Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 11.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190607114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-11
- Monat1906-07
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.07.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MIttw»ch, de» 11. Juli IV««. 5. Jahrgan,. SWsche KolksMng WMMZMUrM-Ia>»d»r»ßl-ttc»«<m«».W,d,dt,t.«ecdi».Vrtldr^MHZKWUSLMÄ Köln »der Jen»? Der freie Gewerkschaftskongreß zu Köln im Mai und der sozialdemokratische Parteitag zu Jena im September vorigen Jahres offenbarten die Gegensätzlichkeiten, die in der heutigen Sozialdemokratie insbesondere in der Frage der Taktik, in diesem Falle des Generalstreiks, latent sind. Bis zum Jenaer Parteitag war im allgemeinen für den Generalstreik als politisches Kampfesmittel keine besonder: Vorliebe vorhanden. Selbst Bebel lehnte ihn noch auf dem Bremer Parteitag im Jahre 1904 ab, und vor allem waren es die Gewerkschaftsführer, die ihn für „Generalunsinn" erklärten. Die Folge dieser Stimmung war, daß der Kölner Gewerkschaftskongreß den Generalstreik als „Re volution im Sonntagsanzug mit den Händen in den Hosen taschen" gewerkschaftsoffiziell einfach abtat. Fast zu gleicher Zeit Huben die Minen der russischen Revolution an zu platzen. Mit einem feurig geschriebenen Buch über den Generalstreik setzte die holländische Sozialistin Frau Roland Holst ein, das eifrig von den Literaten der „Neuen Zeit" und der „Leipziger Volkszeitung" besprochen und kommentiert wurde. Es macht sich eine gewisse radikale Gärung in den von der radikalen Presse, die die Situation geschickt ausnutzte, aufgeregten Massen geltend. Tie'e Stimmung der .Massen übertrug sich auch auf den alten Feuerkopf Bebel. Sei es nun, daß er die günstige Stimmung benutzen wollte, radikalen Geist in die Köpfe der Massen einzupfropsen und so endgültig über die Gewerl- scl-aftsrevisionisten zu obsiegen oder aber die Gelegenheit be- uichcn wollte, zu zeigen, daß trotz seiner mißglückten Prophe- zeiungen der Zukunftsstaat doch nicht in so weiter Ferne zu sein brauche: genug, in vierstündiger Rede trat er in Jena jetzt für den Generalstreik init einem Draufgängertum ein, als ob in ihm endlich der Schlüssel zum Zukunstsstaat ge funden sei. Eine Resolution wurde gegen wenige Stimmen angenommen, „daß es namentlich im Falle eines Anschlages auf das allgemeine, gleiche, direkte und geheiine Wahlrecht oder das Koalitiousrecht die Pflicht der gesamten Arbeiter klasse ist, jedes geeignet erscheinende Mittel zur Abwehr uachdrücklichst anzuwenden. Als eines der wirksamsten Kampfmittel, um ein solches politisches Verbrechen an der Arbeiterklasse abzuwehren, oder um sich ein wichtiges Grundrecht für ihre Befreiung zu erobern, betrachtet ge gebenen Falles der Parteitag die umfassendste Anwendung des Massenstreiks." Welch plötzliche Aenderung innerhalb vier Monat >n! Wie ehrlich es dem alten Demagogen Bebel und dem ihm gefügigen Kronrat, dem sozialdemokratischen Parteivorstand, mit dem Generalstreik im Ernstfall gewesen ist, darüber haben nun die Enthüllungen der anarchosozialistischen „Einigkeit" ein Licht ausgestellt. Die Wahlrechts bewegung in Preußen ließ den „gegebenen Fall" im Sinne der Jenaer Resolution als möglich oder in Aussicht stehend erscheinen. Was tat nun der mutige Generalstreikler