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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.10.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186210228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18621022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18621022
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-10
- Tag1862-10-22
- Monat1862-10
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.10.1862
- Autor
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dm dir Nachmittag« und Tageblatt. ««spalt«, Zeil« »»« b«rmR«Umtt,Ds. berechnet. r Uhr für die nächst» scheinende Nqmm« E«n°mm«u.1-z.- Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg/ Sayda und Brand. , , ul /.Ul' i' ^--Freiberger Anzeiger 1862. 246 Mittwoch, de« S2. Oktober ^csbetrcffendcnDiattes vor, um die WißbegieEdes Publicum» zu befriedigen. — Lange bat nicht« so viel Aufsehen gemacht, al» die Antwort, welche der König am 14. Oct. einigen Deputationen, welche Loyalitäts-Adressen überbrachten, ertheilt bat. Die Antwort findet sich in allen Berliner Blättern abgedruckt, von der „Kreuz- zcitung" natürlich als Triumph der güten Sache begrüßt, von pe« liberalen Zeitungen einfach ohne Kommentar abgedruckt. Da» ist auch das Beste, waS die liberale Presse in diesem Falle ibun kann, denn jedes Wort, welches sie über diese Antwort sagen würde, müßte sie nothwendigerweise mit den Gerichten in Kollision bringen. G Berlin, 19. Oct. Des Königs Majestät empfing gestern Mittag auf Schloß Babelsberg wieder einige Deputationen, die mit ErgedenheitSadreffen au« den Provinzen Preußen und Schlesien hier eingetroffen find. — In Bezug auf die Nachricht der „Berl. Börsenzeitung", daß allgemein hier das Gerücht von einem Post- diebstahl in Höbe von 200M0 bis 409,000 Thlr. verbreitet sei, hat das Generalpostamt bereits eine Berichtigung dieser Nachricht dahin erlassen, daß dieselbe völlig unwahr ist, indem weder ei« solcher, noch ein ähnlicher Diebstahl bei der Postverwaltung stattge« funden hat. — Die saifirten Exemplare der am 16. diese» Monat» ohne Angabe de» Grunde» polizeilich mit Beschlag belegten „Na tionalzeitung" sind heute wieder zurückgestellt worden, wen, wie e» in der desfallsigen Benachrichtigung heißt, die Beschlagnahme wieder aufgehoben ist. Der Grund der Beschlagnahme^ auch jetzt nicht mitgetheilt worden. — In den letzten 4 Tagen wurden Mgende Blätter coufiscirt: am IS. die „Berliner Abendzeitung"; am 16. die „Deutsche Allgemeine Zeitung", die „Süddeutsche Zeitung", die „National-Zeitung" und die „Tribüne"; am 17. die „Berliner Reform"; am. 18. die „Berliner Börsenzeitung", die „Berliner Reform" und die „Tribüne". — Die „Berliner Börsen-Zeitung" schreibt: „Der Desertion»- Prozeß gegen die Lieutenant« Sobbe und Putzki ist äußerm Ver nehmen nach nunmehr zum Abschluß gekommen. Da» kriegsgericht liche Erkenntniß, wonach die beiden Offiziere für Deserteure erklärt worden find, ist durch königliche LabinetSordre bestätigt worden. Ob auch hier die Begnadigung von vornherein ausgeschlossen, ist nicht bekannt geworden." — In der Berliner Revue feiert der politische Fanatismus der KreuzzeitnngSpartei wahre Orgien. Da lesen wir z. B.: „WaS im übrigen die allernächste Zeit bringen wird, wird wohl vorzugs weise in Ovationen bestehen, welche die nicht osficiellen Demokraten den heimkchrenden osficiellen königlich preußischen Demokraten be reiten werden. Wir gönnen den letztere ihre Triumphe, wünschen aber, was unsere Partei anlangt, wiederholt,, daß dieselbe mehr und mehr activ vorgehe, namentlich wo es gilt, die jetzige Regierung in Wort und That zu unterstützen, fie zu ermuntern, nicht mit klein lichen Maßregeln, sonder» principiell gegen die Demokratie vorzu, gehen. Wir haben unter Manteuffel gesehen, wohin solche klein liche Maßregeln führen; es gilt jetzt, deS Spruches eingedenk zu sein : „Huoä mväicamenta von sauant, terrum saoat^. (Was Arznei nicht heilt, heilt das Eisen.) Eine gründliche Heilung, auch wenn sie augenblicklich nicht schmerzt, aber keine Pfuscherei. Insterburg, 17. Oct. Die „Ostpreuß. Ztg." schreibt: „Da» ostpreußische Tribunal hat auf Beschwerde des MilitärobercommandoS den Beschluß de» Jnsterburger KrcisgerfchtS, wonach der Redacteur Otto Hagen feister Zwangshaft entlassen worden ist, aufgehoben unkt «»geordnet, daß Hagen sofort wieder einzuziehcn sei." Für Herr« Hagen find von der „Lescgesellschaft" in Berlin noch 250 Thlr. cingesandt, so daß sich also die Gcsammtsumme der eingelausenen Beiträge auf 3681 Thlr. 20 Ngr. beläuft. Koburg, 17. Oct. Heute Nachmittag 3 Uhr ist die Königin Victoria von England mit Familie und einem sehr zahlreichen Ge- Lagksgeschichte. