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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188511200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18851120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18851120
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-20
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.11.1885
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Beweise n früh« neusten nk. le indem. uns der im Alter (durch an Achsel, der 1885. ria ss. Mr, g. Zum Gastspiel kmvtw» irektor. . Nach» äftsleutr, estellzettrl auch vvk- kovember 155. iwr 5. trathsasf echnungr- liechnmg besuch um ladttath», hardt'sche igungvo» ung eines >r in zehn aden L» zurSuS- ulichleü« willigung beiten zu den neuen tung einer Instelluag betr. on30M Antheils- nstvereinS itadtrathS a mit dem über die eichsbank- igung von gung an hmidt für Neubaue linie bett, zl. Kreis» Anlagen' Meschluß leputatioa echnungm Amtsblatt für die königlichen iwd stüdttschru Behörden zu Freiberg und Braud. Verantwortlicher Redaktaa: Iulltt» Brann in Freiberg. , , ü Erscheint irden Wochentag Abend» '/,7 llhr für den I " . - Inserate werden bt» Bormtttag 11 Uhr anaenom- AMAN t» F 27V. I MAs'LL'.M I Freitag, de« 2». November. 1885. Des Bußtags wegen erscheint die nächste Nummer am Sonnabend Nachmittag gewählt. stellen, und schlägt ihnen den bekannten Ausgleich vor, nämlich die Anerkennung der spanischen Souveränetät seitens Deutsch» ands, die Gewährung des Rechtes an Deutschland, Kohlen» Nationen zu errichten und der vollsten Handelsfreiheit mit der zesammtcn Karolinengruppe." Neber da- Befinden des deutschen Kaisers mÄLet der „Reichsanzeiger': „Seine Majestät der Kaiser befinden sich in erfreulich fortschreitender Genesung von dem mit Heiserkeit ver bundenen Erkältungszustande. Allerhöchstdieselben hüten Mar noch das Zimmer, nehmen jedoch zahlreiche Borträge entgegen und erledig« die Geschäfte der Regierung." — Im Auftrage deS kaisers und in Abwesenheit deS Reichskanzlers eröffnet« her Minister von Bötticher heute Nachmittag 2 Uhr dm Reichstag in dem Sitzungssaale desselben, ohne die sonst üblichen Feierlich keiten. Der Fall, daß die Eröffnung im Sitzungssaal« und nicht im königlichen Schlöffe erfolgt, liegt bei einer ordentlichen Session des deutschen Reichstag« zum ersten Mal vor. — Am deutschen BundeSrath ist die Revision der in dm Motiv« zum ^asemirungSplan angeführten Kostrnüberschläge, dem Ausschuß ür das Rechnungswesen bezüglich diesem Ausschuß und dem Ausschuß für das Landheer und die Festungen überwiesen worden. Di« bei dem HerreSetat von den BundeSauSschüfsen vorgenommmen Abstriche wurdm durch dm Betrag von 14K 000 M. bei dm einmaligen Ausgaben und unter Zugrunde legung der Oktoberpreise bei der Verpflegung herbeigesthrt, wodurch sich ein Wenigererforderniß von 3 386 000 M. ergtzb. Behufs Wiederbesetzung einer erledigt« RathSstelle beim Reichsgericht wurde beschlossen, Sr. Maj. dem Kaiser ein« Vor schlag zu unterbreit«. —Die bairische Abgeordneten kammer erledigte gestern dm Zolletat und lehnte dm von der Regierung entschieden bekämpften Antrag der klerikalen Partei auf Herabsetzung der Bierexportvergütung um 20 Pf. per Hekto liter nach zweitägiger lebhafter Debatte in namentlicher Ab stimmung mit 77 gegen 76 Stimmen ab. — Der Statthalter der Rcichslande Fürst Hohenlohe ist gestern Nachmittag von Metz nach Straßburg zurückgereist. Bei der Wahl deS Ge- meinderäths der Stadt Metz für den LandeSauSschuß nmdde der bisherige Abgeordnete Neumann mit 1b von 19 Stimm«; bei den Landesausschußwahlen in Mülhausen i. E. wulSdea die bisherigen Abgeordneten Mieg, Koechlin und Winterer wieder« Der Kaffer von Oesterreich empfing vorgestern den ungarisch« Ministerpräsidenten TiSza in längerer Auditnz und wird sich zunächst nach dem Schloß Gödöllö und dann nach Pest begeben. — Der am Sonnabmd zusammmtretende ungarische Reichstag soll schon am Montag in die eigentlichen Berathungen eintreten und über den Gesetzentwurf vechandÄa, der eine Modifizirung des Gesetzes über die königlich« No tare bezweckt. Gleichzeitig wird der Finanzausschuß den nächstjährigen Budget-Voranschlag in Verhandlung ziehen And auch der Justizausschuß seine Thätigkeit wieder aufnehmm."