilllngsschwestcr der Königin, die Königin von Sachsen, im Zusamme^ange. Der vor ewigen Wochen bereits festgesetzte Be such der Königin von Sachsen wird in kurzem erfolgen."^ Aus Aachen vom 27. Februar wird der Kölnischen Zeitung berichtet: „Vorgestern ist in einem Fabriketabliffemcnt unserer Umgegend eine scheußliche Mordthat begangen worden. Ein Ar beiter hatte sich schon mehrmals von einem mit der Beaufsichtigung betrauten Fabrikmeister einen Verweis zugezogen. Als derselbe sich der vorgeschriebenen Ordnung dennoch nicht fügte, so erklärte ihm der Meister, wenn sich dieses wiederhole, werde er eS zur Anzeige bringen müssen. Als Nachmittags der widersetzliche Arbeiter in die Fabrik kam, trat er hinter den Aufseher, setzte ihm ein Pistol, das er versteckt gehalten hatte, an den Kopf und schoß ihn nieder. Darauf ergriff er ein zweites Pistol, setzte sich eS an den Mund, aber cö versagte, worauf er entsprang, ohne daß die Umstehenden in ihrer Bestürzung dcn Versuch gemacht hätten, ihn festzuhalten. Der Mörder, ein Franzose, ist Noch nicht gefunden." In Weimar erscheint eine neue pädagogische Zeitschrift: „Thü ringer Schulbote." Au Form und Inhalt ist das Blatt dem „Schularchiv," das in Salzungen herauskommt, sehr ähnlich, führt aber das bekannte Turnermottö an der Spitze: frisch, frei, fromm,' froh. Eigenthümlich ist dem Blatt, daß darin Aufsätze in Fragen und Antworten abgefaßt sind. Ein respektables Mädchen in HaMdurg lernte einen jungen Kaufmann aus London kennen und verlobte sich mit ihm. Die Hochzeit sollte in London sein, wo der Bräutigam einen Kompagnon hatte. Hals über Kopf ward die Ausstattung betrieben, und da- Pärchen reiste seelenvergnügt ab, kam glücklich in London an, logirte in cinem Gasthof, weil die Wohnung im Hause des Kompagnon noch nickt hergestellt war und der Kompagnon machte seine« Be such. Nun galts den Gegenbesuch i» höchster Gala. Die Braut verfügte sich in ihr Zimmer züm Ankleiden, der Bräutigam wartete. Endlich kam die Braut zurück. — Da war der Bräutigam ver schwunden sammt Kisten und Koffer mit allem Gold, Silber und Schmuck. Die verlassene Braut kehrte mit erborgtem Gelbe nach Hamburg zurück. D« aber der freche Betrüger nachttäglich noch Geld zu erpressen suchte und auf den Kontinent zurückkam, gelang es der Polizei ihn zu fangen. Es ist ein Posamentier aus Magde burg, aber ein Herr wie ein Graf. Aus Schleswig vom 26. Februar schreibt man der Weser- Zeitung: „Die Polizei fahndet eifrig auf die bei vr. Heiberg ge druckten und verbreiteten Exemplare der Adresse, welche die Slande- versammlung vor dcn Thron bringen wollte. Rohe Büttelknechte dringen sogar in die Wohnungen einzelner Damen, und lesen dort ein Mandat vor, das unter Androhung schwerer Strafen im Wei gerungsfälle und mit der Bemerkung, daß die gegebenen Antworten rapportirt werden würden, die Auslieferung der Adresse verlangt. Ferner sind in Sachen der unlängst von der Stadt Schleswig an die Stände gerichteten Petition, welche für die Wahrung der histori schen Landesrechte eintrat, ernste Untersuchungen eingeleitel worden. Am 23. Fcbruur wurden infolge dessen zwei Bürger ins GefäNgniß geworfen, der eine, weil man bei ihm ein Exemplar der Petition, das übrigens keine Unterschrift trug, vorgesunden, und der andere, weil er dies Exemplar geschrieben hatte." , In Baiern sind die Behörden zur Höflichkeit gegen das Pu blikum und namentlich dazu angewiesen worden, den Männern au* den gebildeten Ständen das Prädikat „Herr" zu ertheilen. In München ist ein Weiser Deutschlands, Geheimrath und Prosesior Thicrsch in hohem Alter gestorben. Er wär ein Thü- ringer von Geburt, aus Kirchscheidungen, einer der größten Ge- lehiten und in Griechenland auch als Staatsmann versucht/ Thiersch bürgerte die Protestanten in München ein und war imHahre 18 tv sogar einem Mordanfall ausgesetzt. Aus Stuttgart schreibt der Würt. StaatSanz.: Dieser Tage wickelt sich hier ein vor etwa 3 Monaten unternommenes geschäft«
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