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Der Grenzbote : 31.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190408319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-31
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 31.08.1904
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Der Grrnzbole Kleeblatt Md Anzeiger ' Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. für Mors und das obere Vogtland Der Greuzbote erscheint täglich f mit Ausnahme des dm Sonn- und Feiertage» s folgenden Tages und kostet vierteljährlich, vorauS- f bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werdm s in der Geschäftsstelle, von dm Austrägern des ' Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postbotm angenommen. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: GLto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die illuftr. Gratisbeilage „Der Heitspiegel". Fernsprecher Nr 14. M 303. Mittwoch, de« 31 August 1804.Iahrg. 00. Zur Verhütung von Unglücksfällen besteht die Vorschrift, daß beim Obstpflücken nur in gutem Zustande befindliche nnd mit eisernen Spitzen bez. Haken, sowie mit Gegen stützen versehene Leitern verwendet werden dürfen. Wir machen dabei daraus aufmerk sam, daß land- und forstwirtschaftliche Betriebsunternehmer bei Nichtbeachtung obiger Vorschrift mit Zuschlägen bis zum doppelten Betrage ihrer Beiträge laut des Genossen schaftsstatuts der Laud- und Forstwirtschaft vom 24. Mai 1897 belegt werden. Adorf, den 25. August 1904. Der Stadt rat. Politische Rundschau. Berlin, 29. August. Kronprinz Friedrich August von Sachsen wird am 1. September, von Kamenz kommend, in Berlin eintreffen, um auf Einladung des Kaisers an der am 2. Sep tember stattfindenden großen Parade teilzunch- men. Im Anschluß hieran begibt sich der Kron prinz zur Vornahme von Besichtigungen nach dem Truppenübungsplätze Zeithain. Berlin, 27. August. Die „Deutschsüdwest afrikanische AMung" berichtet in ihrer Nummer vom 3. August, die heute hier eingctroffen ist, über den ersten Fall einer Hinrichtung eines aufständischen Herero durch den Strang. Ein Herero, Heinrich oder Egbert genannt, Schul meister und Evangelist, Ivar wegen Teilnahme an der Ermordung des Farmers Kasfärski undOpio- nage feldgerichtlich zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil ist am 2. August früh in Swakopmund vollzogen worden. Berlin, 29. August. Ein Truppentransport wird am Dienstag nachmittag 5 Uhr von Ham burg mit dem Postdampfer „Alexandra Woer- mann" nach Swakopinund abgehen. Er besteht aus 9 Offizieren und Beamten in Offiziersrang und 133 Mann. Tie „Alexandra Woermann" ist nicht für den Truppentransport gechartert, son dern sie nimmt als fahrplanmäßiger Touren dampfer die Truppen mit. Gleichzeitig geht der vom Reichsmarincamt gecharterte Dampfer Dampfer „Santa Fe" der tzamburg-Südameri- kanischen TampffchisfahrtS-GeM schäft mit Aus- rüstungsgegenständen, Verpflegung lür Pferde (ungefähr 45 000 Lack Hafer), Kohlen für die Eisenbahn usw. ab. — Ter Katholikentag zu Regensburg und die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung". Tie offiziöse „Nordd. Allg. Ztg." erwähnt in ihrem Wochenrückblick auch die Regensburger Zen- trumsta.gung. Tas Organ des Grafen Bülow bemerkt dabei: „Gewiß haben einige Ansprachen sich durch die Entschiedenheit hervorgetan, mit' der sie das Recht der katholischen Auffassung und Weltanschauung auch in Einzeldingen ver traten: das ist jedoch, soviel wir sehen, nirgends in der Form positiv verletzender Herausforder ung geschehen und hat daher auch zn keinem schroffen Widerhall! geführt. Die Worte Sr. Majestät des Kaisers im Danttelegramm aus den telegraphischen Huldigungsgruß des Katho likentages sind also auf