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Sächsische Volkszeitung : 19.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193507193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-19
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.07.1935
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«ummer 1S4—34. Jahr« ÄWsche volkssettung Freilag, IS. Juli 1935 «<rla«—«t »—M» — »!»<>U » »» »r«Ke Zelk« » PH,. — stk gomMcnon,«!<,«» u»d SteNcngtfech« t Pfg. — 30k Plahoeilchrlsl«« »«,«>, Mr k«I»« »«>»«tz- Mft«, Am ?,<>»« von höherer Gewvll, verbot, «Inlrelender Belrlet» störunqen hat der Bezieher oder Inserent kein« tlnlpröch«, soll-» di« Iestung in beschrönkiem UmsonAe, oerspStrt «Me nicht erscheint — ErfüNunqsort Dresden — — —— — — tledatllon: Dreoden-A., Polierstcatz« 17, ssernruf «0711 ». ruu» Seschösi,stell«, Dru<1 und Verlag: ldermanla vuchdrui»«»«! nnd Verlag Th. und 01. Winkel, Polleistrafte 17, gernrus riliir, ssestschetk: A«. Ivrs, Banl: Stadlbanl Dre«de» vr. lU7S7 lkrscheinl I mal wlichenlllch. Aonailiche, vezugoprel, r,7» RM Einzelnummer 1« Pf«., ,i, Sonnabend-, sowi« Sonntag- und Fefttagnummer A> Psg- Mwiew mit dem Kaiser ».Abessinien Oie Krage -er territorialen Zugeständnisse Gedietsaustausch: ja — Abttetunq: nein London, Ist. Zull. TI nies veröffentlicht «in Interview, dos d«r Kork«» sgondenl des Moltes ln Addis Abeba in t t d « in K n l s e r o o n Abessinien Holle. Der Kaiser erliliisle, Abessinien wünsche, dost, der Val- sicibmid ungesöhr nin Lb. Juli die Loge i>riise nnd wnrts auf di? Enischeibmig, ohne diplomatische Schritte zu unternehmen. Mussinien erhenne den eoentnellen Atteri des Vertrnges von siitits siir den Frieden on, nln?r AI nssolint setze die Enisen- biwg von Truppen nnd .Kriegsmoierinl snrl nnd drohe, per sönlich zu erscheinen. Infolgedessen dürste ein Vorgehen ans Grund dieses Berlroges jetzt Heinen Wert Hoden, zumol bö Groszbrllonnien die einzige der drei Signatnrinüchle sei, die rms seiner Anwendung dehnrre. Der Kaiser «rlckärt« sich sehr ersreu« über die Haltung Hoares nnd Edens. In Abessinien werde Heine Kriilb daran geübi, das-, Groß- lnilannien sich freie Hand l«ei der Bemühung um Frieden vor- kehaite. Bisher halb' weder Italien mich ein anderes Land Abessinien einen dlreliten Porschlag «vegen des Baues einer ila- //rn/s.ßen Eisenbahn von Eryiröa nach Somnliland gemacht. Selbst wenn die« gcsct«ehe, io würden die Einzelheiten Sel)ivie» rbcheilen machen. Immerhin sei Abessinien noch immer be reit, die Frage zu erörtern. Nelxr di« Möglichkeit territorialer Inge» ftändniss« äußert« sich der Kaiser sehr entschieden. Es Homme nur «ln Austausch von Gebieten In Frage, wenn da» Angebot bezüglich des Hafens von Zetta noch sort- bcstehe, dann sei er zu einer Gegenleistung on Italien bereit. Der Umfang des Gebietes könne noch nicht bezeichnet werden, aber hinsichtlich seiner Loge besiehe kein Zweifel. Abessinien lehn« «s unbedingt ab, ein« der nörd. lichen Provinzen abzutreten, und dl, Bezirke von Arussi. stiotlo, Bal«. Liban und Boran kämen nicht in Frage. Es könne sich nur um «Inen Teil von Ogaden san der Grenze von Ito- lienisch-Somoliland) handeln. Aber Voraussetzung sei, datz da» Angebot aus Abtretung von Zella bestehen bleibe. Wahrend seiner europäischen Reise habe er der britischen und der französischen Regierung gegenütrer heroorgehotu-n, das; Abessinien einen Hasen an der Küste des Roten Ate eres brauche. Dies sei noch immer wichtiger als Darlehen oder sonstiger fi nanzieller Beistand Der Hauptgrund für die Absperrung Abes siniens gegen die Zivilisation sei das Fehlen eines Häsens. Was die Drohung Italiens angehe. in Gens die Frage der Sklaverei aufzurollen, so lrelchränbe sich die Sklaverei nicht auf Alressinien, sondern blühe auch in Tripolis und Eristräo, mos die Italiener selbst zugelum und was dem Ballierbund bekannt sei Der Kaiser äußerte Ueberraschung darüber, datz im Wi derspruch zu dem Vertrag oon l!