Nr. Dresdener Sonntag, den 202. 21- Juli 1839. Der Dresdener Anzeiger erscheint täglich. Insertionen werden im K. S. pr. Adreßcomptoir L in heu Erpeditionsslunden früh von dalb 9 bis halb i Uhr und Nachmittags von halb 3 bis 6 Uhr (Sonntags blos früh) angenommen. Verordnungen und Bekanntmachungen. 1) Bekanntmachung. Ä^on den durch den unterzeichneten Stadtrath zu besetzenden und zunächst für Kinder der Mitglieder hiesiger Stadtgemeinde bestimmten Freistellen auf der Landschule zu Meißen, kommt zu Michaelis dieses wahres eine zur Erledigung. Indem solches hier mit bekannt gemacht wird, werden zugleich Aeltern oder Vormünder, welche sich um diese Freistelle für einen Knaben zu bewerben gesonnen seyn sollten, hier durch veranlaßt, ihre diesfallsigen Gesuche, und zwar mit Beifügung eines Geburtsscheines, eines Gesund heits-Attestates, nebst einem Impfscheine, eines Zeug nisses über die Fähigkeiten, Fortschritte und Sitten des Knaben, sowie einer Bescheinigung der Bedürf tigkeit oder Armuth desselben binnen vier Wochen, und längstens den 20. August d. I. bei uns kinzureichen. Dresden, am 18. Juli 1839. Der Rath zu Dresden. Hübler, Bürgermeister. 2) Das am Reformations-Jubelsiste in der Kirche zu Neustadt am 6. d. Mts. aufgeführte Oratorium hat nicht nur einen hohen Genuß allen Zuhörern ge wahrt, sondern ist auch eine reiche Qutlle des Wohl thuns geworden. Die allerhöchsten und höchsten Herr schaften haben auch bei dieser Gelegenheit Ihren unermüdlichen Wohtthätigklitssinn aufs Neue aller- gnädigst und huldreichst dadurch bewährt, daß Sr. Majestät der König . . . 50 Thlr. Jhro Majestät die Königin . 25 - Ihrs König l. Hoheit Prinzessin MarieAuguste . . . . 20 - Sr. König!. Hoheit Prinz Jo ¬ hann nebst Frau Gemahlin 50 - Jhro König l. Hoheit Prinzessin Amalie . 25 - 170 Thlr. als Beiträge zu der für die hiesigen Armen bestimm ten Einnahme von verkauften Billets und Textbüchern, Zur hiesigen Armenkaffe haben einzahlen lassen. Diese Einnahme hat, nach Abzug der Kosten, die Summe von 854 Thlrn. 21 gl. 7 pf. betragen, welche gleichfalls an uns abgegeben worden ist, daher der städtischen Armenkasse überhaupt die Summe von Eintausend vier und zwanzig Thlrn. 21 gl. 7 pf. zugeflossen ist. Mit dem ehrfurchtvollsten Danke bringen wir jene milden Gaden der treu und innigst verehrten aller höchsten und höchsten Herrschaften und mit wahrer Freude das Ergebniß der Einnahme von der Festmu- sik, hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Dresden, den 20. Juli 1839. Die Armen-Versorgungs-Vehörde. Gehe. Z) Verkauf des Erbgerichts zu Mulda. Erbtheilung halber soll das zum Nachlasse weif. Herrn Erbrichter Freyers zu Mulda gehörige da- sige Erblehnrichtergut mit vollständigem Jnven- tarium und der ganzen dießjahrigen Ernte im Wege der freiwilligen Subhastation verkauft werden. Besagtes Grundstück ist in anmuthiger und frucht barer Gegend, 21 Stunde von Freiberg und 2 Stun den von hier gelegen, befindet sich in vorzüglich gu tem Bewirthschaftungszustande und umfaßt außer Gär ten und einigen Teichen ungefähr 201 Scheffel 11 x Mttze tragbares Feld, 63 Scheffel 10 Metzen meist gute Wiesen und 199 Scheffel gut bestandenen Holz boden. Gegenwärtig werden darauf gehalten 27 Zuchtkühe nebst 5 Stücken Jungvieh, 8 Zugochsen, 5 Pferde und 278 Stück Schafvieh. Die Gerechtsame bestehen insbesondere in dem Brau urbar, der Niederjagd auf den Fluren des Gutes, der Fischerei im Chemnitzbache und dem Salzschanke. Die Gebäude befinden sich in wohnlichem Zustande und sind größtentheils gut unterhalten. Die theils von den Amtslandgerichten nach öko nomischen , theils von einem Sachverständigen nach forstwissenschaftlichen Grundsätzen bewirkte Taxe beträgt 3,825 Thlr. — gl. — pf. für die Gebäude, 12,473 - 4 - 6 - für Gärten, Felder «. Wiesen, 1,875 - — - — - für die Gerechtigkeiten, 2,628 - 9 - 2 - für das Jnventarium, 36,248 - 4 - — - für das auf dem Stam ¬ me stehende Holz, ohne Berücksichtigung der Be stände unter 20 Jahren, 4,977 - 20 - — - als Grundwerth d. Holz- - Hodens. 62,027 Thlr. 10 gl. 8 pf. Die Oblasten bestehen mit Ausschluß der steigen-