— Die in Wim versammelte internationale Konfermz zur Fest stellung eines einheitlich« musikalischen NormaltoueS hat dm Antrag Oesterreichs angenommen, den Regierungen als Normal stimmton das eingestrichene von 870 Schwingung« (Pariser -1) zu empfehlm; ferner wurde eine Reihe von Anträgen be treffend die Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung dieser Normalstimmung von der Versammlung genehmigt. In einer gestern in Paris stattgefundenen Plenarversammlung der Link« der französischen Deputirtenkammer gelangte man, bei der großen Meinungsverschiedenheit der Anwesend«, nur zu einem einzigen Beschluß, nämlich den Ministerpräsidenten Brisson zur beschleunigten Einberufung des Kongresses für die Präsidentmwahl aufzufordern. Nach einer Aeußerung deS ministeriellen „Temps" läßt sich erwarten, daß Brisson sich gegen diese Forderung ablehnend verhalten wird und bei der in der Deputirtenkammer bevorstehenden Debatte die Kabinetsfrage stellen will. Gegen eine augenblickliche Ministerkrise wird geltend gemacht, daß nach der Neuwahl des Präsidenten der Republik das Ministerium doch seinen Rücktritt anbieten müsse, Jules Grovy also jetzt schwerlich für so kurze Zeit ein neues Kabinet zu Stande bringen könnte. Die bei Eröffnung der Kammern abgegebene ministerielle Erklärung enthält kein Wort über die auswärtigen Beziehungen Frankreichs, was mehrfach bemerkt worden ist. Der „National" behauptet, der Minister des Aeußern, Freycinet, habe dadurch bekunden wollen, daß er sich mit Brisson nicht unlöslich verbunden erachte. Freycinet hat gestern privatim den Vorsitzenden der Gemeindevertretung von Athen, Philemon, empfangen, welcher an das altherkömmliche Wohlwollen Frankreichs für Griechenland appellirte. Der Minister erwiederte, er könne über diesen Gegenstand nicht in Erörterungen mit ihm eintreten. — Durch die Explosion einer Vor zwei Jahren ist das Gesetz über die Pensio- nirung der Reichsbeamten unerledigt geblieben und seitdem nicht wieder zum Vorschein gekommen, was zahlreiche Beamte dieser Kategorie veranlaßte, die Reichs - regierung um Wiedereinbringung dieses Gesetzes in der be vorstehenden Session zu bitten. Es soll Aussicht vorhan den sein, diesem dringenden Bedürfniß abgeholfcn zu sehen, denn aus der Mitte des Reichstages eme Anregung er folgt. In diesem Falle ist angeblich die Reichsregierung geneigt, die Vorlage nochmals einzubringen, ohne dieselbe von der Erledigung des Militärpensionsgesetzes abhängig zu machen. Noch günstiger stehen die Chancen für die ge plante Ausdehnung des Unfallversicherungs- gesetzes auf Arbeiter in landwirthschaftlichen und forst- tvirthjchaftlichen Betrieben, welche bisher auf Bedenken von konservativer Seite gestoßen war. Der betreffende Entwurf ist derart umgearbeitet worden, daß die zu demselben ge stellten Anträge der früheren Neichstagskommission die möglichste Berücksichtigung fanden und die früher geäußerten Bedenken jetzt kaum mehr berechtigt erscheinen können Von liberaler Seite wird die Wiedereinbringung dieses Entwurfes sogar freundlich begrüßt werden. Von einem weiteren Ausbau der Sozialreform ist es ganz still geworden und scheint man zunächst, ehe man das Gebiet der Altersversorgung betritt, abwarten zu wollen, wie die Krankenversicherung und die Unfallversicherung sich — y schützen. Was