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Der Grenzbote : 18.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190406187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-18
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 18.06.1904
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Der Grenxbole. l Der Grenzbote erscheint täglich - rttt Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen ! folgenden Tages und kostet vierteljährlich, doraus- j bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg. Bestellungen werden ! i» der Geschäftsstelle, von den Austrägern des j Blanes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. LgeM M MzM für Adorf nnd das obere Vogtland > Inserate von hier und aus dem Verbreiiungs- i j bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit f - 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder ! deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ' für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. ! Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. HierM SsNNtKgs die illuftr. GratisberLage „Der Aeitspiegel". Fernsprecher Nr. 14, AZ 139. Sonnabend, de« 18 Juni 1904 Iahrg. K9. Herr Paul Emil Meyer aus Schöneck ist heute von uns als Hilfsschntzmanu in Pflicht genommen worden. Adorf, den 16. Juni 1904. DkV OsLiEchc KinndsGan. Bertin, 16. Juni. Ueber die Zeugenaus sagen des Oberhofmeisters Freiherrn von Mir bach urteilt die „Voss. Ztg.": „Wäre die Ver nehmung des Oberhofmeisters Freiherrn von Mirbach nicht erst gestern, sondern sofort nach den Aussagen, die Geheimrat Budde im Pom mernbankprozesse machte,erfolgt mancheBetrach- tung der Presse märe unnötig gewesen. Die gestrige Verhandlung hat zwar nicht bolle Klar heit gebracht; insbesondere blieb die wichtige Frage, wer bei Verleihung des Kommeczienrats- titels an Herrn Schultz und des Hofbanktitels an die Pommersche Hypothekenbank mitgewirkt hat, unerörtert. Aber man hat wenigstens er fahren, daß die Behauptung, der Freiherr von Mirbach habe für seine Vereine nur 25 000 Mark von den Herren Schultz und Romeick erhalten, unrichtig ist- . . Freiherr von Mirbach hat kei nerlei Mißtrauen gehegt, da er gute Berichte über die Vermögensverhältnisse der Herren Schultz und Romeick erhalten hatte. Daß diese Berichte dem Sachverhalt nicht.Mtspracheu, hat er inzwischen zu stineiu »LcidDMe ertensten müssen. Vom strafrechtlichen Gesichtspunkte wichtig ist die Erklärung, daß die Herren Schultz und Romeick versichert haben, das Geld aus ihren Privatmitteln zu geben, während sie tat sächlich die Banken .damit belasteten und vor gaben, deren Zwecke damit verfolgt zu haben. — Tie Herrenhausreden des Frhrn- von Manteuffel und des Grafen Mirbach gegen die Sozialdemokratie sind, wie per „Vorwärts" mit teilt, durch die sozialdemokratische Agitations broschüre bis jetzt in 50 000 Exemplaren ver breitet worden- Man hatte bekanntlich beschlos sen, sie als sozialdemokratisches Ngitatiousmittel zu verwenden. Petersburg, 16- Juni. Nach Depeschen aus Liaujang entbrannte gestern ein neuer wü tender Kampf bei Wafangou. Die russischen Verluste in dein Gefecht vom Dienstag waren anscheinend .gering- Aus dec Front schieden an Verwundeten und Toten 308 Mann aus- Ge rüchte wollen von einer vollkommenen Vernich- tung dreier, unter das Kreuzfeuer der russischen Jäger geratener japanischer Schwadronen wis sen; 60 Japaner sind in Gefangenschaft geraten- Eine um 5 Uhr morgens von Wafangou in der Richtung nach den Anhöhen von Tafsanschin und Lukoo ausgegangene Abteilung Reiterei ent deckte gegenüber dem rechten russischen Flügel bedeutende japanische Jnfanteriekräste; sie war von einem Walde aus dem starken Feuer des Gegners ausgesetzt- Um 6 Uhr drängten die Ja paner die russische Reiterei zurück und gingen zum Angriff über, indem sie den rechten Flügel der Russen zu