guten Boden gefallen. Ob Graf Bülow diesmal den Wochenrückblick des Blattes eigenhändig geschrieben hat? Oder ob die „Nordd. Allg. Ztg." sich der herrschenden Richtung anpassen und Zeutrumsblatt werden will? Herr Gröber sprach von der „Frechheit des Staates", er nannte den modernen Staat „einen verlorenen Sohn". Und das nennt das offiziöse Organ der Staatsregierung eine „Entschiedenheit", die „nirgend in der Form positiv verletzender Herausforderung" zurTpra- che gebracht wurde? lieber Ansichten läßt sich ja nicht streiten, aber unserer Ansicht nach konnte man schon dem Staate kaum gröber kommen, alls Herr Gröber es tüt. Wenn Graf Witows Organ darüber mit einer liebenswürdigen Ver beugung quittiert, so mag es seine Wege gehen. Die Wege der nationalen Presse führen jeden falls nach einer anderen Richtung. — Me von preußischen, sächsischen und baye rischen Eisenbahntruppen über die Elbe bei Prettin (unterhalb Torgau) hergestellte Eisen bahnbrücke ist vollendet. Tie erste Belastungs probe hat stattgefunden. Zu derselben war der Kriegsminister von Einem erschienen. Die in- tervsfante Uebung, welche nur alle drei Jahre stattfindet, hat einen Kostenaufwand von etwa 2,5 Millionen Mark verursacht. — Tie Uebertrittsbewegung in Spittel harte die ultramontane Presse zu der Insinuation veranlaßt, daß die Uebergetretenen von der erangÄischen Geistlichkeit für ihren Uebcrtritt bezahlt worden seien. Nunmehr veröffentlichen die Uebergetretenen in der „Lothr. Bolksstimme" eine Erklärung, der wir die folgenden Stellen entnehmen: „Wir sind freiwillig zur evangeli schen Kirche übergetreten. Herr Pfarrer Car stens hat uns vorher weder gekannt noch besucht. Herr Pfarrer Carstens hat uns weder Geld an- gebötsn noch gegeben; er hat im Gegenteil er klärt, daß er uns nur in die evangelische Kirche aufnehme, wenn unser Herz uns dazu triebe. Ter katholische Pfarrer hat uns Geld angeboten, wenn wir tat ho Hieb blieben; wir haben aber nicht gewollt. Derselbe Herr hat uns auch immer gefragt: „Habt Ihr Geld bekommen?" Tas klingt anders, als die ultrnmontane Presse die Ge sch icht e hin stel l te. Breslau, 29. August. Tie Sozialisten feierten bereits am Sonntag den auf Mittwoch fallenden 40. Todestag Lasalles durch Nieder legung von Kränzen auf seinem Grabe im Klein bürger jüdischen Friedhöfe, und ein großes Gar tenfest. Die Polizei beschlagnahmte eine große rote Kranzschleife ivegen der Aufschrift: „Dem ersten kühnen Rebellen. Bon den Breslauer va- terlandsilosen Gesellen." — Typhuserkrankungen in Wien. In voriger Woche Haiden die Typhuserkrankungen in Wien inbesorgniserregender Weise zugenommen. Wäh rend sonst um diese Jahreszeit in ganz Dien in einer Woche zehn bis fünfzehn Typhusfälle Vorkommen, sind in der Vorwoche in den Spi tälern mehr als hundert solcher Kranken einge liefert worden; im Franz-Josefspital allein mehr als fünfzig. Tie zahlreichen Erkrankungen werden zurückgesührt auf den durch, die Hitze veranlaßten Wassermangel in der Hochquellcn- leitung. In mehreren Bezirken wurde das Was ser aus alten Garten- und Hausbrunnen, das eigentlich nur für gewerbliche Zwecke und Gür- ten-Begießung verwendet werden darf, ge trunken . Bern, 29. August. Im benachbarten Städt chen Burgdorf hat der Verkehrsverein den 1849 dort verstorbenen Dichter der „Wacht am Rhein", Max Schneckenburger, einen schlichten Denkstein gesetzt, der heute enthüllt wurde. Antwerpen, 29. August. Auf dem Ge lände zwischen Antwerpen und der Brandstätte waren am gestrigen Sonntag unzählige Buden mit Cßwaren, Spicklwarcn und Getränken wie auf einem Jahrmarkt aufgchchhagen. Viele Aus flügler kamen von allen Seiten her. Zwei Tanks stehen noch in Flammen. Die Dierektion der Feuerkv-chr untersagte die