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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.05.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185705259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-05
- Tag1857-05-25
- Monat1857-05
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.05.1857
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Nkontag, den 28. Mai 117. 1857 bi» N-chE-g' 'UNd gch-ltm. Z-Se -d« >e n chst deren Raum mit S ^rr.7^ Tageblatt. Tagesgeschichte. Freiberg. O.ff.ntliche Gerichtsverhandlung den 26. Mai dieses Jahres Nachmittags '/,5 Uhr. Hauptverhandlung in der Untersuchung wieder Carl Gottlob Jäckel aus Weigmanns- dorf, Diebstahl betreffend. Gerichtsverhandlung den 29. Mai Vormittags 9 Uhr. Hauptverhandlung bis zur Verkündi gung des Erkenntnisses in geheimer Sitzung in der Untersuchung wider Carl Gottlob Lichtenberger aus Freiberg, Unzucht betreffend. Freiberg, 21. Mai. Der von dem Gewerbevereine ge gründete Freiberger A l l g e m e i n e K r a n k e n-U n t e r st ü tz u n g s- verein schloß gestern in einer Generalversammlung sein drittes Rechnungsjahr ab. Trotz einer nicht unbedeutenden Anzahl von Erkrankungsfällen, die theils nach längerer Dauer mit Ge nesung, theils aber auch mit dem Tode endigten, war dennoch das Kaffenvermögen wiederum gewachsen. Angelegt ist dasselbe zum Theil in einem sicheren Wertpapiere, zum anderen Theile in der hiesigen Sparkasse, wo die eingelegte Summe so lange verbleibt, bis sie zu 100 Thlr. angewachsen ist, um dann zum Ankäufe eines Werthpapieres, welches höhere Zinsen trägt, als die Sparkasse gewährt, verwendet zu werden. Die Krankenaus- steuer beträgt zur Zeit bei der Mehrzahl der Mitglieder wöchent lich 25 Ngr., und wird bei Mehren, wenn sie erkranken sollten, im nächsten Rechnungsjahr 1 Thlr. 5 Ngr. betragen. Außer dem gewähren die hiesigen Apotheker, was sehr dankenswert ist, bei Reccpturen die Armcntaxe d. h. 20 Proeent Rabatt. Diese Vortheile sind in der That höchst beachtenswert bei einem monatlichen Beitrage von nur 2'/r Ngr., um so beachtens werter, weil nicht selten für die Erkrankten jene Aussteuer die einzige sichere Einnahme für sich und die Ihrigen ist. Aber defsenohngeachtet betheiligen sich verhältnißmäßig so Wenige bei dem Kranken-Unterstützung«-Vereine. Freilich muß es aber mals beklagt werden, daß es immer noch zu keiner Vereinigung zwischen den neben einander bestehenden Vereinen gekommen ist und daß auf diese Weise die Kräfte zersplittert sind: und jede Zerspliierung zeigt sich um so nachteiliger, je geringer die Mittel sind, über welche die Einzelnen verfügen können. Es muß aufrichtig beklagt werden, daß diese Ueberzeugung so wenig gerade in den bürgerlichen Kreisen Platz greifen will, die es täglich zu fühlen haben, wie schlimm es ist, wenn man nur über geringe Geldmittel zu verfügen hat. In der oben erwähnten Generalversammlung ward auch eine Revision der Statuten beschlossen und der Vorstand damit beauftragt. Dieser besteht in Folge der ebenfalls in der Generalversammlung vor- gcnommcnen Neuwahl aus Sladtrath Wiedemann, Stadtvoigt Johnson und ür. Zimmer. Chcmnitz. Der Chemnitzer Handwerkerverein wird nun die vom Freiberger Verein unterlassene, vom Dresdner abge lehnte Einberufung sämmtlicher Gewerbe- und Handwerkerver eine in Sachsen zu einem Congreß über Vereins- (nicht Gewerbe-) Angelegenheiten besorgen, wofür als Ort des Congreffes Riesa bestimmt worden ist. Dresden, 21. Mai. (D. A. Z.) Wer je einmal in den letzten beiden Decennicn auf der sogcnanten „fliegenden" könig lichen Fähre bei Pillnitz über die Elbe gefahren, der wird sich nicht allein der ebenso bescheidenen als anständigen, die Fähre leitenden Pionnicrc, sondern auch ihres Wackern Commandanten, einer wohlbeleibten, echt martialischen Figur mit Wohlgefallen erinnern. Der decorirte brave Veteran Feldwebel Klemm feiert, die Feldzugjahre einfach gerechnet, im nächsten Jahre sein 50jäh- rigeö Dienftjubiläum und leitet seit 22 Jahren die kunstvolle Fahre. Als am vorigen Sonntag der Prinz Napoleon auf derselben nach Pillnitz gefahren war, sendete er durch seinen Adjutanten dem braven Klemm einen kostbaren Brillantring, unterhielt sich, als derselbe in das Schloß kam, um seinen Dank zu sagen, sehr freundlich mit ihm als einem Veteran aus