>!!l der Entsendung oon Kriegsmaterial nach Abessinien Schwierigkeiten gemacht würden, besonders von der Tschechoslowakei und Bel gien Er sagte, wenn diese Haltung bestehen bleibe, wahrend Italien nach wie nor Kriegsmaterial in seine Kolonien schicke, dann werd' Abessinien nicht imstande sein, seine Unabhängig keit aufrecht zu erhalten. Der Kaiser schlaft, wenn Italien den Krieg erkläre, oder wenn di« italienischen Truppen es wagten, die Grenze zu überschreiten, werd« Abessinien sofort den Kamps aus nehmen und gleichzeitig den Völkerbund anrusen. In einem Leitartikel macht dle Times zu dem Inter view mit dem Kaiser von Abessinien u a. folgende Bemerkun gen: Es sei beachtenswert, balz der Kaiser das Fehlen eines Seehafens als Haupthindernis für einen Fortschritt seines Lan des betrachte Es sei sehr unwahrscheinlich, daft die Abtretung eines Teiles der unbewohnbaren Provinz Ogoden. auch wenn der verhältnismäßig fruchtbare Überlauf des SchebBi Flusses dazu käme, Italiens Appetit nach „mertnollen Ländereien" be friedigen werde. Die Asutzerung über den Bau einer italie nischen Eisenbahn deute darauf hin. datz der Kais-r keinen Vorschlag erwägen werde, der der italienischen Regierung sie militärische Kontrolle über die Eisenbahn oder eine angrenzende Zone geben würde Die Aeutzerungen über die Sklaverei se:en nicht völlig überzeugend Käufliche. Sklaven werden zwar n Italienisch Afrika und übrigens auch in den afrikanischen Schutz gebieten anderer euraväilcher Staaten geduldet, aber Le Rach barn Abessiniens beschwerten sich über Raubzüge non Sklaven jägern Iinmerhin glaube niemand rotz r-e rea: n ' che lieuische Regierung aus diesem Grunde >m zratzes >'eer nach Ostosriko schicke. Bergmannslos Mieder durcheilte die deutschen Lande sie Trauer botschaft, dasz im Kohlenbergbau. und zwar diesmal im Betrieb der Zeche „Adolf von Hansemann" in Dortmund- Mengede braue Bergleute den Tod fanden und von den verletzten Kameraden weitere in Lebensgeiabr jchweben. Gewitz, so mancher andere Berni birgt siir den. der ihn ausiibt. grotze Gefahren in sich, doch wobl iaum einer in dein Masze und unter derart tragisch-ergreifenden Um ständen, wie der des Bergmanns Schreiber dieser Zeilen Hal die ganze erichiitternde Lage des Bergmanns und seiner Familie m Leben und Heldensterben jahrelang erfahren, sticht allein oaiz bei verbällnismäszig largem Lobn unter manchmal süri: nie» Mobn- und Lebensbedinguugeu der Beraarbeiler nnl sei ner meist zahlreichen Familie >:u mebr als bescheidenes Leben inmitten der Gruben und DMlole sübren mui;, dass er in der Tiere der Erde in Trau!« und Hitze, Tuntel und oilmals luielierem Malier gebückt stehend oder gar liegend ni niedrigen Trollen ichwerile, härteste Arlieii leisten muss, umlauern ihn Tag nir Tag die groizicn Gesaliren. Mir möchten mit jedem Bolksgcnaüen nur einmal einen Gang durch eines aer vielen deulicheu Knavmchails- lazarelte machen, ihn nur ni mein nnzigen Taae den Zugang von Berletzten erl.ben aiien. und er würde n tiefster Ehrfurcht vor dieien wahrhaften Helden de r A rbeit ergriffen werden. Zerschmet terte Glieder, von vorzeitig geplatzten Tvrengpcnronen oder non schlagenden Mellern