es daher gethan, sei unzweifelhaft in redlicher bewähren und von Denen aufgenommcu werden, dcccn-Absicht geschehen. Nach Klarstellung dieses Punktes bittet der soziale Lage dadurch verbessert werden soll. ' Papst die Basteien, sich auf den Standpunkt der Billigkeit zu An der Schwelle der Reichstagssesfion. Wieder sind in der Reichshauptstadt die deutschen Bolks- mtntcr versammelt, um an einer voraussichtlich inhalts- lwd arbeitsreichen Session theilzunehmen. Der Berathungs- sivff wird dem deutschen Reichstage diesmal in reichstem Uche zuströmen, da zahlreiche Regierungsvorlagen bereits de« deutschen Bundcsroth beschäftigten, verschiedene andere «och in Vorbereitung sind, außerdem aber auch Gesetzvor- Wqc, Aenderungen und Interpellationen aus der Mitte deS Reichstags erwartet werden. Um bei dieser Fülle des Stoffes keine unnöthige Zeit zu verlier«, soll die Reichs- ug-mehrheil entschlossen sein, die einleitenden Geschäfte der Session möglichst abzukürzen. Es ist deshalb die Absicht vorhanden, die Wiederwahl des früheren Präsidiums durch ilkklamation zu vollziehen. Da der deutsche Bundesrath benits am Dienstag dem Entwürfe eines Gesetzes über die Feststellung des Reichshaushaltsetats pro 1886/87 zustimmte md auch dem Gesetzentwurf über die Aufnahme einer An leihe für die Zwecke des Reichsheeres, der Marine und der Rnchseisenbahnen zustimmte, kann der gesammte Etat sofort dm deutschen Reichstage zugehen. In dem letzteren dürfte daun schon am Montag die erste Etatsberathung stattfinden md noch im Laufe der künftigen Woche die zweite Berathung derjenigen Etats folgen, welche nicht an die Budgetkommission zewiesm werd«. Gegen die Erhöhung des Militäretats um etwa N Millionen Mark wird sich wenig einwenden lassen, da die Weltlage mehr Vorsicht erheischt als seit langer Zeit md der Moment nicht sehr zu einer Abrüstung geeignet erscheint. Gerade die seit dem Beginn der Balkankrise ein- aettttene Unsicherheit der politischen Verhältnisse soll die Reichsregierung veranlaßt haben, die Frage einer Ver längerung des Militär-Septennats zu vertagen. Bor einigen Wochen bestand die Absicht, ein darauf bezüg liche-Besetz noch in dieser Session zum Abschluß zu bringen; «an ist aber in den maßgebenden Kreisen davon zurück gekommen, weil man es für unpraktisch erachtete, angesichts der drohenden Orientwirren die Präsenzstärke des deutschen Heeres auf sieben Jahre hinaus fest zu bestimm«. Die Mehrforderungen für das Auswärtige Amt und für die Kolonien werden sicher diesmal weit größeres Ent gegenkommen finden, wie in der vorigen Session, weil die Erfolge der Kolonialpolitik bereits für sich selbst sprechen und höhere Dotirungen einzelner Gesandtschaftsposten und Konsulate durch die kolonialen Verhältnisse vollständig gerechtfertigt erscheinen. Eine ebenso günstige Stimmung findet derPlan des Nord-Ostsee-Kanals, für welchen «den den politischen Motiven auch sehr yewichtige kommerzielle Gründe, besonders die Nothwendigkeit einer Hebung des Handels der Ostseestädte sprechen. Den Bewohnern der deutschen Nordseeküsten wird dagegen die Vorlage hoch willkommen sein, welche bezweckt, aus Reichsmitteln 100000 M. M Hebung der Hochseefischerei zu verwenden. Der in Arbeit befindliche Entwurf einer Reform der Zuckersteuer ist jetzt noch nicht so weit gediehen, um dem Bundesrath vorgelegt zu werden und dürfte des halb kaum vor den WeihnachtSferien an den Reichstag gelangen. Zur Zeit sinken noch kommissarische Verhand lungen behufs definitiver Feststellung dieses Entwurfes statt, über den sich der preußische Finanzminister und der Landwirthschaftsminister erst mit dem deutschen Reichs- > schatzamt geeinigt hat, nachdem der Finanzminister v. Scholz von seiner Reise zum Fürsten Bismarck zurückgekehrt war. Was bis jetzt über die