Bebel? Er konferierte mit der Gencralkommission der „freien" Ge werkschaften über die im Falle eines Generalstreiks zu treffenden Maßnahmen. Aus der Flut der Erklärungen, die zwischen der Generalkommission und dem unbestrittenen Partcidiktator bezw. dessen Moniteur, dem „Vorwärts" hin- und hergepflogen sind, dürften folgende Feststellungen nicht zu bestreiten sein. Einmal: es liegt nicht in der Absicht des Parteivorstandes, den politischen Massenstreik zu propa gieren, sondern er wird, soweit es ihm möglich ist, einen solchen zu verhindern suchen. Zweitens: Sollte er aber -och ausbrechen, so müßte er von der Partei geführt tverden, und die Gewerkschaften hätten sich offiziell nicht daran zu beteiligen. Die Unterstützung der Streikenden und die Kosten für die Folgen eines solchen Streikes zu tragen, müsse Aufgabe der Partei sein. Welche Folgerungen ergeben sich nun aus Liesen Fest stellungen? Zunächst: Der Demagoge Bebel hat auf der Konferenz mit den Delegierten der Generalkommission im Februar fast den entgegengesetzten Standpunkt vertreten, als in Jena. Er hat ein trauriges Doppelspiel getrieben. Mit Aufivendung aller berauschenden Beredsamkeit hatte er den Massen vor- gegaukelt, welche Machtvollkommenheit sich in ihnen ver körpere, wenn sie nur genug Begeisterung und feurigen Mut besäßen, um „gegebenen Falles" auch vor dem äußersten politischen Kampstsmittel, dem Generalstreik, nicht zurück- zuschrecken. Und „gegebenen Falles" muß er zngeben, daß in Wirklichkeit diese Macht in den sozialdemokratischen Massen gar nicht vorhanden ist. Ja, der mutige Streiter von Jena zeigt Angst vor dem Ernstfall, seine Heldcnpose von Jena ist nichts anderes als ein taktisches Manöver ge wesen, um unter der ihm giinstigen radikalen Stimmung die Gewerkschaften fiir den Radikalismus einzufangen. Im Ernstfall haben die Massen von den Führern am aller- wenigsten etwas zu erwarten. Die sozialdemokratischen Arbeiter sind einmal wieder elendiglich genasführt worden. Ferner: Die trotz Jena gegen den Generalstreik in ihrer Mehrzahl voreingenommenen Gewerkschaftsführer befinden sich doch nicht so sehr unter dem Einflüsse der Parteiführer, wie deren Presse immer wieder glaubhaft zu machen versucht. Ohne die Gewerkschaften geht's nun einmal nicht „ge- gebencn Falles", mußte sich der Parteidiktator sagen. Und da diese Gewerkschaften nicht zu ihm kamen, ging er zu den Mächtigeren. Diese haben jedenfalls aber nicht sonderlich Lust gezeigt, „gegebenen Falls" die Kastanien für die Partei <ms dem Feuer zu holen. Daher Bebels Erklärung: Die Partei müsse allein den Generalstreik führen, ferner die Kosten tragen: die Gewerkschaften hätten sich nicht offiziell zu beteiligen. Was bedeutet aber ein Generalstreik ohne Gewerkschaften! Gar nichts! Ohne Zweifel obsiegte die ge werkschaftliche Vernunftspolitik über radikale Jllusions- und Revolutionspolitik! Und endlich: Der Riß, der seit dem Parteitag zu Jena unter dem mächtigen Drucke des dort obsiegenden Radikalis mus verkleistert geworden zu sein schien, ist noch in alter Stärke zwischen Gewerkschaften und Partei vorhanden. Die Gewerkschaften werden wegen ihrer Stärke doch anders von den leitenden Parteiführern geschätzt, als diese sonst merken lassen wollen. Sie müssen mit ihnen im Geheimen verhandeln. In diesen Verhandlungen ist ohne Zweifel der Wille