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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186004071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600407
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-07
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.04.1860
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S-Freiier-er Anzeiger dm iw Nachmittag - UN- gespaltene Zeile Äd« z Uhr für die nächst- U" U' / - -deren Raum mit 5 Pf.' Tageblatt. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und her Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 81. Sonnabend, den 7. April. 1860. Tallesgeschichte. Freiberg. Ocffentliche Gerichtsverhandlungen, de»L0. April Nachmittags 3 Uhr. BcrhandlüngStermin in Privatanklagsachen Ernst Friedrich Eberts in Halsbach, wider Johann Gottfried Böhme daselbst. Verhandlungstermin in Privatauklagsachen des Polizci- dicners Carl Ernst Knüpfcl, wider den Bäckergesellen Ernst Fer dinand Gustav Fiedler ans Bautzen. Nachmittags 4 Uhr. - Ver handlungstermin in Privaranklagsacheu des Mühlcnbcsitzcrs Johann Traugott Glöckner in Friedcbach, wider den Gutsbesitzer Carl Gottlieb Horn daselbst. Verhandlungstermin in Privatauklagsachen des Gemcindevorstandcs August Heinrich Starke in Rothensurth, Wider den Tagearbcitcr Ernst Ferdinand Krumbiegel daselbst.' Dresden. So eben hat der Landcs-Culturrath für das König reich Sachsen eine Ansprache an die Sächsischen Landwirthe erlassen, worin er dieselben zur Vertilgung der in diesem Jahre wahrschein lich häufig zu erwartenden Maikäfer anffordert und zu diesem Zwecke anräth, die Käfer rechtzeitig zu sammel», indem man dieselben am frühe» Morgen, wenn sie noch steif (von Nachtkälte) auf den Bäu men sitzen, auf untergclcgte Tücher herabschüttelt, -sie in ein Gefäß thut und dann mittelst Ueberguß kochenden Wassers tödtet. Man soll aber mit dem Sammeln der Käfer beginnen, sobald sie erscheinen und nicht erst abwarten, daß sie in großen Massen da sind, weil dann die ersten schon ihre Eier abgelegt haben. Die Engerlinge kennt jeder Landmann, sie zeige» sich beim Pflügen hinter dem Pfluge in der Furche. Man lasse sie durch Kinder anflese». Hülf- reich beim Vertilgen der Engerlinge sind besonders die Saatkrähen und andere insektenfressende Vogel; am thätigsten wirkt aber der Maulwurf, welcher deshalb ganz besonders den Schutz des Land- wirlhs verdient. Es ist bemerkenswcrlh, daß der Landes-Culturrath, die Lehrer der landwirthschastlichen Lehranstalten, die Naturforscher sännnttich die Verdienste des Maulwurfs anerkennen, während die Landwirthe selbst in vielen Gegenden unseres Vaterlandes den Maulwurf als ein schädliches Thier verfolgen und das Einsammeln und Vertilgen der Maikäfer für sündhaft halten. So viel ist ge wiß, seitdem man die natürlichen Feinde der Engerlinge vertilgt, baden die Verheerungen durch dieselben und durch die ans ihnen entstehenden Engerlinge sehr überhand genommen; so rächt sich ein einseitiger Eingriff in die Natnr. — Der Landcs-Culturrath macht gleichfalls bekannt, daß mit den Käfern des Jahres 1856 in Tha raud vielfache Untersuchungen vorgenommen worden sind, theils nm ihren Düngewerth festzustellen, theils nm ein einfaches Verfahren für ihre Tödtunq und schnelle Umwandlung in eine lösliche Dünger masse zu ermitteln. Diese Versuche haben ergeben, daß 1 Centner frischer Käfer im Verhältnis zu dem Guano 20 bis 21 Ngr. werth ist und 1 Scheffel (— 80 Pfund) einen Werth von 16 bis 20 Ngr. beansprucht. Eine Düngeversuch auf Gerste zeigte, daß 1 Scheffel frischer Käfer soviel wirkte als Centner Guano nnd 1 Scheffel getrockneter Käfer so viel als ein reichlicher halber Centner Guano. Folglich kann sich der Landwirth dnrch Sammel» der Käfer einen billigen Dünger verschaffen. Man hat die Käfer mit Kalk und -Erde vermischt und so einen schnell treibenden Compost hcrgcstcllt. Auch ein schichtweises Vermengen mit Stallmist hat befriedigende Erfolge gezeigt. Dasselbe gilt auch von den Engerlingen. Schließ lich, ist nochmals zu empfehlen die treffliche Schrift von 1)r. Gloger: „Kleine Ermahnung zum Schutze nützlicher Thicre", Preis 3 Ngr. — Gestern wurde das neue Dampsboot „Maria" quf dem Schiffsbanplatze der Dampfschifffahrts-Gesellschaft vom Stapel ge lassen, welches wie das vorletzte Schiff („Kronprinz") vom Obcr- maschincnmcister H. Reichelt erbaut und