umgehen suchten- Gleichzeitig gingen auch die russischen Truppen auf dein lin ken Flügel nach einer starken Kanonade zum Angriff über- Um 12 Uhr, als die letzte Depesche in Liaujang eintraf, dauerte der Kampf noch auf der ganzen Linie fort- In den letzten Tagen war es den Japanern gelungen, nach! WLfangou neue bedeutende Verstärkungen herüberzuschaf fen. An dem gestrigen Kampfe nahmen min destens drei Divisionen mit starker Artil-erie- und .Kavallerie-Abteilung teil- — Nach den letzten Nachrichten aus Tokio wird von den, nach Moji entkommenen Trans portschiff „Hino Maru" berichtet, daß es bei seiner Flucht die Transportschiffe „Hitaschi Maru" und „Sado Maru" von den russischen Schiffen des 'Wladiwostok-Geschwaders umringt sah- , Diese beiden Schiffe sind wahrscheinlich aufgebrachr worden, und man glaubt, daß das russische Geschwader, vom Wetter begünstigt, enikommen und nach' Osten gegangen ist; die japanischen Kriegsschiffe verfolgen die russischen Kreuzer. — Amtliche Mitteilungen über den Verlauf des Kampfes, zu dem es in der Koreastraße zwischen denk Wladiwostok-Geschwader und ja panischen Kriegsschiffen gekommen ist, liegen auch heute noch nicht vor, wohl aber wollen private Meldungen wissen, daß das kühne Wag nis des Befehlshabers der russischen Flotte die ser recht schlecht bekommen sei- Nach japanischen Depeschen wäre es den Japanern gelungen, drei russische Kreuzer zu nehmen. Nach Tschifuer Depeschen dagegen hätten die Japaner den Ver lust eines Torpedoboots zn beklagen und we nigstens zwei der russischen Schiffe seien nord wärts entkommen. — Auch der Kölnischen Zei tung wird aus Tokio gemeldet, daß drei russi sche Kriegsschiffe, die in der Straße von Tsu shima kämpften (vielleicht das Wladiwostok-Ge schwader) vorn Admiral Kamimura aufgebracht worden seien. Um eine feststehende Talsache kann es sich aber noch keineswegs handeln- Die japanische Regierung würde mit einer offiziellen 'Meldung gewiß nicht zögeru, wenn die Wahr heit der in Tokio verbreiteten Gerüchte außer Zweifel stände. Admiral Kamimura müßte über ein sehr bedeutendes Geschwader verfügen, wenn ihm ein so großer Erfolg gelungen sein sollte; nach allem aber, was über die Verteilung der japanischen Flotte bekannt war, befindet deren Gros sich Mr Zeit in den Gewässern von Port Arthur, wo gerade jetzt Admiral Togo gar nicht genug Schiffe zur Hand haben kann- Es könnte allerdings sein, daß Kamimura auf die dtach- richt hin, daß das russische Wladiwostok-Ge»- schwader ausgelaufen rind aA dem Wege nach dem Gelben Meere sei, von Admiral Togo noch rechtzeitig Verstärkung erhielt und die russischen Schiffe dann vielleicht in der Koreastraße zwi schen zwei Feuer gerieten. Allein auch dann würde es immer noch schwer fallen, zu glauben, daß die russischen Kommairdanten wirtlich ver mocht haben sollten, ihre Schiffe unversehrt in die, Gewalt der Japaner gelangen zu lassen- Nach dem heldenhaften Beispiel, das die Be fehlshaber des „Warjag" und des „Korejetz" in der Bucht von Tschemulpo gegeben haben, darf ein so schwächliches Verhalten bis auf weiteres wohl als ausgeschlossen gelten- New York, 17. Juni. Bis jetzt sind bei dem Brandunglück auf dem Dampfer „General Slokum" 483 Tote und rund 100 Verwundete geborgen worden; die Zahl der Vermißten ist noch unbekannt. — — — — An Bord des „General Slokum" waren im ganzen 2500 Personen, davon bei weitem der größere Teil Kinder. Die meisten kamen um, als der Dampfer auflief und infolge des starken Stoßes fast so fort zusammenbrach und sich auf die Seite legte. Es war unmöglich, die Leichen unter demSchiffs- rumpfe hervorzuholen. Die Verunglückten wa ren fast ausschließlich Kinder von Deutschen- In vielen Familien ist nur der Vater am Leben geblieben; in einer sind l7 Mitglieder uinge- tommeu. Die eigentliche Eutstehungsursache des Brandes ist noch unbekannt- Die