Reform der Zuckersteuer verlautete, dürfte kaum den Wünschen Derer entsprechen, welche einen offenen Bruch mit dem alten Steuersystem und die Ein- sührung der Fabrikatsteuer erwarteten. Sollte das in der vorigen Session unerledigt gebliebene Postsparkaffengefetz wieder ausgenommen werden, so dürften gegen dasselbe die früheren Gründe mit doppeltem Nachdruck geltend gemacht werden, weil inzwischen die Leitungen der Kommunal-Spar- kassen bemüht warm, bei den letzteren alle die Einrichtungen zu schaffen, die man vorher als einen ausschließlichen Vor zug des Postsparkassen-SystemS gerühmt hat. Fast noch geringere Sympathien bringt map dem Plan entgegen, die Verjährungsfrist für Preßvergehen zu ver längern, da alle politischen Parteien Grund haben, einer Neuerung zu widerstreb«, welche für die freie Meinungs äußerung sehr verhängnißvoll werden kann. Aus der Mitte deS Reichstages erwartet man diesmal zahlreiche Interpellationen, die mit um so schärferen Wort gefechten verbunden sein dürften, als die Ulttamontanen feit der Beseitigung der braunschweigischen Thronansprüche des Herzogs von Cumberland nicht sehr gesonnen scheinen, be sondere Rücksichten auf ihre ehemaligen konservativen Freunde zu nehmen. Die Mitglieder des Zentrums gedenken zunächst die von der „Nordd. Allg. Ztg." behauptete Giltigkeit deS Jesuitengesetzes in den neuen deutschen Kolonial gebieten anzufechten. In den agrarischen Kreisen bereitet man sich zu einem nochmaligen Ansturm gegen die Gol d- Währung vor, trotzdem bekannt ist, daß der Reichskanzler die Währungsfrage jetzt ungem auf die Tagesordnung gesetzt sieht. Von nattonalliberaler Seite will man den bairisch-russischen Auslieferungs-Vertrag zur Sprache bringen, der als eine Folge des Widerwillens des deutschen Reichstages gegen eine Ausdehnung des preußisch-russischen Abkommens auf das Reich angesehen wird. Die auswärtige Politik hat den deutschen Reichstag stets nur dann beschäftigt, wenn dessen Autorität dazu dienen sollte, einer bedeutenden Aktion des Reichskanzlers Nachdruck zu geben. Ob Fürst Bismarck dazu den Karolinenkonflikt oder die jetzige Balkankrisis für geeignete Anlässe ansieht, steht noch dahin Zunächst bleibt er dem Reichstag noch fern, um ungestört die eng- verschlungenen Fäden der Orientpolitik zu entwirren ; bedarf die innere Politik aber seiner, dann wird Fürst Bismarck, rasch aus Friedrichsruh aufgestört, zeigen, daß es bei einer bestimmten kräftigen That niemals an ihm fehlt. Tagesschau. Freiberg, den 19. November. In dm unterrichtetsten Kreisen der deutschen Reichs hauptstadt hegt man die feste Ueberzeugung, daß die Ueberein stimmung der drei Kaisermächte durch den serbisch-bulgarischen Krieg nicht getrübt worden sei, vielmehr die beste Bürgschaft für die Erhaltung des europäischen Friedens biete. In Berlin hat dem Fürsten Alexander, nach einer Darstellung der „Köln. Ztg", auch der Angriff der Serben keine neuen Sympathien verschafft, da auf ihm der Vorwurf haften bleibt, den Berliner Vertrag ge brochen zu haben. Ein bewaffnetes Eingreifen der Pforte sei augen blicklich ausgeschlossen. — Bezüglich des Karoline nkon- flikts verlautet, daß die auf Anregung Deutschlands ver änderte päpstliche Note folgenden Gedankengang habe: „Spanien hat seit Jahrhunderten fast gar keinen Souveräneläts-Akt au den Karolinen vollzogen; es kann aber nicht geleugnet werden daß sowohl die Wissenschaft als die allgemeine politische An schauung Spanien ein moralisches Besitzrccht auf die Karolinen zusprechen. Andererseits steht fest, daß Deutschland ohne jed wedes Zuthun seitens Spaniens durch Begründung von Fak toreien ans den Karolinen dieselben der Kultur gewonnen und ein Interesse hatte, sein Werk vor den wilden Stämmen zu
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