in Bezug auf Größe und äußere Ausstattung dem Dampfboot „Kronprinz" ähnlich ist. Es hat jedoch namhafte Verbesserungen in der ganzen Construction und in den luuern Einrichtungen erhalten. So' führt unter An- derm zur Rauch-Kajüte, welche auch mit einem Kamin versehen ist, eine besondere Treppe und ist der mit runden Spiegeln versehene elegante Salon diesmal theilweis mit Rohrsitzen versehen. DaS Boot verspricht bei vollständiger Ausrüstung nur einen Tiefgang von 1-1 bis 15 Zoll und dürfte demnach noch seichter als das Dampsboot „Kronprinz" gehen. Noch ist zu bemerken, daß über dem Namen des Schiffes die sächsischen und bayerschen Wappen angebracht sind. Während des bevorstehenden Festes dürste dem Publicum jedenfalls Gelegenheit gegeben werden, das neue Schiff in Augenschein zu nehmen, da, wie wir erfahren haben, mit die sem Schiffe Extrafahrten vvrgeuommen werden sollen. Berlin, 1. April. Die Bank- und HandelSzeituug schreibt: „Wie wir aus guter Quelle erfahre«, ist beschlossen worden, in dem laufenden Jahre keinerlei Landwehrübungen stattfinden zu lassen. Gleichzeitig ist in Bezug auf die an Wehrleute zu ertheilenden Wander- nnd Reiselegitimationen für das Ausland der Beschluß gefaßt worden, solche aus Rücksicht auf die Militärverhältnisse den darum nachsuchenden Personen nicht zu versagen: sie , sollen also nur denjenigen verweigert werden, welchen polizeiliche oder steuer liche Hindernisse entgegcnstehen. Dagegen soll allen bei dem in den letzten Wochen stattgcfundenen Departementsersatzgeschäst als dienstfähig und dienstpflichtig bezeichnetcn Rekruten erössuet wer den, daß sie möglicher Wxise in kürzester Frist, spätestens im Lause des August, zur Gestellung beordert werden dürsten. In Berlin ist soeben eine Broschüre: „Frei bis zur Adria. Oestcrreichische Regierungsgcschichte in Italien von Gustav Rasch", erschienen. Sie enthält die Leidensgeschichte des italienischen Volks von der Schlacht von Novara bis zu dem Kriege im vorigen Jahre und schließt mit einer Schilderung der jetzigen Zustände in Toscana, Parma nnd Modena. Während die Widmung „An die Patrioten aller Nationen" sehr ruhig nnd mäßig gehalten ist, find die ein zelnen Schilderungen, z. B. „die österreichische Justiz in Italien", voll der schwersten Anklagen gegen die österreichische MilitärdcSpotie, welche der Verfassev übrigens mit amtlichen Beweisstücken zu be legen sucht, und oft in sehr heftigen: Tone geschrieben. Das stärkste Kapitel ist jedenfalls das Kapitel vom österreichischen Corpotal- stock, in den, fast unglaubliche Dinge Vorkommen. Das Buch ist ein interessanter Beitrag zur Geschichte der ersten Hälfte des 19. ' Jahrhunderts, wclche für Italien der Verfasser in der Vorrede „einen ewigen Schandfleck im Buche europäischer Weltgeschichte" nennt. Sehr interessant ist auch die Charakteristik der drei ent thronten Fürsten Mittelitaliens. (Volks-Z.) Frankfurt a. M. Der Deutsche Botschafter macht folgenden Vorschlag: „Es ist nicht in der Rüstung für, sondern nur in den Maßregeln gegen den Krieg für die Zukunft Heil zu erblicken. Von diesen Maßregeln ist aber die einfachste die Beseitigung der Ursache, des Uebels, die Wiederherstellung des Vertragsrechts. Man mag die alten Verträge gänzlich fahren lassen, man setze aber an ihre Stelle einen neuen, welchen man zu halten sich vornimmt. Dieser eine Vertrag, wenn er z. B. jeden Theil verpflichtete, selbst auf aggressive Politik zu verzichten, aber im Fall von Frankreich einer der andern angegriffen würde, diesem ein Hülfscorps gewisser, Größe zu stellen, würde alle Staaten vor jenen Angriffen sicher stellen, ohne einen derselben zur Vermehrung seines stehenden Her- res, ohne selbst bei einem französischen Angriff zu außerordentlichen Rüstungen zu nöthigcn. England, Rußland, Deutschland mit Preu ßen und Oesterreich, diese Mächte allein haben circa 160 Mill. Einwohner. Sie haben 1 Proc. d. h. etwa 1.300,000 Mann unter Waffen. Würden sie aber auch nur 's, Proc. ihrer Bevöl- kernngszähl gegen einen französischen Angriff zn Felde zu schicken die Pflicht haben, so würden 800,000 Mann für die Phantasten Ludwig Napoleons die natürliche Grenze bilden, welche zu verletzen er nicht mächtig genug ist. Es ist für eine Zeitung immer schwie rig, positive Vorschläge zu machen, es ist überhaupt undankbar,
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