Bemannung Hal sich durchaus feig benommen; nur der Ka pitän blieb bis zum letzten Augenblick auf sei nem Platze- Der gerettete Pastor Haas, dessen Fran und Kinder verbrannten, -erlitt im Hospi tal einen Soervenschlag. Noch um Mitternacht irrten die Familienhäupter, nach Verwandten suchend, durch die Hospitäler- Präsident Roose velt sandte eine Kvndolenzdepesche- Kapitän Vanschoaik, der verhaftet wurde, trifft der Vor wurf, das brennende Schiff nicht nach der New- yorker Seite gesteuert zu haben- Von der Be satzung des Schiffes ist nur ein Mann umge- kommen, die anderen befinden sich in Haft- Es wird erzählt, daß die Rettungsboote nicht erreichbar angebracht, und überdies ein Teil derselben alt und unbrauchbar gewesen sei- Tein Kapitän wird vorgewvrfen, daß er nicht so fort auf die nächste Uferstelle zugesteuert habe. Was sich eigentlich zugetragen hat, ist schwer festzustellen, da von den Ueberie'benden viele immer noch wie von Sinnen sind- Ueberein stimmend wird berichtet, daß eine plötzliche Pa nik ausbrach, und -ein allgemeines Drängen nach dem Hinterteile des Schiffes folgte. Infolge dessen zerbrach der Reeling, und viele stürzten ohne Rettungsgürtel ins Wasser- Da viele der Frauen und Kinder nicht englisch verstanden, wurde hie Verwirrung noch größer. Im Mittel teile der Oststaöt ist kaum eine deutsche Fa- milie, die durch das Unglück nicht einen.Ange hörigen verloren hat. Präsident Roosevelt hat dein in tiefe Trauer versetzten Pastor Haas und der St. Markusgemeinde telegraphisch sein herz lichstes Beileid ausgesprochen. L<rtlcchrv und -sächsisches. Aldorf, 17. Juni. Ein Steinpilz von sel tener Größe wurde uns heute überbracht. Der Pilz, welcher-durchaus.gesund ist, hat am Hut einen Umfang von 77 Zentimeter und wiegt nahezu drei Pfund. Er wurde am Fuße des Plattenberges bei Reuth au einer Wiid-Futbep- station gefunden. — Ter Taler hat seine Widersacher einstwei len aus dein Felde geschlagen. Obgleich der Staatssekretär des Aeichsschatzamtes Freiherr von Stengel vorgestern im Reichstage erklärte, die weitere Ausprägung oon 3 Mark-Stücken enthalte einen Bruch mit unserem Dezimal system, ein dringendes Bedürfnis sei nicht nach gewiesen und deshalb sehe sich der Bundesrat nicht in der Lage, seine Zustimmung zur Taler prägung in Aussicht stellen zu können, beschloß die Mehrheit des Reichstages letzteres erst recht- Am hartnäckigsten für die Anerkennung weiterer Rechte des alten Talers kämpfte der Abg- Dr. Arend von der Reichspartei. Trotz des Gegenan trages Blell siegte bei der Abstimmung aber mals der Beschluß der zweiten Lesung zugunsten der Ausprägung der Taler. Bad Elster, l7. Juni. Ab 1. Juni ist eine Versendungsschein-Ausfertigungsstelle dem bis herigen Inhaber einer solchen Ausfertigungs stelle für Viehtransporischeine Herrn Gemeinde vorstand Geipel in Sohl übertragen worden- Es ist dies insofern von Wichtigkeit, als die dort und in der Nähe ansässigen Bewohner und Ge werbetreibenden nicht mehr den Weg nach dem hiesigen Nebenzollamt 2 zu machen brauchen, da sie die Bescheinigung für kontrollpflichtige Waren (einschließlich Hausiergewerbe) im Grenz- bezirk dortselbst unentgeltlich erhalten- Die Ver gütung für Ausstellung derartiger Scheine an Herrn Geipel geschieht nach Stückzahl vom Kgl- Hauptzollami Eibenstock. Bad Elster, 17. Juni. An Stelle des vor einigen Wochen zur ostasiatischen Besatzungs brigade übergeiretenen Grenzaufsehers Herrn Taschenberger, ist Herr Ramola, z. Z. Plom- peur beim Königl. Hauptzollamt Chemnitz, nach hier als Grenzaufseher versetzt worden- Ramola war ehemaliger Hausbediensteter am königl. sächs. Hofe. — Während vor einigen Wochen die Kartoffeln im Preise arg stiegen, gehen sie jetzt wieder zurück Täglich werden jetzt hierorts von Händlern und Landwirten in den Hotels,
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