Ausführung des Bor. schräges, einen der Firma Eifse gehörenden brennenden Tank durch Ammoniak zu löschen. Die Gendarmerie versucht vergeblich, durch Ge- wehrPuer den vorhandenen Ritz in dem Behälter zu erweitern. In einer Werkstätte wurden zwei menschliche Skelette aufgefunden. London, 29. August. Die Russen besitzen von Antschantschan bis Mukden vorzüglich be festigte Stellungen. Durch das ununterbrochen« Eintreffen von Truppen und Artillerie ist die russische Armee jetzt die stärkste, die seit Beginn des Krieges konzentriert wurde. Die Soldaten befinden sich durch das Eintreffen frischer euro päischer Truppen in begeisterter Stimmung und sind des Rückzuges überdrüssig. Die Wege und die Eisenbahn zwischen Mukden und Lianjang sind voller Truppen. — An einem Angriff, den die Tschuntschusen am 23. ds. Mts. auf die Russen nördlich, von Mukden machten, sollen re guläre chinesische Soldaten tcilgenommen haben. Tokio, 29. August. Tie Regierung macht bekannt, daß sie die kürzlict bei Jwate entdeck ten Goldfelder mit Bescülag belegt. Die Inge nieure schätzen, daß die Fundstätte 100 Millionen Pfd. Sterling an Gold ergeben wird. Tie Vor arbeiten zu dem Abbau, der, wie man annimmt, 30 Millionen Jen jährlich liefern wird, sind in Angriff genommen. L i a u j a n g, 29. August. Tie russische Armee steht vor Lianjang, wo Züge von Artillerie in guter Ordnung eingetroffen sind. Die Schlacht dauerte vier Tage an. Tas japanische. Heer rückte mit der größten Entschlossenheit vor, ohne Opfer zu scheuen. So verlor ein Bataillon am 28. d. M- abends bei einem Angriff bei Siao- lingtse seine sämtlichen Offiziere. Ter Troß der vier Armeekorps zog sich über die Ebene unter dem Schutze von Truppen zurück, die in ihren Stellungen blieben, bis der letzte Gepäckivagen verschwunden war, die russische Artillerie schoß andauernd mit sämtlichen Geschützen. Das Schauspiel machte tiefen Eindruck. Trotz des regelmäßigen Vorrückens der Japaner, die mit großer Präzision vorgingen, feuerten die Rus sen aus ihren Geschützen mit vollkommenerÄalt- blütigkeit. Tie Verbindungen sind nicht unter brochen. — Als -ein Beispiel des Fanatismus der Ja paner wird in einem Telegramm auf Grund von Meldungen aus Lianjang noch berichtet, daß ein japanischer Offizier, der in Gefangenschaft ge raten war, Selbstmord verübte, indem er sich den Kopf an einem Steine zerschmetterte. Es wird behauptet, die japanische Heeresleitung habe den Soldaten mitgeteilt, niemand, der sich gefangen nehmen lasse, dürfe nach Japan zurück- kehren. — Die großen Erfolge der Japaner bei Liau- jang machen in Tokio, wo aller Augen auf Port Arthur gerichtet: sind, bisher nur geringen Ein druck. Depeschen von dort zufolge ist man sehr enttäuscht über Marschall Oyamas trotz Auf opferung voll annähernd 18,000 Mann miß lungene Sturmversuche und betrachtet seineVer- setzung zur mandschurischen Armee als Ausdruck kaiserlicher Unzufriedenheit. Andererseits sieht man in Tokio eiin, daß man inbezug auf die Einnahme der Festung allzu vertrauensselig ge wesen ist. Tie allerorten inszenierten Festvorbe reitungen zur Feier des Falles von Port Arthur siud abgebrochen worden. Lertliches und Sächsisches. — Tank der Umsicht des Landwirtschaftlichen Kreisvereins im Vogtlande und Tank der Für sorge des Herrn Amtshauptinann Dr. Junck in Oelsnitz, die derselbe auch der Landwirtschaft entgegenbringt, haben in diesen Tagen viele Landwirte rin Ovlsnitzer Bezirk behufs Gewin nung zeitigen Grünsutters fürs kommende Früh jahr Zvnelwicken, Peluschken, Sens lind Wicken m Roggenswppeln «ingchät. — Der Königlich sächstsche Staatsfistus steht wiederum mit einem Oekonomen in Ober triebe! wegen Ankaufs dessen
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