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen den 28. Oct. Vormitiags 9 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung wider den Schenkwirth Ernst Wilhelm Keilig aus Hutha, wegen Wider setzlichkeit. Vormittags 10 Uhr: Verhandlungstermin in Privatan klagsachen Therese» Reißig wider Ernestine Wilhelmine Siegert allhier. )( Leipzig. Nicht geringes Aufsehen in der literarischen Welt Macht die von dem Archidiaconus Baurschmidt in Lückow gegen den neuen hannoverschen Katechismus verfaßte Schrift, welche unter-dem Titel: „Prüfet Alles, ein Wort über den neuen Katechismus", in der Saur'schen Buchhandlung in Lückow erschienen ist. Er sagt: Das Buch, um welches der Streit entbrannt ist, wird in drei Bücher getheilt, deren jedes im Wesentlichen dasselbe giebt. Das erste Buch enthält die nackten fünf Hauptstücke, das zweite dieselben mit Luthers Erklärung, das dritte die Erklärung von Luthers Erklärung. Die ersten zwei Bücher sollen die Kinder beten und auswendig, lernen, das dritte Buch soll erst erklärt werden. Baurschmidt hält die Sprache des neuen Katechismus für veraltet, unverständlich, nicht immer grammatisch richtig, öfter» platt und unziemlich; die Fassung der Fragen unendlich verwirrend; Alles auseivander ge rissen und bunt durcheinander geworfen, wie gerade ein Wort in den fünf Hauptstückcn sich findet, um an dasselbe anzuknüpfen und bei demselben vorzubringen; überhaupt zeigt Baurschmidt, daß öfters der neue Katechismus die Lehre der heiligen Schrift gegen sich hat und sich in Widersprüchen verwickelt. — Wegen dieser Schrift wurde Baurschmidt vor das Konsistorium in Hannover geladen, um sich zu verantworten. Bei seiner Ankunft in Hannover wurde er von einer viele hundert Personen zählenden Menschenmenge mit begeistern den Zurusen empfangen , dichte Menschenmassen umdrängten den Wagen unter beständigem Hochrufen und Hüteschwenken, und im Triumph ward er nach seinem Logis.begleitet. Wie Augenzeugen berichten, soll der Empfang so erhaben und für Baurschmidt so ergreifend gewesen sein, daß er nur in kurzen Worten habe danken können. Als er am 7. August zu seiner Vernehmung nach dem konsistorialgebäude ging, folgte ihm gleichfalls eine große Menge, während weiß gekleidete junge Mädchen ihm bis an die Stufen deS Gebäudes Blumen streuten. So war mit Baurschmidts kitation die Katechismussrage eine öffentliche geworden, ja cS fand am 8. August in Hannover ein Krawall statt, gegen den sogar die Gensdamerie und däs Militär cinschreiten mußte. — Wie man hört, ist die Ncuuniformirung der Infanterie so weit vorbereitet, daß die Truppen jeden Tag mit ihrem Be darf an Kleidungsstücken versehen werden können. Die durchweg blaue Üniform der Infanterie erhält bei den vier Brigaden der selben die Abzeichnung durch farbigen Kragen und Ausschläge, und zwar wird die Leibbrigade weiß, 1. Brigade Kronprinz roth, 2. Brigade vac. Prinz Max gelb, 3. Brigade Prinz Georg schwarz erhalten. Gleichzeitig werden die Tschako's (oder Käppis) niedriger gemacht, die Decoration derselben kleiner. (Leipz. Nachr.) Berlin, 17. Oct. Heute ist der „Bund" und die „Leipziger Allgem. Zeitung" constScirt worden. Das macht seit vorgestern Abend siebe» konfiscationen, eine Zahl, welche als,Anfang für die Folge recht viel verspricht. Warum all' diese Blätter coufiscirt find? Nur, weil sie Urtheile über die letzten Vorgänge in Berlin brachten, theils eigene, IheilS aus ausländischen Zeitungen entlehnte, und well das Ministerium cs vielleicht für nothwendig hielt, das Publicum auf diese Urtheile aufmerksam zu machen. Denn daß solche konfiScirle Blätter nur um-so eifriger gelesen werden, ist natürlich, und da in Privatbesitz befindliche Zeitungen von der Beschlagnahme ausgenommen sind, so finden sich immer noch genug Exemplare
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