der Gewerkschaften der Maßgebende gewesen. Köln hat sich stärker als Jena erwiesen! Die Sozialdemokratie treibt, das haben die Vorgänge wieder mit aller Deutlichkeit gezeigt, eine Politik der Phrasen, des Kraftmeiertums, die eine vernünftige Politik, vor allem Sozialpolitik, unmöglich macht. Dem Arbeiter, dem hierüber die neuesten Enthüllungen nicht genügend die Augen geöffnet haben, ist einfach nicht zu helfen! Die christ lichen Arbeiter werden vor allein aus obigem entnehmen, wie sehr sie betrogen wären, wollten sie den sozialdemo kratischen Phantastereien nachjagen! Politische Rundschau. Dresden, den 10. Juli 1808. — Auf ein Glückwunschtelegramm des Kardinal-Erz- bischofs Fischer in Köln an den Kaiser aus Anlaß der Ge burt des ersten Kaiserenkels erfolgte der „Köln. Volksztg." zufolge aus Bergen (Norwegen) folgendes Antworr- telegramm des Kaisers: „Eurer Eminenz spreche ich für die zugleich im „Namen der Erzdiözese" dargebrachten Glück wünsche meinen besten Dank aus. Wilhelm, U." — Der König verlieh nach Erledigung des Schul unterhaltungsgesetz dem Kultusminister Dr. Studt den Schwarzen Adlerorden und dem Ministerialdirektor Schwartz- köpf den Kronenorden erster Klasse mit Stern und Brillanten. — Der Kaiser van Oesterreich hat dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Geh. Rat v. Tschirschby und Bögendorff das Großkreuz des Leopold Ordens verliehen. — Prinzessin Mathilde von Sachsen-Koburg-Gotha, die in Davos schwerkrank darniederliegt, hat Berliner Blät tern zufolge ibve Kinder au ihr Krankenbett kommen lassen. — Die Wiirttembergische Kammer der Standesherren hat am 9. d. M. das VersassuugSgeseh in der Schlußab- stimmung einstimmig angenommen. Damit ist das Gesetz zustande gekommen. — Kovtreadmiral v. Miller ist zum Chef des Marine kabinetts ernannt worden. — In dem Disziplinarverfahren gegen den früheren Gouverneur v. Puttkamer steht dem Berliner Tageblatt zufolge eine umfangreiche Zeugenvernehmung bevor. — Die Mutungssperre nach der lax Gamp hat d»e Kreise, gegen welche das Gesetz gerichtet ist. zu allerlei Gegcnmaßregeln angespornt. Die bedeutsamste Aktion in dieser Hinsicht war'die im Sommer 1903 erfolgte Gründung der Rheinisch-Westfälischen Bergwerksgesellschaften m. b. H., durch die die größten Mitglieder des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikates sich den Besitz an den wich tigsten, bereits verliehenen und noch unverritzten Kohlen feldern des Westens sicherten und für spätere Expansions- bedürfnisso in Reserve stellten. Eine weitere Folge des Ge setzes war, daß sich in der Provinz Hannover, in der die unterirdischen Mineralschätze weiter dem Grundbesitzer ge hören, eine fieberhafte Bohrtätigkeit namentlich ans Kali entwickeln. Und schließlich gab die lax Gamp den Anstoß dazu, daß auch andere deutsche Bundesstaaten der Regelung des Bergrechtes in vernxmdtem Sinne näher traten. Ham burg, die beiden Lippe sowie das Großherzogtum Hessen haben bereits Gesetze eingebracht bezw. angenommen, durch die das Schürfen und Muten auf Kohle und namentlich Kali zum staatlichen Regal gemacht werden soll. Selbst in Bayern, das eigentlich nicht als Sitz einer Montanindustrie von Belang ist, haben sich Wünsche und Bestrebungen in dieser Hinsicht geltend gemacht. Es darf nicht vergessen Norden, daß die lax Gamp nur ein provisorisches Gesetz