zeneuie Gelichter, blübenae Männer mit durch 'Meumalismns ülilos zemacliten Glied, matzen, nch in Berbrennunosickunerzen windende rnmvel,, sagen beredter, rls alle .Barre inr cknvocki zum Ausdruck bringen können, was es kenn. Bergmann u ein stoch lebhaft heben nir zwei >on aeu nizaüligen Er lebnissen vor Augen, deren Zeuge cb n au :ue:n Iatzr- zeuui war. Erlebnisse, aie beide udem im o nickmticrn- der wirkten, ils ie n der Stille aer staun vor icki gingen. Als Seelsorger eiligst um Miueruachi n.aas nuavvilhafrs- lazareli zentten. vernahm G cüou von veilem ins einem staum ireben Klagen mo Meinen, -lohnen lna namu- mal gualvolles Auisckireien. Als ich n das grotze Kraule t inmer rat. boi sch mir ein furchtbarer lind zugleich ie'er.ueilender Anblick dar. Lier Bergleute wanden ick an.er Höllenauaien. so datz ne immer wieder die stoiveruaude rbreiizen wollten, die man ihnen auf ihre armen, von Brandwunden bedeckten Körper zur Linderung gelegt hatte H'l-e war b er ver gebens, uns es galt, sich au? den Ted zu rüsten. Nings um die Betten diese Helden der Arbeit knieten und stan den ihre Frauen und weinende Kinder. Es ist wohl für jeden begreiflich, datz angesichts solcher gewaltigen Tragik selbst noch jo innig empfundene religiöse Morte fast leer klingen. In einem anderen Falle wurde ich kurz nach Kriegs ende zn einem jungen Bergmann gerufen, dem einzigen Sohn einer alten Mutter, welcher durch das vierjährige Kriegsgeschehen mit nur leichten Verwundungen aekom« men war. Nun lag. kaum feiner Mutter zurückgegeben, der junge Bergmann vor mit zwei vollkommen zerschmet terten Beinen Als ich zu ihm trat, barg er aunchluch- zeud sein Gesicht in die Kisten Er starb, der Himmel er löste ihn gnädiglich von seinem Leid Mer jemals, und gar ein Iabrzebnt, mit Bergleuten Leid nnd Sorgen, die Ängst der Familien vor drohenden Gefahren miterlebte, der weisz, was alles in dem kleinen Wort einbegriffen ist, das üa lautet: Bergmannslos. Sind auch staatlicherseits. zumal im neuen Deutschland, alle Maßnahmen siir den Bergmann und seine Familie getrof« fcn, nm die Gefahr zn vermindern und sein und feiner Familien Existenz zu sichern: Bergmannsberuf ist und bleibt der schwerste, härteste, gefährlichste und vpfervollste von allen. Darum hat Mich diese« Mak ganz Deutschland den Helden von Dortmund Mengede und ihren Familien ehr- surchtvollst« Anteilnahm« rntgegengebracht. Pzk-Schl. Ein Erlaß -es Ministervräsi-enten Göring Politik, Religion, katholische Kirche und Berlin, Ist. Juli. Der Preussische Ministerpräsident und Chef der Geheimen Sloolspolizci, General Göring, hat einen bedeutsamen Er- atz an die Oberpräsidenten und Regierungspräsidenten gerich- !et Ser sich mit der Haltung des katholischen K le rn« Sem Nationalsozialismus gegenüber in grund- fnizloken Ausführungen befaßt. Der Erlaß führt nach einer Mitteilung des „A m t- b'N Preußischen Pressedienstes" unter anderem lUmnbes aus: Die Linie der Staatsführung in der Behandlung des vol. Koibekizismus ist eindeutig und klar vorgezeichnet. Der natio- 'oiloziolistische Staat gewährleistet die Unversehrtheit der christ- bähen und damit auch der katholischen Kirche: er gewährt ihr wb hren religiösen Einrichtungen feinen Schuh. Die Zeiten, n innen der Wille und die Macht des Staales nicht hinreichre. üe Kirche von den zersetzenden Einflüssen der Gottlosenbewe- zinnz wirksam zu schützen, sind vorüber. Für die Kirche ent ölt: Somit jede Veranlassung, über das Gebiet religiöser B->- 'iiiüzunq hinaus politische Einflüsse aufrechtzuerhalten oder von ii inn, onzustreben. Sie dars daher weder Gott anruken gegen UnKm Staat, eine Ungeheuerlichkeit, die wir in offener und on llecktter Form allsonntäglich erleben, noch darf sie eigene zntz'äsche Kräfte unter der fadenscheinigen Begründung orga- ülbwen. sie müsse vom Staat her drohende Gefahren abweh- w Mir dulden Bestrebungen nicht, deren Träger früher das stvtrilin war. Wir bekämpfen sie, auch wenn sie unter dem D.