Großenhainer LtnMtllW- m- AnzrigMilü. Amtsblatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. A4. Sonnabend, den 9. Mai 1868. Subhastation. Auf Antrag der Erben sollen von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte die zum Nach lasse Karl August Hofmann's in Frauenhain gehörigen Haus- und Feldgrundstücke Nr. 80 des Brandversicherungs-Catasters, Fol. 51 und 136 des Grund- und Hypothekenbuchs für Frauen- ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2045 Thlr. — - — - am S. Juli I8V8 in dem Gasthofe zu Frauenhain an den Meistbietenden versteigert werden, was unter Hinweisung auf das im hiesigen Amthause und in dem Gasthofe zu Frauenhain aushangende Subhastationspatent hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, den 30. April 1868. Das Königliche Gerichtsamt. Pechmann. Häntzschel. Hain, Fol. 35 für Raden, welche ortsgerichtlich gewürdcrt worden sind Tagesnachrichten. Großenhain. Am 6. Mai Vormittags brach im Dorfe Weißig bei Skassa Feuer aus, wo durch fünf Güter und die Schmiede in Asche gelegt wurden. Wegen Abwesenheit mehrerer Calamitosen sollen viele Mobilien und Vorräthe verbrannt sein. Die Entstehungsursache ist zur Zeit noch unbekannt. Sachsen. Die zweite Kammer berieth in einer Abendsitzung am 5. Mai über eine Petition des Chemnitzer Handwerkervereins um Abänderung des Vereinsgesetzes zu Gunsten der Gewerbvereine. Ebenso hat sich die erste Kammer am 6. Mai mit der Berathung mehrerer Petitionen beschäftigt. — Das „Dresdn. Journ." schreibt unterm 6. Mai: „In Bezug auf den Rücktritt des Herrn Emil Devrient von der deutschen Bühne wollen wir nicht unterlassen noch nachzutragen, daß am 1. Mai nach beendigter Vorstellung und der da mit verbundenen Ovationen im königt. Hoftheater Ihre Majestäten der König und die Königin Herrn Devrient in das Zimmer der königl. Loge beschei den ließen und Se. Majestät der König daselbst vor dem gejammten königlichen Hofe dem Schei denden in huldvollster Weise noch besonders Lebe wohl zu sagen geruhten." — Se. Maj. der König von Preußen hat Herrn Emil Devrient „in An erkennung seiner Verdienste um die darstellende Kunst in Deutschland" den Kronenorden dritter Klasse verliehen. — Die „C. Z." macht Pserde- besitzer auf die im letzten Stück des „Gesetz- und Verordnungsblattes " erschienene Verordnung, die Aushebung von Pferden für die Armee betreffend, aufmerksam. „Denn sobald das sächsische Armee korps oder auch nur ein Theil desselben in Kriegs bereitschaft versetzt wird, sind die zu Ausrüstung der Truppen erforderlichen Pferde, dafern der Bedarf durch freien Ankauf nicht gedeckt werden kann und die Dringlichkeit der Lage es erheischt, von Denjenigen, welche dergleichen besitzen, aus zuheben." Zur Vorbereitung der Aushebung soll schon in Friedenszeiten von zwei zu drei Jahren in jedem Aushebungsbezirke eine Aufzeichnung der vorhandenen Pferde stattsinden. — Bei Burkhards- dorf und Niederburkhardsdorf sind am 4. Mai Schloßen gefallen, die mehrfachen Schaden ver ursacht haben. — In Bautzen verunglückte am 5. Mai Abends kurz vor Schluß der Arbeitszeit ein Fabrikmädchen, indem es mit gelösten Zöpfen einer stehenden Betriebswelle so nahe kam, daß es von derselben an den Haaren gefaßt wurde und dabei durch die ziemlich schnelle Umdrehung Haar und Kopfhaut verlor. Das Mädchen ward im Krankenhause untergebracht. — Im „Ebert- schachte" ist in der Nacht zum 5. Mai ein Ein wohner Kirchbergs durch das Hereinbrechen einer Wand verschüttet worden; derselbe hinterläßt eine Witwe und 6 unerzogene Kinder. — Am 3. Mai wurden in Stützengrün vier Häuser durch Feuer zerstört; leider fand dabei eine Frau von 71 Jah ren in den Flammen ihren Tod. — Aus Frauen stein wird dem „Dr. I." berichtet, daß am 4. Mai Abends durch Blitzschlag in Rechenberg ein Haus total eingeäschert und im Zollhause zu Oberholzhau der Zolleinnehmer Bischoff getödtet wurde. Der Blitz hat in dem Zollhause nicht gezündet, aber die Mauern und Decken mehrmals durchfahren und zerrissen, dabei 58 Fensterscheiben, Bilder und andere Gerätschaften zertrümmert und noch sonst erheblichen Schaden angerichtet. Bemerkenswerth ist dabei, daß der Blitz durch eine in der Wand befindliche Nische, welche durch Vermachung von Draht zum Vogelbauer hergerichtet war und in welchem sich zwei Canarienvögel mit drei Jungen befanden, durchgegangen ist, dabei die Vermachung