ist, und daß durch sie nur auf zwei Jahre die borgrechtlichen Verhältnisse Preußens geregelt sind. Ta im Juli 1907 die Geltung dieses Gesetzes abläuft, so erhebt sich die Frage, in welcher Weise dann das preußische Bergrecht definitiv aus zugestalten sein wird. Eine Wiedereinführung der Berg- freiheit liegt nicht in der Absicht der preußischen Regierung und der Parlamentarischen Majorität, die die lax Gamp ein- geführt haben. Es fragt sich nur, ob in Zukunft das Recht der Mutung definitiv im ganzen Umfange der Monarchie, dem Staate Vorbehalten sein soll, der dann seinerseits unter Umständen im Wege der Konzessionserteilnng einzelnen Pri- l'aten das Bergrecht verleihen und sich dabei einen be stimmten Anteil am Gewinne sowie einen gewissen Einfluß auf die geschäftliche Leitung der neuen Bergwerke sichern könnte. Ein anderer gleichfalls gangbarer Weg würde der sein, daß der Staat sich bestimmte Bezirke reserviert und im Rechte der Monarchie die frühere Bergfreiheit wied 'r herstellt. Jedenfalls muß etwas geschehen, uni die total veraltete Bcrgfreiheit nicht wieder aufleben zu lassen; diese war am Platze, als eS sich darum handelte, den, Bergbau anzuspornen. Heute braucht es eines solchen Ansporns nicht mehr. Nachdem nian vielmehr gesehen hat, welchen Einfluß die Bergwerksgesellschaften erlangen, ist es an der Zeit, mit Gegenmaßnahmen nicht zurückzuhalten. — Die Württenbergische Kammer der Abgeordnete» hat am 9. d. MtS. bei Beratung der VerfassungSrevtston in Uebereinsttmmung mit der Kammer der Standesherren als Termin für das Inkrafttreten des Gesetzes den 1. De- zember 1906 bestimmt, worauf das Gesetz in der Schluß- abstimmung mit 66 gegen 21 Stimmen des Zentrums und zweier Mitglieder der Ritterschaft angenommen wurden. — Die 10000 Mk.-Spende der Stadt Berlin für die durch die russische Revolution in Not geratenen Deutschen wird wegen Verweigerung der Annahme nun wohl eine andere Verwendung finden müssen. In einer Zuschrift an die in Riga erscheinende „Düna-Ztg." richtet ein Leser an den baltischen Hilfsverein die Aufforderung, das Geschenk wegen der es begleitenden Schmähungen der deutschen Balten zurückzuweisen. Ebenso wie die „Düna- Ztg" weisen auch alle anderen deutsch baltischen Blätter die Spende der Stadt Berlin zurück. Im allgemeinen ist man weniger über Herrn Stadthagen entrüstet, der die baltischen Deutschen Lumpengesindel, Henkersknechte, Blut hunde usw. genannt hatte. Stadthagen kcmn's ja nicht anders. „Das ist", so schreibt die „Baltische Tagesztg." „in Herrn Stadthagens Kreisen ka^on 6o parlor. Auf dem Dresdner Parteitage, wo die Herren doch ganz unter sich waren, fielen noch ganz andere Ausdrücke; Herr Stadt hagen versteht es eben nicht anders und begreift auch gar nicht, wenn man mit ihm in der allgemein üblichen Um gangssprache redet. Ueberhaupt können wir nicht so von Herzen böse auf Herrn Stadthagen werden. WaS kann der arme Mensch dafür, daß er so schrecklich ungebildet ist, und dann muß man doch bedenken, wie das schon mora lisch herunterbringt, wenn man nur den „Vorwärts" ließt, Herr Stadthagen aber schreibt ihn sogar. Lassen wir ihn ruhig weiter reden!" — Nein, Herrn Stadlhagen nimmt man's wirklich nicht übel. Worüber man aber empört ist. das ist die schwächliche Haltung des Oberbürgermeisters Kirschner und überhaupt der ganzen Versammlung