- kwontel religiöser Betätigung in Erfcheinuna treten: wir be- mvncken sie umso entschiedener, je mehr sie sich in hinterhä'- bie md verlogene Formen kleiden. Dazu gehört es, wenn Benker, die sich mit der politischen Totalität des National- '»-iolismus nicht absinben «vollen, in letzter Zeit mehr und vicbr Sie Ausdrucksformen. Wortprägungen und Symbole des «oiionotsozialistischen Kampfes aus ihre» angeblichen ..Kampf" ikc; trogen. Sie wenden jedem Balksgenosten in Fleisch und Ibn ibergegangene Abkürzungen wie H. I. auf ..Herz- abi-Iuaend". B. b M. ans ..Bund der Marienwäüchen" und R-iviil bmg des Deutschen Gruße» aus Jesus Christus an. Sie '"-M - nickt bet den althergebrachten kirchlichen Beranstal- !>mien sondern sie Hausen große demonstrative Prozessionen Klerus im nallonalsoziallstischen Staat und Kirchenfeste und bedienen sich dabei einer in Ser Ver gangenheit noch nicht dagewesonen Ausmachung und Werbung ür diese Veranstaltungen. Neben allen dein natianalsozioli- tischen Kampf abgesehenen äußeren Formen verleiten sie die hnen zur religiösen Betreuung anvertrauten Volksgenossen bis zu scheinheiligen Ausrufen wie „Unser himmlischer Führer Jesus Christus, Treu Heil!" Von der Kanzel setzen sie staatliche Einriclstimpc'n «mb Maßnahmen ohne Scheu heral«. Der Ministerpräsibeni nimmt dabei auf den kürzlich ergnugeueu Erlaß des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern Bezug, der sich gegen die Sa botage der Rassengesetze wendet. Es ist soweit gebowwen, baß gläubige Katholiken als einzigen Einbrucb aus dem Besuch bes Gottesdienstes mitnehmcn, boß die kolholisihe Kirche Einrich tungen des nationalsozialistischen Staates nblehnl, weit in den Predigten fortgesetzt ouf politische Fragen und Tagesereignisse in polemischer Weise ongcspielt wird. In manchen Laubes teilen vergeht fast kein Sonnlng, on bem nicht die religiöse Ergriffenheit des Gottesdienstes zur 'Vorlesung sogenannter ..Kanzelerklärungen" über rein politische Dinge mißbraucht wird. Ti« kirchlichen Oberen sind noch den« non ihnen geschwo renen Bischofseid der Regierung Achtung schuldig und vcr-' pftichtet, sie auch vom Klerus achieu zu lassen Noch ihren Er klärungen verurteilen sie auch dos geschilderie Tretlum, an scheinend sind sie aber gegen gewisse Teile des Klerus machtlos Da alle Warnungen nur zu einem Mißbrauch der bislrerlgen Nachsicht geführt hoben, erwckrtet der Ministerpräsident nun mehr von allen Strafverfolgungsbphörden. daß sie die ganze Härte der bestehe,«den Ale st im «nun,zen in Anwendung bringe». Ter Erlaß führt dann die zahlreichen Fälle aus. ln denen Kleriker ihren stoalsseindlichei« Einsluß geltend zu wockien versucht haben und legt dar, «vie diesen« Gebaren zu begegnen ist. Grundsätzlich wird festgestesit, daß von den Geistlick«en. so weit sie — namentlich im Religionsunterricht — im Staatsdienst tätig sind, verlangt werden muß. daß sie sich nicht nur während des Unterrichts jeder negativen Einstellung gegen über dem Nationalsozialismus zu enthalten hoben, sondern daß sie darüber hinaus, wie all« anderen Slaat»dl«n«r, für d«n lFortsrtzung aus S«it« 2.)
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