seines großen Onkels Zeiten, und nahm auf der Rückfahrt auf der Fähre durch einen herzlichen Händedruck noch Abschied von dem Hocherfreuten. Wie man sagt, soll der Prinz, außer Ringen, Tabatieren re. noch bedeutende Geschenke an den Hofbienst, man spricht von 2500 Thlrn-, zurückgelaffen haben. Dresden, 22. Mai. Auf der Lripzkg-DreSdner Eisenbahn ist für nächsten Sonntag die erste diesjährige Extrafahrt ange kündigt. Das Direktorium hat dieses Jahr die dankenSwerthe Einrichtung getroffen, nicht blos Sonntags früh, sondern auch schon am Abend des Sonnabends einen Extrazug von Leipzig und Dresden abgehen zu lassen. Die Ueberfrommen treiben's so arg, daß Prediger Krum macher in Berlin, einer der Frömmsten, vor „engherzigen Rich tungen auf dem kirchlichen Gebiete" öffentlich gewarnt und auf „die Anmaßungen eines ausschließlichen ChrtstenthumS hinge wiesen hat, das durch verletzenden Eifer und Einmischung menschli cher Leidenschaften von dem rechten Weg« abirre." Rostock, 18. Mai. Der Großherzog hat dem Rector und den vier Dekanen der hiesigen Landesuniversität nach dem Vorgang« mehrer anderer Universitäten eine Amtstracht verliehen, in welcher sie bei feierlichen öffentlichen Gelegenheiten zu erscheinen haben. Dieselbe besteht in einem langen schwarzen Talar, in einem darüber gelegten, bis zu dem Elnbogen herabgehenden runden Kragen von Sammet, bei dem Rector in Ponceauxoth, bet dem theologischen Dekan in Schwarz, dem juristischen Dekan Schar lach, dem mediclnischen Dekan in Karmotsin, dem philosophischen Dekan in Violet, in einem Barett von Sammet von derselben Farbe, wie der Kragen. Aus Szegedin enthält die TemeSvarer Zeitung über die Gefangennehmuna Rozsa Sandvr's folgende Privatmittheilung: „Rozsa Sandor hatte einen Gevatter, Namens Katona Pal, der auf der Tanya draußen gewohnt und ihm, wie man wissen will, ja, wie er sich selbst geäußert hat, seit acht Jahren Unterschleif gegeben hat; vor 14 Tagen gab nun Rozsa Sandor seinem Ge vatter 200 Fl. zum Ankauf eineS guten Reitpferdes, indem er dem Kaiser entgegenreiten wollte, um sich dessen Gnade zu er wirken. Katona Pal hatte aber wahrscheinlich Furcht, wenn Rozsa Sandor begnadigt werden sollte, zur Rechenschaft gezogen würde, warum er ihn nicht angezeigt, oder daß er doch wenig stens ihm sein Eigenthum, d. i. neun Stück Ochsen nnd Geld, zurückgeben müsse; er verzog es von einem Tage auf den an dern, bis endlich Rozsa Sandor, des langen WartenS müde, das Geld zurückverlangte, wobei sie in einen heftigen Streit ge- riethen und ihn Kathona Pal sestnehmen wollte, Rozsa Sandor aber, sein Leben vertheidigend, ihm zwei Schußwunden, in den Arm und oberhalb des Schenkels, beibrachte. Die Frau sprang ihrem blutenden Manne zu Hülfe und brachte dem Rozsa San dor mit einer Hacke eine Wunde am Kopfe bei; während der Zeit kamen, von dem Schuß erschreckt, auch die Nachbarn her bei. Rvzsa Sandor, durch seine Suba unfähig, die Hände zu bewegen, wurde von Einem in dem Augenblick, als er die Suva aufknöpfcn wollte, niedergerissen und an Händen und Füßen gebunden; dies geschah am 16. Mai Abends. Durch bewaffnete Männer und zwar vier mit Doppelstutzen, die Andern aber mit Heugabeln, wurde er noch in der Nacht nach Szegedin transpor- tirt. Frühmorgens brachten sie ihn aufs Comitashaus und von dort aufs Stadthaus; jetzt ist er in der Festung im Gefängniß und wird von zwei Mann im und zwei Mann vor dem Zimmer bewacht. Katona Pal aber ist ins Spital gebracht morden und wird wahrscheinlich bald sterben, da bereits der Brand zu den Wunden gekommen ist. Bei Nozsa Sandor fand man ein an den Kaiser gerichtetes Gesuch um Amnestie." Baiern, 12. Mai. Unser protestantisches Ober-Consisto- rium ist mit einem neuen Erlasse hervorgetreten und zwar be trifft derselbe die Wiedereinführung einer Institution, welche, weil dem Selbstbewußtsein der Gegenwart wiederstrebend, zwangs weise anzuordnen die Kirchcnbehörden anderer deutschen Länder gerechtes Bedenken trugen, nämlich die kirchlichen Katechisatlonen mit den Erwachsenen, oder die sogenannte Christenlehre. Unser Consistorlum geht jedoch über diese Bedenken hinweg, indem eS in jenem Erlasse verordnet, daß auch die aus der FortbildungL- (Feiertags-) Schule Entlassenen „zum Besuche der Christenlehre
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