tm Roten Hause, in der niemand, aber auch nicht einer, ein Wort zur Verteidigung der beschimpften deutschen Volks genossen fand! Und das Ergebnis der Abstimmung, in der 46 zustimmenden 34 ablehnende Stimmen gegenüber standen, kennzeichnet die Spende gleichfalls als ein nur durch den Vorgang anderer Städte herausgepreßtes Al mosen. Nun macht die „Deutsche Tagesztg." den sehr deplazierten Vorschlag: „Wie wäre eS nun, wenn die zu rückgewiesenen 10000 Mk. zur Unterstützung der armen Hottentotten verwendet würden, die von unseren Soldaten so arg zugerichtet werden? Wir machen den Vorschlag in allem Ernste, denn wir glauben, Herr v. Lindequist wird die Summe für diesen Zweck sehr gern in Empfang nehmen. Er braucht schon jetzt nicht wenig Geld, um die halbverhungerten HereroS wieder auf die Beine zu bringen; wenn die Hottentotten noch dazu kommen, so wird ihm jeder Pfennig lieb sein, der für sie beigesteuert wird. Also nur Mut! Herr Stadthagen kann auch nichts da- gegen haben." Wir halten solche Scherze für höchst über flüssig; zumal die Hottentotten tatsächlich von deutschem Gelbe unterhalten werden müssen, soweit sie sich nicht ihren Lebensunterhalt verdienen. Für alle in Südafrika gefangenen Hottentotten fordert, wie mehrere Blätter melden, die Kapregierung Ersah der Unterhaltungskosten. — Graf HoenSbroech hatte, wie wir gestern meldeten, im „Berl. Tagbl." zur Wahl «ines Sozialdemokraten im Wahlkreis Altena-Jserlohn aufgefordert mit der Begründung, „daß der im Zentrum verkörperte Ultramontanismus eine viel kulturfeindlichere und umstürzlerische Bewegung sei als die Sozialdemokratie." Hatte das „Berl. Tagbl." diesen komischen Politiker bereits trockenen Tones abgefertigt, so kommen heute die „Hamburger Nachrichten", die den Herrn Grasen folgendermaßen abkanzeln: „Wir dürfen für unS das Zeugnis in Anspruch nehmen, von jeher -u den grund sätzlichen Gegnern des Zentrums gehört zu haben und darin nie wankend befunden worden zu sein; aber schier unverständlich ist uns, wie ein denkender bürger licher Politiker, vor die Wahl zwischen einem Zentrums- mann und einem Sozialdemokraten gestellt, überhaupt zweifelhaft sein kann. Es zeugt von einer unverzeih lichen Gedankenlosigkeit, zu behaupten, die ultra montane Gefahr sei eben so groß oder gar noch größer als die sozialdemokratische." — In der -anzen An- gelegenheit darf die Stellung HoenSbroechs zu der Sozial demokratie nicht aus den Augen gelassen werden. Er hat wiederholt «uS seiner Zuneigung zur Sozialdemokratie kein Hehl gemacht. Wie er sich vom Katholizismus zum „freiesten Christentum" umgehäutet hat, so scheint er sich auch allmählich aus einem „bürgerlichen Politiker" zum Sozialdemokraten chamäleonartia zu verwandeln. — Graf HoeusbrocchS Reklame. Unermüdlich stößt Graf HoenSbroech in sein Wächterhorn Wider den dem Ab grund der Hölle entstiegenen Ultramontanismus. Herz brechend ist eS für diesen Netter des Vaterlandes, daß er allein das Verderben nahen sieht den Mauern des deutschen Reiches und der ganzen modernen Kultur, und niemand die rechten Waffen benützt, die er doch ganz allein kennt. So schreibt der Graf („Deutschland", Julihcft 1906) über die Schuldebatten im bayrischen Landtag: „Einen sehr unbe friedigenden Eindruck haben die Schiildcbatten in der bay- <4
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite