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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190111200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-20
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.11.1901
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MWÄ-MßtMWU Wochen- md Nachrichtsblatt zugleich HeWsls-Anzcher für Ko-a-orf, Külitz, Zernsdorf, Küsdorf, St. ßgidien, Leinrichsort, Mrma» n. Wsea. Amtsblatt für den Stadttal zu Kchtenstein. — S1. Jahrgang. ——— Nr. 271. Mittwoch, den 20. November 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abends für d-n folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179,alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die oiergespalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die sgespaltene Zeile 15 Psennie. Bekanntmachung. Am 14. Dezember dss. Js. sind die Zinsen der Bernhard Laux-Stiftung an drei bedürftige und würdige Bewohner unserer Stadt im Alter von mindestens 60 Jahren zu verteilen. Bewerber, welche nicht bereits aus anderen Stiftungen Beträge beziehen, haben sich unter Nachweis ihres Alters bis zum Schluß dieses Monats in hiesiger Stadtkasse, — Rathaus 1 Treppe — zu melden. Lichtenstein, am 19. November 1901. Der Stadtrat Steckner, Bürgermeister. Vgl. Zum Bußtage. Ein allgemeiner Buß- und Bettag wird morgen wieder im deutschen Reiche gehalten. Das ist ein Tag tiefen Ernstes, dazu geordnet, um jedem Einzelnen, wie dem ganzen Volke wieder einmal zuzurufen: „Schicke dich, deutsches Volk, und be gegne deinem Gott!" gieb Rechenschaft vor ihm über all dein Thun und Lassen. An einem solchen Tage soll uns aufs neue der enge innere Zusammenhang zwischen den in unserem Volke herrschenden Notständen und Zeit ständen, sowie die Mitschuld des Einzelnen an der Gesamtschuld und Gesamtnot unseres Volkes zum Bewußtsein gebracht und der lebendige Glaube an Jesum Christum als der einzige Weg des Heils und der Rettung aus allen diesen Nöten gezeigt werden. Daß vielerlei leibliche, geistige und sittliche Not zum Teil in erschreckendem Maße in unserm Volke vorhanden ist, daß die in den verschiedensten Tonarten erklingenden Klagen über Arbeits- und Verdienstlosigkeit, über Klasfenhaß und Parteisucht, über Ungehorsam und Rohheit der Heranwachsenden Jugend, über Stolz und Lieblosigkeit der Herr schaften und Arbeitgeber, und Unzufriedenheit und Untreue der Arbeiter und Dienstboten, über die Zunahme von Unzucht und Ehebruch, Gewaltthat, Mord und Selbstmord und über manches andere berechtigt sind, und daß solche Notstände den Frieden, das Glück und den Wohlstand des Volkes immer mehr untergraben, darüber ist man in allen Ständen und Parteien einig. Aber daß alle diese Notstände ihre gemeinsame Wurzel in der Gottentfremdung und Gottverleugnung und den daraus hervor gehenden Sünden haben, daß darin das Wort der Schrift sich erfüllt: „Die Sünde ist der Leute Ver derben," daß wir also uns selber ins Unglück ge bracht und allesamt, welchem Stand, Alter, Ge schlecht und Partei wir auch angehören, an dieser Schuld und Not einen größeren oder geringeren Teil haben, das will man nicht Wort haben. Und doch muß es jeden Tiefblickenden und Einsichtsvollen, der die trügenden Mächte unseres Volkslebens erkennt, klar werden, daß Bildungs hochmut, Mammonsdienst, Fleisches- und Sinnenlust, daß mit einem Worte Abfall von dem lebendigen Gott zu dem Götzendienste einer roheren oder feineren Sinnlichkeit es ist, der die Grundlage für die geistige und sittliche Wohlfahrt unseres Volkes untergräbt und die Lebenswurzel seiner Kraft ab schneidet, die allein im Gehorsam gegen den gött lichen Willen liegt. Wohl kommt vielen die Ein sicht: „So kanns nicht weiter gehen," aber von einer Selbstbesinnung und Selbsterkenntnis unseres ganzen Volkes ist noch wenig zu spüren. Einer schiebt dem andern die ganze Schuld von dem Elend zu. Haben aber Abfall vom lebendigen Gott und allerlei Sünden unser Volk trotz aller Fortschritte in Kultur und Bildung ins Elend gebracht, so giebt es auch nur einen Weg zur Rettung, das ist der Weg zur Buße, d. h. der aufrichtigen Einkehr bei uns selbst, der nachhaltigen Abkehr von der Sünde und der völligen Einkehr zu dem Herrn. Darum ruft der Bußtag heute ernst, mahnend unser Volk: „Kommt, wir wollen wieder zum Henn!" Aber diesen Ruf der Buße muß jeder Einzelne unseres Volkes auf sich selbst beziehen und beherzigen, und zwar alle Tage seines Lebens. Ein Jeder hat vielfache Veranlassung, sich selbst anzuklagen, denn von der Lieblosigkeit und Selbst sucht, der Menschenfurcht, Unwahrheit und Habsucht, daraus die gegenwärtigen traurigen Zustände her vorgehen, hat jeder von uns ein Teil in sich. Bei sich selbst muß jeder anfangen mit der Sinnes änderung und Besserung seines Wandels, wer er sprießlich mitarbeiten will an der Heilung und Rettung unseres Volkes. „Laßt uns selbst erst besser werden, gleich wirds besser sein auf Erden." Durch Buße zum Glauben! Von oben herab muß Gottes Odem uns durchwehen. Nicht Strafgesetz und Polizeigewalt, nicht Kultur und Natur, nicht Bildung und Fortschritte können uns retten, sondern alle« unter dem hellleuchtenden Zeichen des Kreuzes kann und wird unser Volk siegen. Politische Tages-Nundschair. Deutsches Reich. * Der Kaiser erschien gestern vormittag zu einem Vortrag der schiffsbautechnischen Gesellschaft in der technischen Hochschule zu Charlottenburg und griff in die Diskussion ein, welche sich an den Vortrag knüpfte. * Im Befinden des Königs ist eine stetige Besserung zu verzeichnen. Die Erkältungserschei nungen lassen nach. * Prinz Heinrich von Preußen hat nach Ablauf seines 43tägigen Urlaubs wieder den Be fehl über das erste Geschwader übernommen. * Bei der Pommerschen Hypothekenbank sind seit Juni weit über 1 Million Hypotekenzinsen rückständig. Zur Deckung der Pfandbriefzinsen fehlen etwa 1 400 000 Mark, wobei Geschäfts unkosten noch nicht berücksichtigt sind. * Das Defizit des Reichs beläuft sich auf 80,2 Millionen; in Bundesratskreisen hofft man aus eine noch weitere Herabminderung dieser Summen. * Der Berl. Lok.-Anz. schreibt: „Wenn auch die Reichsregierung eine Stellungnahme zu den Angriffen des Ministers Chamberlain auf die deutsche Kriegsführung von 1870—71 bis jetzt ver mieden hat, so haben wir nach sicheren Informa tionen doch guten Grund anzunehmen, daß eine Zurückweisung dieser Beschuldigungen von offizieller Seite bei passender Gelegenheit zu erwarten steht." * Die Zahl der Arbeitslosen in der Reichshauptstadt wird gegenwärtig auf 35000 geschätzt. * Die Berliner Stadtvertretung hat es abgelehnt, für das Leipziger Völkerschlachtdenkmal einen Beitrag zu gewähren. R»N«n,d * In Odessa stoben zwei Menschen an der Pest. Weitgehende Borsichtsmaßregeln wurden ergriffen. Seit dem 8. November sind neue Er krankungen nicht vorgekommen. Frankreich. * Wie den Pariser Abendblättern aus Lens gemeldet wird, beträgt die Anzahl der ausständigen Arbeiter in Denain 2300, in Bellevue 400; die Gesamtzahl per im Kohlenrevier von An-in be ¬ schäftigten Bergarbeiter beträgt 15000. — Im Valencienner Kohlenrevier herrscht Ruhe, doch ge winnt der Ausstand an Ausdehnung; die Zahl der Ausständigen beläuft sich jetzt auf 2000. England * Die wiederholt mit so vielem Redeaufwand angeküudigten Truppenverstärkungen schrumpfen in Wahrheit insgesamt auf die beschei dene Zahl von kaum 2000 Mann zusammen. Da mit wird selbstverständlich nichts Großes zu er möglichen sein. Namentlich drückt der starke Pferdemangel die Briten. Transvaal. * Ein Sendbote Louis ßBotha's, ein Deutscher namens Meyer, ist in Paris mit wichtigen Briefen für den Präsidenten Krüger ein- getroffen. Der Bote erklärte, oie Lage der Buren sei besser als je. Sie seien 15000 Mann stark, gut bewaffnet und kampfesfreudig, während der kampsesfähigen Engländer kaum 40000 seien. Kitchener gehe äußerst grausam vor und lasse rücksichtslos alle verdächtigen Deutschen und Fran zosen erschießen. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 19. November. * — Bei der gestern stattgesundenen Stadt- verordneten-Ergänzungswahl wurden gewählt die Herren: Kürschnermeister Karl Haupt mann <288 St.), Buchdruckereibesitzer Richard Gieg ling (227 St), Gärtnereibesitzer Martin Zscherp (167 St.), als Ansässige; Webermeister Friedrich Münch (187 St.), als Unansässiger. Die nächst meisten Stimmen entfielen auf folgende Herren: Fritz Seydel 154, Emil Keller 129, Paul Laux 63, Eduard Vorsprecher 41, Dr. med. Zürn 16 als Ansässige, Hugo Ulbricht 92, Ernst Schubert 55, Robert Zscherp 37. * — Wie uns soeben mitgeteilt wird, ist der frühere Pächter des hiesigen „Neuen Schützenhauses" und jetzige Besitzer des „Bürgergarten" in Stoll berg, Herr Theodor Gruner, vergangene Nacht plötzlich verschieden. Herr Gruner, welcher noch im rüstigsten Mannesalter stand, wird von einer zahlreichen Familie tiefbetrauert. * — Die in LvavKeliois beauftragten Herren Staatsminister haben für den Kirchenbau zu Ostrau bei Döbeln (Ephorie Leisnig) eine allgemeine Kirchenkollekte bewilligt, für deren Einsammlung der 25. Trinitatissonntag (24. Nov. a. c., Toten fest) festgesetzt worden ist. In Ostrau besteht seit Jahresanfang eine eigene Parochie mit etwa 1200 Seelen. Sie ist aus mehreren Ortschaften gebildet, die bis dahin teils nach Jahna, teils nach dem entlegenen Zschaitz eingepfarrt waren. Der Raum im Schulhause zu Ostrau, der vorläufig für die Gottesdienste hergerichtet worden war, hat sich bald schon als viel zu eng erwiesen. Die junge Gemeinde hat deshalb ohne Zögern den Bau einer eigenen Kirche in Angriff genommen, der ungefähr 6000 Mark kosten wird. Außerdem bedarf es eines Pfarrhauses. Die Kosten kann sie nicht allein sparen, zumal sie schon schwer belastet ist und viele unbemittelte Handwerker und landwirtschaft liche Arbeiter unter ihren Gliedern zählt. Sie bittet
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